Über das ach so tolle Rats-RP

Es gibt ja nach wie vor liebe Mitmenschen, die die Simulation eines goreanischen Stadtrats für eines der tollsten Rollenspielelemente überhaupt halten und gar nicht verstehen können, wie man darauf nicht abfahren kann, so geil ist das doch. Sollte es dann auf einer Sim/Gruppe mit einer Stadt keinen besetzten Rat geben, dann reagieren sie nur mit ungläubigem Entsetzen darüber und arbeiten häufig stetig daran, einen solchen zu etablieren.

Am Liebsten würde ich solche Leute dann nur mal kurz beiseite nehmen, kräftig durchschütteln bis sie zur Vernunft kommen und sie fragen: „Ja hallo, geht’s denn noch? Sonst noch Wünsche?“

Grundsätzlich bedarf eine Stadt natürlich einer Führung, das ist klar. Dazu gehört, dass man sich in regelmäßigen Abständen zusammensetzt und über die wichtigen Themen innerhalb der Gruppe spricht. Erfahrungsgemäß gehen für eine solche eine Veranstaltung immer ein bis zwei Stunden drauf, da auf einmal viele den Mund aufmachen, die ansonsten vom Typus her einem Fisch zu ähneln scheinen.

Wichtig dabei ist, dass diese Veranstaltungen zwar regelmäßig, aber nicht zu regelmäßig abgehalten werden. Einmal im Monat ist dabei ein guter Ansatz, wenn so etwas jede Woche wäre, das ist eindeutig zu viel.

Noch wichtiger dabei ist aber, dass natürlich jeder Spieler bei solchen Sitzungen gleichberechtigt ist und sich äußern kann, wenn er es denn will. Das ist schon mal bei Stadtratssitzungen nicht der Fall, dieser besteht schließlich nur auf den Vertretern der hohen Kasten und die Sklavinnen holen bestenfalls kurz die Getränke, aber haben ansonsten zu schweigen.

Damit deckt eine Ratssitzung im Rollenspiel niemals alle möglichen OOC-Bereiche einer Gruppe ab. Es sind und bleiben zwei verschiedene Paar Stiefel.

Weiterhin kommt dazu, dass bei den Ratssitzungen es schwierig sein wird, überhaupt einen voll besetzten Rat hinzubekommen. Meistens ist das unmöglich, da schon alleine kaum jemand einen aus der weißen Kaste spielen wird. Und ansonsten hat man dann, wenn es hoch kommt, meinetwegen fünf bis sechs Hanseli, die dann einen Stadtrat simulieren und dabei die ach so wichtigen Geschicke und Belange der Stadt zu lenken versuchen.

Zudem gilt auch für Ratssitzungen das, was für OOC-Sitzungen gilt: man diskutiert manch völlig belanglose Sachen endlos zu Brei und es gibt sicher jemanden im Rat, der es absolut nicht verstehen kann, dass man nicht seine biologisch-dynamische Anbaumethode für Getreide unter Berücksichtung des Standes der Drei Monde in Korrelation mit seinem Stuhlgang für alle Bauern der Umgebung verpflichtend vorschreiben will, und oh Junge ist er angepisst, wenn man ihn da so einfach übergehen will! Dazu kommt weiterhin, dass die Hälfte der Mitglieder meistens zuverlässig sowieso unentschuldigt nicht erscheint oder aber zumindest so schlau gewesen ist, sich vorher kurz noch einen triften Grund erdacht und eingerichtet zu haben, weswegen sie nicht erscheinen können. Sitzungen bei einem wirklich voll besetzten Rat mit allen Mitgliedern sind also selten, was auch nicht gerade die Motivation des Restes hebt, kürzer werden die Sitzungen dadurch aber noch lange nicht. Wer das glaubt, der ist naiv.

Dazu kommt, und das ist der Hauptpunkt den viele dabei vergessen, das Thema an sich was man da durchspielt, nämlich eine Stadtratssitzung. Das ist meistens Arbeit, Arbeit macht ja immer nur bedingt Spaß und daher nie der besonders große Bringer. Eine im Rollenspiel veranstaltete Vorstandssitzung eines Vereins ist meistens genauso langweilig und schlaffördernd wie eine reale, wieso sollte eine gespielte Stadtratssitzung anders sein? Besonders, wenn es dann oft genug mindestens einen korinthenkackenden Beamtentyp im Rat gibt, der im reellen Leben wohl nur eine ganz kleine Nummer ist, aber im Rat mal endlich den großen Zampano geben kann, der es mit seiner Mentalität und seinem grauen Wesen immer wieder zuverlässig schafft, das letzte Rest an Spielspaß und Witz noch derart restlos aus der Veranstaltung rauszuquetschen, so dass man sich im Vergleich zu dieser trostlosen Gestalt fast wünschen würde, der Rat solle doch lieber mit Vogonen besetzt sein?

Langer Rede kurzer Sinn: Stadtratssitzungen im RP braucht wirklich kein Mensch, wichtiger ist in regelmäßig stattfinden Abständen eine gescheite OOC-Sitzung und das war es dann gewesen. Die einzig wirklich gute Ratssitzung, wenn man denn eine spielen will ist die, die einen Ubar wählt. Ansonsten verlieren sich diese Sitzungen im Klein-Klein der täglichen Politik und Politk ist, selbst wenn nur gespielt, meistens eine stinklangweilige Angelegenheit.

Noch ein kleines Lydius-Update

In Lydius war man nach den vorgestrigen, unerfreulichen Ereignissen fleißig und machte sich daran, die entstandenen Lücken zu schließen und sich vom Gründervater zu emanzipieren.

Inzwischen ist auch deutlicher klar was überhaupt passiert war. Der Bann selber stammte laut Aussage des Gründervaters von keinem aus dem Besitzerteam Lydius, sondern von einem der Erbauer der Sim. Vorangegangen war der Geschichte ein Disput zwischen Beiden, aus der dann letztendlich der Bann resultierte. Hätte der Gründervater vorher nachgefragt, was sich eigentlich so gehört und die vernünftige Möglichkeit gewesen wäre, wäre viel Schaden gar nicht erst entstanden. Aber so nahm das Unheil bekanntlich ja seinen Lauf für dass die Lydianer absolut nichts konnten.

Später ruderte der Gründervater dann öffentlich zurück und bot an, dass man die Sim einfach mittels eines Rollbacks in den Ursprungszustand zurückversetzen sollte, seine Zustimmung dafür hätten sie. Er entschuldigte sich dabei allerdings nicht wirklich dafür, wie er handelte, sondern spielte es nach dem Motto „Ist ja alles nicht so schlimm und menschlich gewesen“ herunter. Damit zeigte er nur begrenzte Einsicht und es ist leider so, dass der sichtbare Schaden weniger das Problem ist sondern dabei gehörig Vertrauen verspielt wurde. Diesen Schaden kann man nicht sehen, aber er ist natürlich existent. Wie man bei Zasta allerdings nachlesen kann gingen die Lydianer offensichtlich auf das Angebot nicht ein und zogen es vor die freien Flächen und Lücken nun selbst zu füllen. Es wurden eigene Schiffe gekauft und aufgestellt und der fehlende Wald in Eigenarbeit neu aufgeforstet.

Es gab im inzwischen geschlossenen Forum „Drei Monde“ darauf auch noch eine Diskussion zu dem Thema, wo eigentlich alle vom Schaden Betroffenen derselben Meinung gewesen sind, dass so ein Verhalten einfach inakzeptabel sei. In des Gründervaters Blog sind auch alle Artikel, die sich um Gor drehten, weg. Damit ist der Bruch nun da und offensichtlich.

Unter der URL http://lydius.hypnodragon.de ist übrigens das neue, offizielle Forum von Lydius erreichbar.

Update: Unter http://dreimonde.siteboard.eu/ gibt es noch ein neues Statement von ihm, das kann jeder selber lesen und sich seine eigene Meinung darüber bilden.

Adolphine und der Pumuckl

Es gab ja gestern den ersten Zusammentreff von der holden Lady mit dem schönen Namen Adolphine, einer Schreiberin aus dem schönen Ort Belenus nahe des Vosk-Delta mit dem Administrator Zasta von Lydius im Teehaus der Stadt. Zasta, den unsere Frauen weil rothaarig, große Nase und klein gewachsen auch gerne mal liebevoll als Pumuckl titulieren, war vom Anblick der holden Maid sowas von der Rolle, dass er wie ein scheues Reh kaum ein Wort aus dem Munde rausbekam und dann innerlich frohlockte, als sie das Teehaus gen Herberge verliess. Sowas aber auch.

Woher kommen aber nun die Namen? Adolphine ist der Name der weiblichen Hauptfigur einer kleinen Geschichte von Heinrich Clauren aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die dem romantischen Kitsch zugeordnet wird. Belenus wiederum ist einer der Stammesgötter von Asterix und Obelix, der andere wäre Teutates. Allerdings war auch Adolphine durchaus ein gängiger Frauenname im 19. Jahrhundert gewesen. Ach ja, und der erste Teil des Textes geht dann so:

Adolphine streckte ihre zarten Glieder auf das weiche Moos; das heilige Rauschen in den Wipfeln der uralten
Bäume, das Plätschern des zum Vater Rhein hinabeilenden Baches, lullten die Schlummermüde ein. Der Champagner
und die Freude hatten den Liliensammet ihrer Wangen gerötet; das Köpfchen lag in der rechten Schwanenhand;
die linke (sic!) ruhte auf dem schwellenden Moose. Freundlich lächelten die Purpurlippen, als schwebe
ihr der Scherz des Tages vor der freudetrunkenen Seele, der kleine Mund war halb geöffnet, wie eine eben sich
entfaltende Rosenknospe; der Lilien-Busen wogte ruhig, und das niedlichste aller Füßchen im ganzen Rheingau
war nur bis zur Zwickelspitze des blütenweißen Strümpfchens sichtbar. Leise Lüfte vom flutenden Rhein herauf
küßten ihr kühlend die brennende Stirn und das geschlossene Auge und spielten heimlich mit dem lockigen
Haar und den flatternden Bändern, und der lose Gott der Träume, der ihr auf des Champagners leichtem
Schaume ein ganzes, mit mancherlei Gaukelwerk der Phantasie befrachtetes, buntgeflaggtes Schiffchen in des
Herzens stillen Hafen gesandt, umfing sie jetzt mit seinen Blumenarmen.

Ein Hunt und das Ergebnis…

Im GIC gibt es bis Freitag noch den Halloween-Hunt. Irgendwie finde ich zwar immer viel, aber greife von Vigo meistens Frauenkrempel ab. Heute auch so wieder, diverse Roben für Schreiberinnen und Heilerinnen, ich kann damit inzwischen locker einige Avatare ausrüsten. Also kann man das Zeug doch auch mal anziehen und was damit anfangen, wenn man es schon umsonst nachgeworfen bekommt.

Gesagt, getan und so sieht das Ergebnis aus, ein bekannter Männeravatar in Frauenklamotten im Hafen von Lydius im Tower, wie es sich gehört und mit einigen Freien am Plaudern, bitte sehr:

In der Robe liegt die Kraft!

Und was sonst noch so daraus werden wird, das werde ich bald feststellen. 😀

Piratten mal wieder…

Es gab heute mal wieder einen der nun doch eher seltener stattfindenden Besuche der Black Shark. Die griffen in der Überzahl an, sie gingen dann sogar ohne Gefangene davon, zeigen sich also in einem gewissen Grad lernfähig.

Für mich ist die Sache einfach: wenn ich online gehe und auf dem Kanal mitbekomme, dass diese Genossen mal wieder wüten, dann gehe ich erst gar nicht nach Belnend hin. Dafür ist mir einfach meine Zeit zu schade. Etwas anderes ist es, wenn ich in Belnend das spielen anfange und die dann eben angreifen, das gehört zum Wohnort durchaus dazu und muss man auch mal in Kauf nehmen. Das heißt ja nicht, dass man dann dennoch unbedingt länger als nötig mit denen spielen muss.

Jedenfalls wurde einer der Piraten in eine Diskussion verwickelt, eine der freien Frauen wollte wissen, ob er eigentlich über freie Frauen und Kastenwesen Bescheid wisse. Der meinte nur lapidar, weil er Pirat ist, zähle das alles sowieso nichts.

Und das ist das Problem: genau mit der Haltung macht man anderen das Spiel kaputt. Wer auf ein Fußballfeld geht kann da nicht anfangen, Handball zu spielen. Aber nichts anderes machen viele Piraten und werden eben daher als störend empfunden.

Dazu fällt mir dann nur noch das hier ein:

http://www.youtube.com/watch?v=ZLsJyfN0ICU