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Breaking News: Lumiya Viewer bekommt 3D-Unterstützung!

Eine erste 3D-Ansicht in Lumiya

Der Lumiya Viewer (Plattform Android und im Third Party Viewer Directory gelistet) hat etwas geschafft, was bisher selbst Linden Lab nicht gebacken bekommen hat: die Unterstützung für 3D endlich auf einer mobilen Plattform zur Verfügung zu stellen! Das bedeutet nichts anderes, als dass dieser nach wie vor junge Viewer ab sofort in der Lage ist, die 3D-Szenen von Second Life auf dem wachsenden Markt der Smartphones und Tablets darstellen zu können.

Der Support selber steckt zwar noch in den Kinderschuhen und es sieht recht gewöhnungsbedürftig aus, oder anders gesagt: es ist noch sehr ausbaufähig, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist dieser, dass es den ersten nativen Viewer gibt, der das nun kann und für eine der beliebten, mobilen Plattformen (Android, die andere wäre iOS) geschrieben worden ist. Die Entwicklung scheint zügig voranzuschreiten und es ist definitiv ein Viewer, den man daher im Auge behalten sollte.

Linden Lab selbst nämlich hat bisher den Markt der Smartphones und Tablets völlig links liegen lassen; erinnern wir uns an 2010, damals war eine öffentliche Beta präsent, wie eine Streaminglösung auf Basis eines Drittanbieters aussehen könnte und funktoinierte erstaunlich gut. Aber seitdem hat Linden Lab an dem Projekt nichts mehr gearbeitet noch getan, man hat es einfach eingestellt.

Und nun kommt Alina Lyvette daher und beginnt etwas zu implementieren, was Linden Lab bisher völlig verschlafen hat. Der Lumiya-Viewer kostet 2,28 €, aber er bedeutet nichts anderes als den Beginn des wirklichen Second Life Erlebsnisses auf Smartphones und Tablets. Einem milliardenschweren Markt, den man als Unternehmen heutzutage nicht links liegen lassen darf, wenn man an Profiten interessiert ist.

Der Einbau des Mesh-Deformers ist in Gefahr!

Wie alle wissen, die bereits mit Meshkleidung Erfahrung haben, ist das Hauptproblem daran, dass man die Kleidung nicht seinem Shape anpassen kann, sondern seien Shape bisher der Kleidung anpassen muss. Das ist für viele ein großer Hemmschuh, sich Mesh zuzulegen, da sie dazu nicht bereit sind. Seit November 2011 nun arbeitet Qarl Fizz an einem Stück Software, den sog. parametrischen Meshdeformer, dessen Programmierung von SL-Bewohnern finanziert worden ist und dass genau diesen Umstand beheben soll. Damit würde sich dann die Kleidung dem Shape anpassen und gut, die Designer würden mehr verkaufen und Linden Lab selber erklärte sich dazu bereit, das in seinen Viewer einzubauen. Inzwischen gibt es sogra einen Projektviewer von Linden Lab mit dem Feature und Qarl arbeitet wieder heftig daran, also dachten alle das wird gut. Bis heute!

Denn im zugehörigen Jira STORM-1716 schlägt nun ausgerechnet der bisher in der Community wohl geschätzte Oz Linden, der sich für die Viewerentwicklung bei Linden Lab insgesamt verantwortlich zeigt, ganz andere Töne an.

Es begann damit, dass Oz Linden am 3. Mai einen Aufruf im JIRA startete, dass Linden Lab zu Testzwecken von Designern Meshes bräuchte, um das Feature zu testen und Regressiontests zu bauen, für den Fall des Einbaus der Funktion.

Am 8. Mai – also nicht mal fünf Tage nach dem Aufruf nur im JIRA! – dann kam von Oz folgender Kommentar, der mit Sorge aufgenommen wurde:

Perhaps this issue really isn’t all that important, or worth the trouble to integrate.

So far, only one designer has responded with one test garment.

Let me be clear – the lack of test material is a major blocker for testing, and therefor accepting, this proposed feature. If you want it, step up and do it soon.

Oz zeigt sich darüber enttäuscht, dass bisher nur ein Designer Material zur Verfügung gestellt hätte. Daher sei die Funktion vielleicht gar nicht so wichtig, wie viele tun würde oder es gar überhaupt wert, integriert zu werden. Der Mangel an Testmaterial sei ein Problem beim Testen und damit letztendlich für den Einbau dieser Funktion. Wenn man das immer noch wolle, solle man endlich seinen Arsch kriegen und Linden Lab schnell Testmaterial schicken.

Danach startete natürlich ein entsetzter Aufruhr, was denn dieser Tonfall solle und überhaupt sei JIRA dafür das falsche Medium, es seien zwar viele Designer als Abonennten des Tickets mit dabei, aber längst nicht alle würden Mesh erstellen. Also bekam Oz umgehend die Retourkutsche zu hören, das läge an schlechter Kommunikation von Seiten Linden Labs, wenn dann müsse man das an besserer Stelle kommunizieren.

Oz antwortete darauf dann damit:

Good suggestion, Sabina… done.

I don’t think it’s fair to say that no one knows.. there are 175 Watchers on this issue who got mail when I posted the request, and it did get picked up in at least one fairly popular blog.

However, the forums may reach a wider audience… let’s see.

Oz findet also die Idee gut und hat das nun bereits getan. Allerdings findet er es unfair zu sagen, keiner würde von dem Aufruf wissen, denn 175 Leute hätten das Ticket abonniert und damit den Aufruf per Email bekommen, außerdem sei er in zumindest einem populären Blog geposted worden. Allerdings könnten die Foren vielleicht ja eine bessere Reichweite haben und genau das probiere er nun aus.

Mit seinem recht harschen Tonfall sowie auf einmal der Eile, die Linden Lab nun in der Sache an den Tag legt, hat Oz viele Leute verstört. Dazu kommt, dass er von den Einsendern für Testmaterial verlangt, dass sie eine Mitwirkungserklärung unterschreiben sollten. Diese gibt es aber nicht im Wiki, sondern wohl nur bei Oz per Email und darüber, was darin steht, hüllt er sich im JIRA in Schweigen. Vermutlich geht es darum, dass Linden Lab die Teile für seine Regressionstests verwenden darf und man ihnen so dafür ein uneingeschränktes, dauerhaftes Nutzungsrecht einräumt.

Damit geht zunächst einmal der Appell an alle Designer: wenn ihr mithelfen wollt, dass der Meshdeformer kommt und ihr Mesh im Angebot habt, dann schickt doch Linden Lab Testobjekte. Letzten Endes profitieren wir dann alle davon.

Wer Objekte dafür beisteuern will, hier ist die Anleitung, wie man das mit dem Projektviewer tun kann.

Das Problem an der Sache ist: im JIRA wird man wohl kaum in der Masse an die Designer herankommen, die Oz braucht um seine Testobjekte zu bekommen. Er hat nun ebenfalls im offiziellen SL-Forum einen Aufruf gepostet, aber auch dort ist es fraglich, ob er seine Zielgruppe gut erreicht. Es ist wohl mal wieder einer derjenigen Fälle, in denen Linden Lab ein Feature fundamental anders bewertet als seine Benutzer und in der Kommunikation zu versagen droht.

Was tun? 
Nun, ganz einfach wenn ihr den Deformer wirklich haben wollt, dann sprecht alle euch bekannten Designer die in Mesh machen darauf an, dass genau dieses Feature gerade auf er Kippe steht, weil Linden Lab händeringend Testobjekte für seinen Viewer sucht und gebt ihnen den Link mit dem Aufruf, was Linden Lab genau sucht. Noch ist es nicht zu spät!

Mesh Deformer v0.3 erschienen

Nachdem es einige Zeit lang um das Projekt sehr ruhig geworden war, hat nun Qarl Fizz Version 0.3 des parametrischen Mesh-Deformers veröffentlicht. Die Hauptänderungen sind die folgenden:

  1. der Patch funktioniert nun sauber mit dem aktuellen Code der Lindenviewer, was ja ein erklärtes Ziel gewesen ist und
  2. die Deformationstabellen werden nun in einem extra Thread im Hintergrund berechnet, so dass es zu keinen Einbrüchen bei den FPS mehr kommen soll.

Es ist zu erwarten, dass die üblichen Verdächtigen (Nirans Viewer, aber auch Cool Viewer usw.) den Patch bald bei sich eingebaut haben werden.

Features, die ich in SL-Viewern gerne hätte

Trotz bald eines Jahrzehnts, in dem es den SL-Viewer und damit seine Codebasis gibt, gibt es so einige Features, die ich einfach wirklich gerne im Viewer hätte, weil sie mir viel Zeit und Mühen ersparen könnten. Dabei ist es mir dann auch egal, ob das im Lindenviewer oder irgendeinem Third Party Viewer wäre, Hauptsache irgendwer setzt sich erst einmal hin und implementiert es endlich, denn diese Features sind wirklich naheliegend, aber irgendwie kam noch keiner darauf, sie zu implementieren oder man misst ihnen keine besondere Wichtigkeit bei. Schade eigentlich!

Was genau meine ich nun? Hier mal in ungeordneter Reihenfolge:

Die Möglichkeit, häufig benutzte Grafikeinstellungen unter einem Namen abzuspeichern und dann aufzurufen
Damit ist genau das gemeint,  was es sagt: es gibt einige Grafikeinstellungen, zwischen denen ich im Laufe einer SL-Sitzung hin- und herpendle, so schalte ich beispielsweise in einem Club die Sichtweite nach unten und gewisse Avatardetails, wenn es wirklich voll ist oder wenn ich wirklich mal Kampf mache, allgemein ziemlich viel, wenn ich Fotos mache stelle ich wiederum alles ganz nach oben, ich habe also in den Einstellungen immer gut zu tun.

Es wäre schön, wenn es wie bei den Windlightsettings auch schon lange üblich, die Möglichkeit gäe die aktuellen Grafikeinstellungen unter einem beliebigen Namen abzuspeichern und danach diese einfach per Knopfdruck und/oder Befehl in der Eingabezeile direkt zu laden.

Das würde mir sehr viel Fummelei in den Einstellungen und auch sonst sparen, wieso das bisher keiner gebacken bekommen hat, ich weiß es nicht. Ich würde es sehr begrüßen, wenn das endlich mal einer realisieren würde, denn eigentlich ist das eine Selbstverständlichkeit, dass es so etwas geben sollte. Warum es bisher nicht existiert, das wissen nur die Götter Lindens.

Die Erweiterbarkeit des Viewers mittels Plugins
Darunter stelle ich mir einfach eine Schnittstelle vor, wie das bei den Erweiterungen unter Firefox der Fall ist. So etwas zu implementieren wäre Aufgabe der Lindens, und es würde das Ökosystem rund um den Viewer deutlich beflügeln, sollte man so etwas realisieren und dann anbieten können, denn ein Plugin ist häufig schneller realisiert als am Viewercode in C++ rumgehackt oder am XML der Skindefinitionsdateien.

Einen brauchbaren Screenshotdialog
Der aktuelle Screenshotdialog ist einfach von der Usability her die reinste Katastrophe und völlig unbrauchbar, selbst die alten Dialoge im 1er-Viewer waren um Welten besser als der Mist. Zeit, das einzusehen und endlich zu beheben!

Die Möglichkeit, das Viewerfenster auf zwei Bildschirme zu vergrößern bzw. Dialoge außerhalb des Viewerfensters anzeigen zu können
Viele haben inzwischen mindestens zwei Monitore an ihrem Rechner hängen, und für die ist es jedesmal eine große Pein, wenn sie den Viewer nur auf einem Fenster anzeigen können und nicht über beide Bildschirme gleichzeitig bzw. dass die Dialoge momentan prinzipbedingt nur im Viewerfenster dargestellt werden können. Man stelle sich mal alleine vor, man könnte beliebige Dialoge aus dem Viewerfenster heraus lösen und auf dem anderen Monitor darstellen.

Ich weiß, das würde größere Umbaumaßnahmen im Viewer bedeuten, wünschenswert aber ist solch eine Unterstützung trotzdem, denn es würde die Produktivität enorm steigern!

Eine bessere Darstellung der Suchergebnisse
Die alte Suche im 1er-Viewer war kompakt und schnell. Inzwischen hat Linden Lab ja alles auf die hausinterne Google-Appliance umgestellt, die im Grunde nichts anderes als eine Webseite ist, welche der Viewer mittels eines eingebetteten Webkit-Plugins rendert. Diese kann man zwar auch inzwischen sehr fein einstellen, was fehlt ist aber eindeutig eine kompakte, tabellarische Darstellung der Suchergebnisse, wie es sie früher gab. Da kommt einfach die aktuelle Suche keinesfalls ran!

Einen einfach zu bedienenden Antilag-Wizard
Seien wir realistisch: für viele ist der Viewer ein zu komplexes Monstrum an Programm, welches sie niemals wirklich beherrschen können noch richtig alles einstellen werden, weil man dazu einfach zu viel über Computer, Netzwerke und alles, was dazugehört, wissen muss. Die Leute wollen nicht ein halbes Informatikstudium absolvieren müssen, um ihren Viewer geschmeidig zum Laufen zu bringen, sondern er soll möglichst out of the box gediegen laufen.

Oder um es mit Steve Jobs Credo zu sagen: „Design is not just what it looks and feels like. Design is how it works.“, und Recht hatte der gute Mann damit gehabt. Gerade die Dienste/Programme, welche von Anfang an einfach funktionieren und ansonsten dem Benutzer nicht im Wege herumstehen sind die erfolgreichsten, wie z.B. Dropbox.

Auf den Viewer übertragen bedeutet das nichts anderes, als dass man sich mal die Mühe machen sollte ein Stück Software zusammenzuhacken, welches die wichtigsten Parameter abfrägt, die clientseitigen Lag verursachen können und diese dann selbstständig optimiert, wie Netzwerkbandbreite, Grafikeinstellungen, Cachegröße und was weiß ich noch alles und vielleicht dem Benutzer darüberhinaus noch weitere Empfehlungen gibt.

In Ansätzen ist das ja vorhanden, aber auch da gibt es noch viel Luft für Verbesserungen.

Nirans Viewer im Test

Da es schon eine Weile her ist, dass ich damit gespielt habe, habe ich mir heute mal die aktuelle Version von Nirans Viewer geschnappt (1.33 Preview) und damit unter Windows gespielt.

Eines vorweg
Zunächst einmal für die Leute, die immer gerne auf der sicheren Seite liegen, ein Wort vorneweg: Nirans Viewer ist im offiziellen Third Party Viewer Directory von Linden Lab nicht gelistet. Das ist kein Beinbruch, da auch andere bekannte Viewer wie der Cool Viewer von Henri Beauchamp dort nicht gelistet sind, weil man für die Auflistung gewisse Erklärungen unterschreiben muss, deren Inhalte nicht jeder mag, aber: manch einem mag das ja schon Grund genug sein, solch einen Viewer eben nicht zu benutzen.

Nur auf der sicheren Seite ist man, selbst wenn die Entwickler solch einen Wisch unterschreiben, sowieso nicht automatisch, denn Papier ist geduldig und wenn sie Schmu machen, dann machen sie es so oder so. Also, letzten Endes muss es jeder mit sich selber ausmachen, inwieweit er dem Entwickler(team) hier in dem Fall vertraut oder aber auch eben nicht.

Die Intention
Nirans Viewer wird auf Sourceforge als Highend-Viewer bezeichnet. Laut Niran selber basiert er aus dem Shining-Branch von Linden Lab direkt und die Hauptarbeit an dem Viewer ist der gänzlich andere Skin. Die Andersartigkeit sticht einem schon sofort beim Loginbildschirm sofort ins Auge, es wird nämlich eine Videosequenz abgespielt. Das hat sonst kein anderer Viewer in der Art. Das Hauptaugenmerk bei der Viewerentwicklung liegt nach Niran darauf, alles was man irgendmöglich in dem Viewer einstellen kann, dem Benutzer auch zugänglich zu machen.

Und so sieht es aus
Zuerst einmal sieht man hier den Loginbildschirm; er ist recht dunkel geraten, sehr spartanisch und wirkt vor allem durch das Video.

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Nirans Viewer – nicht tot!

Ist Nirans Viewer tot? Zumindest gerüchtet das gerade der selbsternannte „Secondlife Technologist“ JayR Cela.

Nach seinen Worten habe Nirans Viewer ins Gras gebissen, da Nirans Rechner einen Festplattenschaden erlitten habe und – wie leider so oft üblich – es kein Backup gäbe. Es sei kein großer Verlust, da ohnehin niemand den Trumm hätte laufen lassen können.

A-ha. Was daran wohl nun wahr ist? Keine Ahnung. In Nirans Blog steht nichts, in Sluniverse auch nichts weiter, im offiziellen Forum zum Viewer ist nichts zu finden und der Sourcecode ist nach wie vor auf Sourceforge.net verfügbar. Wenn, dann fehlen bestenfalls einige Tage an Neuerungen, das dürfte es gewesen sein und den Rest kann man sich wieder flott unter Windoof zusammenbasteln.

Dazu kommt – und das ist noch wichtiger – dass die letzten Commits am Code von Niran selber auf der Projektseite bei Bitbucket gerade mal 21 Stunden zurück liegen. 21 Stunden! Ein totes Projekt sieht für mich nun wirklich anders aus, ich halte die Meldung daher für substanzlosen Müll und Panikmache. Mehr dürfte da auch nicht dran sein!

Update: so, ich bin nun auf Sluniverse.com doch noch fündig geworden. Zuerst einmal kann man hier nachlesen, das NiranV tatsächlich folgendes schrieb und zwar bereits vor sechs Tagen:

HD suddenly crashed , first whole Windows began to freeze , then after restart HD was gone…nice 2 TB of Data gone , with it my compiling Windows , all my Snapshots , Videos , programs , sourcecode and everything else… i hate self destruction HD…. will probably take many days to get my Windows back up to the point at which it is able to compile…

Sprich: es gab einen Festplattenschaden und alles war weg. So. Aber das ist ja kein Problem, wenn man seinen Sourcecode wie NiranV es tat auch bei Sourceforge.net hostet, und so gab es dann schon nach einigen Stunden folgende Statusmeldung:

good news , everything went ok… downloaded my source and compiled instantly without any error

Was nichts anderes heißt als dass es weitergeht, und man kann auch schon die nächsten, kommenden Fixes dann im Thread lesen. Hätte JayR Cela da ein wenig weiter gelesen, dann wäre es zu seiner komischen Meldung da erst gar nicht gekommen.

Ich verabschiede mich von hier mit einem aktuellen Video von NiranV, das die neuen Voreinstellungen für die Kamera zeigt, bitte sehr:

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I’ve got the screenshot blues, baby!

Ich habe heute im Zuge meines Spieltriebs beschlossen, dass mal mein Blog hier oben ein anderes Bild im Header braucht. Das alte Raketenbild von Spaceport Alpha ist rausgeflogen und durch den Ausschnitt einer Dampflok auf der Sim Tuliptree ersetzt worden. Soweit, so gut.

Das Problem an der Sache ist allerdings dabei gewesen, dass ich es a) mit Schatten haben wollte und b) das Bild auch groß genug lokal speichern, um daraus eine einigermaßen gute Qualität zu bekommen. Der erste Viewer, den ich also dafür benutzte, war Firestorm. Und was soll ich sagen… Zasta, mach Platz auf der Bank der genervten Firestormbenutzer, ich setze mich gerade dazu, denn der Firestorm der geht da ja gleich mal gar nicht. Das Fenster ist schon von der Usability her die reinste Katastrophe und auch dnan stürzt das Ding mehr ab als es arbeitet, und wenn´s arbeitet dann meistens nicht so wie man es will. Das ist wirklich im Firestorm ein echter Showstopper für alle Leute, die gute Screenshots machen wollen und/oder müssen!

Also schnappte ich mir als nächsten Viewer die aktuelle 3er-Beta von Linden Lab, da sah das Fenster für Screenshots leicht anders aus, aber auch der stürzte zweimal ab und vor allem hat er für den Himmel längst nicht so viele Presets wie der Firestorm. Also weg mit dem Dreck!

Geworden ist es dann letzten Endes für das Bild ausgerechnet der Singularity-Viewer. Der hat neben Schatten auch Schärfentiefe sowie alle Presets wie im Firestorm, ich habe alle Grafikregler raufgestellt und es dann in der Megagröße gespeichert, und was soll ich sagen – es hat sofort beim ersten Anlauf geklappt. Warum nicht gleich so…

Ob nun allerdings der Singularity wirklich für alle Schattenaufnahmen taugt kann ich nicht sagen, denn ich weiß nicht, ob er denselben Schattenbug wie der Firestorm hat, von dem Zasta jedesmal graue Haare wachsen, wenn er ihn wieder sieht. Für meinen schnell hingerotzten Test war jedenfalls Singularity der einzige Viewer gewesen, der auf Anhieb genau das tat was ich wollte.

Jaja, die Ewiggestrigen 1er-Viewer-Benutzer – mal historisch aufgedröselt

Zasta hat es heute mal wieder in seinem Blog mit den Leuten hat, die noch die 1er-Viewer wie Phoenix und dergleichen benutzen und nicht mehr versteht, wieso man diese Viewer noch freiwillig einsetzen kann, wo ihnen doch z.B. ganz einfach die multiplen Tattoolayer fehlen und der aktuelle Lindenviewer mit Abkömmlingen wie Firestorm inzwischen um einiges weiter ist. Dabei ist die Antwort darauf recht einfach, wenn auch vielschichtig.

Die wichtigste Erkenntnis dabei ist diese: der Viewer ist für die Bewohner von Second Life das Tor nach SL, damit ihr Werkzeug und wichtigstes Programm zur Nutzung von Second Life überhaupt.

Machen wir uns dabei ruhig nichts vor: der 1er-Viewer war und ist von der Usability her gesehen eine Katastrophe gewesen, ein historisch gewachsenes Chaos, das innerhalb von fast 9 Jahren entstand und immer mehr und mehr üppig wucherte. Er hatte dabei einige wirklich gute Ideen gehabt, wenn man sie entsprechend zu nutzen weiß, wie das Tortenmenü. Jaja, ich weiß manche können das nicht leiden, aber es ist auch nicht totzukriegen. Während sie im offiziellen Lindenviewer verschwanden gibt es Spekulationen darüber, ob in MS Office 15 nicht diese eingeführt werden, um die Nutzung auf Touchscreens zu erleichtern.

Aber wie auch immer: der 1er-Viewer war von der Usability her gesehen die reinste Katastrophe, der Punkt dabei ist allerdings der: wir kannten und hatten nichts besseres zur Hand gehabt. Jeder, der früh genug mit Second Life anfing, musste sich erst einmal mühsam durch diesen Viewer quälen und sich mit ihm anfreunden – oder er hörte irgendwann in dieser Arbeit einfach auf. Die Lernkurve zur Beherrschung dieses Viewers war extrem steil gewesen und für viele frustrierend hoch, zu hoch. Es gab zwar Projekte wie Imprudence, die sich auf die Fahnen schrieben, alles besser machen zu wollen und es in Details auch taten, aber niemals den Drive und die Masse entwickelten, in Second Life wirklich relevant zu werden.

Wer noch heute davon schwadroniert, wie leicht und einfach die 1er-Viewer zu bedienen seien, der lügt sich selbst in die Tasche. Es fällt einem nur deswegen leicht, weil man es eben so gewohnt ist und sich da inzwischen mit schlafwandlerischer Sicherheit bewegen kann, aber bis man diese Sattelfestigkeit erreicht hatte, das dauerte mitunter Wochen! Ein wirklich einfach und intuitiv zu bedienendes Programm sieht anders aus, mir fallen da beispielsweise von früher Kais Power Tools unter Windows ein.

Das ist auch der Grund, weswegen Linden Lab irgendwann einmal damit anfing, seinen Viewerdschungel 1 genauer zu analysieren und – ich finde zu Recht – einen der Hauptgründe, warum viele Benutzer nur einmal einloggten und danach nie wiederkamen in der absolut unterirdischen Usability dieses Viewers ausmachte. Im Klartext: das Programm hat einfach die Mehrheit der potentiellen Benutzer so dermaßen überfordert gehabt, dass sie genau einmal einloggten und dann nie wiederkamen, weil sie sich einfach diesen Mist nicht geben wollten.

Die richtige Entscheidung von diesem Desaster ist gewesen, dass man den Viewer grundauf von der Benutzeroberfläche her renovieren wollte – und das auch tat. Damit wollte man die Zahl der Benutzeranmeldungen steigern und dafür sorgen, dass man sich sofort einfacher zurecht findet in Second Life. Das ist im Prinzip eine Entscheidung gewesen, die nach wie vor richtig ist, nur die Umsetzung an sich ist das absolute Debakel gewesen.

Es ist nunmal so, und da kann man sich auf den Kopf stellen und mit den Beinen wackeln wie man will, das ändert nichts daran: der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Hat er sich erst einmal an eine Plattform gewöhnt, dann will er diese auch in der Art und Weise damit arbeiten können, wie er es gelernt hat und sich nicht auf einmal durch eine neue Version der Software wieder vorkommen wie ein kleiner Pennäler in der Schule. Er erwartet einfach, dass die Menüs genauso weiterhin aufgebaut sind, wie er es gewohnt ist, die Buttons da sind, wie er es gewohnt ist und genauso aussehen, und und und…

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Firestorm 4

Heute ist der neue Firestorm in der Version 4 erschienen (wer den Phoenixviewer nutzt, der sollte sich ebenfalls das heute erschienene Update für den holen, damit das Inventar weiter richtig funktionier).

Dieses Release ist als Wartungsrelease zu betrachten; es gibt nicht wirklich neue und nennenswerte Features, statt dessen hat man die Performance hoch geschraubt, Fehler bereinigt und allgemein dafür gesorgt, dass der Firestorm einen flotteren und runderen Eindruck hinterlässt.

Das ist auch wirklich diesmal gelungen; als ich ihn unter Windows startete, war das auf derselben Maschine ein gefühlter Unterschied wie Tag und Nacht. Es ist die erste Version vom Firefox die locker fluffig genug läuft, dass ich mir vorstellen kann, sie zu meinem neuen Hauptviewer zu machen.

Lange genug haben die Macher vom Firestorm daran auch gearbeitet, dies ist das Ergebnis von über 15 Monaten Arbeit und noch mehr, und diese Arbeit trägt nun endlich Früchte.

Mit diesem Release vom Firestorm gibt es nun so langsam wirklich keinen Grund mehr, sich in Second LIfe noch einen 1er-Viewer anzutun, vor allem da gewisse Sachen wie Multiple Tattoolayers bei Mesh geradezu Pflicht sind.

Phoenix Firestorm 3.3.0.24880 im Test

Da liegt sie also nun vor mir, das zweite offizielle Release des Viewers, auf den viele Lindenviewerhasser all ihre Hoffnungen projiziert haben, dem designierten Nachfolger des erfolgreichen Phoenixviewers aus derselben Schmiede, das Ergebnis von mannjahrelanger Arbeit: Phoenix Firestorm 3.3.0.24480.

Habe ich vom ersten Release, welches damals eigentlich genauso gut die Versionsnummer 1.0 nicht allzuviel erwartet, da man von solchen Versionen ohnehin nicht allzuviel erwarten darf, so ist es mit der Version nun anders. Bei konservativer Versionierung würde diese Phoenix Firestorm Viewer Version 1.1 heißen.

Es ist üblich, dass bei solchen Versionen hauptsächlich die gröbsten Fehler bereinigt werden, Sicherheitslöcher beseitigt werden und die Effizient erhöht wird. Genau das wurde mit dem Firestorm nach offizieller Aussage auch getan plus dem Hinzufügen einiger, weitere Features.

Ich habe mir den Viewer unter Windows 7 64 bit Professional nach einem Clean Install installiert und dabei getestet, ganz einfach weil ich es immer interessant finde, was es alles so auf dem Markt gibt – die Viewer stellen ja inzwischen so etwas wie ein eigenes Ökosystem dar – und welcher Viewer wohl für meine Bedürfnisse am Besten geeignet ist.

Das ist ja das Schöne daran heutzutage, Fluch und Segen für Linden Lab zugleich, dass man es sich aussuchen kann, mit welchem Viewer man denn im Grid unterwegs sein will.

Der Firestorm selber hinterlässt dabei mir in der aktuellen Version einen zwiespältigen Eindruck: ich finde es beachtlich, was hier ein Team von Freiwilligen in mühevoller Kleinarbeit alles aus dem Stock Lindenviewer herausgeholt hat und dabei geschafft hat. Das kann man nicht hoch genug schätzen.

Wenn ich denn aber den Firestorm benutze, so stellt sich bei mir sehr schnell ein Eindruck ein, den die Amis mit fünf einfachen, vernichtenden Worten so beschreiben: it leaves me completely underwhelmed.

Auf gut Deutsch: für mich ist der Viewer in der aktuellen Version nach wie vor unbrauchbar, ganz einfach weil er zu langsam läuft. Was nützt es mir denn mal überspitzt gesagt, wenn ich in der Aufmachung einer S-Klasse von Mercedes den Boxermotor eines Käfers stecken habe? Genau das ist für mich nach wie vor der Firestorm. Da nehme ich mir dann doch gleich lieber einen VW Golf (Lindenviewer u.a.), der kann dann zwar nicht allzuviel und hat im Vergleich zum Armaturenbrett des Firestorms viel weniger Stellschrauben, aber bringt mich flott genug und zuverlässig an mein Ziel. Oder anders gesagt: der aktuelle Lindenviewer läuft auf meiner Hardware um Längen schneller als das aktuelle Firestormrelease. Das ist für mich ein KO-Kriterium.

Zasta selber hat das im November 2011 so beschrieben, und für mich hat sich am aktuellen Release des Firestorms daran nichts geändert:

Aber der neue Lindenviewer hat so eine tolle Performance … der flutscht einfach wie in Babyöl getaucht. Leute-die-wo-Firestorm-am-machen-am-sein-sind – hört mich an! Euer Viewer ist das Beste seit geschnitten Brot – ihr müsst ihn nur etwas flotter und weniger hardwarehungrig machen!

Bis das soweit ist, lasse ich den Firestorm lieber auf meiner Platte links liegen und benutze ganz einfach direkt den Lindenviewer oder Abkömmlinge, die direkt auf dem aktuellen Code des Lindenviewers basieren. Vielleicht wird es ja beim nächsten Release des Firestorms besser, bis dahin ist er für meine Bedürfnisse nach wie vor nicht alltagstauglich. Sobald es dann dieses Release gibt, werde ich mir das anschauen und mir erneut meine Meinung überdenken.

Schön also, wenn man die Wahl hat. Nach wie vor gilt dabei natürlich: your mileage may vary, also man personlich macht vielleicht ganz andere Erfahrungen damit. Die Welt ist bunt, und ich bin auf das nächste Release des Firestorms gespannt!