Die Verschlagerung Unheiligs

Gestern fuhr ich ein wenig länger mit dem Auto durch die Gegend, und was bekam ich da auf die Ohren, als ich Antenne Bayern hörte? Man glaubt es kaum: Unheilig mit seiner aktuellen Single.

Wenn jemand noch wirklich ein deutliches Zeichen benötigt hat, dass die Gruppe um den Grafen nun endgültig Mainstream geworden ist, dann ist genau diese Tatsache das Zeichen.

Der Graf ist Mainstream-kompatibel, Mainstream und genau dort angekommen. Vorbei sind die Zeiten, wo er nur von einer kleinen Fanbase gehyped wurde, nun verdient er das große Geld und genießt die große Bühne.

Es sei ihm gegönnt. Das Problem bei so etwas ist nur häufig, dass bei dem Sprung die Band einfach ihre Identität zu sehr verlieren kann, dann noch schnell abgemolken wird und danach in der Versenkung verschwindet, mit drastischen Folgen: ein bißchen Ruhm alleine reicht bei den heutigen Ausbeutungsverträgen nicht aus, damit man danach schon sich beruhigt aufs Altenteil zurückziehen kann und wenn man sich die ursprüngliche Fanbase vergrault hat, wer soll dann nach dem Ruhm noch die eigenen Platten kaufen?

Der Schritt von der kleinen Band ins große Showgeschäft ist eine Sache, die manche Fanbase eben nicht mitmachte – oder wovor gewisse Bands Angst hatten. Wenn man das große Rad drehen will und es dabei dennoch als Band schafft, sich und seinen Fans treu zu bleiben, dann ist das etwas, was eben nicht allzuoft passiert.

Im Falle von Unheilig ist es so, dass seine ursprüngliche Fanbase ihm das nur schwer abnimmt oder gar mitträgt – möge er daher genügend Geld aus seinem jetzigen Erfolg ziehen, er wird es nötig haben.

Tatsache ist, seit 2010 sind viele seiner ursprünglichen Fans enttäuscht und haben sich nach und nach von der Gruppe abgewandt, dazu kommt die Auflösung von Fanclubs. Gut geschrieben ist dazu dieser Blogpost aus dem Jahr: „Der Graf und sein Produkt: scheinheilig – geschoren um zu erleben?“

HR4 Hessenstar: der große Schlagerwettbewerb mit Janice Mills

Janice Mills ist eine derjenigen deutschen Livesängerinnen in Second Life, die dies auch tatsächlich können, die man wirklich gut hören und ruhigen Gewissens weiter empfehlen kann, es gibt ja auch wirklich viele Wannabees, bei deren Gesang sich einem die Zehennägel unwillkürlich einrollen. Janice aber kann sich mit Fug und Recht als gute Sängerin bezeichnen.

Nnn ist es so, dass sie gerade beim Radiosender HR4 am Hessenstar-Wettbewerb teilnimmt und dort gerade im Halbfinale ist. Ihre offizielle Seite im Wettbewerb findet ist hier.

Bevor nun aber jemand damit kommen sollte, das sei ja Outing und böse: nein, ist es nicht, weil sie gerade selber in ihrer In World Gruppe folgende Nachricht durchgejagt hat und damit ihre Identität selber dort offengelegt hat:

Hi ihr lieben…
was jetzt kommt is sowas wie ein outing.. glaub ich. 🙂 aber ich brauch bitte bitte eure hilfe….. Bis 15:00 Uhr könnt ihr hier abstimmen per Telefon:

TED-Nummer: 0137 101550-2

oder per Internet:

http://www.hr-online.de/website/specials/extended/index.jsp?rubrik=65919&key=standard_document_44572381

Es geht um eine riesen RL-Chance für mich. 3 Auswahlrunden hab ich schon bestanden mit Live-Auftritten, aber heute is das Publikum dran… Bitte bitte helft mir!! Dankeeeeeeee!!

Ja nun also… wer sie mag und unterstützen will, der kann entweder per Telefon anrufen (das kostet dann im Festnetz 14 Cent/Minute bzw. Mobil je nach Netz bis zu 48 Cent/Minute) oder man macht es sich einfacher, da man ja im Internet ist und stimmt direkt übers Internet ab. Eine Finalistin steht bereits fest und Janice hat die Chance, die zweite Finalistin mit unsrerer Unterstützung zu werden.

Also haut rein, es kostet nicht mehr als eine Minute eurer wertvollen Zeit.

Update: Janice hat den Einzug ins Finale leider nicht geschafft, aber so ist das nun einmal bei Abstimmungen übers Telefon und Internet, da kommt es vor allem auf die Möglichkeit darauf an, möglichst viele Leute mobilisieren zu können.

Lightshows, die kein Schwein braucht

Gerade war ich auf einer Jubiäumsfeier in einer Skybox – und man feierte dort mit einer dicken, fetten Lightshow. Die Lightshow war in der Tat so fett, dass es einfaches Derendern der Kugel nicht tat, ständig zuckte, laserte und blitzte irgend etwas durchs Bild. Nervig!

Alle guten Clubs, die inzwischen etwas auf sich halten, haben diesen nervtötenden Müll längst abgeschafft – schade, dass sich diese noch längst nicht überall herumgesprochen hat, dass Lightshows im Übermaß einfach nur nerven!

Unheilig? WÜRG!

Es gibt ja durchaus Moden im Musikgeschäft und damit auch in den diversen Clubs der SL-Szene. Eine Mode in SL, die vom RL her durchschlägt, ist dabei dass sehr viele Leute ständig irgendwelche Lieder der Gruppe Unheilig hören wollen, mehr noch manche DJs auch schon mal ein Set fast alleine mit Liedern dieser Gruppe bestreiten. WÜRG!

Unheilig hat für mich etwas vom Lied „Last Christmas“ von Wham – solange man es ab und an hört ist es ein wunderschönes Lied, wird es aber wie bei uns zu Weihnachten mit schöner Regelmäßigkeit im Radio rauf- und runtergenudelt, dann verkommt das Lied zur akustischen Folter. So geschieht es auch bei der Gruppe Unheilig – ich kann es und mag es wirklich nicht mehr hören, die Gruppe ist fraglos gut, aber zu viel Unheilig macht auch einfach keinen Spaß und es reicht einfach. Unheilig ständig und überall, bis einem die Lieder vor lauter Dauergedudel schmerzhaft wieder zu den Ohren rausquellen, das muss doch wirklich nicht sein! Es ist ja nicht so, als gäbe es nicht noch andere gute, deutschsprachige Gruppen und Interpreten. Im Gegenteil! Wenn ich es mir recht überlege, dann sollten mal manche Clubs einen Tag ohne Unheilig einlegen, die werte Kundschaft wird es ihnen sicherlich danken.