März 2013

Frisch aus dem Archiv

Aus aktuellem Anlass habe ich mal ein wenig im Archiv gekramt und mir mal wieder den Thread „Gor RP und Rechtsradikales?“ durchgelesen. Das war seinerzeit in 2009 einer der größten Aufreger überhaupt gewesen.

Die damalige Hysterie, Diskussion und ihr Verlauf ist nach wie vor interessant und es kann nicht schaden, sie sich mal wieder durchzulesen, denn das ist und bleibt eben ein Dauerbrennerthema. Und bekanntlich wiederholt sich die Geschichte ja.

Google Glasses, augmentierte Realität und die Folgen

Google arbeitet ja mit Nachdruck an einer speziellen, modernen Brille: in diese ist ein kompletter, kleiner Rechner auf Basis von Android eingebaut, dazu kommt ein Mobilfunkmodul und es ist möglich, beliebige Informationen in Echtzeit einzublenden und abzurufen. Gesteuert wird dabei diese Brille entweder durch unauffällige Bewegungen und Touchpad oder durch Sprachbefehle.

Die dabei angewandte Technik ist die eines Headup-Displays und man nennt das Verfahren auch gerne augmentierte Realität oder augmented reality. Augmentierte Realität selber ist schon ein alter Hut, denn diese ist vor allem mit Smartphones schon länger möglich, indem man sich die Gegend durch die Linse des Geräts anschaut und eine beliebige App wie Layar zusätzliche Informationen dazu einblendet. Google Glass aber treibt die augmentierte Realität nun auf die Spitze, denn während man ein Smartphone nicht ständig mit sich herschleppt, so trägt man die Brille doch meistens immer auf der Nase und nutzt sie einfach so ziemlich sicher ziemlich öfter.

Zusätzlich soll in das Gerät auch eine Kamera zur Orientierung und für Bildaufnahmen eingebaut sein. Nun ist das alles zwar noch in der Entwicklung, aber bereits Ende 2013 sollen die ersten Versionen im Handel für Endkunden erhältlich sein, und das zu einem Preis von ungefähr vermutlich 400 US$. Entwickler können bereits jetzt Prototypen für ca. 1.500 US$ erwerben.

Nun macht Google ja nichts aus reiner Nächstenliebe und warum sollte man ein Smartphone in eine Brille einbauen wollen? Da steckt doch sicher mehr dahinter, und in der Tat tut es das auch.

Zunächst einmal bedeutet solch eine Plattform, wenn die Brillen sich wirklich am Markt behaupten werden, eine zusätzliche Werbemöglichkeit für Google. Da Google im Grunde ja eine Werbeagentur mit angeschlossener Suchmaschine und lernenden Computern ist, ist das für Google nur konsequenterweise der nächste Schritt in der Durchdringung des Planeten. Mehr noch aber als bei den Smartphones wird man mit dieser Technik zu den Augen und Ohren des Suchgiganten.

Und das mit ungeahnten Folgen: denn angenommen wir sind im Jahr 2014 und die Brille hat sich weitestgehend durchgesetzt und wir führen mit jemandem ein Gespräch, der diese Brille trägt – wer garantiert einem dann, dass er nicht gerade in dem Moment das Gespräch mit der Brille aufzeichnet und für später irgendwo verwahrt? Zudem verfügt man über große Sprach- und Bilderdatenbanken, man kann automatisiert bereits diese Informationen sehr gut den jeweiligen Personen zuordnen, und ein Heer von Brillenträgern sorgt nur noch umso mehr dafür, dass Google Daten über einen ohne Ende sammelt in einer Art und Weise, die das viel gescholtene Facebook auf einmal wie eine harmlose Betschwester erscheinen lassen.

All das wird sehr bald Wirklichkeit werden und die Folgen davon sind unabsehbar; einerseits steckt in der Technik sehr viel Potential drin, um Nutzen zu entfalten, andererseits auch sehr viel Mißbrauchsmöglichkeiten. Vor allem ist hier Google mal Innovator, denn bisher scheint Apple und der Rest nichts vergleichbares in der Entwicklungsabteilung zu haben, während Google darüber schon offen länger berichtet und der Öffentlichkeit funktionsfähige Prototypen präsentiert. Apple baut dafür wohl an einer eigenen Uhr, aber diese ist längst nicht so spannend wie Googles Brille. Und auch die Folgen dieser Uhr sind längst nicht so gravierend wie bei dieser Brille.

Dazu kommt, Apple selber hat nicht Googles massiven Rechnerpark. Google selber hat geschätzt eine Million Server oder inzwischen mehr in Betrieb und überall auf dem Erdball massive Rechenzentren verteilt. Facebook selber hat bestenfalls ca. 180.000 Server in Betrieb. Also was auch immer da an Daten gesammelt wird, Google kann damit einen Haufen mehr anstellen als Facebook. Vermutlich kennt einen die Maschine nach genügend langem Gebrauch der Brille einen besser als man selbst oder die eigene Mutter es tut.

Wie schon gesagt, die Folgen sind schwer absehbar, aber wir werden es bald erleben. Ich frage mich nur, wie die Politik darauf reagieren wird, wenn der öffentliche Raum durch diese Dinger quasi unter Generalrundumüberwachung gestellt werden wird. Thilo Weichert wird wie immer poltern, Ilse Aigner wie immer schwer empört sein und dann doch nichts tun, und das war’s dann – am Ende kann dann Google doch machen, was es will und das ist nicht unbedingt nur gut für uns.

LiG, Teil 2

Also das ging ja mal flott: die von mir verlinkte Aufzeichnung der Raid-Liveübertragung von Legio i Germanica wurde bereits gestern nachmittag vom Netz genommen. Da ist wohl dann doch noch jemandem aufgefallen, dass solch ein Video für jedermann offen einsehbar im Netz nicht unbedingt nur positive Effekte bringt. Es könnte ja wie in dem Fall sein, jemand mit einer gewissen Reichweite wie ich findet es und publiziert den Link, um es bekannter zu machen.

Und ja, ganz so vorteilshaft war das Video sicherlich nicht für die Gruppe, wer es sich angesehen hat der weiß genau, was ich damit meine. Wäre es schadlos für die Gruppe, dann wäre es ziemlich sicher noch im Netz zu finden, ganz einfach.

Nun ist mir klar, dass solcherlei Berichterstattung bei den jeweiligen Gruppen natürlich nicht nur positiv ankommt. Allerdings hatte LiG einen Raid von 32 Minuten live ins Internet übertragen gehabt, man konnte da auch einen Haufen Avatare mitsamt Namen sehen plus die Kommentare der Gruppe dazu, was im Teamspeak ablief, hören. Also mache ich da im Grunde nur das mit ihnen nun, was sie selber bereits in ähnlicher Form selbst praktiziert haben. Da müssen sie nun durch.

Epic Gorfail: Legio i Germanica

Ich hatte heute, je nach Sichtweise, das unbeschreibbare

  1. Glück oder
  2. Pech

einem Angriff einer mir bis dato völlig unbekannten jungen, dynamischen, progressiven und sympathischen Gruppe namens „Legio i Germanica“ beiwohnen zu können. Meine Fresse aber auch, solch eine Kreativität habe ich schon lange nicht mehr ertragen müssen. F-u-r-c-h-t-b-a-r! Da hatte sich das OOC bleiben jedenfalls schon gleich gelohnt gehabt.

Die Eigenbeschreibung der Gruppe lautet dabei wie folgt:

Wir versuchen Gor in ein spiel umzusetzen
so das man spass daran haben kann
das man auch mal ein fehler machen kann
ohne das man gleich mit denn finger auf einen
zeigt .. und das alles in der deutschen sprache ,,Gor made in Germay

Na, das klingt noch gar nicht mal so schlecht, oder? Leider ist in dem Fall Spaß gleichbedeutend mit wir machen einfach das, was uns gefällt – fertig. Gut, das ist auf Gor nichts grundlegend Neues und man ist ja als goreanischer Rollenspieler allerlei Leiden gewohnt. Allerdings nimmt es in dem Fall schon sehr interessante Formen an.

Die Gruppe war gemischt aus Männern und Frauen, allesamt hoffnungslos in Schwarz gekleidet, wie es sich eben so für Söldner (?) gehört. Und ansonsten sagt ein Bild mehr als tausend Worte, und weil ich mich da nicht lumpen lassen will, so gibt es derer gleich drei zum Bewundern. Bitte sehr.

lig001Diese junge Dame macht den Anfang. Alle von der Gruppe benutzten Soundgesten ohne Ende, die absolut deplaziert waren und einfach nur nerven. Bisher dachte ich, das Zeitalter dieser kewlen Nervgesten sei vorbei, doch weit gefehlt!

Man beachte auch die Nekoohren am Kopf, die offenkundig gerade in Mode zu sein scheinen und als Tippanimation in der rechten Hand die beiden, ausgerissenen Augäpfel. Na, wenn das mal nicht Gor ist, und dabei habe ich dazu noch kein Wort zu den Waffendesigns verloren. Aber keine Sorge, das ist durchaus noch steigerungsfähig!

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Und dieser junge Mann hier ist die Steigerung! Er trägt eben einfach genau das – irgendwas, seine Tippanimation ist ein hübscher mit gemütlichen Flammen vor sich hin lodernder Totenschädel in der linken Hand und natürlich hat er einen Ohrring und ein Piercing in der Nase. Yeah! Vom tätowierten Oberkörper par excellence mal ganz zu schweigen, zumindest hier mal aber keine Nekoohren.

lig003

Und diese Dame zeigt, dass es sie noch gibt, die offenherzigen, freien Frauen auf Gor, die das Herz jedes Mannes höher schlagen lassen – oder etwa nicht? Auch hier wieder mit schönen Nekoohren, offensichtlich muss man das heutzutage haben.

Was bleibt da außer Kopfschütteln noch zu sagen? Richtig: willkommen im Wunderland, Alice!

Und natürlich: will ich mir nicht wirklich und aus noch ganz anderen Gründen gänzlich anderer Natur, die ich hier nicht weiter ausführen werde, geben.

PS: wenn ich mir das offizielle Bild der Sim anschaue, dann sieht das hübsch aus, aber ziemlich viele Vorteile liegen – wie könnte es auch anders sein – auf Seiten der Einheimischen. Das Übliche eben.

PPS: und wer schon immer mal wissen wollte, was bei einer solchen Gruppe während eines Raids im Teamspeak abgeht und wie das aussieht, der wird hier fündig: http://de.twitch.tv/wecomeone/b/361667136.

Es sind knappe 30 Minuten, die sich aber durchaus lohnen, denn solch eine unzensierte Innensicht einer solchen Gruppe während eines Raids gab’s bisher nicht öffentlich! Also unbedingt angucken, denn es bildet wirklich ungemein!

Und bevor sich jemand wundern sollte: das Video muss von jemandem aus der Gruppe kommen, anders kann es gar nicht sein.

Grumpy Cat und der Rest

Zasta feiert aktuell seinen sechsten Rezday, na dann mal zuerst herzlichen Glückwunsch. Und schon fühle ich mich wieder wie ein Dinosaurier, denn ich bin noch ein ganzes Stück älter als Zasta, so ein vermaledeiter Mist aber auch!

Wenn ich mir allerdings den Post dazu durchlese, der sich nach mittelschwerer SL-Unlust im fortgeschrittenen Stadium anhört, dann fällt mir dazu dieser Spezialist ein: Grumpy Cat.

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Ja, aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen schaut diese Katze ja tatsächlich immer so aus. Aus irgendwelchen noch unerfindlicheren Gründen ist sie zum Meme geworden und hat ihre Besitzerin irgendwie reich gemacht. Nun, schöne Sache für beide, so hoffe ich mal. Und ja, irgendwie trifft das Bild auch Zastas Grundtenor gerade ganz gut, so scheint mir.

Die Unlust scheint auch ein wenig zu grassieren, denn Fredi plagt sie ja auch schon ganz heftig, während sie mich lange plagte, ich sie aber inzwischen ziemlich gut überwunden habe.  Nur gewisse Sachen habe ich einfach nicht mehr wirklich in Second Life vor noch große Lust, sie mir antun zu müssen.

Beispielsweise Combat Meter KRAMPF. Also bitte, SL ist dafür nunmal nicht gemacht, dafür funktioniert es zwar recht gut, weil man aber geradezu axiomatisch fordern kann, dass es da immer zu OOC-Drama kommt, einfach besser gleich sein lassen und sich nicht mehr drüber ärgern.

Denn seien wir mal ehrlich, SL soll einem immer noch Spaß machen und wenn man sich nur noch Ärger damit aufhalst, dann sollte man es ganz einfach sein lassen. Das Grundproblem vieler Rollenspiele ist ja auch zudem die meist nicht akzeptierte Leitung und Simführung, naja, man kennt es ja.

Und dann ist schon immer das Dilemma von Second Life und Rollenspiel gewesen, dass es nie das wurde was es wirklich hätte sein können und auch ziemlich wahrscheinlich niemals mehr so werden wird wie es im Idealfall hätte sein können. Also richtet man sich besser als Realist im Hier und Jetzt ein und versucht, eben so seinen Spaß zu haben, oder lässt es ganz einfach bleiben. Das Hauptproblem dabei ist ja, dass je höher der Anspruch an qualitätsvolles Rollenspiel an sich die Anzahl der Spieler, die dafür wirklich in Frage kommen, immer kleiner wird. Gewisse Sachen gehen eben fast immer (Gor, Dark Urban, Vampirzeug, Mittelalterliches Pseudozeug) und der Rest schaut dann fast sicher in die Röhre. Alles schon da gewesen, aber dennoch probieren es immer wieder Leute neu, und wieso auch nicht, das ist deren gutes Recht und eine gute Sache.

Denn SL ist auch eine Plattform der Selbstverwirklichung und unendlichen Möglichkeiten und wer da kreativ wird als Macher, der lernt allemal fürs Leben und sei es nur letzten Endes, wie man gewisse Sachen besser macht. Ja nun so in etwa.

Man darf nie vergessen, Second Life ist eben auch und vor allem ein Spiel (jahaaa, steinigt mich, ich brauche das!) und irgendwann ist man auch mit dem Besten aller Spiele erst einmal durch, hat den Zeiger voll und keine Motivation mehr. Und es zwingt ja auch keiner einen, das dann noch zu tun, wenn einen nichts mehr hält, dann geht man eben in eine Pause oder kommt gar nicht mehr und fertig.

Vorher empfiehlt es sich den Leuten, die einem wirklich am Herzen liegen, eben Kontaktdaten welcher Art auch immer zu geben (Skype, Email, Telefonnummer, …) und so den Kontakt zu halten – dafür braucht man ja kein Second Life. Wobei das Tolle an Second Life ja nach wie vor ist, dass man im Grunde wenn man nicht mag keinerlei Geld investieren muss, und man kann es dennoch gut genug nutzen. Das hat Seltenheitswert.

Und ansonsten denkt immer daran, das Leben findet auch draußen statt, geht mal raus an die frische Luft und erfreut euch der Natur. Ein wenig Bewegung hat noch keinem geschadet. 😉

Reisen in SL

Ja, was habe ich heute so erlebt?

  • Die Vernissage von Sina Souza plus Konzert mit Arminius Writer. Eine sehr schöne Sache und wer nocht nicht dort war, hier ist das Taxi.
  • Janice Mills sang zeitgleich in einem anderen Club, auch schöne Sache wie immer, ich sah da noch Fredi rumfliegen, vielleicht macht die ja paar Photos.
  • Im Dark Refuge legte zeitgleich die Krachmadame auf oder genauer, DJ Kris sollte – als ich ankam war sie nicht da wegen des ewigen Kampfs mit dem Stream. Naja, kommt vor.

Und ansonsten? Reichlich sinnfreie Endlosdiskussionen zu diversen Dauerbrennerthemen, die genauso alt wie bekannt sind aber immer und immer wieder durchgekaut werden. Schnarch!

Panzer machen sexy!

Gestern war ja Weltfrauentag, und bisher dachte ich gewisse Klischees sind schon lange Geschichte. Weit gefehlt, denn vor zwei oder drei Jahren warb allen Ernstes das Bundesheer Österreichs mit folgendem Werbefilm für einen Dienst in der Armee:

Ja, der hat der arme Proll mit seinem Mördersportwagen doch tatsächlich keine Schnitte gegen diesen geilen Panzer – und damit der letzte Depp noch kapiert, worum es geht gibt’s richtig schöne und lange Kamerafahrten aufs Gebirge.

Und dabei dachte ich, die Zeiten von Frauengold seien inzwischen lange, lange vorbei!

https://www.youtube.com/watch?v=V0IgdSxtZU0

Das Wunderzeug hatte ca. 16% Alkohol, wer dabei nicht entspannt – tja. Dem kann man dann wohl auch nicht mehr helfen…

Rollenspielregeln für Realisten

Nachdem neulich ja Cori bei sich lang und breit über die Regeln des Südlands und den Änderungsvorschlag der Pyranas geschrieben hat, dachte ich mir, es kann mal (wieder) nicht schaden, darüber ein wenig zu schreiben.

Also, wie sieht es mit den Regeln in der Praxis meistens eigentlich aus?

  1. Kein Mensch liest die Regeln, dazu noch der Hilfssatz: je länger die Regeln, umso weniger werden sie gelesen!
  2. Regeln sind nur dazu da, um gebrochen zu werden.
  3. Was nicht ausdrücklich verboten, das muss ja folgerichtig erlaubt sein.
  4. Gewisse Regeln laden förmlich zum Bescheißen ein. Beliebtes Beispiel ist die hirnrisse Autocapregel mit „Verlassen der Sim im Kampf nur mit drei vollständigen Emotes“ – da ist es doch klar, dass die Meisten sich das auf Gesten legen.
  5. DIe Mehrheit spielt sowieso nach eigenen Regeln bzw. was sie meinen, das allgemein üblicher Grundkonsens ist und spart sich einfach das Lesen von Simregeln.
  6. Spätestens dann, wenn man nach einem OOC-Admin ruft, ist das Spiel gelaufen und im Eimer.
  7. Letzten Endes ist jeder sein eigener OOC-Administrator oder meint das zumindest zu sein.

All das sind denkbar schlechte Voraussetzungen für Regelwerke, also eigentlich könnte man eine Sim auch so betreiben ohne Regeln und fertig. Andererseits geht es dann eben ohne gewisse Grundregeln und Ansprechpartner eben doch nicht ganz. Denn obwohl alles angeblich Erwachsene sind, ist es manchmal schlimmer als im Kindergarten, nur dass sich Kinder noch eher etwas sagen lassen als Rollenspieler.

Auf Rollenspielregeln in Second Life bezogen bedeutet dies: in der Kürze liegt die Würze, man kann nicht alles drin explizit regeln, dass es Superman auf einer Mittelalter-RP-Sim so nicht gibt, muss auch jedem so einleuchten können und am Ende entscheidet zur Not ein OOC-Admin, der das letzte Wort hat. Fertig, alles was über eine Notecardseite hinaus geht, wird sowieso nicht gelesen. Too long, didn’t read.

Nun gibt es ja bei der Gestaltung von Regeln Menschen, die der Meinung sind, man muss nun alles explizit aufführen, was verboten ist. Wer das macht, der begibt sich auf den Pfad des unnötigen Aufblähens der Regeln, denn sie werden nur episch breit und damit unbrauchbar, weil kein Mensch sich so langen Mist durchliest und die Leute, für die es gedacht ist, sowieso nicht – und selbst wenn, dann gewinnt man dadurch nichts, weil das meistens auch Spezialisten in der Gratwanderung dessen sind, was gerade noch so erlaubt ist. Ein wenig mehr Mut dazu, mal unpopuläre Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen als Admin sollte da ausreichen, um das zu verhindern.

Auf die Vorschläge zu den Südlandregeln bezogen bedeutet das: viel zu ausführlich und viel zu lange. Es reicht beispielsweise, dass man eine Safezone einfach und deutlich genug markiert, in den Regeln muss nicht wirklich drin stehen, was nun alles genau Safezone im Verbund ist. Unnötiger Ballast.

Ebenso beispielsweise, dass ein Observer sich nicht einzumischen hat und per IM gerne aber fragen kann – das sagt einem normal schon der gesunde Menschenverstand, muss nicht noch so ausführlich in den Regeln stehen.

Sklavenregelung – viel zu lang, unnötig, weg mit. Frauenanteil bei einem Angriff – ja, wer zählt das nach? Naja, und vieles, vieles mehr, der Knackpunkt ist einfach und bleibt der, dass das eindeutig zu lang ist – die momentanen Regelungen sind es allerdings auch – und so sowieso keiner liest.

Gute Regeln sind beispielsweise wie die früher von Aventicum: mehr ist unnötig, weil mehr sowieso keiner liest. Oder man stellt zumindest eine Kurzfassung zur Verfügung neben der Langfassung, das geht auch noch. Diese sollte dann idealerweise maximal 200 Wörter umfassen, darüber hinaus ist es bereits zu lang.

Just my 2 cents und so.

Moderne Rollenspielertypisierung nach Laws

Wer mein Blog ein wenig verfolgt, der weiß, dass ich in Bezug auf Rollenspiel ein Anhänger der Typisierung von Richard A. Bartle bin, der mit seinem Artikel „Player who suits MUDs“ eine grundlegende Typisierung dieser Spielerarten vornahm und auch gleich griffige Beispiele gab, wieso sich manche Spielertypen nicht gegenseitig ausstehen können.

Nea nun fand eine modernere Veröffentlichung von Robin D. Laws zu demselben Thema, die noch differenzierter und interessanter ist. Im Grunde liefert sie noch ein besseres Gedankenmodell, wer so alles in Rollenspielen unterwegs ist, und warum sich einfach manche besser gegenseitig aus dem Weg gehen sollten und es auch tun.

Das alles ist für den Interessierten zur Lektüre äußerst empfohlen, denn es verschafft einem doch die eine oder andere Einsicht in den Themenkomplex.