Programming

SL-Bug des Tages

WEB-4884: wer sein Passwort vergessen hat, der muss drei Nachnamen auf der Webseite zur Sicherheit die passenden Vornamen zuordnen. Da es in SL aber standardmäßig nur noch den Nachnamen „Resident“ gibt, bekommt man als Namensliste dreimal „Resident“ präsentiert und darf dann raten, welche Freunde Linden Lab wohl meint. Wer mehr als drei Leute auf der Freundesliste stehen hat, der hat damit ein ernsthaftes Problem…

Echt – kann man sich gar nicht ausdenken, sowas.

Normal und Specular Mapping für Second Life Viewer kommt bald

http://www.youtube.com/watch?v=pr3AP_DADAY

Die Entwickler vom Exodus Viewer erweitern in Zusammenarbeit mit Linden Lab den Second Life Viewer um die Möglichkeit der Verwendung von Normal und Specular Maps – Linden Lab kümmert sich um die Serverseite, Exodus um den Viewer. Da ein Video mehr als tausend Worte sagt, schaut euch oben das Video dazu an, danach sieht man klarer was da bald auf uns zukommt (das Video ist aus dem offiziellen Secondlife-Kanal bei Youtube und taufrisch).

Das sind Eigenschaften, die manche Designer schon lange gerne gehabt hätten – und nun bald kommen werden. Zudem soll es möglich sein genauer festzulegen, wie Licht von Oberflächen reflektiert werden wird. Alles in allem eine schöne, neue Sache Second Life grafisch noch opulenter zu gestalten (auch wenn sicherlich viele nun wieder sagen werden, dass Linden Lab besser erstmal einen Haufen bereits bestehender Features mit dem notwendigen Feinschliff vollenden sollten, bevor sie da schon wieder eine weitere Baustelle eröffnen).

Mit Besten Dank an Amadeus Hammerer für den Link.

Windows 8 Evaluierungsversion steht ab sofort zum Download bereit

Ab sofort steht bei Microsoft die kostenlos nutzbare Evaluierungsversion von Windows 8 zum Download bereit. Diese muss nach zehn Tagen aktiviert werden und läuft insgesamt genau 90 Tage, danach kann man sie nicht mehr weiter benutzen. Sie durch Kauf einer Lizenz in eine dauerhaft nutzbare Version umzuwandeln ist unmöglich.

Gedacht ist diese Version für Interessierte, die Windows 8 für Firmen, privat und auch sonst testen wollen, ob sich der Einsatz bereits lohnt oder nicht, die keinen Zugriff auf MSDN und TechNet haben. Microsoft gibt an, Windows 8 habe genau dieselben Hardwareanforderungen wie Windows 7 und empfiehlt die Installation wahlweise in einer eigenen Partition oder aber virtuellen Maschine.

Zum Download von Microsoft geht es hier entlang, das Ding dürfte ca. 3 Gigabyte im Download betragen, dauert also ein Weilchen. Wer also bisher zu Windows 8 noch keine Meinung hat, aber es nun legal und kostenlos testen will um zu sehen, ob es ihm gefällt oder eben nicht, der kann das ab sofort mit der finalen Version von Microsoft höchstselbst bereitgestellt tun.

Der Download ist in Deutsch, Englisch und weiteren Sprachen erhältlich.

Pathfinding-Bugs

Linden Lab wusste sicher, dass mit der Einführung von Pathfinding einiges an Arbeiten auf sie zukommt, da Teile der Physik massiv geändert worden sind.

Interessant ist es dabei wenn man mal einen Blick ins JIRA-System wirft, was sich so bisher dort an bekannten Bugs versammelt hat. Ich gehe davon aus, dass diese Fehler zügig bereinigt werden, denn manche davon sind richtig unschön. Man sieht auch daran vor allem, dass trotz dem längeren Test auf den Magnum RC-Regionen damit längst nicht alle möglichen Fehlerquellen entdeckt worden sind, sonst wäre das JIRA nicht voll davon.

In der Kategorie Showstopper (also die höchste Stufe, so etwas wie ein GAU, weil damit eine extrem wichtige Funktion nicht mehr funktioniert) befindet sich das Ticket PATHBUG-181. Die Funktion llVolumeDetect() ist fehlerhaft gemeldet. Dies betrifft vor allem Vehikel, wenn die auf ein Prim mit dieser Funktion prallen (typischerweise der Start/Zielstreifen einer Renstrecke), dann ist das Prim entweder auf einmal lange genug nicht mehr Phantom und schleudert so das Vehikel zufällig in eine andere Richtung oder aber während einer Kollission auf einmal nicht Phantom und lässt das Vehikel gar nicht mehr passieren. Damit sind Rennen momentan schwer bis unmöglich, die Besitzer von Rennstrecken schäumen vor Wut und lassen in den Kommentaren ihren Gefühlen freien Lauf. Ich bin mir sicher, der Fehler wird schnellstmöglich behoben sein. Kurioserweise tritt der Fehler umso wahrscheinlicher auf je größer das Prim mit dem Skript ist.

Dazu kommen teilweise fehlerhafte Berechnungen des Land Impacts und ein Haufen weiterer Fehler, die gerade noch kategorisiert werden.

Ich denke mal, in so zwei bis drei Wochen dürften die gröbsten Bugs allesamt beseitigt sein und dann wird man langsam, aber sicher anfangen können damit richtig zu arbeiten.

Pathfinding ist ab heute im Maingrid aktiv – es kann ohne Optimierung bis zu 18% der Simleistung fressen

Linden Lab beginnt heute mit dem Rollout des Pathfindings auf allen Simulatoren im Maingrid. Das hat für alle Sims, ob man es nun will oder auch nicht, Folgen, auf die Jessica Lyon vom Phoenix-Team hinweist.

Pathfinding und Sim-Performance
Sobald Pathfinding auf der eigenen Region aktiv ist, wird es die Simleistung beeinflussen. Solange die eigene Region nicht für Pathfinding optimiert worden ist, wird das aktive Pathfinding die Simleistung negativ beeinflussen. Linden Lab hat dabei gesagt, dass es auf normalen Regionen maximal 4 ms Laufzeit benötigt und auf Homesteadsims maximal 1 ms Laufzeit, was in anderen Worten im worst case immerhin etwa 18% der Gesamtleistung einer Sim ausmachen kann.

Um die eigene Region fürs Pathfinding zu optimieren, benötigt man einen Viewer, der die dazu nötigen Pathfinding-Tools zur Verfügung stellt. Momentan ist das ausschließlich bei den aktuellen Beta-Viewern von Linden Lab der Fall.

Was kann man also tun? Man kann a) die Region für Pathfinding optimieren, b) es einfach abschalten oder c) gar nichts tun. Gar nichts tun ist eindeutig die schlechteste Möglichkeit, also sollte man besser die eigene Sim dafür optimieren oder es einfach ganz abschalten, denn sein Einfluss auf die laufende Sim wird deutlich spürbar sein!

Wichtig: nur Simbesitzer und Estatemanager können mit den Tools arbeiten. Wer seine Region für Pathfinding optimieren will, der muss zuerst bei Linden Lab den aktuellen Betaviewer runterladen und verfährt dann am Besten nach dieser Anleitung.

Wer Pathfinding dagegen ganz abschalten will, der kann das mit einem beliebigen Viewer tun.

Die dazu notwendigen Schritte sind:

  1. Erweitert-Menü (Advanced-Menü) einschalten, wenn nicht schon geschehen (Strg+Alt+D drücken) bzw. Entwicklermenü im Firestorm (Strg+Alt+Q),
  2. Konsolen > Region-Debug-Konsole aufrufen und dort
  3. tippt man dann „set dynamic_pathfinding false“ ein, anschließend unbedingt die Sim neu starten!

Das war’s dann gewesen.

Bekannte Fehler
Mit Pathfinding wurde zeitgleich auch Änderungen an der Havok-Physik-Engine vorgenommen, die zu neuen Fehlern im Verhalten der Physik allgemein, Phantom-Prims, Sculpties und einigen Vehikeln führen. Eine Liste der ihm bekannten Fehler hat das Phoenix-Team hier bereitgestellt. Da diese Bugs serverseitig sind, kann nur Linden Lab alleine sie auch beheben.

Einige der in der Liste genannten Fehlerbeschreibungen wurden im JIRA als nicht öffentlich markiert, daher kann das Phoenix-Team nicht mehr als eine kurze Beschreibung des Fehlers liefern.

Fragen und Antworten
Das Phoenix-Team hat Linden Lab etliche Fragen zum Rollout vom Pathfinding gestellt und hier sind dazu die offiziellen Antworten.

Anmerkung
Bitte sagt es allen Simbesitzern und Estate Managern, die davon bisher nichts wissen, unbedingt weiter, denn sonst wundern die sich möglicherweise nur wieso im Vergleich zum Vortag die Simleistung stark vermindert ist. Alles in allem sieht der Start dieses eigentlich interessanten Features wie eine mittelschwere Katastrophe aus, also mal wieder ein typischer Stunt von Linden Lab wie man es gewohnt ist.

Auch ist es schlecht, dass Linden Lab in seinen eigenen Blogs darauf und vor allem den möglicherweise gravierenden Einfluss auf die Simleistung absolut nicht hinweist.

Wie man seinen Rechner unter Windows nicht verkonfiguriert

Viele von uns kennen das vielleicht, mit der Zeit wird Windows gefühlt langsamer und langsamer, und wenn man dann mal einem Freund helfen will, der darüber klagt, dass sein Rechner vom Einschalten bis zu dem Status wo er alles wirklich geladen hat und benutzbar ist, geschlagene zwei Minuten braucht, der weiß es ist mal wieder Zeit für eine Bereinigung des Rechners.

Das erste Symptom, was man dann häufig sieht: unten rechts werden mindestens zwei Dutzend mehr oder minder dienstbare Hilfsprogramme geladen, die allesamt irgendeinen Nutzen haben sollen und auf Vorrat geladen werden. Jeder dieser Ladevorgänge aber benötigt Zeit und jedes dieser Programme anschließend Hauptspeicher.

Schlimmer wird die Sache aber noch dadurch, indem sich manche dann nur allzu gerne irgendwelche Wunderutilities auf den Rechner knallen, die angeblich ja so ziemlich alles heilen können, woran angeblich ein modernes Windows 7 so leidet, als da beispielsweise wäre: fragmentierte Festplatten, zu große Registry, zu viele temporäre Dateien, und und und…

Ein kurzer Realitätsabgleich
Solche Dienstprogramme sind meist nicht das Geld wert, das sie kosten. Bestenfalls lassen sie das System in Ruhe, also verbessern es aber verschlimmern es auch nicht, wenn man aber Pech hat, können sie ein Windows so versaubeuteln, dass man wirklich gut zu tun hat.

Auch wenn viele Benutzer meinen, dass diese Programme wer weiß was für Wunder an ihrem Windows vollbringen würden, der sollte sich mal eines überlegen: diese Programme werden mit dem Argument verkauft, das selbst ein frisch installiertes Windows bereits fehlerhaft sei und den Kern der Verlangsamung in sich trage. Also ist es nur logisch, dass egal wie gut das eigene Windows in Schuss ist, diese Programme einfach Fehler melden müssen, um den Sinn ihrer Existenz zu beweisen, denn täten sie das nicht, dann bräuchte man sie ja nicht. Meistens ist aber das, was sie tun, mit Vorsicht zu genießen.

Die Registry
Die Registry unter Windows ist eine Datenbank. Windows selbst kümmert sich um die Pflege, und dabei sollte man es bewenden lassen, denn Windows ist gut genug darin, diese in Schuss zu halten.  Wichtig ist, dass es sich hierbei um eine Datenbank handelt. Das bedeutet, dass Windows die Inhalte je nach Bedarf lädt, niemals die ganze Datei im Speicher vorrätig gehalten werden muss und auch nicht mehr benötigte Schlüssel die Performance nicht spürbar verlangsamen können.

Kein Mensch schafft es, die Registry in ihrer gesamten Komplexität zu überblicken noch gar zu verstehen, und wie soll dann ein Programm, das bestenfalls mit einigen Heuristiken ausgestattet worden ist, wirklich zuverlässig erkennen können, was nun noch gebraucht wird und was nicht? Wer in der Registry etwas falsch einstellt, der läuft zudem Gefahr, sein System völlig unbrauchbar zu machen. Daher lassen wir besser die Finger weg davon, Windows verwaltet die Registry gut genug und damit lassen wir es bewenden.

Festplatten und Hauptspeicher
Das ist eine Sache, die mit der Zeit schleichend passiert. Allerdings wird der Einfluss einer fragmentierten Festplatte auf die Gesamtleistung eines Systems meist hoffnungslos überschätzt. Wer aber seinem System etwas Gutes tun will in Hinsicht der Festplatte, der sollte zwei, drei Faustregeln beachten:

  1. Partitionen mit Daten neigen stärker zur Fragmentierung als Partitionen mit Programmen. Das ist kein Wunder, da sich an Programmen meist weniger ändert als bei den Daten selber. Es macht also durchaus Sinn, für seine Programme und Daten jeweils eigene Partitionen anzulegen.
  2. Keine Fragmentierung der Welt schlägt wahre Geschwindigkeit. Wenn man eine Solid State Disk in seinem Rechner verbaut, dann bringt alleine das einen Geschwindigkeitsschub, den man mit selbst einer vollständig defragmentierten Festplatte niemals erreichen können wird.
  3. Wenn man in seinem Rechner mindestens zwei Festplatten eingebaut hat, dann sollte man die Auslagerungsdatei von Windows auf die Festplatte verlegen, auf der sich nicht die Systempartition befindet. Die Frage ist nicht, ob Windows den virtuellen Speicher benutzt, sondern wann – und das bringt dann einiges.
  4. Überhaupt schlägt nichts auf der Welt den Einbau von genügend Arbeitsspeicher; einem Rechner heutzutage sollte man unter Windows mindestens 4 GB gönnen wenn das möglich ist, denn das kostet ja nun wirklich nicht die Welt (ca. 20-30 €).
  5. Im Grund reicht es aus, seine Festplatte einmal im Monat zu defragmentieren, denn selbst eine komplett defragmentierte Festplatte ist noch keine Garantie dafür, dass nun Windows spürbar schneller arbeitet.
  6. Und für den Fall, dass man eine Solid State Disk benutzt, gilt: dies ist eine komplett andere Technologie als eine Festplatte, die ohne mechanische Bauteile auskommt und signifikant schneller ist. Daher ist generell eine Defragmentierung weder nötig noch sinnvoll. Mitunter kann es aber sinnvoll sein, ab und an bei seiner SSD mit Hilfe eines Utilities (sofern das nicht schon automatisch geschieht) für TRIM zu sorgen, sollte man Windows Vista oder frühere Versionen benutzen, denn nur Windows 7 und höher macht das automatisch.

Firewalls, Virenscanner und der Rest
Das ist einfach: ein gut installiertes Windows sollte über einen aktuell gehaltenen Virenscanner verfügen, sei es nun Avira, Avast, AVG und wie sie alle heißen. Von sog. Personal Firewalls aber sollte man tunlichst den Finger lassen, denn was die treiben versteht der Normalbenutzer ohnehin nicht.  Die in Windows serienmäßig eingebaute und aktive Firewall ist für den Hausgebrauch mehr als gut genug.

Autostartprogramme
Hier gilt die einfache Faustregel: was man nicht wirklich unbedingt direkt beim Login benötigt, fliegt raus, denn jeder Ladevorgang eines solchen Tools verlängert zwingenderweise die Zeit, die Windows beim Booten braucht.

Deaktivieren von Diensten
Hier gilt: Finger weg! Es gibt zwar genügend Anleitungen dazu im Internet, aber wer kann schon sagen, ob man dabei nicht dann genau etwas abschaltet, was man zwei Tage danach benötigt und dann wundert man sich nur noch, wieso Windows hier einfach den dIenst versagt, obwohl es funktionieren sollte?

Es gilt eben auch hier wie bei der Registry, dass man besser genau wissen sollte, was man tut, und wenn man es nicht tut, dann lässt man Windows einfach besser ganz in Ruhe.

Einen frisch installierten Rechner von unnötigem Ballast befreien
Leider ist es heutzutage so, dass ein vollständig neuer Rechner mit allem möglichen Schrott ausgeliefert wird, den der Hersteller einem eben mitliefert, den aber viele nicht wollen noch brauchen.

Es macht daher Sinn, diese mißliebigen Programme zu löschen. Das kann man über die Systemsteuerung vornehmen oder man nutzt dafür spezialisierte Programme wie den Decrapifier.

Auch kann es sinnvoll sein, von Zeit zu Zeit mal Crap Cleaner laufen zu lassen. Aber schon bei dem sollte man eine gewisse Vorsicht walten lassen, denn nicht alles, was er einem anbietet, macht auch unbedingt immer Sinn. Beispielsweise ist es kontraproduktiv, wenn man Firefox als Webbrowser benutzt, mit Crap Cleaner nun ausgerechnet den Cache von Firefox zu löschen, der ja genau dazu da ist, das Surferlebnis zu beschleunigen. Ebenso gilt bei den Reparaturoptionen dieses Programms, was die Registry anbelangt, der Hinweis: man sollte es besser sein lassen.

Neues JIRA-Ticket: „Access“-Tab für Gruppen

Großvater IRC scheint mal wieder die gruppengeplagten SL-Bewohner zu inspirieren. Nun wurde im JIRA ein Ticket eingereicht, in dem vorgeschlagen wird, dass eine Bannliste geführt wird, in der man nachlesen kann warum jemand gebannt/rausgeworfen ist und solange er drinsteht, kann derjenige zumindest mit dem Avatar nicht mehr beitreten. Alts sind da natürlich etwas anderes.

Alles in allem eine sinnvolle Idee, ob sich Linden Lab dazu erweichen lassen wird steht wie üblich leider auf einem anderen Blatt.

Kokua Viewer Beta Downloads

Es ist ja schon seit längerem still geworden um den Imprudence-Viewer bzw. dessen offiziellen Nachfolger Kokua. Jacek Antonelli hörte bereits vor Monaten auf, an den Viewern zu entwickeln und Nicky Perian übernahm das Ruder.

Nur weil es aber im Blog von den Machern still geworden ist, so heißt das noch lange nicht, dass sie nicht weiter am Viewer arbeiten würden. Weit gefehlt, am Kokua Viewer wird gerade munter geschraubt und gehämmert, und es gab einige Ankündigungen von Nicky Perian in der Opensim-Users-Mailingliste, das neue Betas zum Download bereit stünden.

Interessant ist das auch und vor allem für Benutzer von 64bit-Linux, da es Kokua in einer nativen Version für diese Plattform gibt.

Also – wer Kokua in der aktuellen Beta mal testen will, der wird hier fündig: https://bitbucket.org/NickyP/kokua-dev/downloads. Es gibt dort Downloads für Linux und Windows, der Stand ist Mitte Juni. Have fun!

All work and no play makes Jack a dull boy

Linden Lab hat seine diesjährige Lagbekämpfungsintiative unter dem Namen Projekt Shining veröffentlicht. Das Hauptziel soll es sein, die Geschwindigkeit des Aufbaus von Avataren und Sims zu erhöhen.

Das Projekt gliedert sich dabei in drei Teilprojekte namens Projekt Sunshine, Objekt Caching und HTTP-Bibliothek. Als Begleitmaßnahme wird Linden Lab gleichzeitig die Anzahl der Rechenzentrenstandorte von drei auf zwei reduzieren und nach Angaben von Rod Humble in diesem Jahr noch die höchste Investition der Firmengeschichte in neue Hardware tätigen.

Projekt Sunshine
Projekt Sunshine ist das Teilprojekt, welches das korrekte Rendern von Avataren deutlich beschleunigen soll. Bisher läuft das Spielchen so: damit ein Avatar nicht als Wolke erscheint, holt sich zunächst der Viewer vom Benutzer alle angezogenen Texturen des Avatars, es werden einige simple Bildbearbeitungsalgorithmen darüber laufen gelassen – stellen wir uns das einfach wie verschiedene Ebenen in Photoshop vor, die man übereinander legt und exportiert – und das Ergebnis wird dann an den Simulator hochgeladen. Diese im Fachjargon Baked Texture genannte Datei wird dann an alle weiteren Benutzer in der Nähe gesendet.

Im Prinzip eine einfache Sache, aber man sieht, wo es zu Problemen kommen kann: zunächst einmal muss der Client des Avatars einiges an Texturen runterladen, das dauert, dann muss er die Textur berechnen, als JPEG2000 kodieren und wieder hoch laden. Da gibt es genügend Punkte, wo es zu Problemen kommen kann und wenn der Upload nicht richtig funktioniert, sieht der Rest einen möglicherweise grau oder gar nicht.

Dem Abhilfe verschaffen soll eine neue Instanz an Servern, deren einzige Aufgabe es werden wird, die Baked Textures zu berechnen und den Simulatoren zur Verfügung zu stellen. Damit wird diese Aufgabe von den Clients hin zu Servern im Rechenzentrum von Linden Lab verlagert. Das Ergebnis wird eine spürbare Beschleunigung des Rezzens von Avatartexturen sein und wenn Linden Lab es richtig implementiert, dann werden auch graue Avatare endlich der Vergangenheit angehören.

Verbesserter Objekt-Cache
Der lokale Cache des Viewers soll persistenter und performanter werden, das Ziel ist eine massive Erhöhung der Hitrate. Auch soll die Kommunikation vom Viewer beim Aufbau einer Szene mit der Sim optimiert werden.

Das ist eine Maßnahme, die schon lange überfällig ist, denn die schlechte Performance des Viewercaches ist ja geradezu legendär. Außerdem spart das Linden Lab mitunter auch bares Geld, wenn es massiv zu weniger Kommunikation kommen sollte.

Bessere HTTP-Bibliothek
Die HTTP-Bibliothek auf den Simulatoren soll durch eine deutlich besser funktionierende Variante ausgetauscht werden. Man darf gespannt sein, wie sich das auswirken wird, Linden Lab wird wohl kaum veröffentlichen, was sie da genau nehmen und bisher genommen hatten.

Wer damit nichts anfangen kann: HTTP ist ein Transportprotokoll des Internets, das zur Übertragung von Daten – meistens Webseiten – genutzt wird. Festgelegt wurde HTTP/1.0 in RFC 1945 und HTTP/1.1 in RFC 2616. Eine HTTP-Bibliothek stellt nichts anderes als für Programme aller Art die Transportfunktionen bereit, so dass man sie nicht selber erst implementieren muss. Nachdem HTTP ein alter Hut ist, gibt es heutzutage eine Vielzahl an zur Verfügung stehenden Bibliotheken genau für diesen Zweck.

Eine bekannte Bibliothek dieser Gattung, die neben HTTP noch andere Protokolle beherrscht, ist cURL. Diese wird auch standardmäßig im Second Life Viewer zur Kommunikation mit dem Simulator verwendet. Eine Auflistung mit weiteren Bibliotheken für HTTP-Transport findet sich denn hier.

Cloud Party Time

Es gibt in den USA ein neues Startup namens Cloud Party Inc., das als Spieleanbieter bei Facebook gerade für Furore sorgt. Sein Produkt „Cloud Party“ ist über Facebook direkt verfügbar oder man meldet sich über http://its.cloudpartytime.com an. Momentan befindet sich die Geschichte noch in der Beta.

Was verbirgt sich hinter Cloud Party? Der alte Traum, eine dreidimensionale Welt direkt im Webbrowser seiner Wahl ohne irgendwelche weiteren Voraussetzungen in Form von Plugins betreiben zu können. 3D-Welten im Browser gibt es schon einige, bekannt ist beispielsweise Jibe, die Flash als Voraussetzung hat und Unity als Engine nutzt

Jibe kommt Second Life schon recht nahe, ist aber eben dennoch mehr Nische geblieben. Cloud Party ist ähnlich wie Jibe, aber mit dem Unterschied, dass es außer einem modernen Webbrowser keine weiteren Abhängigkeiten benötigt. Cloud Party ist vollkommen in WebGL programmiert und damit in Chrome und Firefox direkt startbar. Das ist ein großer Vorteil.

Wenn man drin ist, dann wirkt es alles zwar noch ein wenig hölzern, aber die Grundfunktionen sind alle da und funktionieren: anpassbare Avatare, selber Items erstellen, Mesh-Upload, flexible Teile, Skripting in Javascript usw. Jedes Gebiet ist eine Art fliegende Insel als Metapher, und man kann von Insel zu Insel teleportieren, bisher sah ich da keine Weltkarte oder ähnliches. Es gibt also keine zusammenhängende Landmasse, sondern einen Haufen fliegender Inseln.

Die Geschwindigkeit, mit der es läuft, ist beeindruckend, im Vergleich zum SL-Client frisst es viel weniger CPU (dafür hat es bisher wohl aber auch viel weniger zu tun) und nutzt die normalen Bildformate des Internets, also kein JPEG2000.

Man ist wirklich über Facebook flott drin, keine 10 Sekunden dauert es, man muss absolut nichts installieren und schon baut sich der Bildschirm auf, das ist beeindruckend. Gut, von der Grafik her wirkt es ein wenig einfacher als Second Life, aber es ist erstens noch Beta und zweitens mag sich das noch ändern, WebGL selber ist auch noch im Fluss.

Das Ganze fühlt sich an wie eine Art Second Life Light, was nichts schlechtes bedeuten muss. Es hat vor allem einen entscheidenden Vorteil: es läuft ohne jede weitere Abhängigkeit sofort und jeder, der Facebook nutzt, kann es sofort problemlos benutzen. Gut möglich, dass da also einige Milliönchen Benutzer hängen bleiben, wenn die Macher es geschickt anstellen. Es ist in der Form keine direkte Konkurrenz zu Second Life, vielmehr finde ich macht es Second Life in einem Bereich Konkurrenz, den es bisher nicht wirklich unterstützt: Webbrowser.

Dazu kommt, dass auch inzwischen die meisten Smartphones WebGL unterstützen, also es recht leicht sein dürfte, das später in der Form auch auf denen zum Laufen zu bringen. Und so sieht die ganze Sache dann noch aus, es steckt darin finde ich eine Menge Potential und es könnte Second Life durchaus Konkurrenz machen: