Einige Gedanken zur Asset-Datenbank und deren Kosten

Bei Maddy drüben gibt’s eine interessante Schätzung, wie groß die Assetdatenbank von Second Life wohl aktuell sei. Linden Lab hat vor kurzem eine Art Mülleimerroutine laufen lassen, die nicht mehr genutzte Objekte in einen Papierkorb verschob und so gerade mal 85% der Datenbank auf Altenteil geschickt.

Die verbliebenen 15% machten dabei noch 192 Terabyte aus, damit wird der gesamte Datenbestand auf etwa 1280 Terabyte geschätzt. Das macht Sinn und ist in der Tat eine beeindruckende Datenmenge, die zu verwalten nicht mehr alltäglich ist. Die Zugriffe sollen ja flott geschehen, dazu kommt dass man davon auch Backups benötigt und dergleichen mehr. Zum Vergleich: die Gesamtmenge aller 20 Milionen Assets vom größten Opensimgrid, Osgrid, betrug im September 2010 ca. 480 Gigabyte (leider habe ich keine aktuelleren Zahlen gefunden).

Interessanter aber ist noch die Frage: was kostet es eigentlich überhaupt, sich solch eine Datenmenge zu leisten? Also was kostet ein Petabyte? Die Bandbreite dessen, was ein Petabyte kosten kann, ist dabei beachtlich.

Wo aber kann man sich umschauen, wenn man mal als Normalsterblicher dennoch einen Eindruck gewinnen will, was so etwas kostet? Bei einem Onlinebackupanbieter, der sein Geschäft recht offen betreibt wie beispielsweise die US-Firma Backblaze. Die Firma Backblaze macht nichts anderes, als die Daten von Kunden weltweit bei sich in ihrem Rechenzentrum auf selbst gebauten Servern zu sichern. Das bedeutet, wann immer der Kunde bei sich eine neue Festplatte einbaut, müssen sie das bildlich gesprochen auch tun, also sie brauchen sehr viel Speicherkapazität zu wettbewerbsfähigen Preisen.

In diesem Blogpost aus dem Jahr 2009 nimmt Backblaze den Markt mal genauer unter die Lupe und sie zeigen auf, wieso sie dazu übergingen, ihre eigenen Server zu bauen. Ihre eigene Bastellösung liegt bei 117.000 US$ fürs Petabyte während eine fette Sun schon eine Million US$ kostet und das Speichern bei Amazon S3 damals gar 2.806.000 US$ gekostet hätte. Damit wird doch recht deutlich, in welchen Dimensionen man sich da bewegt. Linden Lab selber hatte eine fette Isilon-FS-Installation am Laufen, da geht unter einer Million US$ sicher auch nichts. Dazu kommt, dass man ja an einem anderen Ort dafür auch noch ein vollständiges Backup anlegen muss, also die Technik muss besser doppelt vorhanden sein.

Inzwischen ist man bei Backblaze und der Konkurrenz zwar weiter, aber es ist nach wie vor noch immer absolut kein billiges Vergnügen solch eine Datenmenge zu beherbergen. Bei Backblaze geht inzwischen ein Techniker mindestens einen Tag die Woche nur im Rechenzentrum herum, um alte Festplatten auszutauschen bevor sie kaputt gehen. Was sein muss, muss sein.

So oder so, bis man solche Datenmengen zu bezahlbaren Preisen zuhause beherbergen wird, wird noch einiges an Zeit vergehen.

Modische Entgleisungen in Serie im Blog „One Way Home“

Was vielleicht manchen erstaunen mag aber dennoch wahr ist, ist dass ich regelmäßig auch einige Fashionblogs die auf meiner Wellenlinie liegen zumindest kurz überfliege. Warum? Um die Bilder zu sehen, zu sehen was gerade bekannt und modern ist, ab und an um gute Quellen für gehaltvolle Freebies zu ergattern sowie zu sehen, welche Marken es für gute Mode so gibt. Darum eben. Ich bin sicher nicht modevernarrt noch daran interessiert, jede Woche tausende von L$ in Mode zu investieren, da würde auch mein eigenes Blog total anders aussehen. Aber dennoch kann man schon soweit an sich in SL arbeiten, dass man vorzeigbar ist, das eine schließt das andere ja nicht aus.

Beim Profilstöbern stieß ich auf den Avatar Giulia Honig, die in SL ein Geschäft namens Diamond betreibt und ein Blog namens „One way home“, so weit so gut, schaut es euch ruhig einmal an. Als ich den Blog dann öffnete, dachte ich zuerst nur „Hä?“, dann „OH MEIN GOTT!“ zu Kokoro und bekam dabei einen mittleren Brechreiz. Ehrlich, die Bilder welche dort alle gezeigt werden, könnten direkt bei Momo drüben als „Fun Pic der Woche“ eingebaut werden, die müsste gar nicht mehr selber irgendwelche machen, die Bilder von One way home per Feed bei ihr eingebaut und die Rubrik brummt über Wochen.

Ich kann gar nicht alles in Worte fassen, was mir da drüben den Magen reihenweise in Rotierung versetzte. Der Post „I am Blue“ ist ein gutes Beispiel dafür. Die Kleidung selber ist tadellos, aber der Rest… weia. Zunächst einmal herrscht überall verschärfter Heilbuttalarm mit Hasenzähnchen. Warum, nur warum möchte man in Second Life ständig und überall so aussehen, als sei habe man literweise Wermuttee gebechert und macht so eine Schnute? Was zum Henker soll das denn transportieren, darstellen, meinen, soll es bedeuten, dass man mit der Welt leidet oder einfach sich total super und den Rest der Menschheit total schrottig findet, also arrogant wirken? Ich weiß es eben nicht, das wird mir ein ewiges Rätsel bleiben, wie manche so darauf stehen können ihr Gesicht so stark zu verunstalten, die Hasenzähnchen kommen dazu noch als Sahnehäubchen oben drauf.

Dazu kommt die Körpergröße: da kann man geteilter Meinung sein, ich selber finde da spricht nichts dagegen. Allerdings wirken die Füße für mein Anatomieverständnis im Vergleich zum Rest des Körpers dabei schon wieder ein wenig zu groß, wobei ich mir sicher bin es wird immer noch genügend Mitmenschen draußen geben, die die Bilder grenzwertig finden werden. Die Bilder des Avatarpüppchens sollen eben provozieren, das ist meine einfache Meinung.

Ja, übrigens Körper: die Beine spindeldürr, und vor allem der Bereich zwischen den Oberschenkeln, wenn sie steht: da ist ja so viel Platz dazwischen, dass das schon wie eine sonderbare Anomalie wirkt, normal jedenfalls nicht.

Es ist sicher teilweise ein Spielen mit dem Gegensatz recht kindlich wirkender Körperbau aber ansonsten erwachsener Avatar. Furchtbar! Eine Steigerung des Ganzen ist dann noch der Post, wo High Heels getragen werden und man sich ernsthaft fragen muss, ob dazu der Avatar überhaupt denn die Kraft hat, diese mühelos zu bewegen oder sie nicht wie die berühmtem Mafiaschuhe bleischwer an den Füßen kleben müssten. (Dazu kommt, dass man Highlights wie hier das Licht normalerweise fast immer hinter den Avatar editiert, um ihn vorzuheben, aber nicht wie hier.)

GNA! Also meines ist das absolut nicht! Gut, wer sich so kleiden will, der mag und kann das tun, aber so etwas gefällt mir absolut und überhaupt nicht. Nein, nein nein nein nein… da schaue ich lieber weiterhin bei Momo rein, das hat im Gegensatz zu Oneway einen einfachen aber eleganten Stil, der sich sehen lassen kann und lasse den Blog Oneway in Zukunft links im Staube liegen. Zumal Hasenzähnchen und Zuckerschnuties mag sie genauso wenig wie ich!

Breaking News: Lumiya Viewer bekommt 3D-Unterstützung!

Eine erste 3D-Ansicht in Lumiya

Der Lumiya Viewer (Plattform Android und im Third Party Viewer Directory gelistet) hat etwas geschafft, was bisher selbst Linden Lab nicht gebacken bekommen hat: die Unterstützung für 3D endlich auf einer mobilen Plattform zur Verfügung zu stellen! Das bedeutet nichts anderes, als dass dieser nach wie vor junge Viewer ab sofort in der Lage ist, die 3D-Szenen von Second Life auf dem wachsenden Markt der Smartphones und Tablets darstellen zu können.

Der Support selber steckt zwar noch in den Kinderschuhen und es sieht recht gewöhnungsbedürftig aus, oder anders gesagt: es ist noch sehr ausbaufähig, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist dieser, dass es den ersten nativen Viewer gibt, der das nun kann und für eine der beliebten, mobilen Plattformen (Android, die andere wäre iOS) geschrieben worden ist. Die Entwicklung scheint zügig voranzuschreiten und es ist definitiv ein Viewer, den man daher im Auge behalten sollte.

Linden Lab selbst nämlich hat bisher den Markt der Smartphones und Tablets völlig links liegen lassen; erinnern wir uns an 2010, damals war eine öffentliche Beta präsent, wie eine Streaminglösung auf Basis eines Drittanbieters aussehen könnte und funktoinierte erstaunlich gut. Aber seitdem hat Linden Lab an dem Projekt nichts mehr gearbeitet noch getan, man hat es einfach eingestellt.

Und nun kommt Alina Lyvette daher und beginnt etwas zu implementieren, was Linden Lab bisher völlig verschlafen hat. Der Lumiya-Viewer kostet 2,28 €, aber er bedeutet nichts anderes als den Beginn des wirklichen Second Life Erlebsnisses auf Smartphones und Tablets. Einem milliardenschweren Markt, den man als Unternehmen heutzutage nicht links liegen lassen darf, wenn man an Profiten interessiert ist.

Netter Profiltext

Folgendes habe ich in einem Profil auf Englisch gefunden:

Gorean males are social dysfunctionals who base their rp around a series of sci-fi/fantasy books by John Norman. Despite the fact Norman’s prose makes L. Ron Hubbard read like Shakespeare, Goreans treat their pap like sacred writ. They do their best to base rp true to the Gorean ideal: doing fierce battle, flying around on winged lizards, and reducing women to a level of subservience impossible in actual slavery. All this while living in their parent’s basement.
Gorean males believe in Honor, spelled with a capital H, and use this to justify picking fights with every woman they encounter. If they lose the resulting fight, they complain bitterly in IMs and lay in a silent pout, thereby spoiling the ensuing RP. Needless to say, they never feel pain or fear.
Gor is every basement dweller’s fantasy, a world where sandwiches and pussy exist freely, and they all look like and act like wrestlers and people from West Coast Choppers..

Nett, ne? Auf gut Deutsch heißt das (und da ist einiges dran):

Goreanische Männer sind Asoziale, die ihr Rollenspiel auf Grundlage einer Reihe von Scifi-Büchern von John Norman betreiben. Normans Prosa lässt im Vergleich die Schriften von L. Ron Hubbard wie Shakespeare aussehen, aber die Goreaner aber sehen dennoch Normans Brei als ihre heilige Schrift an.
Sie tun ihr bestes, ihr RP auf dem goreanischen Ideal basieren zu lassen: man unternimmt harte Kämpfe, fliegt auf geflügelten Echsen durch die Gegend und reduziert die Frauen auf ein Niveau der Untergebenheit, das selbst in wirklicher Sklaverei unmöglich wäre. All das, während sie nach wie vor im Keller bei ihren Eltern leben.
Goreanische Männer glauben an Ehre, geschrieben mit einem großen E, und benutzen diese um ihre Wortgefechte mit jeder Frau zu rechtfertigen auf die sie treffen. Wenn sie den daraus entstehenden Kampf verlieren, dann beschweren sie sich bitterlich in IMs und liegen stumm mit Schmollmund da, und machen so das folgende Rollenspiel endgültig kaputt. Unnötig zu sagen, dass sie niemals Schmerz oder gar Angst empfinden.
Gor ist die feuchte Phantasie jedes Stubenhockers, eine Welt in der Sandwisches und feucht-willige Mösen völlig umsonst sind, dazu sehen sie alle aus wie Wrestler und benehmen sich auch so und wie die Leute von West Coast Choppers.

Das G&S-System

Viele kennen ja das deutsche NLS-System, welches angetreten war das Rollenspiel in vielerlei Settings zu revolutionieren und vor allem auf diversen Gor- aber auch Mittelaltersims nach wie vor Verwendung findet. Das NLS selber war von Anfang an heftigst umstritten, während die einen es als rollenspielerisches Glanzlicht in den Himmel lobten war es für andere der Inbegriff des nervig-aufgezwungenen Rollenspiels schlechthin und sie boykottierten es nur, wo sie konnten.

Nun gibt es seit einiger Zeit ein weiteres Handelssystem, welches ohne Meter daherkommt und sich auf die Simulation von Waren und deren Kreisläufen (Entstehung der Rohstoffe, Herstellung und Verbrauch) beschränkt: das G&S. Das System wird dabei von Menschen entwickelt, deren Muttersprache Spanisch ist und man bekommt bisher bestenfalls über den Gebrauch einige englische Notecards dazu, das wars.

Die EN der Sa me Arder, Jess, hat im Südlandforum einen guten einleitenden Artikel darüber geschrieben, in dem sie ihre ersten Eindrücke über das System schildert und erläutert, wie es denn nun genau funktioniert.

Das System selber ist natürlich nicht kostenlos, da der Macher damit auch Geld verdienen will, sondern die diversen Objekte wie Felder kosten Geld, wie sollte es auch anders sein. Und man muss sich einige Objekte anschaffen, wenn man denn selber produzieren will.

Ein Beispiel: man will Tiere züchten. Also braucht man einen Brunnen, der innerhalb einer gewissen Zeit einen Eimer Wasser produziert und ein Feld, das innerhalb einer gewissen Zeit einen Sack Korn produziert – sofern man es bewässert. Meinetwegen züchtet man Vulos, die wiederum brauchen innerhalb einer gewissen Zeit einen Sack Korn, damit sie wachsen und gedeihen, und von den holt man sich dann Eier, fertig ist der kleine Kreislauf. Immerhin scheint es beim G&S so zu sein, das wenn man sich einmal die Produktionsmittel gekauft hat, man keine weiteren laufenden Kosten hat, da sie sich selbst genug sind.

Allerdings muss man darauf achten, das gewisse Einheiten wie der Vulostall ständig in Schuss gehalten werden, andernfalls sterben die Tierchen weg und man darf sich einen neuen Stall holen.

Dieses System ist momentan im deutschsprachigen Gor auf dem Vormarsch und kurioserweise schafft es das G&S auch die Leute in Verzückung zu versetzen, die vom NLS absolut nichts halten. Das mag einfach daran liegen, dass das G&S eben kein Meter braucht und absolut freiwillig ist. Wer will, der kann es als Ergänzung zu seinem RP nutzen, wer nicht will, der lässt es eben bleiben. Im Gegensatz zum NLS gibt es da eben kein Nervmeter, das einem sagt, wann man hungrig oder durstig ist oder gar Krankheiten. Das macht wohl den Unterschied in den Köpfen vieler Benutzer aus.

Das G&S dürfte aber dasselbe Hauptproblem wie das NLS teilen: irgendwann gibt es von allem einfach zu viel, es wird ein Überangebot an Waren entstehen. Und wenn es das  Überangebot erst einmal gibt, dann werden die Waren selber witzlos. Es mag ein gutes Kajirabeschäftigungstool sein für Leute, denen sonst neben Poppen und von den Kajirae bewundern lassen nicht viel einfällt. Ich denke aber in der Masse wird auch das G&S sich nicht durchsetzen können, ganz einfach weil das vielen zu eintönig sein wird, der Handel niemals so richtig in Schwung kommen wird und man auch so Handels-RP betreiben kann. Sein Vorteil liegt darin, dass es kein Meter gibt, also die Waren eben weniger nerven. Es ist also so etwas wie das NLS ohne Viren, Meter und Geldbeutel, irgendwie.

Immerhin verursacht das G&S im Gegensatz zum NLS durch den Gebrauch alleine keine laufenden Kosten, das ist ein weiterer Faktor, warum es beliebter sein dürfte. Beim NLS muss man für die Aufstellung der diversen Server eine gewisse Gebühr regelmäßig bezahlen. Diese ist zwar nicht hoch, aber manchen eben schon zu hoch und dadurch schon zu viel.