Unheil, nimm deinen Lauf…

Gestern war mal wieder so einer dieser Tage, wo eine kleine Ursache eine unerwartet große und unbeabsichtigte Wirkung hatte.

Es passierte folgendes: ein Mitglied bei uns kam mit Katanas in die Stadt. Also dachte ich mir, gut der hat wohl die Waffenliste nicht gelesen oder genau verstanden, also machte ich ihn freundlich in einer IM darauf aufmerksam, dass Katanas in Ivalo laut Waffenliste und den meisten, anderen Gorsims auch verboten sind. Ich holte mir sogar noch eine Kopie der aktuellen Waffenliste, gab diese ihm und kopierte ihm in der IM den entsprechenden Absatz.

(A) Es sind nur goreanische Waffen zugelassen. Schwert, Scimitar (Krummschwert), Pfeile (nur normale Pfeile mit short oder long Range und Seil-Pfeile), Armbrüste, Dolche, Sicheln, Speere, Peitschen und Äxte sind die einzigen erlaubten Waffen.  Nicht erlaubt sind u.a. Wurfmesser, -schwerter oder -äxte, Ninjawaffen, Balliste, Bolas, Steine und andere „Sklavenwaffen”.

Diese Waffenliste gilt ja neben Ivalo auch für ganz Südland, Caithris und Freya Lands (sofern die Angaben bei beiden letzteren noch stimmen). Der Absatz ist eindeutig, Katanas kommen da nicht vor.

Der Grund, warum Katanas auf den meisten Sims ja verboten sind, liegt irgendwo in Mitte bis Ende 2008 begründet, als sehr viele weibliche Avatare damit herum liefen und meinten, ja gut Schwert könne man nicht schwingen, aber ein Katana sei doch viel, viel leichter und daher könne man eben auch als Frau damit durchaus kämpfen. Katanas waren damals das Mittel zum Zweck, die Anti-Schwertregelung für Frauen auf vielen Sims argumentatorisch zu unterlaufen, und irgendwann wurden sie eben deshalb verboten. Band 29 war noch nicht erschienen noch wusste man schon Details darüber, dass dann Norman ausgerechnet Nachfahren der Japaner namens Pani auf Gor einführen würde, wusste man nicht.

Zusätzlich meinte ich dann noch, er solle sie besser ablegen, denn im Falle des Falles täte er sich deswegen eben genau keinen Gefallen – und damit war für mich der Käse gegessen. Nicht aber für ihn; er fragte zuerst noch einen OOC-Admin, der ihm – wie könnte es auch sonst bei Fakten anders sein – meine Sicht bestätigte. Aber das war noch immer nicht genug, als startete er in Gor auf Deutsch eine Laberrunde mit der Frage, ob denn Katanas auf Gor erlaubt seien oder nicht.

Die Diskussion nahm mal wieder die gewohnt epischen Ausmaße an, und natürlich kam als neues Argument pro Katana der Band 29 „Swordsmen of Gor“ vor. Das stimmt ja auch, aber es tut nichts zur Sache daran, dass Katanas damit dennoch nur lokal stark eingeschränkt bei den Pani verbreitet sind und zweitens man sich als Spieler an die Regeln einer Sim einfach zu halten hat und fertig. Über Regeln diskutiert man als Gast nicht, sondern hält sich daran oder geht schlimmstenfalls auf eine Sim, deren Regeln besser zu einem passen.

Wie ich dann so hörte, schwappte die nette Diskussion auch noch nach „Gor Admins auf Deutsch“ über und auch dort diskutierte man recht herzhaft darüber, ob denn Katanas nun auf Gor bis auf Pani-Sims Sinn machen würden oder nicht.

Merke: manchmal bringt – wie hier geschehen – ein kleiner Anstoß ungewollt eine große Lawine ins Rollen, die unter sich unaufhaltsam alles begräbt, was ihr in so in den Weg kommt.

Links, Links, Links…

Und noch einige, weitere Blogs für die Blogroll:

  • Kajiratratsch – Nakisa und Terry aus Kasra bloggen genau das, was der Name verspricht. Kasra ist neben Lydius inzwischen stark in der Blogosphäre vertreten
  • ShennaShari – bisher nur die Lebensgeschichte zweier Rollen, keine Ahnung, was da noch mehr kommt.
  • Das neue Gor – Dolly Bovarro über die Irrungen und Wirrungen des neuen Gors. Oder so.
  • Second Life – rosarot bis traurig Grau. Der Blog von Kyra Camel.
  • World of Gor – ein goreanisches Forum mit Schwerpunkt auf BtB-Diskussionen

Lauter schöne Nachrichten

Weil mir danach ist, heute mal eine kleine Rundschau, was so woanders läuft:

Servus!

Oh my god, I killed Kenny!!1!

In Anlehnung an Zeusels Post über Kills habe ich gestern meine eigene Erfahrungen zum Thema Kill gemacht, indem ich meinen ersten Kill überhaupt ausgeführt habe.

Ich fragte mich vorher immer, wie fühlt sich das wohl an, wenn man so etwas emotet? Jetzt kann ich aus der eigenen Erfahrung sagen: nicht anders als anderes Rollenspiel an sich auch. Das vorbereitende RP zum Kill dauerte knapp eine Stunde, die Durchführung an sich – es war ein Schwerthieb und dann drücken des Kill-Buttons im Gorean Meter – knapp zwei Minuten. Es hatte für mich bei der Ausführung dann fast etwas klinisches an sich, es war weder besonders anregend noch blutrünstig gewesen. Die ganze emotionale Wucht eines solchen RPs entfaltet sich erst nach Beendigung der Tat, wenn dann zudem die OOC-Admins ihrer Arbeit nachgehen müssen und all die üblichen Entsetzungsstürme abkriegen, und so kam es auch. Nach einem Kill ist erst einmal auf vielen Sims das RP gelaufen und alles holt schnaufend tief Luft, um die Administrativa und den üblichen Sturm der Entrüstung abzuarbeiten.

Nun kam dazu, dass ich mich auf den Vorgang auch gründlich vorbereitete, also meine Bringschuld wahrnahm. Ich las vorher die Simregeln und achtete im RP genau darauf, dass die Mindestanforderungen sogar etwas mehr als nötig erfüllt wurden, damit letzten Endes nach dem Einsenden des Logs die ganze Geschichte nicht für Invalid erklärt werden würde.

Was braucht man neben der Einhaltung der Regeln dann für einen Kill? Natürlich ein Opfer und einen handfesten Grund. Ich bin persönlich auch kein Freund des Kills und der Meinung, man sollte seinem Opfer zuerst einmal immer Möglichkeit zur Flucht geben, die gab es auch. Es handelte sich dabei um eine fleischfressende Wilde aus dem Dschungel, diese war emotet bereits auf dem Schiff gut verstaut und gen Heimat geschickt worden, nachdem sie aber nach ein paar Minuten rumstehen auf dem Schiff immer noch dort rumstand und wüste Bedrohungen nach dem Motto „Ich komme mit meinen Kumpels zurück und reiße dir die Eingeweide raus, dann töte ich dich!“, war das Maß voll. Wozu sich auch dieser Gefahr aussetzen, wenn sie die Möglichkeit zum Entkommen dummerweise nicht nutzt und man ihr zuvorkommen kann? Eben, und so kam es auch.

Also nahm ich sie wieder mit, ab in den Kennel, Limits im Vorfeld gecheckt und dann mit ihr ein wenig gespielt, dazu noch zur Sicherheit mal IC nachgefragt, ob sie das tatsächlich noch immer vorhabe, mich zu töten – ja, hat sie, sie war sich da ganz sicher, damit hatte sie die letzte Chance vertan, noch einigermaßen unbehelligt aus der Sache wieder heraus zu kommen.

Also bekam sie, als die Zeit reif war, eine gnädige Bewusstlosigkeit verpasst und dann letzten Endes einen harten, tödlichen Schwerthieb in ein lebenswichtiges Organ. Das alles lief ohne OOC und Limitüberschreitungen ab, es kann auch sein sie rechnete letzten Endes damit nicht getötet zu werden, und so war sie dann eben tot und die Sache erledigt. Danach wurde noch von meiner Seite der RP-Log eingereicht, das RP geprüft und für valide erklärt.

Alles in allem war dies mal eine interessante und neue Erfahrung, aber es ist auch nichts wo ich sage, dass ich das nun regelmäßig bräuchte. Andererseits gehört der Tod nunmal auch zum Gor-RP dazu und wenn man ihn nie ausspielt, verlieren gewisse Rollen auch ihren Reiz, da gerade manche Spieler ja immer gerne die Gefahr spüren, und zur gesamten Bandbreite der Gefahr gehört der Tod unauslöschbar dazu.

Kurze Nachlese zum letzten Post

Es ist jetzt ziemlich genau eine Woche seit meinem Post über meine Erfahrungen in Lydius vergangen. Zweifelsohne hatte ich mit diesem Post unbeabsichtigt ein Monster erschaffen, mit teilweise bis zu 94 Kommentaren ist er der am heftigsten diskutierte Blogpost hier überhaupt, zudem sorgte er für eine Verdoppelung der täglichen Besuche.

Was gut ist, ist aber nun gut, das Thema ist für mich mehrfach durch, und mit dieser Nachlese schließe ich es ab. Ich habe einige unter die Gürtellinie gehende Kommentare gelöscht und das weitere Kommentieren für diesen Post abgeschaltet, 91 bleibende Kommentare sind mehr als genug. Wenn ihr euch weiterhin über Lydius, BtB, Transen und dergleichen kloppen wollt und wieso das gut ist oder nicht, dann könnt ihr das gerne woanders machen, aber nicht mehr hier.

Aber zum Abschluss von mir dazu noch ein paar Anmerkungen:

  • nein, ich bin kein Mitglied der lydianischen Spielgruppe, noch war ich es oder habe ich es vor das zu sein, auch habe ich keinen Alt in der Gruppe,
  • der Post entstand aufgrund meiner eigenen, persönlichen Wahrnehmung die sich in dem Fall im Laufe von einigen Wochen bildete – diese ist immer subjektiv, andere mögen es anders sehen und das konnte man ja an den Kommentaren auch erkennen,
  • mir persönlich ist es egal, ob nun in Lydius BtB 1000% oder nur 95% gespielt wird oder Disney. BtB ist für mich kein Allheilmittel noch alleine bereits Garantie für gutes Rollenspiel, wer dazu tiefergehendes lesen will, hier gibt’s dazu einen lesenswerten Artikel von Zeus.
  • Was Disney und BtB ist, definiert noch jeder zuerst einmal ziemlich für sich selbst und die Meinungen dazu gehen bekanntermaßen extrem weit auseinander.
  • Wer zahlt schafft an, das war schon immer so und ist in SL auch nicht anders.
  • Ja, die Anzahl der Kommentare hat mich vom Hocker gerissen, dass das nun so ein Aufreger sein würde habe ich beim Posten nicht gedacht und vor allem über was dann alles noch so diskutiert wird erst recht nicht.

Ich weiß, dass der Post in Lydius intern selber tagelang für extremen Aufruhr mit Wut sorgte und man sich teilweise über mich den Mund fusselig redete. Gut, das ist dann eben so, ich habe mit ihm in ein Wespennest gestochen wie es aussieht.

Das allerdings die durch den letzten Post induzierte Stimmung so lange anhielt liest sicher nur teilweise an meinem Post. Lydius ist zweifelsohne eine schöne Sim, stabil und tragfähig finanziert, und man wird auch sicher noch in Zukunft sehr viel von ihr hören, die auch stark den Gemeinschaftsgedanken pflegt und von der einige, interessante Impulse für die Gemeinschaft ausgingen und sicher auch in Zukunft ausgehen werden.

Offensichtlich ist es auch eine Sim mit einer Spielerschaft, deren Vorstellungen von Rollenspiel sich stark von den meinigen unterscheiden, was kein Vorwurf ist sondern völlig normal und gut, denn wo wäre man im Spiel ohne die Vielfalt, aber das mit den differierenden Vorstellungen habe ich nun begriffen und ziehe für mich erstmal die Konsequenzen daraus.

Ich denke, es ist auch erst einmal gut nun und vielleicht werde ich mal wieder in ein paar Monaten vorbei schauen, im Moment zieht mich nichts wirklich mehr dahin, worüber die Lydianer sicher nicht traurig sein werden, und gut ist es.

Aber bitte, das betrifft nur mich und ist meine ureigene Meinung und Erfahrung. Es soll keinen davon abhalten, Lydius selber einmal zu besuchen, um sich ein eigenständiges Bild und seine eigenen Erfahrungen darüber zu bilden. Denn nach wie vor ist nichts besser, als sich über irgend etwas seine eigene Meinung zu bilden!