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Goreaner und die Ehre

Geschrieben am 30. April 2014 Von Bartholomew Gallacher Veröffentlicht unter Role play .

Goreaner haben, so hört man ständig und oft und überall, ja Ehre und halten diese hoch. Aber, was genau bitte ist das nun schon wieder: die Ehre?

Zunächst einmal muss man sich davon lösen, den modernen Ehrbegriff zu benutzen, das führt nämlich zu nichts.

Ehre? Das ist das Befolgen des Kastenkodex. Das ist das Beschützen der eigenen Familie und des Heimsteins. Ehrenvoll ist es, für den eigenen Heimstein gar zu sterben. Ehre ist ambivalent, Ehre ist vieles, und denn auch wieder nicht, es lässt sich nunmal nicht in wirklich einfache Formen kippen, die Grundzüge sind aber klar und deutlich erkennbar, Ehre ist ein hohes Gut und es zu wahren äußerst erstrebenswert.

Häufig wird Ehre aber auch als Totschlagargument im Rollenspiel gebraucht, wenn man um die Ohren gehaut bekommt, man hätte ja keine Ehre. Viele wissen dann nicht weiter und verheddern und ärgern sich.

Dabei ist es einfach: die Bücher geben die Vorlage, nach denen man seine eigene Rolle gestaltet. Nur weil in den Büchern viele ehrbare Goreaner enthalten sind, heißt das noch lange nicht, dass die eigene Rolle auch unbedingt die Ehre hoch halten muss. Sie kann es, muss es aber nicht oder hat ein recht interessantes Verhältnis dazu, möglich ist vieles. Es ist eben meine Rolle und die gestalte ich noch immer so, wie es mir gefällt und nicht so, dass sie anderen gefällt.

Nur verstehen das schon wieder die meisten Spieler leider kaum wirklich, für die sind Goreaner wohl so eine Art verklärte Indianer, edle Wilde, wobei das Bild aus vielen Gründen vorne und hinten eben nicht stimmt, bei den Indianern übrigens auch nicht.

Ehre ist dabei auch Betrachtungssache, eine Sache des Standpunktes: wenn ich aus Cos bin und den Heimstein von Ar rauben kann, dann bin ich für die Arer der letzte, ehrlose Abschaum auf Erden und für die Cosianer ein Nationalheld, ein Günstling der Priesterkönige.

Ehre ist auch von Kaste zu Kaste unterschiedlich, was man beispielsweise einem Krieger folgenlos zugesteht, das ist einem Schriftgelehrten noch lange nicht alles ebenfalls gleichartig möglich.

Ehre ist auch eine Sache der Stadtkultur: in Port Kar gibt es ja sogar eine Diebesgilde, also gibt es da so etwas wie eine Ganovenehre, was man denen in anderen Städten wohl kaum zugestehen würde.

Ehre ist also ein sehr vielfältiges und oft widersprüchliches Feld.

3 Kommentare
Tags: gor, Role play, second life .
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3 Responses

  1. isabell says
    30. April 2014 um 18:18

    Doch ist es eigentlich ganz einfach, Ehre ist die Summe an Anerkennung die dein Kulturkreis dir zukommen lässt. Unbestritten ist aber dass das auch ein Haufen Bullshit sein kann (siehe Taliban oder Selbstmordattentater oder jemand der eine Atombombe auf eine Stadt wirft für sein Land.) Also ist für einen selbst die Ehre etwas zu tun wovon man absolut überzeugt ist das es das Richtige ist.

    Antworten
  2. te-ah-tim-eh says
    30. April 2014 um 19:32

    Wieso werde ich nur misstrauisch, wenn ich in Zusammenhang mit den Werken eines amerikanischen Fantasy-Autors den Begriff „Ehre“ vernehme?
    Das literarische Gor mag ja alles mögliche sein, aber sicher ist es kein probates Beispiel, das man zur Darstellung oder gar Definition ethischer Begriffe heranziehen sollte.

    Antworten
    • Bartholomew Gallacher says
      1. Mai 2014 um 09:06

      Ich stimme zu, auch wenn dieser Autor in dem Fall Professor für Philosophie ist.

      Dennoch ist es nunmal so, dass im Gor-Zyklus eines der zentralen Elemente der fiktiven Gesellschaft nun einmal die Ehre ist, und damit kommt man eben früher oder später nicht umhin, sich auch eben mal ein wenig mit diesem Thema genauer auseinander zu setzen, wie genau er da diesen Begriff eben gebraucht.

      Antworten

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