Die größten Kritiker der Elche…

…sind noch heute selber welche. Anders kann ich das nicht sagen, wenn ich mir in letzter Zeit die ach so tollen Diskussionen in Gor auf Deutsch mitlese, wo die Leute über den Verfall des RPs und was weiß ich jammern, alles in Gor und Disney einteilen und angeblich nur RP suchen.

Da ist zum Beispiel die Frau S. mit dem weißen Engelsflügelbogen, die Zasta sah, die lautstark über das Fehlen der Männer jammert. Dass sie dabei sowas von Ungor wie nur was ist, merkt sie nicht noch interessiert sie es, es wird alles so hingebogen, dass es genau zu ihr passt. Früher war eine Schwangerschaft auch mal bei der Person in 6 Tagen ausgespielt, weil sie nicht länger mit dem Schwangerenshape durch die Gegend rennen wollte, da weiß man doch glatt, was man hat. Hirnschlamm pur.

Da ist das allseits bekannte Pantherpärchen F&N, die einen solch grausligen Stiefel zusammenspielen, dass inzwischen alle, die mit denen mal zu tun hatten, einen weiten Bogen um diese Avatare machen. Gerade F tut sich dabei immer wieder stark hervor, sie würde RP suchen, und und und… ja, Pustekuchen!

Die war mal Anfang September bei uns in Belnend kräftig gefesselt, sollte erzogen werden und auch ein wenig geohrfeigt, ja, mei, ist eben Spiel. Ihre Emotes bewegten sich auf unterirdischem Sparflammenniveau, irgendwie empfand sie auch gleich mal überhaupt keinen Schmerz und in einem „ungesehenen“ Moment zeigte sie erstaunliche Entfesselungskünste, auf die selbst der olle Houdini neidisch wäre. Innerhalb weniger als einer Minute hatte sie sich vollkommen selbst entfesselt und rannte davon. Tja, was soll man mit so jemandem auch groß spielen, wenn da so offensichtlich Hopfen und Malz verloren ist?

Und genau diese Lichtgestalten des RPs jammern nun ständig in einer Tour herum, wo denn noch RP und Männer seien. Total gaga. Aber vielleicht sehe ich das auch total falsch, und ich muss es positiv sehen, man gibt denen nicht mehr die Beachtung, die sie brauchen, und daher wird ihre Spielweise bald aussterben. Insofern wäre das nur noch ein letztes Aufbäumen vor dem endgültigen Aussterben und eine nette Sache. Warten wir es mal ab!

Die Bringschuld von Spielern vs. die Realität

Da ich nicht weiß, ob mein Kommentar bei Zastel durchging, schreib ich mal in mein eigenes Wohnzimmer, da klappt das dann zuverlässig. Also…

Ein netter Hinweis darauf, dass keine kämpfenden Frauen erwünscht sind.

Es war gestern in Lydius, dass ich mich mit Schönheit ein wenig verlustierte und danach diese wieder ihren Putzteufelpflichten in einem Kriegerhause nachgehen wollte. Also, sie loggte aus, machte aber nichts, kaum ging sie, kam der leicht erkältete Richter mit einem beeindruckenden Umhang online, an dem man mächtig schön rumzuppeln konnte. Der neue Slaver von Lydius hatte Kundschaft, zwei von den Black Sharks (Slaverin und 1st Bond), die eine Gefangene der Asens verkaufen wollten. So weit, so gut.

Die Slaverin der Black Shark lief dabei absolut collarwürdig in der Stadt frei herum, also Hosen, Brust zeigen bis fast in die Kniekehle und dergleichen mehr. Dazu kam, dass sie auch von den Simregeln offensichtlich wenig Ahnung hatte, denn sie spazierte fröhlich mit einem Bogen in Form von Engelsflügeln durch die Stadt umher. Dazu kam, sie nutzte die doppelten Attachmentpoints von Emerald, so dass diese Flügel bei anderen Viewern bestenfalls als irgendwie in der Luft stehend angezeigt werden. Ich machte Zasta darauf in einer IM aufmerksam, der solch einen illustren Bogen offensichtlich noch nicht kannte, und er waltete dann flott seines Amtes. Immerhin machte sie wirklich nur RP und verhielt sich ruhig, mit den Asens hatte er danach noch nette Diskussionen. Diese sind ja davon überzeugt, wenn man eine Gefangene hat, gelten überall deren Simregeln, was völlig merkbefreit und gaga ist.

Wie dem auch sei, Lydius ist in Bezug auf die Regelausteilung verbesserungswürdig. Wer auf die Sim kommt, der sucht ja als erstes nur den Teleporter in der Skybox, der liegt einem direkt zu Füssen und geht dann runter. Aber nirgends dort in der Umgebung sind die Regeln, das Infohaus ist gut gemeint, aber viel zu weit weg und dorthin verirrt sich keiner.

Was also tun? Ein paar Schilder, wie die von Zasta selber gemachten, aufstellen, die kurz und klar anzeigen, was Sache ist und nicht, vielleicht noch eines mit der Kurzzusammenfassung der Regeln sowie an den neuralgischen Punkten Notecardgiver mit den Simregeln hin und fertig. Die Schilder müssen dabei so aufdringlich an Stellen, wo Neuankömmlinge hingehen, plaziert werden, dass man gar nicht anders kann, als diese wahrnehmen. Nur so wird das was.

In Lydius sind das zwei Stellen: zum Einen der große Torbogen hinter dem Teleporter. Wer auf die Sim runter will, der kann gar nicht anders, als dorthin gucken. Die zweite Stelle, wo man was machen kann, ist das Schiff im Hafen, das die meisten als Landeziel nutzen. Man verlagere die Landezone vom Deck unters Deck, mache an die Holzwände neben die Treppe die Schilder hin und fertig. Das fällt so in der Landschaft nicht weiter auf und erfüllt seinen Dienst. Wer es dann immer noch nicht gewusst haben will, der hat dann endgültig keine Ausrede mehr. Gut, die hat er auch so nicht, aber man kann wirklich seine Botschaft nicht aufdringlich genug verbreiten, damit sie auch letzten Endes ankommt.

Stell dir vor, es ist Krieg und keiner bereitet sich drauf vor…

Zwischen Lydius und Kassau brodelt es schon seit Wochen. Die Anspannungen werden immer heftiger, IC spricht man in den Städten auch von kaum was anderem als dem bald kommenden Krieg mehr und OOC ist auch bekannt, wann die Schlacht genau geschlagen werden soll. Man kann also den Pfeilhagel schon förmlich sehen, die gut geölten Schwerter riechen und die Tarns fast schon fliegen sehen sowie den Rauch der Vernichtung. Da sollte man meinen, dass eine Stadt IC dann dafür sorgt, dass die Verteidigung auch entsprechend steht.

Das bedeutet eigentlich: man spannt Tarnnetze auf, so dass die Tarnreiter nicht mit ihren Riesenvögeln in der Stadt landen können, man errichtet an strategisch wichtigen Punkten zusätzliche Verteidigungsstellungen mit Ballisten und vielleicht sogar Bligen,  jedenfalls macht sich das normal deutlich im Stadtbild bemerkbar und natürlich üben die Krieger dann erst recht wie de Blöden.

In Lydius ist davon komischerweise nichts, bisher aber auch rein gar nichts zu sehen, die Stadt zeigt sich überhaupt nicht wehrhaft und steht da wie auf dem silbernen Präsentierteller. Gäbe es sie in Wirklichkeit, dann wäre sie bei den goreanischen Kampftechniken eine leichte Beute.

Wie man Rollenspiel moderiert

Dies ist eine Zusammenfassung einer auf Englisch abgehaltenen Klasse über RP-Moderation von Jarvis Quan.

Es gibt einige grundlegende Irrtümer über die Moderation von Rollenspiel:

  1. Fairness hat absolut gar nichts damit zu tun.
  2. Obwohl es das erklärte Ziel einer RP-Moderation ist, ein Rollenspiel wieder in Gang zu bringen, muss dieser Vorgang rein OOC geschehen.
  3. Sei niemals ängstlich dabei, alle verfügbaren Werkzeuge zu benutzen, damit man die Lage unter Kontrolle hat.

Ein typischer Vorfall sieht dabei folgendermaßen aus:

1. Der Moderator wird angefordert.

Wenn diese Nachricht bei einem ankommt, egal ob persönlich oder über die Gruppe, hat das RP gestoppt, das OOC entgleitet meist in den Austausch beliebiger Schimpfwörter und es gibt normalerweise mindestens zwei oder mehr Personen, die aufgeregt und verrückt an ihren Tastaturen sitzen. Jeder nimmt sein Rollenspiel dabei viel zu ernst.

Frage denjenigen, der dich anfordert, nach folgenden Details: die Namen der beteiligten Personen, die Art des in Frage gestellten RPs und wo gerade alle sind. Lasse es nicht zu, dass sie dir erzählen, was geschehen ist, besonders dann nicht, wenn es sich dabei um eine der beteiligten Parteien handelt. Warum nicht? Weil dies immer nur eine Seite der Medaille beleuchtet und deine eigene Sichtweise einschränken würde – und dann viel Glück damit.

Dein Ziel und einziges Ziel ist es dafür zu sorgen, dass das RP wieder in Gang kommt, nicht aber den Konflikt als solchen zu lösen. Konflikte erzeugen Geschichten und treiben Rollenspiel voran. Es ist nicht deine Aufgabe zu entscheiden, wer mehr BTB spielt oder ein größeres Arschloch ist, oder wer im RP richtig oder falsch liegt. Dein Ziel ist es dafür zu sorgen, dass das RP wieder in Gang kommt.

Wenn man als Moderator selbst in ein Spiel involviert ist und an den Punkt gelangt, wo man einen Moderator benötigt: bearbeite die Sache nicht selbst, sondern lass jemand anderen da ran – und sicher nicht deinen Alt.

Wenn es auch nur die entfernteste Chance gibt, dass man sich einen Fall nicht wie ein Aussenstehender betrachten kann, sondern Sympathien für eine der Seiten hat – dann lass es sofort bleiben und übergebe es an einen anderen Moderator.

Man muss als Moderator immer brutalst möglich objektiv sein, und man wird möglicherweise in einer solchen Situation die hässlichste Seite seiner Freunde erblicken. Mehr erfahren

OOC-Admins, RP-Moderatoren und was sie ausmacht

Diesen Artikel schreibe ich wegen Zasta, der gerade als OOC-Admin einen mächtigen Blues vor sich herschiebt und sich gerade daran richtig aufzureiben scheint, aus überwiegend eigener Erfahrung. Ich war über ein Jahr lang OOC-Admin auf einer Rollenspielsim gewesen und habe da nun wirklich alles mitgemacht, was man so mitmachen konnte.

Auf jeder Rollenspielsim in Second Life gibt es, oftmals in Personalunion, mindestens einen OOC-Admin und einen RP-Moderator. Zu 90% der Fälle ist also ein OOC-Administrator auch gleichzeitig RP-Moderator und führt auch dessen Tätigkeiten aus. Besser ist es natürlich, man bekommt im Laufe seiner Karriere diese Herrschaften möglichst erst gar nicht zu Gesicht, denn eine Faustregel sagt, dass für viele ein RP bereits gelaufen und hoffnungslos verloren ist, wenn nach dem OOC-Administrator gerufen wird.

Worum geht es aber bei den beiden Jobs und was sind die Unterschiede? Fangen wir einmal mit dem RP-Moderator an. Moderator kommt vom lateinischen Verb „moderare“, das wörtlich „mäßigen“, „steuern“ und „lenken“ bedeutet. Es geht also um eine Person, die eine gewisse Lenkungsfunktion inne hat. Ein RP-Moderator ist jemand, der dazu hauptsächlich dazu da ist, festgefahrene Plays wieder flott zu machen und bei kleineren Streitereien diese zu schlichten. Voraussetzung dazu ist, dass beide Parteien dazu natürlich willens sind, diesen anzurufen und dann dessen Ratschlag auch zu befolgen.

Ein RP-Moderator ist also jemand, der möglicherweise lenkend ins aktive Rollenspiel eingreift um dafür zu sorgen, dass es flüssig weitergehen kann. Je nach eigenem Gusto wird dabei der RP-Moderator von sich aus tätig oder erst dann, wenn er angefordert wird. Die meisten RP-Moderatoren werden erst dann aktiv, wenn man sie darum bittet.

Geht es allerdings darum, dass Regeln des RPs an sich verletzt worden sind, wird meistens ein OOC-Administrator angerufen. Dessen primäre Aufgabe ist es für die Einhaltung der Regeln zu sorgen, und wenn nötig, eine Entscheidung zu fällen. Diese Entscheidung ist dann (so die Theorie und sich die Spieler ihr nicht einfach entziehen) für beide Parteien bindend und über den OOC-Administrator hinaus gibt es auch nichts mehr. Friß‘ oder Stirb kann man da nur sagen. Im Gegensatz zum RP-Moderator wird der OOC-Administrator in der Regel auch die Macht haben, missliebige Avatare notfalls von der Sim zu kicken oder gleich zu bannen. Ebenfalls ist es mehr die Aufgabe eines OOC-Administrators, mit anderen Gruppen ggf. mal ein „No Combat“ zu verabreden oder auch als letztes Mittel ein No RP auszusprechen.

Gesetzt den Fall, zwei Parteien streiten sich über irgendwelche Regelverletzungen, dann wird der OOC-Administrator sich idealerweise beide Parteien anhören, kurz darüber nachdenken und dann eine Entscheidung fällen. Nicht mehr, nicht weniger.

Das ist dann auch der wichtige Unterschied zwischen einem Moderator und Administrator – ein Moderator lenkt das RP und er versucht es am Laufen zu halten während ein Administrator bei Streitigkeiten angerufen wird, die meistens die Regeln betreffen und dann eine Entscheidung trifft, wie es weitergehen könnte.

Nur sind, wie schon gesagt, die Grenzen zwischen beiden Jobs fließend und auf den meisten Sims gilt, dass die OOC-Administratoren auch gleichzeitig die Arbeit der RP-Moderatoren mit übernehmen.

Kraft des Amtes hat man damit eine gewisse Autorität inne, derer man sich bewusst sein sollte. Man muss sich darüber klar sein, dass man in dieser Position absolut nicht Everybody’s Darling sein kann noch sein wird, sondern es fast immer jemanden geben wird, der sich auf die Füße getreten fühlt. Das gehört zu dem Job dazu, damit muss man leben und man muss es aushalten können. Wichtig dabei ist, dass man seine Entscheidung sorgfältig abwägt, sie begründen kann und sobald man sie getroffen hat, davon auch nicht mehr abweicht. Denn wer nachgibt, der gilt als weich, formbar und wird erst recht mit niedrigem Ansehen belohnt sowie ständigen Anfragebombardements, doch das und jenes zu tun und vielleicht könnte man doch bitte, bitte, bitte nochmal seine Entscheidung nicht ein ganz klein, klein wenig überdenken? Das kann es also nicht sein.

Weiterhin gilt als Grundsatz für die Arbeit eines solchen Admins: gerade so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Wer ständig die proaktive Schiene fährt und alles versucht direkt im Vorfeld zu regeln, der kann das tun, nur hat er am Ende den ganzen OOC-Mist einer Sim und darüber hinaus am Bein und kommt nicht mehr wirklich zu seinem Spiel. Viel Spaß dabei, das hält keiner allzu lange durch, ohne einen mächtigen Rappel zu bekommen!

Weiterhin heißt Administrator zu sein auch nicht, dass man ständig auf der Sim sein muss und ein schlechtes Gewissen bekommen muss, wenn man mal nur zehn Minuten woanders ist oder einen Abend verreist. In der Jobbeschreibung ist auch nicht inbegriffen, dass man ständig auf Knopfdruck hüpfen muss, nur wenn jemand einem anfordert, es gibt auch wichtigeres als dieses Amt. Wer natürlich ständig hüpfen sollte, der wird einerseits beliebt werden nach dem Motto „Boah, endlich mal einer, der immer und sofort da ist!“, andererseits verliert man sich natürlich auch da drin, da sich das garantiert herumspricht und man dann ständig angefordert werden wird. Man muss in dem Job wirklich lernen, Prioritäten zu setzen. Das bedeutet, wenn nicht gerade wirklich die Sim untergeht und es noch Zeit hat, dann sollen die Leute es auch mal ruhig selber regeln, einem den Sachverhalt auf Notecards zum späteren Lesen geben oder eben auch mal einen anderen Admin mit der Arbeit erfreuen. Man ist es schließlich meistens nicht alleine und muss wahrlich nicht alle Arbeit mit aller Gewalt an sich ziehen.

Das Wichtigste ist aber, dass man sich eine gewisse LMAA-Grundhaltung angewöhnt und nicht zu viel darauf gibt, was dann die Leute von einem halten oder über einen reden. Wer das schafft, für den wird sich auch der Job des OOC-Administrators in einem erträglichen Rahmen bewegen, ansonsten reibt man sich nur noch irgendwann völlig auf, verbiegt sich ohne Ende, bekommt den Megafrust und geht dann irgendwann völlig unter. Das kann mitunter auch schneller kommen, als einem lieb ist.

OOC-Administrator zu sein heißt nicht, dass man ständig wie ein Kindergärtner auf seine kleinen Lieben schaut und dafür sorgt, dass sie keinen Mist machen. Immerhin sind das alles erwachsene Mitmenschen, die durchaus auch alleine in der Lage sein sollten, miteinander auszukommen.

Immerhin sind wir hier noch alle freiwillig da, um Spaß zu haben, und nicht dafür, ständig unentgeltlich nur noch irgendwelche OOC-Dramen von anderen zu bearbeiten und die Feuerwehr zu spielen.

Hurra, Hurra, der Müll ist da!!!

Belnend versinkt im Asen-Müll.

Kaum ist die Katze aus dem Haus, so tanzen auf dem Tisch fröhlich die Mäuse. So war es gestern in Belnend gewesen, als die Gruppe außerhalb unterwegs war, zogen liebe (?) Feinde in die Stadt und verteilten in einem fast halbständigen Rollenspiel ca. 68 Müllsäcke. Jeder Sack bestand dabei aus drei Prims inkl. eines Skripts, das Schmeißfliegen als Partikel generierte, also insgesamt 204 Prims, die so munter in der gesamten Stadt verteilt worden sind.

Manche mögen es ja lustig und mutig finden, so etwas in der Abwesenheit der Gruppe zu machen, aber in der Masse haben sie es einfach maßlos übertrieben. Abgesehen davon, ob man nun mit denen deshalb in ein Spiel einsteigen wird, wird sich noch zeigen, denn darunter sind doch auch einige Ex-Mitglieder aus Belnend die man nicht grundlos meistens lieber nur von weitem sieht.

Der Lotse geht von Bord…

Der Lotse geht von Bord.

Lydius muss seit dem 19. August ohne seinen geistigen Vater Schweini Spitteler auskommen. Dieser hat wegen interner Meinungsverschiedenheiten nach dem Motto „Ich habe ein Problem mit X, aber wenn alle anderen mit X kein Problem haben, dann kann ja nur ich das Problem sein“ folgerichtig das Handtuch geworfen, sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen und befindet sich seitdem erst einmal in einer Gorpause. Natürlich ist das für seine Stadt und darüber hinaus erst einmal ein gewaltiger Schock gewesen, für Spitte selber war es eine schwerwiegende Entscheidung, die ihm weiterhin starkes Magengrummeln bereitet, weil Lydius sein Kind ist, andererseits sicher aber auch eine Erleichterung gewesen.

Nun gibt es meistens für Handlungen wie diese einen Anlass, der letztendlich zu diesem Schritt führte, aber auch einen sicherlich tiefer sitzenden Grund. Teilweise wurden diese Gründe recht gut in den Kommentaren in Zastas Blog sichtbar sowie in einem versehentlich für die Öffentlichkeit zugänglichen Diskussionsthread im eigenen Forum von Lydius. Darüber hinaus schrieb auch Spitte selbst über seine eigenen Befindlichkeiten in seinem Blog, so dass sich da doch ein recht gutes Bild zeichnen lässt, woran es denn da hapert(e).

Lydius verliert damit erstmal seinen Visionär, seinen Schöpfer, seinen Motor und auch Klebstoff, der alles zusammenhielt. Spitte war in der öffentlichen Wahrnehmung immer eine Person, die auch mal durchaus auf Konfrontation aus gewesen ist, die innerhalb wirklich kurzer Zeit sehr viel erreichte, aber auch kein Blatt vor dem Mund nahm und mal immer wieder gerne aneckte. Einigen Lydianern zur Folge war er auch niemand, der sich nur für das tägliche Klein-Klein begeistern konnte und dem das zunehmend weniger Spaß machte, sondern lieber auch weiterhin gerne dicke Bretter bohren wollte, es auch probierte, teilweise dabei selbst intern in Lydius gegen Wände anrannte und daran zunehmend verzweifelte. Auch wirkte er in letzter Zeit manchmal leider ein wenig dünnhäutig im Vergleich zu früher.

In Lydius selber war er unangefochtener Taktgeber. Wie es aber bei einem ausgesprochenen Alphatier so meistens ist, vernachlässigt dieses meistens eines fast völlig: nämlich den Aufbau eines möglichen Stellvertreters oder gar Nachfolgers, oft werden geeignete Personen ja sogar bewusst oder unbewusst dann weggebissen. Dies jedenfalls schrieben nicht wenige Bewohner von Lydius in den diversen Diskussionen selber. Das wäre kein Problem, wenn man dann noch rechtzeitig damit anfängt.

So ist aber das Problem, vor dem nun Lydius steht, dass der Chef weg ist, er ein großes Machtvakuum hinterlässt und dieses eigentlich schnellstmöglich gefüllt werden sollte. Dazu kommt in dem Fall als ein weiteres Problem das Finanzierungsmodell von Lydius. Lydius wird zu mehr oder minder gleichen Teilen von einer gewissen Anzahl an Ownern monatlich finanziert, die natürlich dann OOC erst einmal dasselbe Mitspracherecht haben wollen. Das ist auch glasklar: wer zahlt, schafft an, und selbst wenn es sich dabei IC um eine niedere Rolle handeln sollte wie Kajira, so ist das OOC etwas völlig anderes!

Nur gilt auch hier dann leider oft: ist die Katze aus dem Haus, dann tanzen die Mäuse auf dem Tisch und zu viele Köche verderben den Brei. Da es keinen designierten Nachfolger gab, wird sich früher oder später zumindest jemand finden, der den Führungsanspruch für sich erhebt. Sollte es sich dabei dann allerdings um in der Sache jemand Erfahrungslosen handeln, quasi einen Möchtegern ohne besondere Führungsqualitäten, dann hat Lydius ein gewaltiges Problem das letzten Endes bis zur Bedrohung Existenz gehen könnte.

Schlimmer ist dann in dem Fall nur noch, wenn es intern bereits zu einer gewissen Grüppchenbildung gekommen sein sollte, und statt dessen alle an einem Strang ziehen, man sich noch fröhlich intern gegenseitig bekämpft. Oft erkennt man diese Grüppchenbildung lange nicht wirklich, bis sich die Folgen dieser Gruppen einfach nicht mehr ignorieren lassen und dann ist erst einmal das Problem da. Denn solch eine Grüppchenbildung, und dafür reicht schon oft nur eine Person aus, die die Gruppe gewaltig runterziehen kann, kann schlimmstenfalls zu einer Spaltung bis hin zum Verlust der Sim führen. Ich habe das schon oft genug erlebt, wie so etwas zuerst schleichend abläuft bis dann letzten Endes das Ergebnis gerade so noch abgewandt werden konnte oder aber wirklich die Sim verloren geht. Oft folgen dabei auch die Mitbewohner dann nur zu gerne der Person, die am lautesten das Maul aufreißt anstelle der geeignetsten.

Wie auch immer, die kurzen Einblicke in die Internas Lydius, die ich erlangen konnte reichen aus um sagen zu können: die Grüppchenbildung ist bereits da. Genau ist es eine Person, an der sich die Reibereien entzündet, die geblieben ist und wie das ausgeht, wird sich erst noch zeigen müssen.

Die Führung einer Sim kann nie nur rein demokratisch funktionieren, das geht meistens schief. Besser ist dabei eine Art wohlwollender Diktator, der auch mal frühzeitig mit Augenmaß wirklich Köpfe rollen lässt, die der Sim schaden könnten. Damit ist man natürlich nicht Everybody’s Darling, aber das kann und darf man in dem Amt auch gar nicht sein. Man braucht ein verdammt hartes Rückgrat und muss auch lernen, seine Ansprüche an die Realität des Machbaren anzupassen. Visionen sind schön und gut, aber man darf auch nicht daran verzweifeln, wenn sich manche auf Dauer leider als nicht realisierbar erweisen sollten.

Wie auch immer – Lydius ist jetzt gerade in einer Selbstfindungsphase und einer Führungskrise. Jede Krise ist aber auch gleichbedeutend mit einer Chance. Wenn die Lydianer diese Chance zu ergreifen wissen, dann ist es gut. Sollten sie aber dem bereits im Gebälk der Sim nagenden Wurm des Verfaulens nicht Einhalt gebieten können, dann wird es diese Sim leider nicht mehr lange geben. Zu wünschen wäre es, das Lydius bestehen bliebe… was kommt, das wird die Zukunft zeigen.

Es war einmal in Lydius oder warum BtB nicht immer automatisch gutes Spiel bedeutet

Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit(© Raimond Spekking / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0).

Am letzten Montag strebte ein sich fast über zwei Monate lang hinziehendes Spiel seinem fulminanten Höhepunkt in Form eines Prozesses entgegen. Es ging darum, dass Mitte Juni ein Mitglied der Mercs, ich nenne sie nur kurz Miss S., in Lydius vom Slaver P. sowie einem Rarius in flagranti erwischt worden sein soll, wie sie mit einem etwas zu bleichen Kajirus der Stadt zu viel Spaß hatte oder haben wollte. In Lydius gibt es ein wie auch immer geartetes Beischlafgesetz das, sollte eine freie Frau zu viel Hitze zeigen, diese mit einem schönen Halsreif der Stadt samt kostenloser Unterkunft auf Lebenszeit belohnt wird. Wie auch immer, Miss S. jedenfalls hatte darauf keine allzu großen Böcke und wurde damals von ein paar nicht näher benannten Gestalten direkt freigekämpft. Sie tat dann genau das, was jeder tun würde: sie flüchtete und ward nicht mehr gesehen.

Pech nur, dass sie sich dann letzte Woche doch wieder in Lydius blicken ließ nach Zs Blog zu urteilen und noch größeres Pech, dass sie sich in Lydius immer noch nur allzu gut an die flüchtige Miss S. erinnern konnten. Bei so etwas fackelt man nicht lange, man behält die gute Frau gleich als Gast der Stadt dort und fertig, so geschah es auch. Irgendwie kam es dann allerdings dazu, dass man in der Sache einen Prozess anstrengen wollte. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass das Slaver P. OOC absolut nicht schmeckte, de hätte am liebsten gleich kurz standrechtlich ein Collar gezückt und gut ist es, daher kann ich nur vermuten, man wollte eben auch mal ein richtig schönes Prozess-RP in Lydius haben. Und warum auch nicht, so ein RP ist etwas tolles, wenn man es richtig aufzieht und da haben sehr viele Leute etwas davon, es ist aber auch eines der anstrengendsten Plays, die es überhaupt gibt, weil man zum einen während des Prozesses dann ständig der Gegenseite folgen muss und sich besser darauf gute Antworten und Fragen zurecht legt, zum anderen, weil meistens das Rauschen im Gerichtssaal den Schwierigkeitsgrad fast immer gehörig verschärft. Es kam also, wie es kommen musste.

Mehr erfahren