Der Mesh-Deformer und die neue TPV

Zwar ist die neue TPV schon was länger her, aber es gibt dazu dennoch ein interessantes Statement von Karl Stiefvater (Qarl Fizz), der am Deformer arbeitet. Er schreibt folgendes über die neue schwammige Regel mit der „Shared Experience“:

in fact, the only thing i know for certain is that the rule applies to my deformer – and that if LL doesn’t like my work – they will reject it and NO ONE will be allowed to use it. this (of course) is a dramatic change from the situation when the project was launched.

the other thing that is very clear from listening to the announcement is that Oz is pleading with us to trust him – trust the new LL – to do the right thing.

Übersetzt heißt das:

Das Einzige, was ich sicher weiß, ist dass diese Regel auch auf meinen Deformer angewandt werden wird – und wenn Linden Lab meine Arbeit nicht mögen sollte – werden sie den Einbau verweigern und dann wird es keinem [alternativen Viewer] erlaubt sein, ihn zu benutzen. Dies ist natürlich eine dramatische Änderungen wenn man bedenkt, wie die Regelung aussah, als das Projekt gestartet worden ist.

Die andere Sache, die deutlich wird, wenn man sich die Ankündigung durchliest ist, dass Oz Linden darum bittet, ihm – und dem neuen Linden Lab – zu vertrauen, dass sie schon alles richtig machen werden.

Na, das sind doch mal herrliche Aussichten… wenn es tatsächlich dazu käme, was ich nicht hoffe, wäre nämlich alles Crowdsourcing und die mühevolle Programmierarbeit von Qarl Fizz für die Katz gewesen. Grrr.

Der nächste runde Tisch von Rodvik Linden ist, uhm… privat

Rodvik Linden, der Geschäftsführer von Linden Lab, hat ja einen Runden Tisch eingeführt, um unter anderen die Ideen für die mögliche Wiedereinführung der Nachnamen und ähnliches Zeug zu besprechen. Der letzte runde Tisch ist dabei für jeden, der mochte, offen gewesen. Offensichtlich hat er aber mit diesem runden Tisch schlechte Erfahrungen gemacht, denn nun hat er auf https://my.secondlife.com/rodvik.linden das geschrieben:

Hey folks, as I mentioned to some of you over the weekend I am going to do the next roundtable stuff in private one on one’s rather than as a free for all. That makes it more low key and doesnt turn it into something which is contentious. Thanks for all the feedback.

Übersetzt bedeutet dies:

Hallo Leute, wie ich schon einigen von euch am Wochenende sagte, wird der nächste runde Tisch privater Natur anstelle von öffentlich sein. Das soll ihn ruhiger machen und nicht zu einer streitsüchtigen Veranstaltung. Danke für alles Feedback.

Sprich: man kommt nur noch als geladener Gast herein. Ich höre schon die Kassandra Prokofy Neva wieder im Geiste über den Feted Inner Core (FIC) schreien, es mag ja sein, dass dies wirklich nötig ist, um ernsthaft arbeiten zu können, nur sieht eine transparente Arbeitsweise anders aus. So hat es ein wenig vom Geruch, dass man einen Kreis von Ja-Sagern um sich installiert, die sich dann als eine Art Elite betrachten könnten. Schade eigentlich, denn genau das ist ja nicht der Sinn eines Runden Tischs, also warten wir mal ab, wie sich das weiter entwickeln wird…

Das zweifache Hrungnir

Irgend etwas tut sich gerade auf Hrungnir. Wenn man sich auf die alte Sim „Hrungnir av Ironwalls“ begibt, dann hängen dort nicht mehr die bisherigen Simbesitzer als OOC-Admins aus, was darauf deuten lässt, dass diese mit der Sim nichts mehr zu tun haben.

Zudem zeigt eine Ortssuche im SL-Client nun noch ein „Piedmont-Nord-Hrungnir“ an. Interessante Zeiten scheinen das zu sein.

Die fünf größten SL-Ärgernisse

Es gibt nach wie vor einige, grundlegende Eigenschaften (defekt vom Design her?), die in Second Life einfach nur nerven und dafür sorgen, dass es in seiner Handhabung limitiert ist.

Meiner Ansicht nach handelt es sich dabei um folgende Punkte:

  1. Unzuverlässiger Chat. Wer kennt nicht Chat-Lag und die Unzuverlässigkeit der Gruppenkanäle? Für eine Plattform, die sich auch als 3D-Chat begreift, ist das schlechte Funktionieren ausgerechnet dieser Kernfunktionalität einfach nur ein blanker Hohn. Linden Lab arbeitet angeblich seit Jahren bereits daran, es zu verbessern, und seit Jahren hat sich daran nichts wirklich geändert.
  2. Sims erbringen nicht die zugesicherte Leistung/Avatarlimit zu klein. Auch das ist ein alter Hut: die meisten Sims werden ab einer gewissen Anzahl an Avataren einfach nur noch unbrauchbar und Linden Lab hat daran bisher nichts wirklich geändert, dies zu verbessern. Statt dessen eröffnet man Baustellen wie avatarbezogene Skriptlimits, an denen aber seit der Entlassungswelle 2010 nicht mehr gearbeitet wird und lässt die Bewohner im Dunkeln. Ach ja, und natürlich machen Rolling Restarts genau dann, wenn man sie am Wenigsten braucht, immer besonders Freude.
    DIe probate Strategie von Linden Lab in Sachen Leistung von Sims ist und bleibt es, Nebelkerzen zu werfen und dafür zu sorgen, dass sich die Benutzer untereinander kloppen, anstelle mal dass sie Linden Lab in die Zange nehmen. Die Mittel der Wahl dazu waren früher die Avatar Rendering Cost (ARC), aktuell die Skriptlast pro Avatar und wenn diese Schwerter stumpf geschlagen sind, dann hat sicherlich Linden Lab noch ein paar weitere Pfeile im Köcher. Divide et impera, nichts anderes macht Linden Lab hier beispielhaft vor.
  3. LAAAG! Wer kennt es nicht, den allgegenwärtigen Lag, der immer genau dann am heftigsten da ist, wenn man ihn am wenigsten braucht? Es nervt einfach nur, ganz egal, wo es auftritt.
  4. All prims are created equal – NOT! Das bisherige, primbasierte Wirtschaftsmodell ist eigentlich veraltet, aber ein neues Modell ist leider auch nicht in Sicht. Der – nennen wir es einmal Server Impact – von Prims kann eben doch sehr unterschiedlich sein. Wenn ich einen Würfel baue, dessen sechs Seiten jede eine eigene Textur 1024×1024 Pixel hat und da noch 30 Skripte rein stopfe hat der ganz klar einen stärkeren Einfluss auf die Simulatorleistung als ein einfacher Würfel mit der Standard Plywood Textur. Nur von den Kosten her zahlt man für beide dasselbe. Gerechter wäre hier ein Modell, das auch die Leistungsanforderung an den Simulator mit einbezieht, Ansätze dafür gibt es ja bereits bei den Uploadkosten für Meshes, aber es ist fraglich, ob so etwas sich jemals durchsetzen wird. Es gab dazu vereinzelte Gedankenspiele der Lindens, aber dabei ist es auch schon dann wieder einmal geblieben.
  5. Nicht funktionierende Teleports. Das fundamentale Fortbewegungsmittel in Second Life ist und bleibt der Teleport, so ist jede Sim – egal wie weit sie entfernt sein mag – nur einige Sekunden entfernt. Soweit die Theorie. Häufig ist es aber in der Praxis eben genau so, dass Teleports entweder ewig lange oder gar nicht funktionieren. An manchen Tagen klappen bei mir alleine schon bis zu 2/3 der versuchten Teleports nicht auf Anhieb und das nervt einfach nur.

To gor or not to gor, that is not the question

Es ist wirklich interessant, wie ein persönliches Ereignis wie mein Krankenhausaufenthalt doch die Sichtweise auf gewisse Dinge nachhaltig verändern kann. Bei mir ist es momentan so, dass es mir recht scheißegal ist, was der Rest jammert. Ob Gor nun untergeht, wie alle Kassandrarufer ständig im Chor schreien oder auch nicht, was soll es – Hauptsache, ich habe meine Peer Group und meinen Spass, wenn ich online gehe. Wo und wie das ist, ist dabei recht herzlich egal, Rollenspiel selber ist dabei auch nur ein Mittel zum Zweck und die Settings sind austauschbar.

Dazu kommt, dass ich auch manche Sachen persönlich anders sehe als früher. Früher war für mich beispielsweise der Gedanke undenkbar, den Kanal „Gor auf Deutsch“ für immer zu schließen. Heute aber, nachdem er es wirklich mal einige Tage lang gewesen ist und es himmlisch ruhig war, ist es für mich sehr wohl denkbar, den Chat dort dauerhaft zu schließen. Warum? Nun, weil die Mehrheit der Benutzer ohnehin nur die Mitteilungen lesen will, bei der Größe der Gruppe es fast unmöglich ist, ständig für gleichbleibend gutes Niveau zu sorgen und außerdem nicht immer jemand ständig den Kindergärtner spielen kann. Wozu auch, es gibt wichtigeres im Leben. Sich letzten Endes einzugestehen, wenn man es denn nicht in den Griff bekommen sollte, dass man da auf verlorenen Posten kämpft, ist keine Schande, sondern im Gegenteil sogar eine Chance, endlich mal das Problem bei der Wurzel zu packen und auszurotten. Selbst die größten englischen Hilfegruppen sind gesitteter als GaD und es gibt dort weniger Spam, letzten Endes könnte es dem Kanal nur gut tun. Und mal ehrlich, wer ständig nach Texturen und sonstigem Zeug frägt, der kann auch woanders glücklich werden und die Dauerbrennerdiskussionen wie „Gor stirbt JETZT!“, „Wo sind all die Männer hin?“, „Was ist nur aus Gor geworden?“ und dergleichen bringen auch keinen wirklichen Erkenntnisgewinn mehr. Sie nerven einfach nur, da kann man auch gleich den Sack dicht machen und dann sollen die Leute woanders glücklich werden, Ersatzgruppen zum reinen Chatten gibt es ja auch genügend. Good riddance wäre das allemal!

Sicher mag später mal wieder der Spaß kommen, aber manches ist es einfach nicht mehr wert, dass man länger daran krampfhaft festhält, sollen sich doch andere mal damit befassen und ihrerseits Spaß haben. Wie auch immer, das einzig stete im Leben ist der Wandel, und nur was sich wandelt, kann möglichst lange auch bestehen bleiben. Das war und ist schon immer so gewesen.