Sims, die ich vermisse

Jeder hat im Laufe seines Daseins in Second Life etliche Sims kennengelernt, die irgendwann einfach den Weg alles Irdischen gingen und verschwanden. Sei es nun Rollenspielsims oder normale. Auch bei mir ist das natürlich nicht anders.

Hier als nun eine unvollständige und völlig subjektive Liste an Sims, die ich einfach vermisse. Man könnte manche sicher auch wieder aufbauen, aber ohne die damalige Community ist es dann auch meistens nicht dasselbe.

  • Port Kar, damals 2008 im Besitz von Dark Starr. Das war mein Startpunkt in Gor, und schon damals eine absolute BTB-Sim, als BTB überhaupt noch kein Thema war. Es gab eine lebendige, sehr breit gefächerte und große Spielerschaft, die gerne dem Para-RP fröhnte oder sich auf dem Marktplatz von den Kajirae bedienen ließ, und dazu waren viele auch äußerst wissend, da sie meist schon vor Second Life jahrelang Rollenspiel entweder in Foren oder Chats hinter sich hatten. Damals spielten auf der Sim neben Dark Starr solch illustre Gestalten wie Melisande Moisant als Chief Scribe, unter der ich die Ehre hatte, ausgebildet zu werden, Sie Alcott, Eve Cartier, Pax Canning u.v.a. Sozusagen mein Ei, aus dem ich geschlüpft bin.
  • Talbot – natürlich prägt auch die erste, „eigene“ Sim, der man vorsteht, deutlich. Der Sim war wider anfänglichem Erwarten dann doch noch ein deutlich längeres Leben beschienen, als alle anfangs dachten, und sie schloß dann letztendlich im Mai 2010.
  • Imperial Ar – das Ar von der englischen Community, schöne, große Zylinder, total akkurat gebaut und zwei aneinanderliegende Fullprimsims, die vor lauter Leben nur so brummten. Am Ende mit Melisande Moisant als Ubara an der Spitze, die in etwa sechs Monate dort aktiv war, bevor sie dann starb. Seitdem gab es auch mehrere Wiederbelebungsversuche, die aber alle nicht an die alte Form anknüpfen konnten.
  • Cardonicus – auch das war eine der uralten, englischen Sims, als das deutsche Gor noch jung war, und einfach mit den damaligen Mitteln der Zeit sehr überzeugend gebaut, als Stadt mit einer kompletten Mauer rundherum. Ebenfalls eine der Sims, die verschwanden und eine deutliche Lücke hinterließen.
  • Lydius, sowohl das von Moorlanddesign als auch das antike Lydius von Grey Kurka. Beides gut zu seiner jeweiligen Zeit und seitdem so nicht mehr wieder gekommen.
  • The lost gardens of Apollo – dies war ein romantischer Garten, den ein Däne innerhalb von sechs Wochen von Grund auf in einem total eigenen Stil baute, und der dann lange Zeit nur durch Spenden finanziert am Leben gehalten werden konnte. Als die Spenden dann versiegten und er krank wurde, da war es auch um diese Sim dann geschehen.
  • Scagnar – genauer das zweite Scagnar nach dem Schisma, weil ich eben nur dies wirklich richtig kannte. Auch das kam so niemals wieder.
  • Ostia – ebenfalls eine sehr schön gebaute Stadt, der leider auch nur ein recht kurzes Leben beschienen war.

Zu neuern Sims wie den deutschen Port Kars, Ar, Turmus und wie sie alle heißen mögen, hatte ich nie einen wirklichen Bezug gehabt, falls die jemand vermissen möge, denn wie schon geschrieben: die Liste ist rein subjektiv.

BTB (TNG)

Im englischen Gor gibt es wohl gerade einen neuen Anlauf, ein für alle Gorsims mehr oder minder einheitliches und akzeptables Regelwerk festlegen sollen, damit man wieder mehr Rollenspiel zwischen verschiedenen Sims erreichen kann. Das Ding nennt sich BTB (TNG) oder By the books (The New Gor Initiative). Offensichtlich stand da Star Trek TNG (The next generation) Pate, also warum nicht gleich BTB The next generation? Wie auch immer.

Ich persönlich halte das Vorhaben für lobenswert, aber einfach Jahre zu spät kommend. Es gibt gute Gründe, warum sich die goreanische Rollenspiellandschaft dermaßen fragmentiert zeigt, wie sie nunmal sich heute darstellt.

Dazu kommt: die grundlegende Basis steht doch schon eigentlich immer offen, denn wer lesen kann, der lese eben. Und wer nicht, der schaute sich wenigstens mal „Luther’s Educational Scrolls“ an bzw. die deutsche Übersetzung auf Gegenerde.de. Auch wenn da manches nicht ganz passen mag, so ist das dennoch eine gute Einführung in die Thematik.

Der Punkt, warum das zum Scheitern verurteilt ist, ist doch ganz einfach dieser: wer wirklich tief ins Rollenspiel einsteigen will, der macht das ohnehin und erarbeitet sich die Grundlagen selbständig. Wer aber nur Raid, Capture, Fuck, Release, Repeat spielen will, den juckt das so oder so nicht großartig, und er wird es auch mit solchen Regelwerken einfach ignorieren.

Eine Aufhebung der Grenzen zwischen den verschiedenen Spielarten, wie aktuell existent und von dieser Initiative angestrebt, ist absolut illusorisch, denn den Leuten gefällt es doch so, das, was sie spielen und wie sie es spielen.

Und damit ist es ein netter Ansatz, aber genau so sinnlos wie ein Gesetz, dass Ehepaaren das Vögeln nur Samstag nacht erlaubt.

Wagenrennen in Kasra

Am 7. Mai wird in Kasra ein Wagenrennen statt finden. Es geht dabei wohl darum, nach außen hin Harmonie und Geschlossenheit zu demonstrieren, so ein wenig wie in der DDR eben, wo es auch keine Opposition gab, sondern nur lauter Schwestern und Brüder.

Momentan findet Kommunikation zwischen Kasra und mir entweder über Fakten statt wie den Simbann oder über Dritte. Jedenfalls ich bin auch herzlich eingeladen und darf daran gerne teilnehmen.

Den Teufel werde ich tun, da zu erscheinen und Harmonie, heile Welt und alles ist in Ordnung zu heucheln, wo absolut keine mehr ist. Das Tischtuch ist zerschnitten.

Was ich mit Kommunikation über Fakten meine? Nun, ich bin inzwischen auch in der Sim Talunaland und damit dem gesamten Südland gebannt. Das ist damit aktueller Fakt, der Bann ist nun endlich im gesamten Verbund.

Ausgerechnet nun die Person, der ich den Bann verdanke, nämlich Nasty Palen, will ihn nun angeblich aus der Welt schaffen. Das ist ja im Südland sowieso so eine praktische Sache mit dem Südlandrat, der seine Entscheidungen mehrheitlich fällt. Dann ist nicht mehr der Einzelne schuld, sondern die Mehrheit und der muss man sich als guter Demokrat ja beugen.

Nur gehe ich getrost davon aus, dass wenn wie hier eine der Gründergestalten des Südland, und um eine solche handelt es sich bei Nasty nun einmal, solch eine Sache anstößt, der Rest totsicher nicht dagegen sein wird. Das ist eben das praktische an der Demokratie in solchen Fällen, schuld sind ja die anderen, man muss es eben ertragen und man macht sich nicht die Hände schmutzig. Und, ich vergaß, Schweine können fliegen.

Ich habe die Bannmitteilung in der Südlandgruppe mich betreffend im Original, unterzeichnet von Nasty, gelesen. Mir liegt das Protokoll der OOC-Sitzung vor, in der sie sagte, man solle das Thema Bart langsam mal sein lassen, ich sei als symbolischer Akt nicht mehr auf der Blogroll vom Feuerkrug-Blog und im Südland seien eine Menge Leute gebannt, sie sähe das Problem aber woanders.

Ich habe auf nach vorne rum schön tun und nach hinten treten (oder getreten werden) keine Lust. Sucht euch dafür zum Heucheln gefälligst jemand anderen.

Dazu kommt menschlich gesehen einfach noch die absolute Enttäuschung, dass es ein Thor Tracer bis heute nicht geschafft und für nötig gehalten hat, mir mal wenigstens für fast drei Jahre freiwillige Arbeit als Moderator der Gruppe „Gor auf Deutsch“ schlicht und einfach kurz Danke zu sagen. Nix, aber auch rein gar nix kam da bisher und soll er von mir aus auch stecken lassen, das käme nun ohnehin zu spät und wäre wohl kaum ehrlich gemeint.

In dem Sinne: macht, was ihr wollt und ich wünsche allen Teilnehmern daran viel Spaß.

Aber ohne mich, das gesamte Südland kann mich aktuell nach wie vor gepflegt im Arsche lecken, damit das ein für allemal klar ist und da keiner was sieht, wo nichts ist oder sich irgendwelche Schwachheiten einbildet.

Anders gesagt: lasst mich einfach in Ruhe, ich kann und will mit euch nichts mehr zu tun haben, solange das nicht ehrlich gemeint ist und das ist es aktuell absolut nicht.

Goreaner und die Ehre

Goreaner haben, so hört man ständig und oft und überall, ja Ehre und halten diese hoch. Aber, was genau bitte ist das nun schon wieder: die Ehre?

Zunächst einmal muss man sich davon lösen, den modernen Ehrbegriff zu benutzen, das führt nämlich zu nichts.

Ehre? Das ist das Befolgen des Kastenkodex. Das ist das Beschützen der eigenen Familie und des Heimsteins. Ehrenvoll ist es, für den eigenen Heimstein gar zu sterben. Ehre ist ambivalent, Ehre ist vieles, und denn auch wieder nicht, es lässt sich nunmal nicht in wirklich einfache Formen kippen, die Grundzüge sind aber klar und deutlich erkennbar, Ehre ist ein hohes Gut und es zu wahren äußerst erstrebenswert.

Häufig wird Ehre aber auch als Totschlagargument im Rollenspiel gebraucht, wenn man um die Ohren gehaut bekommt, man hätte ja keine Ehre. Viele wissen dann nicht weiter und verheddern und ärgern sich.

Dabei ist es einfach: die Bücher geben die Vorlage, nach denen man seine eigene Rolle gestaltet. Nur weil in den Büchern viele ehrbare Goreaner enthalten sind, heißt das noch lange nicht, dass die eigene Rolle auch unbedingt die Ehre hoch halten muss. Sie kann es, muss es aber nicht oder hat ein recht interessantes Verhältnis dazu, möglich ist vieles. Es ist eben meine Rolle und die gestalte ich noch immer so, wie es mir gefällt und nicht so, dass sie anderen gefällt.

Nur verstehen das schon wieder die meisten Spieler leider kaum wirklich, für die sind Goreaner wohl so eine Art verklärte Indianer, edle Wilde, wobei das Bild aus vielen Gründen vorne und hinten eben nicht stimmt, bei den Indianern übrigens auch nicht.

Ehre ist dabei auch Betrachtungssache, eine Sache des Standpunktes: wenn ich aus Cos bin und den Heimstein von Ar rauben kann, dann bin ich für die Arer der letzte, ehrlose Abschaum auf Erden und für die Cosianer ein Nationalheld, ein Günstling der Priesterkönige.

Ehre ist auch von Kaste zu Kaste unterschiedlich, was man beispielsweise einem Krieger folgenlos zugesteht, das ist einem Schriftgelehrten noch lange nicht alles ebenfalls gleichartig möglich.

Ehre ist auch eine Sache der Stadtkultur: in Port Kar gibt es ja sogar eine Diebesgilde, also gibt es da so etwas wie eine Ganovenehre, was man denen in anderen Städten wohl kaum zugestehen würde.

Ehre ist also ein sehr vielfältiges und oft widersprüchliches Feld.