Barts Blog Blog

Wollt ihr die alten Nachnamen in SL zurück? Hier ist die Chance!

Eine der umstritteneren Änderungen der letzten Zeit ist der Wegfall der alten Nachnamensregelung in Second Life. Früher war es so, dass der Benutzer zwischen ca. 150 verschiedenen festen Nachnamen wählen konnte, die irgendein Programm nach gewissen Kriterien zufällig erstellte (z.B. Gossipgirl, Krautrauch, Oh usw.) – das hatte in der Zeit vor Displaynamen den Vorteil, das wenn der Wunschvorname bei Nachname A schon vergeben war, er vielleicht bei Nachname B noch frei war. Seitdem es aber Displaynamen gibt, hat Linden Lab die Nachnamen alter Schule abgeschaltet, seitdem heißen alle neuen Bewohner schlicht und einfach Resident  mit Nachnamen – also Bewohner. Sie haben da keine Auswahl, dieses Verhalten ist fest eingebaut.

Jetzt ist dies bald seit einem Jahr so und die guten Vornamen sind meistens inzwischen natürlich schon alle vergeben. Displaynamen taugen eben aber nicht überall als Ersatz, weil es immer noch genügend Viewer gibt, die diese nicht anzeigen und damit umgehen können. Es ging damals ein Stück der alten Kultur verloren.

Jetzt gibt es eine Abstimmung im JIRA, die genau diese alten Nachnamen wiederhaben will. Wer auch der Meinung ist, dass sie fehlen, sollte abstimmen, vielleicht hören die Lindens ja mal auf ihre Kunden, wenn nicht hat man wenigstens Flagge gezeigt.

Nyan Nyan

Keine Ahnung, was das ist – aber es ist lustig (mit bald 27 Millionen Views bei Youtube) und, hey, es ist Cat Content, also muss es rein:

QH2-TGUlwu4

Als Jazz-Cover kommt es auch nicht schlecht:

AaEmCFiNqP0

Zu wenig Nordsims???

Gorkarte Airport Südland

Gorkarte Airport Südland

Neulich gab es ja mal von einigen Leuten die Klage, dass es kaum noch Sims gäbe, die im Torvaldsland angesiedelt wären. Das ist eine Sache, die ich persönlich nicht nachvollziehen kann, weder subjektiv noch objektiv. Ich war gerade im Airport vom Südland, in dem sich auf der inoffiziellen Karte des Marcus aus Ar eine sehr aktuelle Auflistung der momentanen deutschen, goreanischen RP-Sims befindet. Wenn man sich das mal auf dem Bild hier anschaut, dann wird einem klar, dass der Norden weiterhin sehr stark vertreten ist, jedenfalls stärker als manche meinen.

Vielleicht liegt es ja daran, dass die Torvaldsländer ein wenig ruhiger geworden sind und nicht mehr so viel CCRP spielen. Vielleicht liegt aber die Meinung auch daran, dass es ab einem gewissen Anspruch an Akkuratesse an die Nordsim nur noch eine sehr kleine Auswahl gibt, wo man wirklich sagen kann: hier wird buchnah gespielt und nicht die aus den schottischen Highlands verirrten Kiltträger auf Gor.

Unlust

Momentan stelle ich bei mir mal wieder eine wachsende Unlust fest mich noch ins RP zu begeben. Das Wetter ist doch recht gut, draußen ist viel los und irgendwie habe ich das Gefühl, fast alles schon einmal erlebt zu haben, was es zu erleben gibt und als gäbe es nichts mehr neues. Auch ist schon alles wirklich diskutiert worden, was es zu diskutieren gibt, die großen Schlachten sind geschlagen und es reicht wie bei Emacs vs. Vi aus, mit Links auf die entsprechenden Archive unter dem Hinweis „Da, lies das, da steht bereits alles!“ um sich zu werfen und die Diskussion an sich kann man sich sparen .

Irgendwie habe ich gerade keine Lust auf den Hundertsten Raid, dazu dann mit angeschlossenen Rescue und möglicherweise OOC-Diskussionen. Dazu erscheint mir die Qualität des RPs als solches auch eher durchwachsen. Wir alle tun so als wären wir irgendwelche Abkömmlinge von Erdlingen auf einer Gegenerde, und dabei machen wir alle doch oft mehr oder minder in recht mittelalterlich angehauchten Städten Ringelpiez mit Anfassen. Hei Hei Hei ti tei, was haben wir uns alle lieb und furchtbar gerne, die Männer regieren schon pikiert wenn man sie nicht mit Sir anspricht, irgendwie ist Odin mit seinen Mannen auch überall und wehe, es furzt mal oder pöbelt nur einer herum. Schon bricht ja für manche die Welt zusammen, und sollte es dann tatsächlich mal alle Jubeljahre einen Mord geben, dann geht sofort die Kakophonie in der Grundschule zum goreanischen Rollenspiel los, wie man nur so brütal sein könnte. Pfui, pfui, pfuiiii!

Alles erscheint irgendwie so nutzlos, sinnlos, leer, langweilig, trocken und vor allem – warum tut man es sich an? Momentan weiß ich es jedenfalls nicht, daher spiele ich gerade auch lieber Team Fortress 2 und habe da meinen Spaß.

Irgendwie fehlt einfach momentan das Unvorhergesehene, das Neue, es kann auch sein dass ich einfach zu abgebrüht und erfahren bin was inzwischen viele Belange des RPs angeht. So schnell kann mich da nichts mehr erschüttern. Irgendwie fehlt mir im RP ein übergeordnetes Ziel, um mich motivieren zu können, vielleicht stosse ich irgendwann mal einen Plot an oder aber spiele mal interessehalber eine neue Rolle mit einem Alt, die ich bisher noch nicht ausprobiert habe. So oder so – ich bin voll im Sommerloch, es kommen sicherlich auch wieder andere Zeiten, aber momentan reizt es mich nicht wirklich.

Wo is’n hier des Hirn?

Erlassen aber sind die Gesetze, damit auf Furcht vor ihnen die menschliche Bosheit im Zaume gehalten und die Unschuld unter den Ehrbaren gesichert, dagegen unter den Böswilligen durch die Gelegenheit Schaden zu stiften, eingedämmt werden.

Lex Bauiuvariorum um 740

Das Mittelalter war eine gänzlich andere Zeit als unsere moderne Wirklichkeit. Oft ist das Bild, welches wir vom Mittelalter heutzutage haben, nur durch putzige Fachwerkstädtchen, schön anzusehende Burgen und Burgruinen geprägt, man hat eine stark romantisierende, gerade zu verniedlichende Vorstellung darüber, die im 19. Jahrhundert entstanden ist und sich oft bis heute in den Köpfen der Menschen gehalten hat. Alles war kleiner, sauberer, schöner, besser… ja, von wegen, die Wissenschaft ist da inzwischen längst weiter als der Durchschnittsbürger in dem Mittelalterbild.

Das schon alleine beim Bau der Burgen Leibeigene eingesetzt wurden, darunter auch viele starben, die Bauern den Zehnt an den jeweiligen Lehnsherren abdrücken mussten und auch zu Frondiensten herangezogen werden konnten, die Alphabetisierungsrate extrem niedrig war und es auch mit der allgemeinen Medizin und Hygiene nicht sonderlich weit her war, blenden viele aus. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag bei 40 Jahren, die Kindersterblichkeit war extrem hoch dazu kam dann auch noch die Pest, die 1/3 der Bevölkerung Europas hinraffte,  wer das dreißigste Lebensjahr erreichte durfte sich schon fast Greis nennen und auch ansonsten war man mit Kriminellen nicht gerade besonders zimperlich. Wer das nicht glaubt, dem sei mal ein Besuch im Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber ans Herz gelegt, in den mittelalterliche Exponate wie die Doppelhalsgeige, das Rad zum Rädern, die Axt des Henkers samt seinem Block, die Streckbank oder die eiserne Jungfrau einem einen Einblick darüber verschaffen, was einem alles im Fall des Falles so blühen konnte.

Schon teilweise vermeintlich geringe Vergehen wurden drakonisch bestraft, wer zum Beispiel als Bäcker zu kleine Brötchen oder minderwertiges Brot herstellte, dem drohte mitunter die sog. Bäckertaufe. Der Bäcker wurde dabei in einen Korb mittels einer Wippe einige Male in Unrat oder Wasser getaucht, dies geschah dabei zur Begeisterung des anwesenden Volkes. Eine Zeit, in der schon nach heutigem Empfinden solch vermeintlich geringe Vergehen derart hart bestraft wurden war sicherlich auch sonst nicht gerade zimperlich.

Nun ist es so, dass Spitte auf seiner Sim St. Rocca einen etwas härteren Plot initiiert hat. Konkret geht es darum, dass mit einer per Notecard vorgefassten Geschichte auf einmal eine Leiche auftauchte, diese wurde von einem Avatar gespielt. OOC wussten die Mitspieler, wenn sie wollten, dass diese Leiche vergewaltigt und dann ermordet wurde. Beides wurde nicht offen ausgespielt, sondern die Leiche einfach nur eines Tages auf der Sim so platziert, dass man sie finden konnte. Prima, sollte man meinen, es sind ja alles Erwachsene, vernunftbegabte, denkfähige Wesen, die sich mal über einen solchen Plot freuen und versuchen das möglicherweise aufzuklären. Das Ziel war offensichtlich eben mal einen IC-Aufreger zu initiieren und ein wenig vom üblichen Alltags-Heititei-RP wegzukommen, warum auch nicht, also alles in bester Ordnung sollte man meinen.

Ja, von wegen… man darf nie an der Dummheit des Menschen zweifeln, egal wie tief man die Meßlatte legt, es wird immer noch einen geben, der locker unten durch geht und so ist es auch hier geschehen.

Angeblich hat nun jemand Spitte mal eben bei der Sitte angezeigt wegen dieses fiktiven Plays – das muss man sich mal in Ruhe vorstellen! Das hat nun wirklich keiner verdient, und wirft immer so einige Fragen auf, deren Stellung schon alleine am Verstand manches Menschen zweifeln lassen könnte.

Haben solche Menschen nichts besseres zu tun, als unsere Steuergelder so zu verschwenden? Immerhin wird man zumindest anfangs wohl sich das kurz angucken müssen und naja… nein, haben sie nicht. Ziemlich sicher handeln sie noch in der Überzeugung, etwas Gutes getan zu haben.

Vermutlich ist diese Art von Mensch nicht von derjenigen weit entfernt oder gar konguent mit dieser, die hinter den Spielern von Kinderavataren automatisch Kinderficker vermutet, denn wie könnte es auch anders sein. Ebenso sind für solche Menschen vermutlich auch die Spieler von Spielern wie Counterstrike sofort automatisch alles amoklaufende Massenmörder, dumm nur dass die Realität ihnen nicht Recht gibt, aber das ist ihnen egal. Sie handeln nach der Devise „Schon alleine wer so etwas spielt, der ist pervers bis extrem verdächtig.“

Vielleicht zeigen sie auch den Autor vom Tatort an, wenn da mal wieder ein Mord gezeigt wird, denn wer schon alleine einen Mord schreibt und verfilmt, der wird auch ziemlich sicher einen in Realität begehen… naja, irgendwie ist da im Wahrnehmungszentrum etwas mächtig falsch verdrahtet, wie es scheint, und die Unterscheidung zwischen Realität und Fiktion gehörig verschoben.

Aber leider, leider wird es das immer geben und man muss damit leben getreu dem Motto „Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: ‚Lächle, denn es hätte schlimmer kommen können!‘ und siehe da, ich lächelte und es kam schlimmer.“

Übrigens Spitte, dass BDSM frauenverachtend sei ist eine These der deutschen Emanzipationsikone schlechthin, nämlich Alice Schwarzer.