September 2013

Peinlich, peinlich…

Da war ich letzten Freitag mal wieder im Dark Refuge und denke mir: „Oh, da ist ja Kristina Simon… endlich mal jemand, der in Second Life noch älter ist als ich.“ – und dachte dabei, irgendwas habe ich vergessen, aber was? Kurz ins eigene Profil geschaut und – richtig – ich hatte am Mittwoch, den 25.9. meinen 7. Rezzday. Ja, soweit kommt es schon mit Opa.

Anstelle des üblichen Salbaders und Blablabla zu dem Thema nur so viel: es war schön bisher, und ich denke, es wird auch die nächste Zeit in Second Life schön sein. Ich werde es erleben!

Und täglich grüßt das Murmeltier

Ich bin mir sicher, dass viele diesen Film um das Murmeltier Phil noch kennen, in dem ein extrem zynischer Wetterfrosch in einer Zeitschleife gefangen ist. Er erlebt denselben Tag wieder und wieder, bis er es geschafft hat ein besserer Mensch zu werden und bekommt dafür obendrein noch seine Traumfrau als Freundin.

Nun gibt es viele Diskussionen um goreanisches Rollenspiel die schon einen Bart wie Methusalem haben. Einer der Dauerbrenner ist dabei das Thema „Nehmt uns Kajirae gefälligst ernst!“ In dem Fall hat es Hoshi erwischt, die endgültig die Nase voll hatte vom schön anzusehen als besseres Haustier dumm rumsitzen und ihr platzte der Kragen. Die Folge: sie hat erst einmal vorläufig das Rollenspiel dran gegeben wie so viele vor ihr bereits auch. Ja, das kommt vor und ist nun wirklich nichts neues, es passiert oft genug.

Nur: einen passenden Spielort zu finden ist und bleibt recht schwierig. Das Grundproblem an der Sache ist doch dieses: man hat irgendeine recht harte, martialische Vorstellung einer von Männern dominierten Welt. Harte, kantige Kerle, die nicht lange fackeln sondern einfach unberechenbar außerhalb der Stadtmauern handeln, die Frauen haben besser zu kuschen und was weiß ich. Diese Vorstellung haben viele im Kopf, und dann schauen sie sich kurz mal an, was man in Wirklichkeit in Second Life so spielt und kriegen die Krise.

Da hat es dann Prinzessinnenkajirae, die man nicht mal lüstern anschauen darf, schon kriegt der Besitzer die Krise, Panther, die in einer Stadt offen herum als solche laufen und Krieger noch verhöhnen und vieles mehr. Das Grundproblem ist also, dass mehrheitlich von der werten Spielerschaft die Rollen in der ursprünglichen Form unmöglich gemacht werden. Einen Krieger kann man eben nur dann so spielen, wenn der Rest es auch mitmacht und nicht wenn dann im Pew Pew Kampf der Combat Meter eine andere Sprache spricht, und das Pirattenweib den mal eben mit seinem Maschinengewehrbogen umlatzt. Aua aua.

Ebenso trifft es die freien Frauen, Kajirea, vor allem aber die Assassinen und was weiß ich noch. Die meisten Rollen scheitern einfach daran, dass der Großteil der Spielerschaft sie zu irgendwelchem Wischiwaschizeug verklärt und ihnen nicht den Entfaltungsspielraum gibt, den sie brauchen um im Sinne der Rollenspielgrundidee authentisch zu wirken.

Stellen wir uns doch mal folgendes vor: man selber als freie Frau ist in einer fremden Stadt unterwegs, die eigene Begleitung kurz irgendwo um die Ecke und man trifft auf einen Krieger der Stadt. Man hat da also ein muskelgestähltes Kampfpaket vor sich, das nur dem Wohl der Stadt gegenüber verpflichtet ist, seit Jahrzehnten womöglich Kampferfahrung gesammelt hat und trainiert, mit einem Schwert in der Hand, das schon viel Blut vergossen hat, sein Körper narbenüberzogen von erfolgreichen Kämpfen. Jemand, der mit ordentlichem Selbstbewußtsein auftritt, der berechenbar ist aber den man auch besser nicht reizen sollte, weil man ganz genau weiß, zur Not frägt der nicht lange sondern handelt erst einmal. Vielleicht ist es gar ein Tarnreiter, der ab und an mal zur Entspannung mit seinem Riesenvogel in andere Städte fliegt und freie Frauen entführt, um sie zu versklaven. Kommt ja vor und daher haben viele Städte eben auch Tarnnetze überall gespannt.

Was würde denn die Frau da tun? Natürlichst nur alles mögliche um den Mann nicht zu erzürnen, nicht auffallen und hoffen, dass die eigene Eskorte baldmöglichst wieder da ist.

Was aber tut Frau meistens in SL-Gor? Rumpöbeln, den Mann nerven, möglicherweise auch noch mit der Absicht, ihn dann niederzuschießen, ein zu sacken un mit ihm Spaß zu haben, dem Combat Meter sei Dank.

Ja, das ist natürlich in SL-Gor möglich und genau das ist der Knackpunkt, an dem das Rollenspiel im Sinne der Grundidee versagt. Das stört zwar nicht längst alle, aber viele genug, die dann entweder sich ihre eigenen Refugien schaffen oder einfach irgendwann dann eben gehen. So war das, ist das und wird es eben immer sein.

Tja, die Welt ist verrückt… wann war sie es mal nicht?

Nach der Wahl am Wochenende kann ich gar nicht so viel essen, wie ich gerne kotzen würde. Angela Merkel geht unangefochten in ihre dritte Amtszeit und ist nun endgültig Chefin im Ring, das ist nun genau das, was Europa und Deutschland nicht gebraucht hat: Madam Lahmhand, die die Krise weiter verschleppt und ausbaut, indem sie allen ihre total deplazierte Austeritätspolitik aufzwingt anstelle sie zu beseitigen. Hossa.

Das einzig erfreuliche am Wahlausgang ist, dass die unsägliche Selbstbereicherungspartei FDP verdient aus dem Bundestag geflogen ist. Die haben bekommen, was sie verdient haben.

Ebenfalls verdient sind die Piraten nicht in den Bundestag gekommen. Nachdem sie es geschafft haben, sich wegen der Debatte um ihren damaligen arbeitslosen Geschäftsführer Ponader selbst zu zerlegen, dem sie kein Gehalt zahlen wollten und danach nicht wieder neu zu formieren, haben sie bekommen, was sie verdient haben.

Die Grünen haben ebenfalls verdient Stimmen abgeben müssen, und hoffentlich bleibt uns nun die dauerempörte Schreckschraube Claudia Roth fortan im Fernsehen erspart.

Nur ist nun die Frage eben, mit wem denn Merkel koalieren will. Mit den Grünen mag Horstl Drehhofer eben nicht ins Bett gehen, die Linkspartei kommt sowieso für die Schwarzen nicht in Frage, also wer bleibt? Die SPD. Die sind genau da, wo sie sein wollten nach der Wahl und Steinbrück sieht sich wohl wieder als Bundesfinanzminister und Vizekanzler. Naja, also kein kein King of Kotlet, aber immerhin jemand, der allemal ernst zu nehmender als Vizekanzler ist als dieses vakuumhafte Nullum Philip Rösler. Brr.

So oder so – vier Jahre weiterer Neoliberalismus, Sozialabbau und Reformstau dürften uns bevor stehen – verlorene Zeit also, in der die soziale Kluft weiter wächst. Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber, tja – leider. Leider leider ist das so.

Gut, aber genug davon, es gibt noch andere Unglaublichkeiten, die einem nur noch den Kopf schütteln lassen.

So hat beispielsweise das Amtsgericht Erfurt entschieden, dass das Blasen von Zigarettenrauch ins Gesicht als Körperverletzung gilt und es daher rechtens ist, wenn danach das Opfer – hier eine Frau – dem Rauchergimpel ein Glas an den Kopf wirft.

Die Begründung: Handlung in Notwehr. Übrigens sah der Staatsanwalt das genau so. Hat man da noch Worte. Also besser als Provokation einfach sein lassen, ne.

Ach ja, und in genau drei Monaten ist Heilig Abend. Ho ho ho!

Rollenspiel gegen Geld

Es gibt auf Gor eine neue Masche, wie es zu sein scheint, nämlich Kajirae, die von ihrem zukünftigen Spielpartner verlangen, dass er ihnen ein hochwertiges Collar, wie z.B. Amethyst kauft. Opencollar akzeptieren sie nicht, und sie meinen der Zukünftige müsse schon dadurch eben zeigen, dass er es mit einem ernst meine.

Wenn derjenige das dann nicht mitmacht, wird er von der Frau beschimpft und sie kommt mit so lustigen Sachen wie „ich könnte mir die Sim kaufen und blabla noch dazu.“ Im Grunde eine Abwandlung einer alten Sache, nur sollte man sich diesen Stress am Besten gar nicht erst geben.

Die Spielerin hat mit ihren Alts schon diverse Simbanns kassiert. Sollte man auf so jemand treffen, dann macht am Besten einen Bogen um die Person und fertig.

30 Grad

Dieser freundliche Rapper hier ist MC Fitti (gesprochen Ämm Si Fitti), die Neuentdeckung des Jahres. Oder so. Angeblich ist das hier der Sommerhit 2013. Nun ja, bisher lief das völlig an mir vorbei, aber es hat bei Youtube schon über zwei Millionen Klicks. Der gute Mann ist übrigens gelernter Elektroinstallateur. Sollte sein Ruhm also mal vorbei sein, dann fällt er immerhin in kein berufsmäßiges Loch.

Spiel und Spaß mit Atombomben

Damals, als die Atombombe noch neu war, da waren die Politiker und auch viele Wissenschaftler davon überzeugt, dass diese nicht nur für das Militär nützlich sei, sondern sich auch zivil einsetzen lasse. Man hatte große Pläne für eine zivile Nutzung der Atombomben und schmiedete einen Haufen, mehr oder minder heutzutage leicht schon größenwahnsinnig anmutender Pläne, wie man denn mit Hilfe von Atombomben die Zukunft um einiges schöner gestalten könne.

Natürlich mag man da einwenden: was ist an einer Bombe schon großes dran? Es macht Bumm und das Ding geht in die Luft. Richtig. Aber die Planung, was man mit den Folgen der Explosion anrichten kann, waren dann doch schon interessant.

Project Chariot
Die Amerikaner beispielsweise wollten 1958 durch Zündung einer Reihe von nuklearen Sprengkörpern in Alaska einen künstlichen Hafen schaffen. Project Chariot nannte sich der Plan, der Teil einer größeren, nationalen Anstrengung namens Operation Plowshare (Plugschar) war.

Der Plan wurde 1962 verworfen, unter anderem wegen Einwänden der lokalen Bevölkerung und weil man keinen Nutzen für einen neuen Hafen an dem Ort sah.

Man dachte auch über eine Nutzung von Kernwaffen in der Rohstoffgewinnung nach oder zur Erzeugung unterirdischer Höhlen und Kavernen, die dann Rohstoffe speichern könnte. Teilweise haben die Russen das in der Tat umgesetzt, die radioaktive Kontaminierung aber ist dabei das Hauptproblem.

Projekt Dädalus
1978 stellte die British Interplanetary Society Projekt Dädalus vor. Dies war ein Raumschiff, das mit Hilfe des gepulsten Rückstoßes von kleinen Detonationen (Trägheitsfusion) innerhalb von knapp 50 Jahren einen ca. 6,9 Lichtjahre entfernten Stern erreichen sollte.

Bedingung damals war, dass dieses Teil mit damals bereits vorhandener Technik realisierbar sein solle. Als Ort für den Bau erkor man den Jupiter aus, da nur dort das für die Fusion benötigte Helium 3 in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht.

Verwirklicht wurde dieses Raumschiff bisher nicht.

Kernbetriebene Flugzeuge
Wenn man schon nach den Sternen greift, dann liegt es nur umso näher, damit auch Flugzeuge antreiben zu wollen. Und in der Tat gab es genug Pläne, Flugzeuge mit Hilfe von Kernreaktoren antreiben zu wollen. Unter anderem waren riesige Überschallflugzeuge in Planung.

Wenn man sich das alles so anschaut – und da gibt es noch vieles mehr – kann man froh sein, dass all diese technischen Höhenflüge niemals realisiert wurden. Richtig durchgesetzt als Antriebsquelle für Vehikel hat sich die Kernkraft nur im Bereich der Flugzeugträger und Ubooten, die als Abschussplattform für Kernwaffen dienen können.

Rollenspielerische Inspiration: wie ein Mensch wirklich stirbt

In der Telepolis gibt es heute einen interessanten Beitrag zu dem Thema, wie ein Mensch eigentlich stirbt. Vieles, was wir eben im Fernsehen zu Gesicht bekommen, basiert auf Halbwissen oder ist gar falsch. Natürlich weiß man heutzutage dank der Wissenschaft sehr genau, was da passiert und in welcher Reihenfolge.

Wer also schon immer mal einen Tod so richtig realitätsnah ausspielen will und eine realistische Leiche abgeben, der wird in dem Artikel fündig. Der Rest lässt ihn wohl lieber links liegen.

Das Leben könnte so einfach sein…

…oder: warum, oh warum hat Linden Research Annmarie Otoole nicht schon längst mit allen Zugängen aus Second Life rausgeworfen?

Fakt ist: die Frau ist mit ihren automatischen Vehikeln auf dem Mainland seit Jahren bereits ein extrem großes Ärgernis. Was sie macht ist höchst fragwürdig und Linden Research ändert sogar den Servercode, um ihre Vehikel zu unterbinden.

Vermutlich wird es danach nicht lange dauern bis sie eine neue Lücke gefunden haben wird, ihre Vehikel weiterhin auf Reisen schicken zu können. Das ist der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel, nur dass komischerweise die Lindens freiwillig den Igel spielen, wo sie problemlos der Hasenschlächter sein könnten.

Fakt ist auch, dass andere Benutzer schon für deutlich weniger Banns bis Sperren bekommen haben.

Daher die Frage: was hält die Lindens davon ab sie endlich rauszuwerfen?

King of Kotelett

Und das isser, Peer Steinbrück, der King of Kotelett, bitte sehr:

kingofkotelett

Nun jut. Das TV-Duell Steinbrück gegen Merkel war so unterhaltsam und informativ wie Prinz Valium gegen Prinz Valium. Routinierte Schwurbelpolitiker, die einfach nur ihre einlullenden Thesen unters Volk bringen und zahme Kuschelhündchen, die sich Politjournalisten schimpfen dabei aber in Wahrheit den Politikern aus der Hand fressen.

Stefan Raab als Exot, der damit nicht sein Geld verdient und auch unabhängig von den Politikern ist, konnte es sich leisten, ein wenig ausfallend zu werden. Die Erwartungen an ihn waren recht gering, dabei ist der Mann durch und durch Profi und bereitet sich auf alles, was er anfasst, vor.

Dazu kommt das hämische Herumreiten in den Medien darauf, dass er ja „nur“ Metzgergeselle sei. Dass er auch einige Semester Jura studiert hat wird dabei mal eben so locker unter den Tisch fallen gelassen.

Und so kam es eben, das Raab der den Status des Narren und Exoten inne hatte, all diese Fragen zumindest teilweise gestellt hat, die man vom Rest eigentlich gerne erwartet hätte. Er vertrat eine halbwegs zahme Abteilung Attacke, die noch wesentlich schärfer hätte ausfallen müssen. So oder so, zwei Politiker und vier Moderatoren ist eindeutig zu viel, das Format mit seinem Korsett ist tot, der Wähler hat deutlich besseres verdient.

Einen Lacher hatte dann Raab aber dennoch auf seiner Seite, als er nämlich kackdreist Peer Steinbrück die Frage stellte, wen er denn wählen müsse, damit Peer Steinbrück Vizekanzler und Finanzminister werde. Steinbrück erwiderte darauf, die Frage stelle sich für ihn nicht und Raab meinte, das sei doch keine Einstellung zu sagen, man mache sich nur ans Werk, wenn man denn „King of Kotelett“ sei, immerhin sei auch Oliver Kahn 2006 zur WM mit gekommen, obwohl er nur noch Nummer 2 war, und warum – weil es der Sache diente. Steinbrück sollte mal seine Einstellung ändern, dann schaffe er es vielleicht sogar noch, auch Raab als Wähler zu überzeugen.

Nun ja. Raab war der Achtungserfolg des Abends und den Rest kann man getrost in die Tonne kicken, der wirkte nicht wie gestandene Politjournalisten mit viel Erfahrung, sondern wie Fünftklässler beim Abholen eines Verweises beim Schulrektor. Business as usual und hoffentlich kommt der Mist so nie mehr wieder.

Da bleibt noch die Frage, wen man denn bitte wählen solle – Wolfgang Münchau, seines Zeichens Mitgründer der inzwischen eingestellten Financial Times Deutschland, empfiehlt Rot-Rot-Grün zur Bewältigung der Probleme der Eurozone und ist von der Linkspartei in der Analyse des Problems ganz fasziniert. Und morgen friert die Hölle zu.