Rebooting Gor

Momentan macht sich ja mal wieder das übliche Gejammer breit, das auf Gor so wenig los sei, früher war sowieso alles besser, und wo ist nur [bitte was sinnvolles einsetzen] geblieben? Der übliche Mist eben, der sich immer dann zeigt, wenn manche Dinos zu ihrem Spiel nicht kommen während der Rest munter vor sich spielt.

Das läuft immer getreu dem Motto: „Das Dilemma der Menschheit ist dass die Dummen so selbstsicher und die Intelligenten so voller Zweifel sind.“

Dabei übersehen auch diese Leute vor allem eines: die Kiste Gor ist inzwischen so festgefahren im Dreck und ausgelutscht, dass es einfach einen radikalen Schnitt und Neustart braucht, um wieder wirklich interessant zu werden. Auf Englisch nennt man so etwas netterweise einen Reboot oder wenn man es noch ein wenig radikaler betreibt und manche Sachen anders gestalten sollte ein Reimagining. Wie so etwas aussehen könnte, das hat Adran schon mal in seinem Blog unter dem Namen „Battlestar Gorlactica“ vor einiger Zeit skizziert gehabt.

In der Unterhaltungsbranche ist solch ein Vorgang, wenn er denn richtig vollzogen wird, eine gute Sache, dazu muss man sich nur einmal ansehen, was J.J. Abrams 2009 mit seinem Film „Star Trek“ angestellt hat – einen erfolgreichen Reboot der gesamten Serie. Solch ein Reboot ist daher eine gute Chance, alten Müll endgültig zu entsorgen, den man sonst niemals mehr loswerden würde, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, es ins Jetzt zu hieven und besser konsumierbar zu machen.

Genau solch einen radikalen Schnitt und Neustart bräuchte das Gor-RP auch, um wieder an Geschwindigkeit und Attraktivität zu gewinnen. Wie der sich nun genau gestalten könnte, darüber kann man sicher geteilter Meinung sein, der Möglichkeiten gibt es viele, klar ist für mich nur: früher oder später macht das entweder besser irgendwer oder aber es wird friedlich fragmentiert dahinschlummern.

Wie könnte so ein Reboot aussehen?
Wenn man schon daran geht, dann richtig und gleich Nägel mit Köpfen machen, denn sonst hat das keinen Sinn. Wie also stelle ich mir das so vor?

Mir schwebt dabei eine Konzentration auf das Wesentliche vor, wobei das nur Ansätze sind und längst nicht alle Möglichkeiten, die man umsetzen könnte:

  • Konzentration des RPs aufs zentrale Gor, das heißt von Port Kar bis Ar, also Heimstein, Tunika, Gesichtsschleier, Kastenwesen und radikale Abkehr von den unbedeutenderen Randvölkern, die zwar nett anzusehen sind, aber nicht den Hauptteil ausmachen, wie Torvaldsland, Pani, rote Wilde, Ushindi usw., die brauche ich in meinem Rebootmodell nicht, 
  • Etablierung eines länger andauernden Konflikts und voll ausgespielten Konflikts zwischen zwei Städten, wobei diese Städte mit allen möglichen Kasten besetzt sind und auch im RP mit einer Führung,
  • radikale Reduzierung der Menge an gespielten Nebenrollen wie Panther, Taluna, Mamba, Piraten, Outlaws und dergleichen mehr, die braucht es nicht,
  • radikale Reduzierung der Reisetätigkeit,
  • Etablierung starker Kastenrivalitäten in den Städten: weg vom Bild des Eunuchen bei der weißen Kaste („Sie wissen, wie es geht!“), hin zu machtbewußten Menschen, und fast jede der Kasten will an die Macht,
  • Intrigen ohne Ende,
  • radikale Durchsetzung der Kleiderordnung,
  • wer im RP umkommt, dessen Rolle ist dauerhaft tot, keine Ausnahme, um all den Superhelden ihr Dasein zu vermiesen,
  • wenn Kampf, dann mit einem realistischem Combat Meter oder gar nicht, der vor allem Nahkampf forciert,
  • Forcierung einer zentralen Rollenvergabe mit einer verlangten Hintergrundgeschichte zu jeder Rolle,
  • und und und… 
Mehr nette Ideen dazu bei Adran, nur wenn man ein wenig das Spinnen anfängt kommt man da auch auf interessante, neue Ansätze oder Aspekte.

Ob so etwas nun kommen mag oder nicht – ich weiß es nicht, irgendwer wird wohl irgendwann mal damit anfangen. Ich bin aber davon überzeugt, dass es besser wäre – sonst wird es wie jetzt auch immer mehr und mehr friedlich einschlafen ohne wirklichen Nachwuchs zu bekommen.

Der Einbau des Mesh-Deformers ist in Gefahr!

Wie alle wissen, die bereits mit Meshkleidung Erfahrung haben, ist das Hauptproblem daran, dass man die Kleidung nicht seinem Shape anpassen kann, sondern seien Shape bisher der Kleidung anpassen muss. Das ist für viele ein großer Hemmschuh, sich Mesh zuzulegen, da sie dazu nicht bereit sind. Seit November 2011 nun arbeitet Qarl Fizz an einem Stück Software, den sog. parametrischen Meshdeformer, dessen Programmierung von SL-Bewohnern finanziert worden ist und dass genau diesen Umstand beheben soll. Damit würde sich dann die Kleidung dem Shape anpassen und gut, die Designer würden mehr verkaufen und Linden Lab selber erklärte sich dazu bereit, das in seinen Viewer einzubauen. Inzwischen gibt es sogra einen Projektviewer von Linden Lab mit dem Feature und Qarl arbeitet wieder heftig daran, also dachten alle das wird gut. Bis heute!

Denn im zugehörigen Jira STORM-1716 schlägt nun ausgerechnet der bisher in der Community wohl geschätzte Oz Linden, der sich für die Viewerentwicklung bei Linden Lab insgesamt verantwortlich zeigt, ganz andere Töne an.

Es begann damit, dass Oz Linden am 3. Mai einen Aufruf im JIRA startete, dass Linden Lab zu Testzwecken von Designern Meshes bräuchte, um das Feature zu testen und Regressiontests zu bauen, für den Fall des Einbaus der Funktion.

Am 8. Mai – also nicht mal fünf Tage nach dem Aufruf nur im JIRA! – dann kam von Oz folgender Kommentar, der mit Sorge aufgenommen wurde:

Perhaps this issue really isn’t all that important, or worth the trouble to integrate.

So far, only one designer has responded with one test garment.

Let me be clear – the lack of test material is a major blocker for testing, and therefor accepting, this proposed feature. If you want it, step up and do it soon.

Oz zeigt sich darüber enttäuscht, dass bisher nur ein Designer Material zur Verfügung gestellt hätte. Daher sei die Funktion vielleicht gar nicht so wichtig, wie viele tun würde oder es gar überhaupt wert, integriert zu werden. Der Mangel an Testmaterial sei ein Problem beim Testen und damit letztendlich für den Einbau dieser Funktion. Wenn man das immer noch wolle, solle man endlich seinen Arsch kriegen und Linden Lab schnell Testmaterial schicken.

Danach startete natürlich ein entsetzter Aufruhr, was denn dieser Tonfall solle und überhaupt sei JIRA dafür das falsche Medium, es seien zwar viele Designer als Abonennten des Tickets mit dabei, aber längst nicht alle würden Mesh erstellen. Also bekam Oz umgehend die Retourkutsche zu hören, das läge an schlechter Kommunikation von Seiten Linden Labs, wenn dann müsse man das an besserer Stelle kommunizieren.

Oz antwortete darauf dann damit:

Good suggestion, Sabina… done.

I don’t think it’s fair to say that no one knows.. there are 175 Watchers on this issue who got mail when I posted the request, and it did get picked up in at least one fairly popular blog.

However, the forums may reach a wider audience… let’s see.

Oz findet also die Idee gut und hat das nun bereits getan. Allerdings findet er es unfair zu sagen, keiner würde von dem Aufruf wissen, denn 175 Leute hätten das Ticket abonniert und damit den Aufruf per Email bekommen, außerdem sei er in zumindest einem populären Blog geposted worden. Allerdings könnten die Foren vielleicht ja eine bessere Reichweite haben und genau das probiere er nun aus.

Mit seinem recht harschen Tonfall sowie auf einmal der Eile, die Linden Lab nun in der Sache an den Tag legt, hat Oz viele Leute verstört. Dazu kommt, dass er von den Einsendern für Testmaterial verlangt, dass sie eine Mitwirkungserklärung unterschreiben sollten. Diese gibt es aber nicht im Wiki, sondern wohl nur bei Oz per Email und darüber, was darin steht, hüllt er sich im JIRA in Schweigen. Vermutlich geht es darum, dass Linden Lab die Teile für seine Regressionstests verwenden darf und man ihnen so dafür ein uneingeschränktes, dauerhaftes Nutzungsrecht einräumt.

Damit geht zunächst einmal der Appell an alle Designer: wenn ihr mithelfen wollt, dass der Meshdeformer kommt und ihr Mesh im Angebot habt, dann schickt doch Linden Lab Testobjekte. Letzten Endes profitieren wir dann alle davon.

Wer Objekte dafür beisteuern will, hier ist die Anleitung, wie man das mit dem Projektviewer tun kann.

Das Problem an der Sache ist: im JIRA wird man wohl kaum in der Masse an die Designer herankommen, die Oz braucht um seine Testobjekte zu bekommen. Er hat nun ebenfalls im offiziellen SL-Forum einen Aufruf gepostet, aber auch dort ist es fraglich, ob er seine Zielgruppe gut erreicht. Es ist wohl mal wieder einer derjenigen Fälle, in denen Linden Lab ein Feature fundamental anders bewertet als seine Benutzer und in der Kommunikation zu versagen droht.

Was tun? 
Nun, ganz einfach wenn ihr den Deformer wirklich haben wollt, dann sprecht alle euch bekannten Designer die in Mesh machen darauf an, dass genau dieses Feature gerade auf er Kippe steht, weil Linden Lab händeringend Testobjekte für seinen Viewer sucht und gebt ihnen den Link mit dem Aufruf, was Linden Lab genau sucht. Noch ist es nicht zu spät!

Das zarte Geheimnis hinter dem Schleier

Heute gibt es mal einen Gastbeitrag zum Thema freie Frauen. – Bart

Im Rollenspiel ist es nicht immer ganz einfach, die Vorgaben des jeweils gewählten Settings umzusetzen. Speziell wenn es sich wie bei Gor um eine Fantasywelt handelt, die ein mäßig begabter Autor in x Romanheftchen umgesetzt hat, die aber eigentlich nie dazu gedacht war, irgendwann einmal als Rollenspielsetting zu dienen.

Da es ein eigenes Buch füllen würde, den ganzen Rollenspielrahmen auszubreiten, beschränke ich mich auf ein kleineres Thema: Die Kleidung der freien Frauen bei Norman und auf (Deutsch-)GOR.

Wie kleidet sich also eine freie Frau in den Büchern? (Theorie)
Laut Norman ist die Kleidung der freien Frau vom Stand, dem Anlass und der Region unterschiedlich. Die Mär, die sich online eingeschlichen zu haben scheint, dass nur Frauen der Tahari voll verschleiert sind, ist allerdings nicht wahr.

Frauen der hohen Kasten tragen schwere Roben, vergleichbar mit der Burqa in muslimischen Ländern, nur ungleich prachtvoller, je höher die Frau steht. Die Roben dürfen alle Farben aufweisen, allerdings überwiegt meist die Kastenfarbe.

Niedrige Kasten sind einfacher gekleidet, benutzen gröbere, billigere Stoffe. Die Frauen sind dabei fast vollständig von Stoffen verhüllt, nur ein schmaler Spalt bleibt für die Augen.

Schleier
Eine einfache Frau der niederen Kasten besitzt oft nur einen Schleier, der für sämtliche Anlässe genügen muss, die höherkastigen Ladies tragen je nach Anlass auf der Straße schon zwei bis zehn Schleier. In Torvaldsland werden dagegen recht selten Schleier getragen.

Kosmetika und Parfüm
Außerdem schminken sich Freie Frauen vieler Gegenden selten und tragen kein Parfüm, da dies Dinge sind, die Sklavinnen eben tun, genau wie viele Freie aufwändige Frisuren tragen, die Sklavinnen eben meist verboten sind.

In anderen Gegenden wiederum, gerade sehr großen Städten wie Ar, gibt es extra Läden, die Kosmetik und Parfum für Freie anbieten.

Gründe und Konsequenzen dieser Tracht
Der erste Grund der Verhüllung liegt auf der Hand. Sie müssen sich von Sklavinnen abheben, deutlich ihren Stand zeigen. Eine Verwechslung mit einer Sklavin ist genauso schlecht, als wenn sich ein Mann an „sklavenhaftes Verhalten“ erinnert fühlt, weil die Frau sich wie eine anzieht – beides kann die Versklavung nach Verfahren vor dem Stadtrat nach sich ziehen.

Ein weiterer Grund liegt natürlich darin, dass sich ein Dieb kaum die Arbeit machen wird, eine Frau zu stehlen, von der er nicht sagen kann, ob ihr Gesicht hält, was die Stoffe versprechen. Noch dazu, weil er sich nie sicher sein kann, ob eine Freie ihre Gewänder nicht mit Giftnadeln gespickt hat. Lieber stiehlt er eine Sklavin, bei der er deutlich sieht, was er sich ins Haus holt.

Und es gibt einen dritten Grund für diesen aufwändigen Kleidungsstil: Er gehört sich einfach. Er ist Tradition und zeugt von Anstand und guter Erziehung. In manchen Städten ist er sogar Gesetz, vor allem die Verschleierung. Dort wird wiederholter Verstoß gegen die Schleierpflicht mit Versklavung geahndet.

Jedoch gilt auch in anderen Städten, in denen eine gesetzliche Regelung fehlt, eine gesichtsnackte Frau als sozialer Fehltritt und wird Repressalien ausgesetzt sein, zumindest dem Spott und den Beleidigungen der anderen.

Im Gegenzug ist auch das gewaltsame Entfernen der Gesichtsschleier einer freien Frau eine schwere Straftat und wird entsprechend verfolgt.

Das lässt sich ja ganz leicht auf unsere eigene Kultur übertragen: Wie wird jemand auf der Straße angesehen, der sich nicht den Erwartungen der breiten Masse gemäß kleidet?

Kommt ein Mädchen mit der Burqa in die Schule, wird sie gehänselt und ausgelacht. Setzt sich eine Frau damit hinters Steuer, wird sie von der Polizei angehalten. Es gilt das Vermummungsverbot.

Praxis
Wie aber setze ich, wenn ich die Rolle gewählt habe, diese Vorgaben in Second Life um? Will ich sie überhaupt eins zu eins umsetzen, also „by the books“ spielen? Vor dieser Entscheidung steht jeder Rollenspieler einmal, der sich genügend eingelesen hat.

Und für jede freie Frau ist die Lage nur zu ärgerlich. Da hat man sich gerade einen wunderschönen und wunderteuren Skin geholt, den noch geschmückt mit Tätowierungen und einer genauso schönen wie teuren Haarpracht und allen sonstigen Schikanen, die gerade so Mode sind, von Candyketten im Mund bis Primfüßen an den Beinen und dann soll man ihn so zudecken, dass er zum Schluss aussieht wie Papa Schlumpf auf Ectasy. Das will nicht jede/r ihrem/seinem Avatar antun, und schon steht sie/er vor einem Problem.

Entweder, man kauft sich tatsächlich solche Roben, zuckt mit den Achseln und denkt sich „btb ist btb“. Das sieht dann zum Beispiel folgendermaßen aus:

Oder man wählt eine Alternative dazu:

Die zweite Möglichkeit ist, sich mit Roben (also eben mittelalterlich anmutenden Ballkleidern zum Beispiel, oder wirklich Roben ohne die Haube eben) und einem Schleier zu behelfen, damit man wenigstens erkennen kann, dass unter dem ganzen Zeug eine „Sie“ und kein „Es“ steckt. Auch das ist für die meisten, die so annähernd buchnah spielen wollen, noch recht akzeptabel.

Oder man verkrümelt sich als Freie in den Norden und verzichtet dort buchnah auf Schleier.

Weniger buchnah sind dann die Varianten „ich bin Outlaw/ Piratin/ die Priesterkönigin – ich brauche keinen Schleier. Gerade diese netten Randerscheinungen sollten tunlichst in Städten Schleier tragen und möglichst verhüllt auftreten, um nicht erkannt, gefangen und getötet zu werden.

Auch kritisch finde ich die „Ich bin Nordfrau, lebe zwar schon seit 100 Jahren im Süden, trotzdem brauche ich keinen Schleier und darf auch sonst alles, was Südfrauen nicht dürfen – wie praktisch.

Ich denke, man sollte sich schon entscheiden, wo man spielt, und sich dann entsprechend anpassen. Klar, dass eine Nordfrau, die zum ersten Mal in den Süden reist, vielleicht keinen Schleier hat. Klar sie ist vielleicht nicht begeistert, son Zeug vor dem Gesicht haben zu müssen und wickelt sich beim nächsten Besuch vielleicht einen Schal um den Mund, statt in vollendeten Verhüllungsroben zu erscheinen.

Da man die Reisekultur auf SL-Gor integrieren muss, die so in den Büchern nicht passiert (außer einem Tarl Cabot, aber wenn ich irdisches Leben nachspielen wollte, würde ich auch nicht grad die Figur eines Marvel – Comichelden wählen), muss man eben mit seinem gesunden Menschenverstand überlegen, wie man die Rollen dann am besten ausfüllt.

Wenn man sich allerdings länger an einem Ort, der der eigenen Kultur fremd ist, aufhält, sollte man sich dann eben schon assimilieren, schon aus dem Grund, dort unbescholten leben zu können.

Es ist zugegebenermaßen nicht immer leicht, sich an John Normans Setting zu halten, dass er immer noch weiter ausbaut, zumal er sich dabei mehr als einmal widerspricht, wie wir alle wissen.

Man sollte trotzdem sehen, dass man sich die Grundlagen davon als kleinsten gemeinsamen Nenner setzt. In punkto Kleidung heißt das: Frauen tragen zwar keine Hosen, dafür aber Schleier, und der Ausschnitt bis zum Bauchnabel ist, egal wie toll der Ava nun aussieht, eben Sklavinnen vorbehalten.

Und, liebe goreanische Männer, seht es doch einmal so: Eine Sklavin sieht jeder, erkennt jeder sofort. Die freie Frau wahrt mit ihrer Verschleierung ihre und die Ehre ihres Gefährten. Dieser Mann hat die Frau für sich allein, während rotseidene Sklavinnen in den Büchern nicht nur von jedem angesehen werden können, sondern es auch Usus ist, dass sie von mehreren benutzt wird.

Eine Frau, von der man(n) nur die Augen sehen kann, hat etwas Geheimnisvolles. Wie mag sie wohl unter dem Schleier aussehen? Wie erhasche ich als Mann vielleicht sogar einen Blick, ohne die Regeln zu verletzen?

In dem Sinne wünsche ich noch gutes RP.

Die Gasttippse Elena 🙂

Quellen:
Rolls
Bilder:
Verhüllungsroben: Lady oookusama Hirano mit einer Robe von Art Asylum (Royal Markets)
„nur“ Schleier: Meine Wenigkeit mit einem Kleid von Anari.

Hat Second Life seine besten Zeiten hinter sich?

Auf Sluniverse gibt es gerade einen sehr interessanten Thread, der sich erfreulich sachlich und unaufgeregt dem Thema widmet, ob Second Life seine besten Zeiten inzwischen hinter sich habe – oder nicht.

Der Thread ging damit los, dass der Threadstarter Jauani die Frage stellt, was mit Second Life passiert sei – früher sei es hip gewesen, drin zu sein, heute dagegen wäre es vielen seiner alten SL-Freunde peinlich, noch mit Second Life in Verbindung gebracht zu werden. Was also ist passiert?

Zuerst gibt es ein wenig Geschichte – früher war es tatsächlich so, dass bis 2006 Linden Lab noch den Clubs für Events Geld bezahlte. Man wollte wohl eine lebhafte, interessante Szene haben und förderte diese so, aber irgendwann in 2006 wurde das Programm ersatzlos gestrichen und die Clubs waren fortan auf sich alleine sgestellt.

Einige sehen ein Problem darin, dass Linden Lab keine Geschäftsstrategie habe, wieder andere bringen es auf die einfach Formel: Second Life ist eine fantastische Idee und Linden Lab eine grottenschlechte Firma.

Die in meinen Augen beste Analyse aber in dem Thread stammt dabei von Penny Patton; hier ist ins Deutsche übersetzt, was sie dazu zu sagen hat:

Second Life war und ist eine großartige Idee, aber Linden Lab hat jedesmal den Ball fallen lassen, wenn sie die Möglichkeit hatten sich ihn zu schnappen. Nun haben wir Rodvik, der sich in Schadensbegrenzung übt. Es wird sehr, sehr lange brauchen, die zwölf Jahre an schlechten Entscheidungen und an Entwicklung in Schlüsselgebieten rückgängig zu machen.

Linden Lab hat versagt, die Inhaltsersteller mit den Werkzeugen und Funktionen zu unterstützen, die diese brauchen würden um Inhalte zu erstellen, die für normale Bewohner interessant und bezaubernd wären. Dieser Mangel an Unterstützung und Werkzeugen hat eine große Menge an potentiellen Inhaltserstellern aus Second Life vertrieben. Warum sollte man für Second Life etwas bauen, wenn es viel einfacher ist, Sachen für Unity, CryEngine, iDtech, Unreal usw. zu erstellen? Die letzteren könnten einem zudem helfen, einen Job zu bekommen, der besser bezahlt wird als die besten Inhaltsersteller in Second Life jemals zu träumen wagten.

Linden Lab hat darin versagt, die Community mit den sozialen Werkzeugen zu versorgen, die notwendig sind um einfach und intuitiv die diversen Communities und Inhalte zu finden. Die meisten ihrer Versuche, die sozialen Werkzeuge zu verbessern hatten den gegenteiligen Effekt.

Linden Lab hat darin versagt, Second Life kompetent zu fördern. Alles, angefangen von den schlechten Starteravataren zu den hässlichen, Linden gehörenden Umgebungen und DPW Projekten verjagt die potentiellen, neuen Benutzer durch das schlechte Aussehen. Das ist einfach nicht der Weg, wie man Leute nach Second Life bekommt und ihnen das Potential zeigt, was sie erschaffen könnten.

Linden Lab ruhte sich auf seinen Lorbeeren aus und versagte selbst im Bedienen von einfachsten Funktionen. Uns wurde bis zu dieser Woche gesagt, dass clientseitige AOs unmöglich seien (trotz des Faktes, dass Phoenix&Co. das bereits seit Jahren erfolgreich vorgemacht hatten). Uns wurde bis vor zwei Jahren gesagt, dass das Maskieren von Avataren unmöglich sei, bis auch das sich als falsch herausstellte.

Materialien und Normal Maps gibt es nicht. Der Aussehen-Editor ist auf so vielen Ebenen kaputt, dass er Avatare mit 2,50 m Körperhöhe und ellenlangen Armen garantiert. Die Kameraplatzierung ignoriert konsequent Jahrzehnte des Experimentierens und Praxis in der Videospielindustrie. Linden Lab hat kürzlich ein Alignment-Tool verworfen, welches Second Life eine der besseren und einfacheren Lösungen im Vergleich zu anderen 3D-Editoren gebracht hätte.

Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Übrigens ist einer der Gründe, der wirklich bis jetzt Opensim daran hindert Second Life zum Frühstück zu verspeisen, dass die Opensim-Entwickler sich selbst dadurch klein machen, dass sie viele der fatalen Fehler von Linden Lab kopieren. Würden sie das realisieren und diese Fehler beheben, dann wäre Linden Lab in ernsthaften Schwierigkeiten.

Wie auch immer, Rodvik scheint die Probleme anzugehen, aber es wird ihn einige Zeit beschäftigen. Er muss die innere Einstellung von Linden Lab grundlegend ändern, all diese Probleme lokalisieren, herausfinden wie man sie am Besten lösen kann und all das braucht seine Zeit.

Sollte Opensim mit der Kompatibilität zu Second Life endgültig brechen?

In letzter gibt es immer und immer wieder eine Diskussion, die sich darum dreht, ob Opensimulator endgültig mit der Kompatibilität zu Second Life brechen sollte oder nicht.

Geschichtlich gesehen war die Kompatibilität gewollt, da sie vieles einfacher machte: man konnte bereits vorhandene Software in Form des Second Life Viewers benutzen und weiter entwickeln, das erleichterte vieles und sorgte am Anfang dafür, dass man aus dem SL-Reservoir trinken konnte, sich SL-Residents in Opensimulator auch recht gut zurecht fanden und und und.

Nun ist es so, dass Opensimulator aber nicht unbedingt auf Dauer unbedingt diese Kompatibilität aufrecht erhalten muss. Es könnte sich auch in Richtungen entwickeln, die interessant sind, wenn man mit der Kompatibilität bricht. Aber macht das dann auch einen Sinn? Das ist dann die Frage.

Denn man kann sehr wohl großteils mit Second Life kompatibel sein und dennoch erfolgreiche, eigene Akzente setzen, man schaue sich dazu nur einmal das Hypergrid oder die Megaregionen an.

Die Frage ist, was hätte man gewonnen aber was auch verloren, wenn man die Kompatibilität komplett aufgeben würde? Der Vorteil wäre, man könnte wohl viel alten Ballast abwerfen, den so das Projekt mit sich herumschleppt und auch die Viewer. Der Nachteil wäre aber, dass die potentielle Benutzerbasis viel kleiner werden würde und es auch schwieriger werden würde, den Viewer und anderes noch zu entwickeln.

Außerdem nutzen viele eben wegen der Kompatibilität Opensimulator als Bauplattform oder genauer Vorbauplattform für SL. Diese Benutzer würde man mit einem Bruch verlieren.

Ich denke daher, dass es besser ist, die Kompatibilität weitestgehend aufrecht zu erhalten, denn wie das Hypergrid zeigt kann man trotz dieser mit Opensimulator Bereiche als Pionier belegen, die Second Life eben bewusst nicht besetzt.

Wer wirklich einen Server für virtuelle Welten sucht, der mit Second Life gebrochen hat, der wird bei realXtend fündig. Dies ist in der Tat ein Fork von Opensimulator, der sich aber stark von SL weg entwickelt hat, inklusive eines eigenen Viewers der von Grund auf neu programmiert worden ist.

Eine Sache, die allerdings wirklich Sinn machen würde für Opensimulator wäre es, einen Viewer als offiziellen Viewer des Projekts zu wählen, der dann möglichst umfassend alle Spezialfunktionen von Opensimulator auch wirklich abdeckt, die der SL-Viewer nicht beherrscht. Ein guter Kandidat dafür dürfte der Cool Viewer von Henri Beauchamp sein, denn der kann das bereits fast alles in der Tat.