Bücher in Second Life – wo genau liegt darin denn der Sinn?

Diese Woche war ja die große Eröffnung eines Buchgeschäfts auf einer der Münchner Sims gewesen. Die war unter anderem mit einer Livevorlesung eingerahmt und sehr gut besucht.

Die banale Frage aber, die sich mir bei solchen Sachen aufdrängt, ist die folgende: worin genau bitte liegt der Sinn nun ausgerechnet darin, Bücher in Second Life anbieten zu wollen?

Das muss ich ein wenig ausführen: Bücher, also allgemeiner Texte, kann man entweder als grafische Textur anbieten und binden (z.B. mit Thinc), das kostet dann einiges an Uploadgebühren oder aber als Notecard. Notecards gibt es umsonst, aber ein Buch als Notecard in Second Life lesen zu wollen ist extrem unpraktisch: man kann die Schrift nicht vergrößern oder verkleinern, der Umbruch ist meist eine Katastrophe, es gibt genau nur eine Schrift und die nicht mal in verschiedenen Schriftgrößen, man kann im Viewer kein Lesezeichen setzen und muss sich so merken, wo man mit dem Lesen aufhörte.

Meist ist die Schrift auch so klein, dass das längere Lesen die Augen ermüdet und man sich daher den Text besser gleich in seine eigene Textverarbeitung kopiert, um sie da zu lesen. Nur so kann es einen Sinn machen, aber in Second Life direkt? Wohl kaum.

Besser ist es dann doch, wenn die Inhalte z.B. als EPUB wie bei Projekt Gutenberg irgendwo im Internet zum Download bereitgestellt würden und man sie frei für den Ebookreader seiner Wahl verwenden kann wie man denn will, so finde ich. Information will zwar frei sein, aber auch gut aufbereitet und das gelingt nunmal mit Textbüchern in Second Life nur sehr, sehr schlecht.

Lächle und der Tag gehört dir!

Das ist in der Tat eine einfache Weisheit. Was aber will sie uns sagen?

Ganz einfach dies: man ist immer schnell dabei, Schuld zu verteilen und gewissen Leuten zuzuweisen, wenn etwas schief läuft und nicht funktioniert. Nur mit Schuldzuteilungen alleine hält man keine Gruppe am Laufen noch ein RP.

Schlechte Anführer verteilen daher Schuld und Jammern höchstens, gute Anführer aber verteilen gezielt Lob wenn es angebracht und nötig ist, sollte jemand mal quer schießen, dann regeln sie das unter vier Augen.

Das ist der kleine, aber feine Unterschied, der in der Praxis aber sehr viel ausmachen kann!

Don’t judge a book by its cover: Sophie Rosentreter

Früher, in einer Zeit als wir noch alle jünger, schöner und vor allem unschuldiger waren – also im Jahr 2000 – da gab es SIE. Die Experimentierfreude im Fernsehen, das Novum, wenn etwas vollkommen Neues geschaffen wurde, was bis dato niemand kannte.

Die Fernsehsensation im Jahr 2000 war bei RTL 2 Big Brother gewesen. Solch einen offenen Vollzug im TV-Knast kannte man bis dato nicht, und Gestalten wie Zlatko Trpkovski erlangten bundesweiten Ruhm.

Eingerahmt wurde das Ganze damals von einem etwas sonderbar anmutenden Moderatorenduo, nämlich vom manchmal überheblich anmutenden Percy Hoven und der von MTV geliehenen blonden Sophie „Kermit“ Rosentreter. Sophie Rosentreter blickte damals schon auf eine Karriere als Model – Heidi Klum war allerdings 1992 leicht besser als sie –  sowie Erfahrungen bei MTV zurück, sah passabel genug aus, dass der Playboy ordentlich Kohle locker machte damit sie da im Jahr 2001 für ihn alle Kleidung willig fallen ließ und war auch ansonsten dank Big Brother recht präsent.

Wer sich nicht mehr an sie erinnern sollte, hier mal ein kurzer Ausschnitt der eindrucksvoll daran erinnert, wie sie zu ihrem Spitznamen „Kermit, der Frosch“ kam aus einer Sendung von TV Total mit Stefan Raab aus dem Jahr 2000. Ihr erster Auftritt da ist bei 7 Minuten 58 Sekunden (den Rest muss man vorher nicht sehen, wenn man nicht mag).

Danach wurde es um Frau Rosentreter doch recht still, so schnell wie sie zu Ruhm kam, so schnell verging der auch wieder bei ihr, dennoch blieb sie produktiv und reifte merklich.

Im Jahr 2004 wechselte sie die Fronten und ging hinter die Kamera, um ab sofort als freischaffende Redakteurin unter anderem für Stern TV zu arbeiten.

Bis heute, denn nun ist sie auf einmal wieder da, aber ganz anders als damals. In der Zwischenzeit hat sie ihre demenzkranke Großmutter gepflegt und das hat bei ihr Spuren hinterlassen.

Unter anderem gibt es von ihr nun ein Buch mit dem Titel „Komm her, wo soll ich hin? Warum demenzkranke Menschen in die Mitte unserer Gesellschaft gehören“ in dem sie ihre Erfahrungen verarbeitet hat und einen Film speziell für Demenzkranke namens „Ein Tag im Tierpark.“

Seitdem ist sie auch wieder im Fernsehen vor der Kamera präsent, und zwar hauptsächlich als Talkgast zum Thema Demenzkranke, deren Pflege und Umgang. Alles in allem eine beachtliche Wandlung vom „Kermit“ hin zu einem sehr ernsten Thema und ein weiter Weg, den sie hier zurückgelegt hat.

Und weil es dazu passt, hier noch ein Auftritt von ihr bei der NDR Talkshow vom Juni diesen Jahres:

If you can’t take the heat stay out of the kitchen!

Heute mal etwas, weil mir danach ist und das obige Sprichwort aus dem Englischen einfach dazu passt.

Auf Deutsch bedeutet das in etwa: „Wenn du die Hitze nicht ertragen kannst, dann bleibe besser aus der Küche draußen!“

Was ist nun damit gemeint? Folgendes: Fredi hat bei sich vor ein paar Tagen einen Blogpost verfasst, in dem ein runderneuerter Avatar vorgestellt worden ist. Dazu gab’s parallel noch einen Thread im großen Forum.

Der ursprüngliche Blogpost ist Geschichte, das Bild im Forum auch, aber es gibt noch den Avatar beispielsweise hier zu bestaunen.

Nun ist die Avatargestaltung jenseits des Massengeschmacks, was keine schlechte Sache sein muss, und es gab eben mitunter auch entsprechende Kommentare dazu. Ich selber bezeichnete diese Avatargestaltung als das, was sie ist – androgyn, Zasta denkt dabei an Hipster und im Thread fanden manche Frauen es „sehr weiblich.“ Die Bandbreite der Meinungen ist also recht groß.

Gut, das kommt vor, wir reden hier schließlich über persönlichen Geschmack und darüber lässt sich bekanntlich nicht streiten. Dem einen gefällt’s, dem anderen eben nicht.

Wenn man dann solch ein Bild in seinem eigenen Blog und in einem gut frequentierten Forum veröffentlicht, dann ist auch mit einem entsprechend breit gefächerten Echo zu rechnen, alles andere ist reines Wunschdenken.

Was aber passierte? Der Originalbeitrag wurde gelöscht, Kommentare sind bei Fredi dazu auch erstmal abgeschaltet worden und der Forumsthread wurde weitgehend bereinigt. Als Krönung zu dem Ganzen schreibt nun noch Auryn bei sich selber was über „armseelige Kreaturen.“ Hossa.

Nur, liebe Auryn: so läuft das Spielchen nunmal nicht. Ich halte mal der Einfachheit halber fest: hier wurde mit Schafferstolz ein neu gestalteter Avatar präsentiert, von dem seine Autoren gänzlich überzeugt sind und vielleicht sogar ein wenig Lob dafür erhofft haben. Seien wir mal ehrlich, wir sind da doch alle Diven und ab und an will man eben gelobt werden, und gerade eine solche Präsentation von Avatarbildern wie hier geschehen ist auch immer und ganz besonders ein starkes „fishing for compliments.“

Hätte also die kommentierende Meute so reagiert, wie man es gerne hat, dann wäre alles in Butter gewesen.

Da aber einige eben anderer Meinung sind und dies auch entsprechend kund getan haben, was ihnen warum wie nicht gefällt, sieht nun die Lage ein wenig anders aus und die entsprechenden Bereinigungen haben stattgefunden.

Und damit wären wir beim Titel dieses Blogposts, denn das Sprichwort sagt schon alles: if you can’t take the heat stay out of the kitchen!

Keiner wird dazu gezwungen, Bilder dieser Art zu veröffentlichen. Wenn man es aber tut, dann muss man mit Reaktionen jedweder Art rechnen und wenn man manche Reaktionen nicht goutiert, dann sollte man es eben ganz einfach sein lassen.

100 Jahre sind ein Tag

Fredi findet bei sich drüben, dass ob nun 100 Jahre rauf oder runter für ein RP nicht so entscheidend sei und macht dabei ein leicht entsetztes Gesicht.

Zasta wiederum findet unter Aufzählung vieler geschichtlicher Gegebenheiten wiederum die Zeit sehr wichtig.

Und wer hat nun Recht? Beide. Es kommt eben auf den Anspruch an sich selbst und das RP an, wie man damit umgeht.

Wem es reichen sollte, einfach den Jack Sparrow zu geben und sich sonst nicht so um die geschichtlichen Hintergründe schert, der wird da nicht päpstlicher sein als der Papst sein und einfach Spaß haben.

Wer aber Geschichte mag und das auch richtig eingeordnet sehen will, der wird zu Zastas Position neigen.

Denn machen wir uns mal nichts vor: 100 Jahre mögen zwar ein kurzer Zeitraum sein, aber in 100 Jahre kann es immer so viele Umwälzungen und Neuerungen geben, dass wenn unsere Ururgroßväter von vor 100 Jahren per Zeitmaschine zu uns kommen könnten mit der Fülle an Änderungen zunächst einmal total überfordert wären.

Wobei es manchmal nicht einmal 100 Jahre sein müssen, manche Technologie hat für ihren Siegeszug noch viel weniger Zeit benötigt, wie das iPhone oder generell das Mobiltelefon. Da reichen manchmal schon Jahre bis ein, zwei Jahrzehnte locker aus.

Anstelle eines langen Sermons aber gibt’s von mir zu dem Thema etwas aus der Rubrik „Sehen ist Glauben“, denn netterweise gab’s da mal vor einigen Jahren entsprechende Dokumentationen die zeigten, wie das Leben in Deutschland möglichst historisch akkurat vor 100 Jahren aussah.

Wer nach dem Video meint, 100 Jahre rauf und runter würden keinen gewaltigen Unterschied bedeuten, dem kann ich dann auch nicht mehr helfen.

http://www.youtube.com/watch?v=MrbyERUrDjs

Ja der Lanz der kann’s…

Ein schöner Lanz, nur um den geht’s leider nicht ganz… (Bild: Pilot_Michael von Flickr unter http://www.flickr.com/photos/pilot_michael/).

Gestern war es wieder einmal soweit: der große Fernsehunterhaltungsdampfer des ZDF namens „Wetten dass…?“ lud zu einer Kreuzfahrt durch die seichten Gewässer der gediegenen Familienunterhaltung deutscher Samstagabendshowdinosaurier ein.

Es war die zweite Ausgabe nach Gottschalk, präsentiert wurde es wieder vom sich besser benehmenden und besser aussehenden Südtiroler Markus Lanz und man sah: das Format ist stark genug, dass es auch ohne Gottschalk funktioniert. Schön für das ZDF.

Und wie war die Sendung? Mit einem Wort: Schnarch! Stinklangweilig war’s. So langweilig, dass man glatt vor der Kiste geneigt war einzuschlafen – und daher ging’s knapp eine Stunde nach Beginn der Sendung direkt ins Bett. Denn: wenn schon schlafen, dann aber bitte auch gleich richtig!

Mir ist es rätselhaft, wie die Journaille heute diese Sendung in Spannungshöhen schreiben kann, die sich mir dort nicht offenbarten. Lanz, das fleischgewordene Schlafmittel, sollte folgerichtig in Zukunft seine Sendung wie früher Gottschalk von einem Sponsor bewerben lassen, der zu ihm passt.

Mein Vorschlag: Baldrian. Irgendeinen spendablen Hersteller wird man doch sicher auftreiben können…

Dies und das…

Es ist mal wieder eine interessante Zeit gerade. Mhhh, voller Änderungen und Neuerungen, die man sich so sicherlich nicht dachte.

Beispielsweise soll nun (endlich?!?) Star Wars Episode 7 als Projekt angepackt werden und 2015 in die Kinos kommen. Sagt wer, George Lucas? Nein, die Walt Disney Corporation! WTF?!?

Ja, klingt komisch, ist aber so – Disney hat mal eben für schlappe vier Milliarden US$ Lucas‘ Firma Lucasfilm gekauft und will nun direkt loslegen, George Lucas selber soll noch als Berater fungieren. Werden wir also Darth Vader in einer disneyfizierten Fassung erleben müssen? Wer weiß, aber wir werden es sehen, aber ziemlich sicher wird Disney Star Wars lieber unter dem Label „Lucasfilm“ publizieren, so dumm sind sie nun auch nicht.

Man stelle sich nur mal im Vorspann folgendes vor: „Walt Disney Pictures proudly presents: Star Wars Episode VII!“ – das wäre tödlich.

Außerdem – wo sollte die Handlung denn angesiedelt sein, wer mitspielen? Ich persönlich bin ja der Meinung, dass seit dem grandiosen und kurzlebigen „Spaceballs“ von Mel Brooks zu Star Wars alles gesagt worden ist, was es zu sagen gibt und man danach einfach hätte mit der Reihe aufhören sollen. Spaceballs ist ja für Star Wars das, was „Galaxy Quest“ für den Trekkie ist. Bei Grabtas Hammer!

In Second Life bricht nun allen Ortens Halloween an, wie immer und warum auch nicht, wer’s mag. Von mir aus soll man alle Süße-oder-Saures-Nerver in eine Waschküsche stopfen und erst an Allerheiligen wieder rauslassen, denn ich brauche diesen importieren Nervpseudofeiertag nun wirklich absolut nicht für meine Glückseligkeit.

Wieso eigentlich muss der Teutone immer das machen, was angeblich so cool ist, nur weil es in den USA gang und gäbe ist? Mangelndes Selbstvertrauen? Dummheit? Bequemlichkeit? Geilheit auf Süßigkeiten! Ich weiß es nicht, nerven tut es dennoch, aber die Intensität der Nervies lässt glücklicherweise seit zwei Jahren in meiner Kante wenigstens wieder nach.

Gleichwohl aber an die Beutejäger, die in Second Life unterwegs sein werden, noch einen (wertvollen?) Tipp: Linden Lab fährt üblicherweise zu Halloween immer einen Special Event. Ein spezieller Eventaccount namens ??? (Halloween Linden? Trickortreat Linden? Ich weiß den Namen leider nicht mehr auswendig noch kann ich ihn finden) wird online sein, und wer den per IM meinetwegen mit „Trick or Treat!“ anschreibt, bekommt von ihm eine Tüte voller nutzloser aber amüsanter Geschenke kostenlos zugestopft.

Ja, also eine schöne Sache für Leute, die so etwas mögen und gerne auf die Jagd nach Freebies und Geschenken jeglicher Art gehen.

Übrigens Freebies: Anidusa hat sich nun auch der Jagd nach solchen verschrieben und berichtet in ihrem reichlich bebilderten, neuen Blog „Anidusa entdeckt“ ausgiebig darüber je nach Lust und Laune. Welcome!

Und dann wäre da noch dies:

  • Brundisium wurde vor kurzem ein Jahr alt und ist damit die dienstälteste, durchgängig bespielte deutschsprachige Antiken-RP-Sim überhaupt. Herzlichen Glückwunsch noch nachträglich an Kenny und seine Mannen!
  • Cori philosophiert bei sich drüben unter dem Titel „Oberarschloch oder Lachnummer“ über rollengerechtes RP-Verhalten im Fall einer Gefangennahme. Es entsteht dabei die altbekannte Zwickmühle, wieso es wirklich niemand schafft das wie Talena bei Tarl zu machen, die ja recht offen sagte „Ich unterwerfe mich, um meinen Arsch zu retten und das ist erstmal alles“ wird in den ewigen Rätselbüchern des RPs ungelöst stehen bleiben.
  • Zasta hat für sich das Blog von Brom, dem Krieger mit dem umso berühmteren Speer, entdeckt und kommt aus dem Schmunzeln nicht mehr raus, vor allem amüsiert ihn dessen reichliches Sexualleben und diverse Rants da. Naja, und „not worksafe“ sei das Ding außerdem. Welch Skandal – oder so!
  • Übrigens Zasta – der war mal wieder in seiner „Warum ist wirklich gutes RP ohne Abstriche in SL nicht möglich?“-Phase, philosophierte über (falsche) Eliten und dergleichen mehr sowie darüber, dass der normale SL-Gamer einfach nur antikes Spießbürgertrum spielen will ohne zu leiden, und ihm schon das Lesen von drei Notecards mit den grundlegenden Infos über ein Setting dessen Hirn hoffnungslos überfordern. Ja, der moderne SL-Bewohner ist immer so schrecklich leidend und wehe dem, der gewisse Qualität im RP will, historische Akkuratesse wünscht und diese vielleicht sogar fordert – der hat sofort einen wütenden Lynchmob am Hals oder findet einfach nur keine Mitspieler. Kenny hat da auch schon drüber munter einen Rant geschrieben gehabt. Woran liegt’s? An der Faulheit der Leute, ganz einfach! Denn schon seit Wicky wissen wir doch alle, dass die Wikinger cool sind, behörnte Helme tragen, brandschatzend raubend durch die Gegend ziehen, zu Thor beten und haufenweise Met saufen! Das muss doch für ein anspruchsvolles RP nun bitte wirklich mehr als genügen, bei dem alle am Eingang vorne links ihr Hirn abgeben!!1! Wer sein Hirn nicht abgibt, der ist eben selber schuld! Intellektueller Anspruch ist im RP doch nicht erwünscht, denn wenn es das in diesem Lande wäre – seien wir mal ehrlich! – würden die Einschaltquoten von RTL unterirdisch sein und ARTE der Straßenfeger überhaupt. Na also!

Und weil ich doch noch ein wenig Halloween-Content bieten will gibt es nun dieses äußerst lehrreiche Video, wie der berühmteste aller schwedischen Köche seine Kürbisse schnitzt, viel Spaß damit!

http://www.youtube.com/watch?v=2Qj8PhxSnhg

Windows 8 kurz angetestet

Ich bin in der (glücklichen?) Lage, über die Firma kostenlos einen Key für Windows 8 Professional bekommen zu haben. Also was lag näher daran, das Ding mal direkt auf dem heimischen Rechner zu installieren und auszutesten? Gesagt, getan!

Das Mittel der Wahl war bei der Installation kein Upgrade des bisherigen Windows 7, sondern Verkleinerung der alten Windowspartition und daneben habe ich dann Windows 8 parallel installiert. Das ist einfach besser so für den Fall der Fälle.

Ja, und die Installation dauerte 30 Minuten, dann war es auch schon betriebsbereit. Flott, flott!

Windows 8 startet deutlich schneller als Windows 7 und fühlt sich richtig flott an. Mehr Ressourcen als Windows 7 verbraucht es auch nicht, eher im Gegenteil. Es wirkt stabil, modern, aufgeräumt und wie eine Brise frischer Luft.

Dumm nur, wenn man die frische Luft dann nicht wirklich leiden mag. Mein Hauptproblem mit Windows 8 ist nach wie vor der fehlende Desktop. Was Microsoft abgeliefert hat ist als Betriebssystem eine Chimäre, die gleichermaßen gut auf Tablets als auch Desktops funktionieren können soll. Auf Tablets tut Win 8 das, da bin ich mir sicher.

Aber auf dem Desktop ist es die reinste Katastrophe. Nun ist es nicht so, als hätte man Microsoft nicht lange genug im Vorfeld davor gewarnt bzw. darum gebeten, noch einen gescheiten Desktopmodus einzubauen. Das haben sie aber nicht, warum auch immer.

Was man vor den Latz geknallt bekommt ist ein Undesktop, der es in sich hat. Schade eigentlich, denn der Rest ist wirklich sehr gut und brauchbar, aber was nützt das einem wenn der Oberbau nicht zum Unterbau passt? Eben!

Damit ist für mich nun klar: Windows 7 ist das neue Windows XP, weil man dort noch das altgediente Bedienkonzept hat. Microsoft wird zwar mit aller Gewalt versuchen, Windows 8 durchzudrücken, aber die meisten Benutzer werden sich Windows 8 verweigern, solange es nur irgendwie geht – oder M$ dann doch noch wieder einen gescheiten Desktop rein patcht.

Es gibt auch Anbieter wie Stardock, die mit „Start 8“ in die Bresche springen und mit einem Preis von 4,99 US$ ist das auch nicht wirklich teuer. Nur muss man es eben dazu kaufen, und eigentlich sollte M$ fähig sein, sein GUI selbst so zu gestalten. Eigentlich.

Aber man stellt sich ja stur, und da wird dann der momentane Kampfpreis von 29,99€ für die Professionallizenz bis Ende Januar 2013 auch nicht für wirkliche Akzeptanz sorgen. Leider.

Die Verschlagerung Unheiligs

Gestern fuhr ich ein wenig länger mit dem Auto durch die Gegend, und was bekam ich da auf die Ohren, als ich Antenne Bayern hörte? Man glaubt es kaum: Unheilig mit seiner aktuellen Single.

Wenn jemand noch wirklich ein deutliches Zeichen benötigt hat, dass die Gruppe um den Grafen nun endgültig Mainstream geworden ist, dann ist genau diese Tatsache das Zeichen.

Der Graf ist Mainstream-kompatibel, Mainstream und genau dort angekommen. Vorbei sind die Zeiten, wo er nur von einer kleinen Fanbase gehyped wurde, nun verdient er das große Geld und genießt die große Bühne.

Es sei ihm gegönnt. Das Problem bei so etwas ist nur häufig, dass bei dem Sprung die Band einfach ihre Identität zu sehr verlieren kann, dann noch schnell abgemolken wird und danach in der Versenkung verschwindet, mit drastischen Folgen: ein bißchen Ruhm alleine reicht bei den heutigen Ausbeutungsverträgen nicht aus, damit man danach schon sich beruhigt aufs Altenteil zurückziehen kann und wenn man sich die ursprüngliche Fanbase vergrault hat, wer soll dann nach dem Ruhm noch die eigenen Platten kaufen?

Der Schritt von der kleinen Band ins große Showgeschäft ist eine Sache, die manche Fanbase eben nicht mitmachte – oder wovor gewisse Bands Angst hatten. Wenn man das große Rad drehen will und es dabei dennoch als Band schafft, sich und seinen Fans treu zu bleiben, dann ist das etwas, was eben nicht allzuoft passiert.

Im Falle von Unheilig ist es so, dass seine ursprüngliche Fanbase ihm das nur schwer abnimmt oder gar mitträgt – möge er daher genügend Geld aus seinem jetzigen Erfolg ziehen, er wird es nötig haben.

Tatsache ist, seit 2010 sind viele seiner ursprünglichen Fans enttäuscht und haben sich nach und nach von der Gruppe abgewandt, dazu kommt die Auflösung von Fanclubs. Gut geschrieben ist dazu dieser Blogpost aus dem Jahr: „Der Graf und sein Produkt: scheinheilig – geschoren um zu erleben?“