Auf der Suche nach den echten Kerls™

Überall in Second Life, sei es allgemein oder in diversen Rollenspielen, hört man ja ständig, stetig und überall immer von der weiblcihen Seite die Standardklage:

Sag mir, wo die Männer sind, wo sind sie geblieben?

Besonders aber in Rollenspielen, in denen es härter zur Sache gehen sollte, aber nicht nur da, herrscht meistens immer massiver Frauenüberschuss und radikaler Männermangel. Woran aber liegt das?

Ich sehe im wesentlichen drei Hauptgründe dafür, dass dies heutzutage so für die Frauen so schwer geworden ist, die zu finden. Das erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit, sondern sind nun nur meine Gedanken zu dem Thema.

1. Die heutige Gesellschaft an sich

Der erste Grund liegt in der heutigen, modernen Gesellschaft an sich. Früher gab es ein klares Rollenbild und eine klare Rollenverteilung, die man ja auch gerne als KKK bezeichnete: Kinder, Kirche, Küche. Also das klassische Bild vom Mann, der recht früh eine Arbeit nimmt, sich eine Frau sucht, heiratet und Kinder mit ihr bekommt, wobei sie die Kinder dann hauptsächlich erzieht. Von diesem Rollenbild hat sich unsere Gesellschaft ja stark weg entwickelt.

Es gibt nun Autoren, die der Meinung sind, dass darin und in der Feminisierung der Schulbildung ein Grund für den neuen Typ des Weichspülmannes läge: Jungen würden nur noch sehr spät lernen, was es bedeute, ein Mann zu sein und wie man mit einer Frau umginge, also wirklich erst in den 30ern oder noch später richtig erwachsen werden. Ein wesentlicher Grund dafür sei, dass heutzutage den Männern die Rollenvorbilder abhanden gekommen seien.

Die Frauen ihrerseits hätten diesen Nachteil nicht, würden häufig aber auch inzwischen dann eine Ausbildung machen oder studieren und arbeiten, und wenn der Mann soweit ist mit 30 zu heiraten, dann stünden die Frauen gedanklich meist woanders. Schreibt US-Autorin Kay F. Hymowitz, darüber kann man sicher streiten, ob sie nun richtig oder falsch liegt, es ist jedenfalls ein gesellschaftliches Problem an sich, dass die tradierten Rollenbilder nicht mehr taugen und sich das Feld neu sortiert.

Und auch wenn die Gesellschaft inzwischen die Rollenbilder sehr weit aufgelöst hat, so sind doch die tradierten Rollenverteilungen noch stark in unseren Köpfen präsent, anders kann man beispielsweise die Diskussionen über die Einführung von Kindertagesstätten nicht wirklich begreifen. Dass aber eine junge Frau, die an der Universität Humanmedizin studiert hat und ein Kind bekommen hat auch gerne von der Ausbildung profitieren will, hat eben zur Folge, dass es solche Einrichtungen braucht. Und wenn man vormittags auf dem Spielplatz unter allen Frauen einen Mann mit seinem Kind sieht, dann wird wohl kaum eine denken, das ist ein Topmanager in Elternzeit, sondern ein arbeitsloser Loser, den seine Frau sitzen gelassen hat.

Nur entstammen die Spieler ja eben dieser Gesellschaft, daher kann es in Second Life und im Spiel nicht wirklich mehr Männer geben, als im wirklichen Leben vorhanden.

2. Second Life ist zum Entspannen da und keiner muss irgendjemandem etwas beweisen

Wenn ein Mann nach Second Life geht, dann will er sich höchstwahrscheinlich entspannen und ein wenig vom Alltag abschalten, also keinen Streß, sondern Unterhaltung. Sich beweisen und ständig kämpfen, davon hat er schon im wirklichen Leben genug zu tun und damit genug Streß. Wenn er denn an seinem Feierabend ein wenig Entspannung haben will, dann steht bei ihm so etwas absolut nicht auf der Hitliste. Häufig sind sie auch in einer Beziehung und sehen es nicht ein, in Second Life irgendjemandem irgend etwas beweisen zu müssen.

Eine Frau dagegen, die über das Fehlen der harten Männer jammert, die will oft erobert werden, eine harte Hand spüren und benimmt sich gerne entsprechend, in der Hoffnung, gewisses Verhalten von Seiten der Männer zu provozieren, und damit beißt sie dann bei vielen Männern einfach auf Granit. Vor allen Dingen ist da aber auch oft ein Anspruchsdenken da, dass Männer sich ihnen gegenüber in Second Life beweisen müssten, und damit geht das dann bei diesen Frauen gerne in die Hose.

Die lächeln entweder nur müde oder lassen sie ganz links liegen, denn solch eine Übung ist eine Sache, die im wirklichen Leben wie in SL nicht jeder auf die Reihe bringt noch jedem da Spaß macht und in Second Life ist es dann erst recht so.

3. Frauen wissen immer ganz genau, was sie nicht wollen aber oft nicht genau, was sie wollen und manchmal sind ihre Ansprüche einfach nur illusorisch

Auch das ist ein wichtiger Punkt, denn dazu gehört eben Kommunikation. Viele Frauen wissen zwar ganz genau, was sie nicht wollen, aber was sie wollen, das wissen sie dann nicht wirklich. Würden sie aber wissen, was sie ganz genau wollen, dann hätten sie es auf der Suche einfacher. Und manche Ansprüche, die manche Frauen an ihre Männer stellen sind einfach dermaßen illusorisch hoch, dass es zu normalen Lebzeiten fast nicht möglich sein wird, solch ein Idol zu finden.

 

13 Gedanken zu „Auf der Suche nach den echten Kerls™“

  1. ja, so ist es Bart, deshalb ist es gerade eine besondere Herausforderung für Mann UND Frau sich in die Rollen, welche sie früher natürlicherweise inne hatten, hineinzuversetzen. Auch wenn sie sie nicht ‚fühlen*, müssten sie idealerweise in der Lage sein, sie zu spielen, es ist ja ein Rollenspiel, und wenn dort „echte Männer“ erforderlich sind, dann müsste man die Rolle spielen können, So wie auch die Mädels, so selbständig sie in RL sind, spielt das im Rollenspiel keine Rolle.
    Das Problem ist, dass viele eben nicht so „schauspielern“ können oder wollen, verwechseln bekanntermassen ooc und ic sowieso.
    Man muss unterscheiden zwischen Rollenspielern und Rollenspielern, die einen haben ein ziemlich ausgefülltes RL, und gehen zum Spass ins SL, um tatsächlich die Rolle zu SPIELEN, die anderen SIND die Rolle.

  2. Das Problem sind meist die, die sich selbst spielen, nur in einem exotischen Setting. Wertmaßstäbe und alles sind null an den Char angepasst. Und schon geht das Geheule los.

    Ich hab das Thema neulich nochmal mit einem Mann gehabt. Es gibt einen Typ Frau, der meint durch Gezicke irgendwie herausfordernd für einen Mann zu sein. Bisher traf ich keinen Mann, der es so empfunden hat, sondern sowas wird eher als nervig wahrgenommen.

    In einer Welt, in der wir uns alle selbst gestalten, sind halt langes Blondhaar, dicke Titten und eine verfügbare virtuelle Spalte kein Garant mehr für Beachtung. Auch nicht, wenn man sich durch besonders sinnloses Herumgezicke und Gehabe interessant machen will.

  3. Meiner Wahrnehmung betreffend hab ich den Spruch viel öfters aus dem Mund eines Mannes als von dem einer Frau gehört. Was auch lustiger weise Fakt ist das dieser Blog post von einem Mann wiederum angestoßen wurde 🙂 (nix für ungut Bart)
    Meist in dem Zusammenhang das sich potenzielles Männchen, das sich in seiner Ansicht als dominant wahr nimmt, um sich zu profilieren indem er etwaige andere Männchen herab stuft.

    Wenn ich es von einer Frau selbst gehört hab, dann waren die meist vergeben und wollten dadurch ihr eigenes Männchen vor den anderen Weibchen wiederum rauf stufen. So alla seht mal was ich hab *Nase in die Luft reck*

    Zum Thema Second Life und Männer Mangel. Eigentlich total offensichtlich, für mich zumindest. In the Sims ist der Spieler Anteil auch dominierend weiblich. Klar Barbie spielen und in reduzierter Form ist Sl selbiges, reduziert man es zumindest mal ganz grob und lässt die Vielfalt weg. (bauen, Musik, Sex, …bla und Keks)

    Wiederum in anderen Spielen, wie zb. in Ego shootern ist der Anteil an Männern vorherrschend. Frauen ziehen zwar mittlerweile nach, aber es ist klar erkennbar. Manche von euch die vielleicht World of Warcraft gespielt haben, kennen dieses Phänomen. Weibchen kommt ins Team Speak… ein Raunen geht durch die Runde. *hechel.. lächz^^* In SL ist es auch so, nur umgekehrt. Immerhin brauch man nen Ken zum Barbie spielen..ist doch ganz klar 🙂

    Diese weiblichen Exemplare von denen ihr sprecht, ich trau mich mal aus den Fenster zu lehnen und sag mal dazu das es sich ähnlich wie bei Taliban verhaltet. Es gibt weit weniger davon als die Medien uns es weiß machen, doch wird es so aufgeplauscht das man meint man wird davon übelrollt.

    Im Prinzip einfach mal wieder nen Post damit Bart sich unterhalten kann.. Ich erkenne da ein Muster, jez echt ned nöse gemeint auch wenn es sich vielleicht so anhört. Einfach sich selbst und andere ned so ernst nehmen, ernst sehen. Dill würde sagen küsst euch mal.

  4. Zicken, Dramaqueens und Möchte-gern-klein-Mädchen-Gehabe-Damen haben es doch ohne weiteres geschafft, das kaum ein Mann sich mehr ins RP traut oder seine Rolle gar nicht ausbauen muss, denn er wird eh wie wild sofort belagert. Im RP fehlen treibende Kräfte, die leider immer noch mit Männern gleichgesetzt werden, statt das ne Frau mal den Mini auszieht und die Hosen an. Die Frauen möchten oft eben eher das schwache Geschlecht sein. Die Männer denken da eher nicht groß nach und konzentrieren sich weniger auf ne bestimmte Wirkung, die sie auf andere haben.

    Ich verbinde allerdings mit dem Begriff ‚echte Männer‘ wohl eher Personen, die ein RP interessant machen und keine Mitläufer sind. Die realistisch ihm Rahmen des RPs handeln und die man ic nicht mögen muss. Aber davor haben viele, egal ob Mann oder Frau Angst. Das die eigene Rolle zu hart rüber kommt, man dadurch ooc gemieden wird. Leider kapieren einige den Unterschied nicht.

    Also Frau kann ich nur sagen, das mir herzlich egal ist, wer hinter nem männlichen Ava steckt. Weder ic noch ooc. Hauptsache der/diejenige zieht sein Ding durch.

    Es sollte nicht heissen, ‚Echte Männer gesucht!‘ sondern ‚Weg mit Kletten und Dramaqueens‘

  5. Ich finds interessant das diejenigen, die sich o.g., Frage stellen immer sehr imposante Kausalitätsbögen spannen und darin umfangreiche Theorien entwickeln. Vielleicht reicht’s ja manchmal schon, sich für einen kurzen Moment selbst zu hinterfragen? 😉

    Glück auf und fette Beute!

    1. Nun weil diejenigen dann ja erst einmal zu der Einsicht gelangen müssten, dass sie mit ihrem Prinzessinen/Kampfsubgetue selber daran schuld sind, die Männer zu vergraulen.

      Und lieber jammert man dann über die böse Welt an sich, als mal wirklich in sich zu gehen und sich selbst zu ändern…

  6. Wo die Männer sind? Keine Ahnung, ich guck nicht mehr so oft. Zweimal war in den letzten Monaten so etwas wie ein……..nein, einen Raid kann man es wirklich nicht nennen………eher so etwas wie ein Bedrohungspotential vorgesehen. Der 1. Versuch endete mit einem Invalid und einem Bann für mich. Der 2. Versuch ……… decken wir lieber den Mantel des Schweigens drüber. Wenn ich an das IC-Benehmen der beteiligten Ladys in der gegebenen Situation denke stülpt sich mir immer noch der Magen um.

    Kurzum, ich will lieber gar nicht darüber spekulieren was wohl OOC abgegangen wäre, wenn ich mich wirklich IC so verhalten hätte wie es meiner Rolle angemessen gewesen wäre. Aus meiner Sicht sieht die schlichte Wahrheit so aus, dass es viel weniger Spielerin gibt die wirklich ernsthaft die Frage stellen „Sag mir, wo die Männer sind, wo sind sie geblieben?“. Die große Mehrheit der weiblichen Avatare wollen Lackschühchen, Gänseblümchen, rosa Ponyhof und nen Ken ohne Schwanz. Wenn denen tatsächlich mal jemand begegnet der seine Rolle als Mann spielt sind die schwerstens angepisst.

    Und um der Wahrheit die Ehre zu geben: Für die meisten männlichen Avatare gilt sinngemäß das gleiche. „Ich bin Händler und stehe unter dem besonderen Schutz der UN-Menschenrechtskonvention“, oder „Ich bin Krieger aber Pazifist“.

  7. Etwas provokant könnte man antworten, echte Männer betreiben eh kein Rollenspiel. Aber vermutlich liegt es eher am Setting, Gor scheint wenig Spielraum zu lassen, sich frei zu entfalten.

  8. Etwas provokant könnte man antworten, echte Männer betreiben eh kein Rollenspiel…

    das ist nicht provokant, sondern die reine Wahrheit – und um gleich noch eins draufzusetzen:
    echte Männer sind auch nicht in „Second Life“ – jedenfalls nicht langfristig
    mannomann, jeder First-Person-Shooter, jede 3. Halbzeit meines regionalen Bundesliga-Vereins, jedes ausartende Punk/Oi/Psychobilly-Konzert hat mehr mit „Gor“ zu tun als es das komplette Sammelsurium aller btb – Sims jemals haben könnte…
    und damits dann auch so richtig schön weh tut:
    wenn es diese „echten Kerls“ in SL-Gor tatsächlich mal gibt, dann wird frau die noch am ehesten unter diesen Nordmann/Söldner/Piraten – Gangs finden, ja tatsächlich, genau da : unter den volltätowierten Honks mit Doppelaxt und Katana, wo Normans Zitatenschätzlein nur seltenst angerührt wird und die bond möglicherweise härter drauf ist als ihr warrior-Gemahl –

    letzten Endes heisst das: man muss über „Gor“ nichts wissen – man muss es fühlen, man muss es sein, und der Rest ergibt sich dann (möglicherweise) ganz von selbst
    ja, die Welt kann manchmal so einfach sein , wenn man nur will…

  9. Hm… *grübelt* … ich wähle das Tor Nummer 3 samt einer Ergänzung.

    http://www.youtube.com/watch?v=uKpTkBddyK8

    Mist… aber um auf das Thema zurück zu kommen, liegt (meiner Meinung nach) das Problem eigentlich bei beiden Geschlechtern. In SecondLife oder eigentlich allen virtuellen Welten streben wir nach unseren Idealbildern und/oder hauchen unseren Fantasien leben ein. Wenn wir dann noch andere finden die genauso denken freut uns dies um so mehr.

    Im Falle des echten Mannes, ist dann doch eher die Frage wo nach dieser sich sehnt.

    SecondLife Avatare sind virtuelle Identitäten mithilfe der wir nicht nur Masken anlegen, sondern auch die größte aller Masken die wir mit uns herumtragen ablegen können. (Gesellschaftsmaskerade)
    Wie sagt man vielen Männern gerne nach: „Harte Schalle, weicher Kern.“.

    In SecondLife müssen Sie niemanden etwas beweisen, sondern können ganz sie selbst sein und das suchen und erleben nach dem sie wirklich streben. Wir machen nichts anderes, wobei wir dann immer noch nach dem „echten Mann suchen der uns begehrt“, während dieser wahrscheinlich nach einer „echten Frau sucht, die ihn versteht.“.

    Welch Ironie, aber so erscheint es mir gerade in SecondLife und Rollenspielen zu sein. Und zu wissen was ich nicht will, oh ja darin bin ich auch besser als zu wissen was ich eigentlich möchte. *schmunzelt* Auch hier, trifft diese Weis/Wahrheit nicht nur allein auf unser Geschlecht zu. Wobei Männer immer erwarten das man ihnen am besten eine möglichst detaillierte Anleitung hinterlegt, was wir eigentlich von ihnen erwarten.

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