Manche Rollenspieler sind wie Zecken

Sie sind alleine kaum etwas oder fühlen sich nichts wert, und suchen daher einen möglichst für sie gut geeigneten, labilen Wirt, an dem sie andocken können. Je mehr Renommee der dabei hat, umso besser für ihn. Haben sie es erst einmal geschafft, beim geeigneten Wirt anzudocken, dann fahren sie unbarmherzig ihren blutsaugenden Rüssel aus und beginnen, sich an ihm gütlich zu tun. Zuerst findet der Wirt das vielleicht noch dufte, und verwechselt das Gefühl sogar mit solchem Zeug wie Liebe, und die Zecke ist gut darin, ihn in dem Glauben zu lassen.

Irgendwann aber, wenn sie sich an ihm satt gesaugt hat, fällt sie eben nun ihrer Natur gleich von ihm ab, ist für eine Weile gesättigt und sucht sich dann das nächste Opfer. Der frühere Wirt wird achtlos zurückgelassen, manchmal bleibt von ihm – wenn er Pech hat und nicht die Zeichen der Zeit erkannt hatte – nicht mehr als eine leere, leblose und fürs RP verbrannte Hülle zurück.

Hiro Protagonist, der neue Diktator vom OSgrid

Das OSgrid hat ein massives Problem namens Hiro Protagonist. Früher wurde es bei einer Universität in Kalifornien gehostet, zog aber Ende 2012 zu einem kommerziellen Provider um. Damit verbunden war auch ein Wechsel an der Spitze, Nebadon Izumi, der bisher Chefadministrator des Grids war, hörte auf und zurück kam dafür Hiro Protagonist, ein strammer, konservativer Südstaatler. Hiro zahlt aus einem Privatvermögen nun alleine 1/4 der laufenden Kosten, wie man es dreht und wendet, man kommt um den Purschen also momentan nicht herum.

Diplomatie ist auch nicht seine Sache und vor allem hat er ein Feindbild, welches er am Liebsten in OSgrid auszurotten scheint: Kinderavatare. Er hat sich schon mehrfach öffentlich in Town Hall Meetings gegen diese ausgesprochen und gesagt, er würde nun die Regeln auf den öffentlichen Plazas wie Wright Plaza durchsetzen, dass diese dort unerwünscht seien. Mehr noch, er wirft bei Town Hall Meetings in den Plazas Leute, die als Kind kommen, direkt von der Sim und löscht angeblich sogar deren Accounts.

Kurz und gut, er gibt so richtig den Kotzbrocken und Unsympath, der aber leider eben auch die Macht hat, seine Visionen durchzudrücken, weil er einen Großteil des Betriebs bezahlt. Das Ergebnis seiner bisherigen Aktionen ist eine massive Flucht von Benutzern, die sich bisher in OSgrid wohlfühlten, weg, raus, egal wohin, Hauptsache nur nicht unter der Knute dieses Mannes leiden müssen. So haben sich inzwischen große Teile der deutschen Community  von OSgrid im liberaleren Metropolis-Grid angesiedelt und sind nun dort glücklich.

Unter den Gehenden sind dabei viele, langjährige tragende Säulen von OSgrid, kurz: dank Hiro Protagonist verliert es seinen Kitt, die Community und wird um etliches ärmer. Was aber soll man auch in solch einer Situation noch machen? Was nunmal nicht passt, das passt eben nicht zusammen und fertig.

Auch sonst sind die aktuellen Entwicklungen, die mehr oder weniger offen im OSgrid stattfinden, ein wenig merkwürdig bis sonderbar. Wer dort noch aktiv sein sollte, der sollte vielleicht mal überdenken, ob bei solch einem Riesenego an der Spitze es nicht besser wäre, sich fortan woanders umzutummeln.

NiranVs Viewer wird eingestellt – oder auch nicht

Das mit den Gemütslagen mancher Opensourcentwickler ist ja so eine Sache. Das Leben ist natürlich nicht einfach, meistens ist es sogar recht undankbar, längst nicht alles, was man programmiert, wird auch von Projektleitern dann übernommen. Das empfinden viele als einen Schlag ins Gesicht, kommt aber täglich vor und damit muss man eben einfach leben, fertig. Nicht umsonst hieß das Essay von Eric S. Raymond damals „Die Kathedrale und der Basar.“

NiranV Dean hat nun bei Linden Lab einen Bugreport eingereicht, dass die Attachments im Viewer nicht genau symmetrisch dargestellt werden und, wie es sich gehört, das alles schön fein säuberlich dokumentiert plus eine mögliche Problemlösung gleich mitgeliefert. Das klingt im Prinzip erstmal nach einer runden Sache, das Ticket nennt sich Open-162. Da gibt es auch einige Bilder dazu, inwieweit nun sich der bisherige Fehler genau auswirkt. Eigentlich ist es mehr eine Kleinigkeit kosmetischer Natur.

Nun hat Linden Lab aber den Bugfix nicht angenommen und das Ticket geschlossen. Warum? Ganz einfach, weil dieser Bugfix Unmengen an bereits existierendem Content kaputt machen würde, und die Besitzer per Hand nachbessern müssten. Die meisten Designer haben nämlich drum herum gebaut und fertig, also es ist kein wirklich weltbewegender Fehler, sondern mehr so eine Sache mit der man leben gelernt hat und an die man sich gewöhnt hat. Second Life ist voll davon, und würde man nun hergehen und das korrigieren, dann wäre der Schaden eindeutig größer als der Nutzen. Also ist es besser, man lässt es so bleiben wie es ist und fertig.

NiranV Dean weiß zwar darum, aber er ist folgender Meinung:

better break all available content that has been attached to those bones instead of creating even more broken stuff in the future making it unnecessarly harder for avatar and clothing creators to align their stuff symetrically correct. If this issue would have never happened , i wouldnt have lost so many hours on finetuning my legs and other attachments because they are simply not symetric to each other.
And instead of saying „it breaks content“ we actually DO it and prevent more broken stuff to be created which makes this shitstorm just bigger.

Und mit der Meinung eben flog er auf die Schnauze, fertig. Das kommt vor, und es ist einmal wirklich einer der Fälle, wo ich die Meinung von Linden Lab absolut unterstütze, die da lautet:

Real bodies are not perfectly symmetric, and neither is our avatar model; changing this now would be more disruptive than symmetry justifies.

Also Linden Lab erspart seinen Zigtausend Benutzern hunderte von Stunden unnötiger Arbeit. Schön. Die Reaktion von Niran darauf ist trotzig, er hat nun angekündigt, deswegen mit der Entwicklung seines Viewers aufhören zu wollen.

Er selber schrieb dazu das noch: 

for my users , i will do one last release sometime soon (not sure yet) and i guess thats it then , i will just return to what i´ve done prior to creating a Viewer that doesnt try holding the users hand and wants to improve Second Life instead of keeping its broken state

Da sage mal noch einer, dass Programmierer keine Diven sein können.

Und da gab es denn noch…

Ein neues Blog, und zwar von der Bäckerin Gwenda aus Turmus, bitte sehr: „Gwenda, eine Bäckerin erzählt.“

Hach, Backen. Ist das Backen nicht eine der schönsten und handwerklich befriedigsten Tätgkeiten, die der Mensch ausüben kann? Ist es nicht einfach schön, wenn vor allem in der Weihnachtszeit die ganze Küche nach den edelsten Gewürzen und mit den schönsten Gerüchen überhaupt glänzt, die man sich vorstellen kann? Das ist doch einfach herrlich!

Und was gehört zum Backen bei einer Bäckerin dazu? Richtig, Hefe und Sauerteig. Denn erst damit gelingt uns das gute Brot, das wir haben und daher keine Not, dank des Müllers Mehl! Oh ja!

Nur bei der Hefe sollte man aufpassen, denn es gibt ja die Nothefe, besser auch bekannt als Trockenhefe und normale Hefe. Normale Hefe hält nur begrenzt und muss rasch aufgebraucht werden, der Teig braucht auch einen Vorteig und muss länger gehen, aber bei Trockenhefe kann man sich den Vorteig sparen, man mischt sie direkt unters Mehl und lässt es dann so ein wenig länger gehen. Also könnte man meinen, men nutzt nur noch Trockenhefe für seine Backwerke und fertig. Vorsicht! Denn Trockenhefe ist geschmacklich einfach viel schlechter als echte Hefe. Vermeidet sie also immer, so gut es geht und nutzt sie nur wirklich genau dann, wenn ihr nichts anderes im Haus mehr habt und alle Geschäfte geschlossen sind. Ihr werdet es mir danken.

Aber neben Hefe braucht es auch einen richtig guten Sauerteig. Einen solchen kann man auf dreierlei Wege bekommen: vielleicht gibt einem der Bäcker einen Teil seines eigenen, sofern er überhaupt noch welchen hat, man kann sich auch einen Fertigsauerteig in besser sortierten Supermärkten holen oder man setzt ihn einfach mit etwas Roggenmehl und Wasser selber an. Das dauert drei Tage, danach kann man mit dem Backen loslegen und den Sauerteig kann man im Kühlschrank lange lagern.

Am bekanntesten ist dabei nach wie vor das Rezept vom Jean Pütz aus dem Jahre 1977, als er das in seiner Hobbythek probierte. Und los geht’s!

1. Phase
Man vermische 100 g Roggenmehl (Typ 997 oder 1150) mit 100 g Wasser (40 Grad warm) und lasse das abgedeckt in einer Schüssel 1 – 2 Tage so stehen. Besser sind zwei Tage, fertig.

2. Phase
Schüssel öffnen, sie riecht nun schon leicht sauer. Wieder 100 g Mehl mit 100 g Wasser dazugeben, unter rühren, stehen lassen, fertig.

3. Phase
Schüssel erneut öffnen, man gibt nun 200 g Mehl und 200 g Wasser dazu, lässt das nochmals einen Tag stehen. Fertig!

Damit ist der Sauerteig backbereit, und man kann mit 700 g Roggenmehl das fluffig-luftige Brot seiner Träume daraus zaubern ,welches man schon als Kind im Angesicht seiner lieblichen Omma verzehren wollte! Na, das ist doch mal was tolles!

Wichtig dabei ist, dass man 50 g Sauerteig aufheben sollte, das hält im Kühlschrank 6 – 8 Tage. Man kann ihn aber auch mit Mehl verkrümeln, dann hält er noch länger oder ihn einfrieren. Fertig.

Die Gerüchte über meinen vorzeitigen Tod sind stark übertrieben

Wer bloggt, der macht das meist genau dann, wenn er eben Spaß daran hat – und fertig. Es gibt Phasen, da ist die Frequenz größer und Phasen, da fällt und fällt und fällt einem einfach nichts ein. Das ist völlig normal und in Ordnung so, ein Blog ist schließlich keine Tageszeitung.

Nun hat Cori bei sich einen Blogpost mit über 600 Wörtern geschrieben, der sich einzig und alleine um die Frage dreht, wie es mir denn ginge. „Was ist nur mit Bart los?„, so genau und nicht anders heißt das Opus. Ja, das ist mal eine Besonderheit, das gab’s noch nie.

Ich denke, man kann meine Beziehung zu Cori und umgekehrt als kompliziert beschreiben. Die dürfte ungefähr so sein, wie man es den Deutschen bei den Italienern nachsagt: „der Italiener achtet den Deutschen, liebt ihn aber nicht.“ Ja gut, kommt vor, solange man sich nicht gegenseitig an die Gurgel geht, ist auch alles in Ordnung.

Nur mal eines:

Wenn Bart diese Frequenz beibehält, werden es im Februar nur noch 12 oder 10 Posts sein, was soll denn die Bloggosphäre in dieser Zeit lesen?

Das, liebe Cori, ist nicht mein Problem. Ich muss nicht zwanghaft den Unterhaltsdeppen für alles und jeden geben, ich schreibe wann ich es will und wie es mir passt, fertig. Und wenn bei mir mal Sendepause ist, dann können sich ruhig mal andere versuchen, das sehe ich ganz entspannt. Ich bin doch nicht die Sonne, um die sich die Erde dreht!

PS: Piefke lebt – in Chile!