Gauklertruppen, Showgirls und dergleichen… GÄÄÄHN

In letzter Zeit habe ich in Second Life einige Truppen angesehen, die es sich auf die Fahnen geschrieben haben, irgendwelche tänzerischen Darbietungen zum Besten zu geben, seien das nun irgendwelche Feuertänze, Showeinlagen oder dergleichen mehr. Gähn.

Es ist schön anzusehen und sicher mal was anderes, aber zu Begeisterungsstürmen reißt mich das wahrlich nicht hin. Wieso sollte es das auch? Das, was diese Gruppen darbieten, ist doch in der Regel auf dem freien Markt in Second Life zusammen gekauft, also die Kleider und Tänze und kann von jedem so zusammen gebaut werden, der Zeit und Muße hat. Die Tänze selber wird wohl auch keine dieser Gruppen selber bauen, wenn dann höchstens die Abfolge der verschiedenen Animationen und damit hat es sich denn auch schon.

Die Höhe der eigenen Kreativität ist da doch in der Regel wirklich überschaubar. Also ab und an mal ist es nett, aber begeistern wird mich so etwas niemals wirlich richtig können. Dafür fehlt es dem Ganzen dann doch ordentlich an Fleisch, der zumindest bei mir für eine richtige Begeisterung notwendig ist.

Ab und an mal ist es ganz ok, aber ansonsten wird die Bedeutung meistens drastisch und radikal überbewertet. Es gibt deutlich besseres als das.

Die Anstalt: Festung Europa

Ich war heute auf „Terra Nostra“ von Nea und Beric unterwegs; als ich mich dort genauer umblickte, da musste ich an die kürzliche Sendung der Anstalt vom 18. November denken, die genau das zum Thema hatte, um was es auf der Installation geht – und die Verlogenheit der EU gnadenlos anprangerte.

Ohne weitere Worte daher:

https://www.youtube.com/watch?v=ZMH5wdwbLQY

Witzischkeit kennt keine Grenzen

Durch Zufall habe ich neulich die 1993 erschienene Satire „Kein Pardon“ sehen können. Der Inhalt ist schnell erzählt: Paul Schlönzke (Hape Kerkeling), schüchtern und Mamasöhnchen, wurde mit der Fernsehsendung der Nation „Witzischkeit kennt keine Grenzen“ von Kanal 1 groß. Diese Sendung wird vom abgehalfterten und tyrannischen Moderator Heinz Wäscher (Heinz Schenk) präsentiert, der Schlönzkes Held und Vorbild ist. Durch Zufall wird Schlönzke bei Kanal 1 Kabelhilfe und entdeckt so die Wahrheit hinter der biederen und schönen Fassade der Sendung: Wäscher ist ein Tyrann, wie er im Buche steht, der seine Umgebung mit seinen Allüren einfach nur noch nervt, dazu noch jedem Rockzipfel herjagt und von seinem Publikum absolut nichts hält. Schlönzke selber bekommt recht schnell einen unfreiwilligen Karriereschub, indem er den lustigen Glückshasen spielen darf.

Und als solcher platzt dann Schlönzke während einer Livesendung der Kragen: er nimmt sich den Kopf ab und liest Wäscher mal so richtig die Leviten. Der Regisseur ist schockiert, der Programmdirektor begeistert und Schlönzke wird Wäschers Nachfolger.

Nach einem Jahr dann, die Einschaltquoten gehen in Richtung Keller, hat Schlönzke die meisten von Wäschers Allüren übernommen, wenn nicht noch schlimmer und für seine Lieben und Familie keine Zeit mehr. Das Ende vom Lied ist, dass auch Schlönzke gekündigt wird und sein Nachfolger ein ewig singendes Wunderkind wird, während er es immerhin noch schafft, sich mit seiner Freundin auszusöhnen.

Nun, was gibt es zu dem Film zu sagen? Der Film genießt inzwischen einen gewissen Kultstatus. Vor allem die Auftritte von Heinz Schenk, die selbstironisch sind, zeigen eine beachtliche Wirkung. Ansonsten ist er sehr vorhersehbar und es gibt sogar ein Happy End. Manche bezeichnen ihn als den „besten deutschen Film aller Zeiten“, was absolut nicht zutrifft. Er ist ein wenig besser als der Durchschnitt, aber für eine Satire deutlich zu brav und kaum bissig. Ich bin der Meinung, eine wirklich gute Satire muss derart hart sein, dass einem ab und an das Lachen im Halse stecken bleibt. Das erreicht der Film absolut nicht. Man hätte aus den Schauspielern und dem Stoff wirklich mehr machen können, wenn man etwas mehr Mut gehabt hätte. Schade.

An alle, die gerne per Teamspeak, Skype&Co. kommunizieren: kauft euch endlich mal ein gescheites Headset!

https://www.youtube.com/watch?v=quwcVD4zLwY

Ich bin in letzter Zeit wieder häufiger im Skype und Teamspeak unterwegs, und es ist leider so, dass man ab einer gewissen Gruppengröße gerade zu axiomatisch fordern kann, dass es mindestens einen Teilnehmer gibt, der meinetwegen über die in seinem Notebook eingebauten Lautsprecher und Mikrofon kommuniziert. Du Arsch, du Vollpfosten, du Trottel, du Nervensäge!

Denn was passiert, wenn ich ein empfindliches Mikrofon nahe genug an Lautsprecher halte, die den gerade aufgenommenen Ton des Mikrofons wiedergeben? Richtig: es macht ganz böse FIEEEP, weil der neue Einstein das Phänomen der Rückkopplung für sich entdeckt hat!

Wisst ihr eigentlich, wie nervig das ist, wenn man auf einmal euch doppelt hört? Wenn man, weil euer im Notebook eingebautes Ranz-Mikrofon keine gescheite Charakteristik nur eure Sprache aufzunehmen hat, noch brühwarm mitbekommt, was bei euch im Raum so abgeht, welche Musik ihr hört, euer Kind schreit oder gerade der Nachbar vögelt? Aber mal echt, das sind alles Sachen, die keiner hören will noch hören muss!

Und wenn ihr Idioten denn eure Lautsprecher noch gar zu laut eingestellt hat, dann macht es einfach nur schön laut FIEEEP auf die Ohren. Dafür sollte man euch eigentlich bei Wiederholung auf Schmerzensgeld verklagen.

Dabei ist die Lösung des Problems doch wirklich so einfach: jeder moderne Rechner, wirklich jeder und sei er noch so billig, verfügt neben dem Lautsprecherausgang über einen Mikrofoneingang. Tut euch der Welt und selber einen Gefallen, und schwingt eure fetten Ärsche zu einem Händler eurer Wahl oder bestellt eben über’s Internet, wenn ihr dafür zu faul seid, ein Headset. Ein Headset ist nichts anderes als eine Kombination von Kopfhörern mit Mikrofon, beispielsweise sowas hier. Oder sowas. Nach oben hin sind da die Preise ziemlich offen.

Günstige Headsets beginnen schon bei 10 Euro, es muss ja kein Luxusding sein und sie schonen die Nerven eurer Mitmenschen beträchtlich, auch kommen sie euch zugute, weil man euch auf einmal besser versteht, euch lieber zuhört und man vor allem nicht mehr mitbekommt, was bei euch im Wohnzimmer noch so alles vor sich geht.

Wenn ihr aber zu faul seid, etwas Geld darin anzulegen, dann seid ihr einfach nichts weiter als faule Arschlöcher, denen ihre Mitmenschen scheißegal sind!

Übrigens wo ich schon mal dabei bin, an all die Captain Krümels und Mampfis: hat euch eure Mutter nicht als Kind beigebracht, dass man mit Essen im Maul nicht sprechen soll? Wenn ihr schon so am Rechner oder mit Headset meint, das tnu zu müssen, dann habt wenigstens so viel Restwürde und schaltet für die Zeit euer verficktes Mikrofon ab, denn das muss und will keiner hören, wie ihr euren Wohlstandkörper mit Nahrungsmitteln mästet!

Interstellare Reisen und die Zeit

Die Zeit ist, so wissen wir seit Albert Einstein, ja etwas, was man stauchen oder dehnen kann, jedenfalls ist sie relativ. Nun habe ich mir mal wieder eine der Sendungen mit Harald Lesch zum Thema „Interstellare Reisen“ und was das für den Besuch möglicher Aliens bei uns bedeutet. Man kann es auch als eine Art Faktencheck verstehen, wieviel von interstellaren Reisen in Science Fiction in Wirklichkeit zu halten ist.

In fast allen SciFi-Werken ist das überlichtschnelle Reisen mittels diverser Tricks kein Thema, und auch die Besiedlung ganzer Galaxien durch die Menschheit ist dabei ja kein Thema mit munteren Reisen zwischen den Sternensystemen zu Lebzeiten der Menschen.

Leider sieht die Realität trostloser als das aus. Zunächst einmal ist die Lichtgeschwindigkeit eine absolute Konstante für jedwede Materie; mehr als gerundet 300.000 km/s sind praktisch einfach mit konventionellen Schubantrieben nicht drin und in Wirklichkeit nicht einmal diese, denn je näher sich Materie der Lichtgeschwindigkeit nähert, desto schwerer wird sie und desto mehr Schub benötigt man für eine weitere Beschleunigung, was sich wiederum in mehr Treibstoffbedarf niederschlägt. Das ist also ein Teufelskreis. Viele Wissenschaftler gehen daher ja auch nicht von Reisen mit Lichtgeschwindigkeit, sondern von Reisen mit annähernd Lichtgeschwindigkeit aus, da die Beschleunigung von Materie auf Lichtgeschwindigkeit physikalisch gesehen ja unmöglich ist.

Aber da beginnt dann nun das eigentliche Problem: wenn ein Raumschiff mit annähernd Lichtgeschwindigkeit zu einem benachbarten Stern startet, dann vergeht auf dem Raumschiff die Zeit für seine Besatzung langsamer als im Rest des normalen Universums. Die logische Folge ist, dass so etwas dann eine Reise ohne Wiederkehr ist, denn selbst wenn man mit solch einem Raumschiff dank irgendwelcher Techniken noch zu seinen Lebzeiten wieder heimkehren könnte, dann gäbe es dort schon seit Jahrhunderten und noch mehr keine Familie und Heimat mehr, in die man zurück kehren kann.

Und das ist auch das Problem mit dem möglichen Besuch von Aliens, wenn man davon ausgeht, dass auch eben diese keinen Weg gefunden haben sollten, die Grenze der Lichtgeschwindigkeit zu knacken: warum auch immer sie ihren Heimatplaneten verlassen haben sollten, so sind sie dann zu uns aufgebrochen, um hier zu bleiben, weil eine Heimat, in die sie zurück kehren könnten, gibt es dann nicht mehr. Und hoffentlich sind es dann besser friedfertige Kreaturen, was uns aber eben keiner garantieren kann.

Das Intentionalitätsproblem

Cogito, ergo sum.

„Ich denke, also bin ich.“ – so sagte der französische René Descartes. Was aber steckt genau dahinter? Nichts anderes als die Frage, was eigentlich den Menschen antreibt und den Mensch zum Menschen macht.

Denn wenn man sich den Menschen rein wissenschaftlich betrachtet, dann gibt es ein Problem: der Mensch ist eine Anhäufung von Materie, in der ständig mehr oder weniger komplexe Reaktionen und elektrochemische Vorgänge passieren. Den stofflichen Aufbau des Menschen begreift man inzuwischen sehr gut, ebenso viele der im Organismus statt findenden Prozesse.

Genau so wissenschaftlich kann man sich denn auch die Aktivitäten des Gehirns betrachten, und hierbei beginnt dann das Problem: keiner wird jemals auf die Idee kommen, das beispielsweise ein Stuhl aus Holz etwas denkt, empfindet oder gewisse Absichten hat. Der Mensch ist stofflich gesehen eine wandelnde Anhäufung von Biomatsch, mehrheitlich Wasser, dazu kommt dann noch Eiweiß, Fette und andere Bausteine.

Wenn der Mensch aber tatsächlich nur eine solche Anhäufung von Biomatsch ist, wie kommt es dann, dass der Mensch im Gegensatz zum Stuhl Gedanken hat, Absichten hegt und empfindet? Wie genau lässt sich das erklären? Lässt sich das überhaupt wissenschaftlich erklären oder gibt es noch eine Art Wahrheit hinter der Wissenschaft, eine bisher nur in Teilen sichtbare und nicht wirklich verstandene Metaphysik?

Oder anders gesagt: Materie verfolgt keine Absichten. Wenn aber Mentales zur Materie gehört, woher kommt dann die Intention?

Einfache Antworten gibt es dazu nicht, und die Antwortversuche sind auch nicht wirklich für jeden befriedigend.

Tarifeinheit mal anders herum gedacht

Früher war es in den meisten Betrieben einfach: es gab die Stammbesetzung, diese wurde hoffentlich meistens anständig bezahlt und das war es dann gewesen. Lange Zeit funktionierte dieses System recht ordentlich und sicherte den Wohlstand vieler Facharbeiter. Dann aber begannen in den 90ern die Verwerfungen und eine neue Dienstleistungsbranche trat auf den Plan, die Zeitarbeitsfirmen.

Und mit Hilfe dieser Firmen und später dem Verrat der SPD an ihrer Wählerschaft, nämlich den Hartz-Reformen, ist diese innerbetriebliche Sache massiv aufgebrochen worden. Zuerst hat man vielen Mitarbeitern gesagt, man könne sie nicht mehr länger beschäftigen, weil die Profite des Betriebs in Gefahr seien, aber es gäbe da diese Zeitarbeitsfirma, da könnten sie dann für zwar deutlich weniger Geld immer noch im selben Betrieb schaffen, und das sei allemal immer noch besser, als auf das Sozialsystem angewiesen zu sein.

So kam es dann, dass in vielen Betrieben die Belegschaft inzwischen zwiegespalten ist, ein Teil ist nach wie vor als Stammbelegschaft tariflich bezahlt, der andere Teil leistet zwar dieselbe Arbeit, aber das für deutlich weniger Lohn. Der Mensch als Wegwerfware, und oh du magst nicht mehr zu diesem Lohn arbeiten? Ja Pech gehabt, hinter dir stehen schon mindestens zehn Leute, die aber sowas von scharf auf deinen Arbeitsplatz sind, solltest du es noch nicht gemerkt haben, also gebe ich dir einen freundlichen Rat: überlege es dir besser dreimal, was du tust, denn in die tarifliche Entlohnung kommst du in diesem Betrieb hier jedenfalls nicht mehr.

Wenn die Wirtschaft so verfährt, dann meckert darüber keiner und alles ist gut. Solche Betriebe, in denen es vielleicht noch eine Rumpfstammbelegung gibt und der Rest stammt von Zeitarbeitsfirmen, gibt es leider viele. In solchen Betrieben wurde von Seiten des Unternehmens die viel beschworene Tarifeinheit ausgehöhlt und abgeschafft, aber für das Unternehmen ist das gut, es ist immerhin dieselbe Arbeit für deutlich weniger Geld, für die Belegschaft ist es aber schlecht und für die Volkswirtschaft im Grunde auch.

Nun, warum schreibe ich das? Weil bei der Deutschen Bahn eben die GDL dieses Spiel genau anders herum treibt, also eben mal nicht zugunsten des Unternehmens, sondern für die Arbeitnehmer. Und auf einmal ist dann dort die eine Sache, nämlich die Tarifeinheit, die die Bahn schon de facto selber vor langem zugunsten von Billigstlöhnen abgeschafft hat, wieder der hehre Gral, den man ja hüten will wie den Augapfel.

Nur: wozu? Dass die Tarifeinheit verfassungswidrig ist, wurde 2010 höchstrichterlich festgestellt. Und die GDL treibt eben genau dasselbe Spielchen wie die Deutsche Bahn es jahrelang getrieben hat, nur in dem Fall versucht sie es zugunsten ihrer Mitglieder, also der Arbeitnehmer bei der Bahn. Und das ist der Grund, warum die Medien so dagegen gelenkt Sturm laufen, weil es könnten ja in anderen Betrieben die Mitarbeiter auch aufwachen und so das für die Unternehmen natürlich günstige Billiglohngefüge versuchen, aufzubrechen.

Dabei ist es im Grunde nur die Anwendung derselben Taktik nach dem Aufbrechen einer Tarifeinheit, die viele Betriebe intern seit Jahren gefahren haben, unter anderem Vorzeichen, nämlich mit Löhnen nach oben mal anstelle von unten. Und genau das ist der Grund, warum es in Grund und Boden geredet wird.