D’oh

Gestern kam es dazu, dass irgendein Mambatribe eine von den Dschungeln von Schendi weit entfernte Stadt aufsuchen wollte. In den Regeln der Stadt ist – und nicht erst seit gestern – verzeichnet, dass sie – wenn schon Mambas auftauchen – eine Erklärung dafür haben wollen, wie diese diese gewaltige Distanz von über 1000 Pasang bewältigt haben und wie sie es schaffen wollen, wieder unbehelligt zurück in ihre Heimat zu gelangen. Das sind alles berechtigte Fragen, zumal wenn man buchnah spielt, aber gut, die Regeln liest auch sowieso kaum einer, wozu also mit unwichtigen Details aufhalten…

Also kam es, wie es kommen musste: in GaD forderte ein Mitglied des Tribes einen Admin der Sim an, weil man ziemlich sicher auf der Sim nicht in der gewünschten Art und Weise auf deren Spiel einging, der kam auch, nur schien dem Mamba das, was der Admin so sagte nicht wirklich zu passen, denn er ließ sich zur Äußerung eines No-RPs mit der gesamten Sim hinreißen.

Mehr noch, es folgte eine offene Frage in den Kanal in der Art: „Wenn ihr denn schon alle so buchnah spielt, darf ich dann auch wie Tarl in den letzten Bänden mit einem Lasergewehr herumrennen?“

Tja… wenn das mal keine offensichtliche Frage gewesen ist und wie man das tatsächlich offen stellen kann, ist mir unbegreiflich: natürlich nicht. Was Tarl hat, das hat der Rest von Gor noch lange nicht und zu viele Tarls, Kurii oder was weiß ich sind der Tod des RPs, weil sie einfach die Balance zu sehr stören würden. Außerdem ist Tarl als Günstling der Priesterkönige sowieso ein besonderer, besonderer, besonderer Sonderfall, da er so ziemlich alles kann und das besser als der Rest. Supertarl Cabot eben, der wäre der Ruin ziemlich vieler Plays.

Nur weil etwas in den Büchern vorkommt heißt das noch lange nicht, dass der normale Goreaner das auch bekommen/benutzen kann, denn die Bücher sind ja kein Wunschkonzert.

Die Diskussion verlagerte sich darauf dann noch in IMs und war dann offen erst einmal beendet, es bestätigte nur eines wieder: wenn jemand offen nach einem OOC-Admin ruft wie hier geschehen, dann ist in 95% der Fälle das RP endgültig gelaufen.

Jaja, die Ewiggestrigen 1er-Viewer-Benutzer – mal historisch aufgedröselt

Zasta hat es heute mal wieder in seinem Blog mit den Leuten hat, die noch die 1er-Viewer wie Phoenix und dergleichen benutzen und nicht mehr versteht, wieso man diese Viewer noch freiwillig einsetzen kann, wo ihnen doch z.B. ganz einfach die multiplen Tattoolayer fehlen und der aktuelle Lindenviewer mit Abkömmlingen wie Firestorm inzwischen um einiges weiter ist. Dabei ist die Antwort darauf recht einfach, wenn auch vielschichtig.

Die wichtigste Erkenntnis dabei ist diese: der Viewer ist für die Bewohner von Second Life das Tor nach SL, damit ihr Werkzeug und wichtigstes Programm zur Nutzung von Second Life überhaupt.

Machen wir uns dabei ruhig nichts vor: der 1er-Viewer war und ist von der Usability her gesehen eine Katastrophe gewesen, ein historisch gewachsenes Chaos, das innerhalb von fast 9 Jahren entstand und immer mehr und mehr üppig wucherte. Er hatte dabei einige wirklich gute Ideen gehabt, wenn man sie entsprechend zu nutzen weiß, wie das Tortenmenü. Jaja, ich weiß manche können das nicht leiden, aber es ist auch nicht totzukriegen. Während sie im offiziellen Lindenviewer verschwanden gibt es Spekulationen darüber, ob in MS Office 15 nicht diese eingeführt werden, um die Nutzung auf Touchscreens zu erleichtern.

Aber wie auch immer: der 1er-Viewer war von der Usability her gesehen die reinste Katastrophe, der Punkt dabei ist allerdings der: wir kannten und hatten nichts besseres zur Hand gehabt. Jeder, der früh genug mit Second Life anfing, musste sich erst einmal mühsam durch diesen Viewer quälen und sich mit ihm anfreunden – oder er hörte irgendwann in dieser Arbeit einfach auf. Die Lernkurve zur Beherrschung dieses Viewers war extrem steil gewesen und für viele frustrierend hoch, zu hoch. Es gab zwar Projekte wie Imprudence, die sich auf die Fahnen schrieben, alles besser machen zu wollen und es in Details auch taten, aber niemals den Drive und die Masse entwickelten, in Second Life wirklich relevant zu werden.

Wer noch heute davon schwadroniert, wie leicht und einfach die 1er-Viewer zu bedienen seien, der lügt sich selbst in die Tasche. Es fällt einem nur deswegen leicht, weil man es eben so gewohnt ist und sich da inzwischen mit schlafwandlerischer Sicherheit bewegen kann, aber bis man diese Sattelfestigkeit erreicht hatte, das dauerte mitunter Wochen! Ein wirklich einfach und intuitiv zu bedienendes Programm sieht anders aus, mir fallen da beispielsweise von früher Kais Power Tools unter Windows ein.

Das ist auch der Grund, weswegen Linden Lab irgendwann einmal damit anfing, seinen Viewerdschungel 1 genauer zu analysieren und – ich finde zu Recht – einen der Hauptgründe, warum viele Benutzer nur einmal einloggten und danach nie wiederkamen in der absolut unterirdischen Usability dieses Viewers ausmachte. Im Klartext: das Programm hat einfach die Mehrheit der potentiellen Benutzer so dermaßen überfordert gehabt, dass sie genau einmal einloggten und dann nie wiederkamen, weil sie sich einfach diesen Mist nicht geben wollten.

Die richtige Entscheidung von diesem Desaster ist gewesen, dass man den Viewer grundauf von der Benutzeroberfläche her renovieren wollte – und das auch tat. Damit wollte man die Zahl der Benutzeranmeldungen steigern und dafür sorgen, dass man sich sofort einfacher zurecht findet in Second Life. Das ist im Prinzip eine Entscheidung gewesen, die nach wie vor richtig ist, nur die Umsetzung an sich ist das absolute Debakel gewesen.

Es ist nunmal so, und da kann man sich auf den Kopf stellen und mit den Beinen wackeln wie man will, das ändert nichts daran: der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Hat er sich erst einmal an eine Plattform gewöhnt, dann will er diese auch in der Art und Weise damit arbeiten können, wie er es gelernt hat und sich nicht auf einmal durch eine neue Version der Software wieder vorkommen wie ein kleiner Pennäler in der Schule. Er erwartet einfach, dass die Menüs genauso weiterhin aufgebaut sind, wie er es gewohnt ist, die Buttons da sind, wie er es gewohnt ist und genauso aussehen, und und und…

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Noch ein Combat Meter: GCM

Gerade habe ich beim Lesen der Gorean Forums einen Hinweis auf ein neues Combat Meter namens GCM, kurz für Gor Combat Meter, gefunden. Dieses wurde Mitte März 2012 vorgestellt, und wird von einer Gruppe von Leuten geschrieben und gewartet.

Die Frage ist dabei: wozu ein weiteres Meter und was wollen diese Leute anders machen? Auf der Website selber liest man dazu das hier:

GCM is a collaborative effort with the main goal being a more actively maintained combat system for use in SL Gor. It’s focus is to provide a system that is controlled by a group of active players rather then one person. As it currently stands the combat system is designed to offer similar functionality to what is currently available as well as some long requested additions. If the community desires more features may be added in the future. The GCM group is open to anyone who would like to join and have a voice as to what features are added in future. Scripters or those with PHP, HTML, or .NET experience are also welcome to help.

Also es handelt sich dabei um eine Gruppenarbeit, deren Ziel es ist, ein besser gewartetes Combat Meter für SL-Gor zu entwickeln. Der Hauptfokus liegt dabei darauf, dass es von einer Gruppe aktiver Spieler anstelle einer einzelnen Person entwickelt wird. Es bietet dabei ähnliche Funktionen wie bekannte Meter plus dazu einige, lang geforderte Erweiterungen, weitere könnten auf Wunsch der Community in Zukunft eingebaut werden.

Weiter schreiben sie das:

GCM was modeled after the current GM meter by Alika Sao and so all current weapons and shields created for that combat system should work with GCM. We have added some new damage types which are detailed in the weapons table notecard. We have also made some small changes to the way to the way damage is processed but the end result is very similar. Most of these changes were performance minded. All current GM scripted weapons have the same damage as then do under GM and the timing on regen is identical.

Als Vorbild für die Funktionen diente das GM von Alika Sao, so dass alle für das GM geskripteten Waffen und Schilde auch mit dem GCM funktionieren sollten. Zusätzlich wurden einige, weitere Schadenstypen hinzugefügt und dokumentiert. Sie haben einige, kleine Änderungen vorgenommen, wie der Schaden verarbeitet wird, aber das Endergebnis sei sehr ähnlich, diese Änderungen sollen dabei das Meter noch schneller machen. Alle momentanen GM-Waffen haben denselben Schaden im GCM wie im GM und die Regenerationszeit ist identisch.

Zu dem System sollen u.a. Thord Karu (Primus Weapons) und James Alter (EZ Weapons) Teile beigesteuert haben, wobei nach der Diskussion in den Gorean Forums zumindest Thord Karu das bestreitet und auf der Liste nicht mehr geführt werden will.

Laut Webseite ist es bisher in 45 Regionen aktiv, darunter Frankfurt (?) und Apfelland (??), aber auch wirkliche goreanischen Rollenspielsims, darunter immerhin auch Siba, was aber noch lange nicht heißt, dass es dort nun das aktive Hauptmeter sein muss – man wird in der Liste wohl schon dann aufgeführt, wenn es mal in der Region nur Kampf mit dem Meter gab.

Die FAQ listet folgende Features als neu auf, die das GM nicht hat (wobei Direct Only Mode dem Zero Splash im GM 4.2 entsprechen dürfte):

Raid Counter, Directs Only Mode, Variable region Splash, Anti Griefing Code, Repopulating bandages, Built in Grapple, Kill Confirm (no more bubble killing), Enforced delay on bindings (no more gesture binds), More damage types (more weapons for weapons makers to create), Soon to be integrated resource system that interacts with the meter (like bandages, poisons, food buffs), Speeder combat code,

Mehr noch, das GCM soll fähig sein, sich die Kampfeinstellungen von einem GM-Meter-Region-Server zu holen, so dass man auch mit dem GCM in einer Region, die das GM einsetzt, ohne das GCM abzusetzen kämpfen können soll und es soll dabei – angeblich – keine Unterschiede im Verhalten im Vergleich zu einem GM zeigen.

Wie ist das nun alles zu bewerten? Das GCM selber ist mal wieder ein weiterer Versuch, ein Dropin-Replacement fürs GM zu schreiben, wie das früher schon das ECE eines gewesen ist. Die Frage dabei ist ganz einfach diese, ob es sich durchsetzen können wird oder nicht, und ehrlich gesagt sehe ich dazu momentan nicht den notwendigen Druck in der Community.

Das GCM gibt es, wie das GM auch, kostenlos und frei verfügbar. Weder der Simbesitzer noch die Spieler müssen für die Nutzung des GCMs etwas bezahlen.

Thesen zum goreanischen Rollenspiel

Anbei mal einige Thesen von mir zum goreanischen Rollenspiel, die ich so aus meiner eigenen Erfahrung schöpfe und eigentlich altbekannt sein dürften. Here we go:

  1. Diejenigen, welche sich immer, ständig und überall meistens auf Gruppenkanälen über den Verfall des Rollenspiels an sich beschweren, sind meist (mindestens mit 80% Wahrscheinlichkeit) die größten Ballerfritzen überhaupt und selber eifrige Totengräber des Settings – sie merken es nur nur nicht.
  2. „Früher war alles besser“ – klar, weil man früher einfach keine Ahnung hatte, wie Gor zusammengesetzt ist, also spielte man eben einfach irgendwas und klar, das machte eine Menge Spass. Dann aber begannen einige Spieler mit der Zeit die Bücher zu lesen und wandelten ihr Spiel, sie näherten es den Büchern an – viele dagegen blieben bei ihrem „Gor Freestyle“ kleben und so entstand ein großer Graben.
  3. „Früher gab es viel weniger OOC“ – falsch. Früher gab es nicht weniger OOC-Rumgeheule als heute, im Gegenteil, es war mindestens auf demselben Niveau wie man es auch heute leider noch beobachten kann. Warum sollte es denn auch anders sein? Die Menschen sind damals nicht besser und nicht schlechter als heute, viele können und wollen nach wie vor nicht verlieren, und dann diskutiert man eben fleißig.
  4. Im Gegensatz zu früher ist heute vieles besser, vor allem gibt es inzwischen eine genügend große Auswahl an akkurater Bekleidung, Waffen und ähnlichem mehr, die es früher einfach oft gar nicht gab.
  5. „Die Männer müssen endlich die Herrschaft Gors von den Panthern/Outlaws/Mambas/… zurückerobern und aufhören über diese Gruppen zu heulen!“ Vergiss es! Die meisten Spieler, die in solchen Gruppen unterwegs sind, haben zu wenig Verständnis von Gor noch das passende Mindset, dass sich solch ein Vorhaben überhaupt lohnen würde. Jeder kann sich eine Sim kaufen und „Gor“ daran pappen, und solange das möglich ist, werden solche Gruppen auch niemals aussterben. Ausserdem würde man sich in eine Spirale der ständigen Gewalt begeben, weil man nämlich diesen Gruppen genau das gibt, wofür sie leben: Kampf. Daher ist das unmöglich.
  6. Kampf gehört zu Gor dazu – sicher, das tut er. Allerdings nicht in der Form, wie es in SL-Gor meistens stattfindet, dass mal eben eine Hand voll Panthern eine Stadt erobert oder Piraten in der Wüste wandern und man fast täglich angegriffen wird. Aber mehr zu verwirklichen ist eben meist schwer und daher bleibt es oft bei minimal möglichen Vorhaben stecken.
  7. „Ich bin Outlaw/Pirat/Carl Tabot, ich muss mich an keine Regeln halten“ – tja. Nur Pech, wenn man normal eine Outlaw entdecken würde, wäre sie meist sehr schnell versklavt oder gar tot, also würde die sich das besser dreimal überlegen, bevor sie als solche einfach erkennbar in eine Stadt geht.
  8. „Die dort drüben mit ihrer Sim, die komplette Safezone ist/ohne Meter auskommt sind doch nur alles Feiglinge ohne Eier in der Hose, die nicht kämpfen können.“ – Falsch. Nicht jeder legt Wert auf Kampf, und wer lieber das alltägliche Rollenspiel vorzieht, der trifft eben eine solche Regelung. Das ist deren gutes Recht und es gilt dabei immer noch: wer zahlt, schafft an, nur können das manche Kämpfer ums Leben nicht verstehen, wie manche auch ohne Kampf glücklich sein können und mehr noch, Spiel haben, ist für sie doch der Kampf das Spiel. Dazu kommt, dass die Kämpfer dann beleidigt schmollen, wenn auf ihre ach so tollen Angriffe dort keiner reagiert!
  9. „Rabääääh, ich griff XY ohne Vorwarnung an und die gingen alle einfach OOC, was soll das?“ Tja, sicher nicht schön, aber es gibt keine Zwang zum Mitspielen und wenn jemand als nur störend empfohlen wird, kann man ihm so die kalte Schulter zeigen. Ein Angriff ohne Vorwarnung ist ja auf den meisten Sims regelkonform, nur bedeutet das noch lange nicht, dass alle potentiellen Mitspieler den dann auch besonders toll finden.
  10. „Ich bin eine Sklavin – ich will von einem Mann bezwungen werden, bevor ich mich ihm hingebe!“ – DZING, das geht meistens schief, ganz einfach weil solche Kampfsubs auf Gor nicht existent sind noch lange überleben würden. Auch hat längst nicht jeder OOC Bock darauf, sich so etwas zu geben.
  11. „Rabäääh, es gibt keine echten Kerle mehr auf Gor für uns Frauen!“ – tja, dann schau mal in den Spiegel, welcher Mann bei Verstand würde nicht entsetzt vor dir flüchten? Meistens sind die Frauen, die offen darüber jammern auch diejenigen, welche die meisten Männer lieber mehr oder weniger flott links liegen lassen, da sie zu viel Probleme und Ärger bedeuten. Nur begreifen, dass es ja an ihnen selber liegen könnte, tun diese Frauen meistens nicht mehr in diesem kurzen Leben. Shit happens.
  12. „Bei den Amis ist alles viel, vieeel besser und sie lachen nur über das deutsche Gor!“ – Fein, wenn da alles so gut ist, dann halte einfach deine Fresse und bleib doch dort, dich vermisst hier dann sicher keiner. Denn mal ehrlich: auch in Amigor ist längst nicht alles Gold, was glänzt. Der gewaltige Vorteil besteht darin, dass die Landmasse etwa zehnmal so groß ist wie die Deutschgors und es einfach damit einen Haufen Spieler mehr gibt, der ähnlich wie man selber tickt. Die Probleme aber, über die man dort diskutiert, sind nicht anders als im Deutschgor auch und auch dort gibt es genügend Probleme und OOC-Gejammer.