Blaupausen der Propaganda
1928 schrieb Lord Arthur Ponsonby in seinem Buch „Falsehood in Wartime“ („Lügen in Kriegszeiten“) die Strukturelemente von Lügen und Propaganda nieder, die er im ersten Weltkrieg beobachtete.
Dabei kamen zehn Punkte heraus, als da wären:
- Wir wollen den Krieg nicht.
- Das gegnerische Lager trägt die Verantwortung.
- Der Führer des Gegners ist ein Teufel.
- Wir kämpfen für eine gute Sache.
- Der Gegner kämpft mit unerlaubten Mitteln.
- Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich.
- Unsere Verluste sind gering, die des Gegners hingegen enorm.
- Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache.
- Unsere Mission ist heilig.
- Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, der ist ein Verräter.
Dass das leider damals wie heute noch immer aktuell ist, kann man wunderbar an der aktuellen Murksberichterstattung über die Krise in der Ukraine beobachten. Die meisten deutschen Medien, die etwas auf sich halten, darunter solch ehemalige Größen wie der Spiegel, verbreiten nur noch übeleste Propaganda. Da wird nicht mehr recherchiert, sondern nur noch den Vorurteilen gefröhnt.
Und das Ergebnis ist, wenn in manchen Zeitungen dann Leserkommentare zu Berichten möglich sind, die Meinung der Leser sehr stark von der der Schmierfinken abweicht, und diese nicht verstehen wollen oder können, wieso das so ist. Meistens wird dann noch den Schmierfinken ordentlich eingeschenkt und ein richtig doller Flamewar ist im Gange.
Dazu kommen noch Nebenkriegsschauplätze, wie meinetwegen die Freundschaft zwischen Gerhard Schröder und Wladimir Putin. Was, bitte, geht das die SPD und auch sonst wen überhaupt an, mit wem Schröder da verkehrt? Der ist nicht mehr im Amte, er ist da niemandem Rechenschaft schuldig, der kann da doch tun und lassen, was er will. Aber ne, ist ja der neue Paria Rußland, also mal alle schön druff. Und das ist der einzige Grund, warum.