Deutschsprachiges Neuzeit-RP: Kiel

Durch einen Artikel drüben bei Miefmupfel Willis bin ich auf ein recht neues, deutschsprachiges Neuzeit-RP aufmerksam geworden: Kiel. Da ich es ab und an ganz gerne mag, mir andere RPs anzusehen und es neben Gor und vielleicht noch Mittelalter sowieso da viel zu wenig auf Deutsch gibt, schaute ich es mir einfach mal an.

Man landet nach dem Teleport in einem hellen, transparenten Gebäude, in dem die wichtigsten Informationen dargestellt werden. Das Gebäude dient dabei offensichtlich als Arbeitsamt und Gericht. Manches wurde sehr plakativ dargestellt und fällt sofort ins Auge, wie das Schild „Wir haben Voice!“, was für eine RP-Sim untypisch ist, da Voice häufig viele im RP als Fehl am Platze empfinden und das RP störend. Wenn man dann auf das Schild „Werkzeug zum Mitspielen“ klickt, bekommt man neben dem HUD zur RP-Teilnahme auch das Regelwerk der Sim per Notecard ins Inventar gesteckt. Die Alterseinstufung der Sim ist dabei „Mature.“

Das HUD scheint dabei eine Art eigens gestrickter Kampfmeter inklusive Updatemechanismus zu sein, wer es anzieht, der bekommt erst einmal – zumindest war es bei mir so – fünf Zeilen Schwebetext über dem Kopf spendiert, man kann es auf dem Screenshot auch sehen. Naja, so ein Megahirschgeweih ständig über dem Kopf finde ich unschön, abgesehen davon nennt sich das Ding zwar HUD, aber ich sah keinerlei HUD-Objekte, komisch, RP-Meter trifft es da wohl eher.

Die Häuser sind sehr viele und detailreich gestaltet, es handelt sich dabei um eine Fullprimsim und bisher wurden ca. 11.000 Prims verbaut, was noch ein wenig Luft für weitere Entwicklungen lässt. Wer es mag, der kann sich auch in einem Häuschen einmieten, überhaupt gibt es sehr viele Sachen, die man tun kann, es gibt eine Feuerwehr, Stadtreinigung, Polizei, sogar einen Stützpunkt der Bundeswehr und vieles, vieles mehr… irgendwie erinnert es mich ein wenig entfernt an die schon lange untergegangene Bronxx.

Die Sim ist dabei sehr hell, in freundlichen Farben, offen und einladend gestaltet worden. Beim Schneidern des Straßennetzes und der damit verbundenen Grundstücke allerdings stand offensichtlich Ritter Sport Pate, denn dieser folgt dem Motto „Quadratisch, praktisch, gut!“ Es mag ja sein, dass das so praktisch und einfach zu handhaben ist, wirkt aber stark nach großem Schrebergarten und sieht langweilig aus. Mit ein bisschen Terraforming und Ideen könnte man da einiges mehr rausholen, abgesehen davon sieht keine deutsche Stadt bis auf Mannheims Altstadt im reellen Leben vom Straßennetz so aus. Die Gebäude sind dabei selten mehr als zwei Stockwerke hoch und erdrücken so das Stadtbild nicht, was wiederum angenehm ist. Für Mitmenschen, die einen starken visuellen Stimulus fürs Spiel brauchen also alles andere als ansprechend, aber man darf nicht vergessen, die Simgestaltung alleine sagt noch lange nichts über die Güte des dortigen RPs aus. Die bekommt man nämlich erst dann mit, wenn man mal seinen Arsch dorthin bewegt und wirklich einige Zeit lang dort spielt.

Ja, was gibt es sonst noch zu sagen, ach richtig, Regeln… das Wichtigste. Regeln gibt es und diese sollte man auch gelesen haben, bevor man dort ins Rollenspiel einsteigt. Also nahm ich mir nach meinem visuellen Rundgang die Notecard in die Hand und fühlte mich erschlagen. Ich hab dann per Copy&Paste den Regeltext nach Word reingekippt und die Wörter zählen lassen – Word vermeldet stolze 1421 Wörter, knappe 11 Kilobyte an Text oder ausgedruckt mindestens vier Seiten DIN A4!

Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich dazu nur sagen: dieser Regeltext ist viel zu lang und gerade deshalb wird ihn keiner wirklich lesen, was früher oder später Ärger heraufbeschwören wird! Kurz, knackig und präzise, so müssen Regeln gestaltet sein, damit sie vielleicht gelesen werden, so aber sieht die Mehrheit nur die Länge des Textes und steckt ihn ungelesen weg. Er ist sicher gut gemeint, so aber definitiv nicht gut genug gemacht.

Wer dann die Regeln durchliest merkt, dass sie einige interessante Besonderheiten haben. Zum Beispiel ist es Pflicht – wohl am Besten vor oder nahe am Spielbeginn – einmal im Voice gewesen zu sein, um so sein Alter nachweisen zu können. Liebe Leute, also wirklich: das ist großer Käse und rechtlich gesehen erreicht ihr damit auch absolut gar nichts, denn wenn der vierzehnjährige Klausi dort spielen mag und den Voicetest bestehen will, holt er sich einmal kurz seinen großen, erwachsenen Kumpel Peter dazu und lässt diesen den einmaligen Test vornehmen und danach wird dieser Avatar nie mehr ins Voice gehen und fertig. Ein Test dieser Art ist nicht stichhaltig genug für einen lupenreinen Altersnachweise, wovor ihr euch auch immer absichern wollt, im Falle eins Falles kassiert das jedes Gericht als aus den gerade genannten gründen als erstes ein.

Voice hören können ist Pflicht. Nun gut, darüber kann man geteilter Meinung sein, ich finde es auf einer RP-Sim (bis auf OOC-Sitzungen) aber deplaziert. Sollte mal ein OOC-Administrator irgendwelche Gespräche führen und Entscheidungen fällen müssen, dann ist Text nach wie vor das Mittel der Wahl, weil dann sofort alles automatisch dokumentiert ist und er das seinem Gegenüber (hoffentlich) nicht dreimal in den Schädel prügeln muss. „Da hast du die Notecard, lies es  und gut!“ klappt dann nämlich, mit Voice ist das absolute Fehlanzeige.

Waffen sind erlaubt, aber es gibt keine genaueren Regelungen, welche. Ah ja. Das bedeutet für mich, der HUD/Meter ist ein Schadensmeter, der vermutlich mit demselben Mechanismus wie das CCS/DCS arbeitet. Ich könnte mir also rein theoretisch eine Panzerfaust aus dem Bundeswehrstützpunkt „organisieren“ und damit Spaß haben, wie das dann ankäme, wer weiss. Eine genauere Regelung dieses Punktes wäre sicherlich gut.

Aus dem Regeltext geht auch noch hervor, dass zusätzlich zu Menschen die in Second Life beliebten Subkulturen der Furries, Nekos und Vampire erlaubt sind. Wer mag, der kann auch ein Tier geben.

Der Regeltext selber gibt sonst keine weiteren Hinweise darauf, was die Hintergrundgeschichte dieser Sim ist, aber es ist leicht zu ersehen, es geht dabei um modernes, weitgehend friedliches Stadtleben jenseits des sonst so allseits beliebten Dark-Urban-Settings. Ganz friedlich wird es aber niemals ablaufen können, denn wozu braucht man eine Polizei, wenn es nicht ab und an auch Schurken gibt?

Mein erster Eindruck ist folgender: die durchschnittliche Gestaltung der Sim wird Ästheten nur schwer vom Hocker hauen, eine Hintergrundgeschichte wird einem auch nicht im Landepunkt mitgegeben, so dass manche erstmal Rätsel raten, was dort gespielt wird und das vielleicht abschrecken dürfte. Aber genau darin liegt der Reiz, da man es selbst bestimmen kann und selbst Plots anleiern kann, sofern man fit genug ist. Es ist eine modern gestaltte, deutschsprachige Rollenspielsim jenseits des sonst üblichen Dark-Urban-Settings und wer genau solch ein RP sucht, der sollte es sich unbedingt mal anschauen, es könnte nämlich genau das sein, wonach er schon lange gesucht hat. Wer schwanken sollte, sollte es auf jeden Fall einmal probieren.

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Über die Assassinen

Ich bin gerade in Erklärlaune bezüglich Rollenbildern, daher noch ein wenig etwas darüber, wie ich die Rolle des Assassinen/Meuchelmörders verstehe.

Assassinen sind eine niedere Kaste, aber immerhin sind sie eine Kaste, damit sind sie auf Gor gesellschaftlich anerkannt und geduldet. Die Kastenfarbe ist schwarz. Es ist eine der wenigen Kasten, der man nicht von Geburt angehört, sondern in die man erst per Anfrage aufgenommen wird und dann ein rigoroses, möglicherweise mehrere Jahre lang dauerndes Training, über sich ergehen lassen muss. Prinzipbedingt überstehen 50% der Aufnahmekandidaten das Training nicht und Assassinen dulden höchstwahrscheinlich nur Männer in ihren Reihen, denn eine Frau auf Normans Gor als Meuchelmörderin wäre einem Mann im körperlichen Kampf ja fast immer haushoch unterlegen und mit Gift töten erachten die Assassinen als unehrenhaft.

Assassinen haben keinen Heimstein, dem sie angehören, denn dieser könnte sie in Gewissenskonflikte bei der Ausführung eines Auftrags bringen. Sie sind sicherlich im Nahkampf ausgebildet, auch so, dass sie zur Not mit bloßen Händen töten können, und bevorzugen ansonsten den Kampf mit einem Gladius oder der Armbrust. An den Waffen sind sie ähnlich gut einem Rarius ausgebildet worden und halten sich entsprechend fit. Im Nahkampf können sie also einem Krieger durchaus ebenbürtig wenn nicht gar überlegen sein, das würde keinen wundern eben so wenig wie es die Leute wundert, dass ein Assassine meistens ein Meister des Schwertes ist.

Als damals in Ar die Assassinen nach Parkurs Taten offiziell verboten waren, mischten sich viele – weil naheliegend – getarnt unter die Kriegerkaste. Dabei sind Assassinen wie Chirurgen, am Liebsten ist ihnen der spurlose, präzise Mord, den kaum einer mitbekommt und dann verschwinden sie spurlos. Gerne wird zum Beispiel probiert, das Opfer mit einem einzigen, gezielten Armbrustschuss zu erlegen. Ein Krieger dagegen ist eine Metzelmaschine, der auch schon mal nach dem Motto „Viel hilft viel“ kämpfen kann, was für einen Krieger aber auch richtig und wichtig ist.

Das Motto der Kaste ist „Gold und Stahl“, das sagt alles über diese Burschen aus. Die Loyalität eines Assassinen gilt einzig und alleine gegenüber seinem Auftraggeber, der eigene Kaste und sonst niemanden. Niemals würde er leichtfertig einen Auftraggeber verraten oder gar einen Auftrag gegen Zahlung einer höheren Summe Geldes durch das Opfer dann nicht mehr ausführen. Einmal angeheuert, ist ein Assassine ein gut getarntes U-Boot, das alles daran setzt, seinen Auftrag erfolgreich auszuführen und auch schon im Vorfeld seine sichere Flucht plant.

Das Training der Assassinen zielt neben der Vermittlung von Waffenkunde darauf ab sie emotional zu stärken, denn emotionale Zweifel oder gar Aussetzer bei der Ausführung eines Auftrags können für Assassinen tödlich sein. Es kann sein, wenn ein Auftrag zu heikel erscheint, dass er die Annahme verweigert und mag auch seltene Fälle geben, wo er es sich anders überlegt. Normal aber kann und wird man sich auf einen Assassinen da verlassen können.

Um die nötige emotionale Härte zu bekommen, werden Assassinen paarweise trainiert. Es ist beabsichtigt, dass der Trainingspartner dabei sogar zum Besten Freund des jeweiligen anderen wird, bis es irgendwann zur letzten Prüfung kommt, die da lautet den anderen umzubringen, es ist also eine Aktion auf Leben und Tod. Damit soll die nötige, emotionale Härte erreicht werden, wobei es dann noch lange nicht gesagt ist, dass der Überlebende auch tatsächlich als vollwertiges Mitglied der Kaste dann aufgenommen werden wird.

Assassinen sind dabei emotionskarg, aber sicher nicht emotionslos, widmen sich meistens mit voller Konzentration ihrem Auftrag und lassen dabei dann zumindest die weltlichen Genüsse links liegen. Während sie einen Auftrag ausführen, können und werden sie sich keine störenden Emotionen erlauben, aber während der Zeiten zwischen zwei Aufträgen kann das anders aussehen. Aber da das Training darauf zielt, dass die oberste Loyalität der Kaste gilt und sonst niemanden, einem bei der Ausführung eines Mords keine Skrupel kommen und man danach kein schlechtes Gewissen hat, ist es unwahrscheinlich, dass er eine freie Gefährtenschaft eingehen wird. Mehr erfahren

Panther und wie ich sie sehe

Gestern war ein ruhigerer Tag für mich, ich ließ es im RP langsamer angehen und trieb zwei Plots ein wenig weiter voran. Dazu war ein Besuch in Lydius nötig, dort traf ich den Tee schlürfenden Administrator im Teehaus mit einem Pani namens Ashura (gespielt von Stiller) . Es war und blieb ruhig, allerdings taten sich neue Möglichkeiten auf und so war der Besuch für mich als gelungen zu verbuchen.

Auf Ivalo war zur selben Zeit interessanterweise der Bär los, zeitweise waren 35-37 Avatare gleichzeitig auf der Sim und fast alle friedlich, ohne dass es irgendeinen Kampf, Raid oder eine besondere RP-Veranstaltung dort gab. Bei so etwas fragt man dann besser nicht lange nach, woher das kommt, sondern genießt es einfach und macht mit, das ist immer anstrengend, aber auch sehr lohnend und schön. Den Abend ließ ich dann ruhig ausklingen.

Also mal wieder ein wenig Zeit zum Nachdenken: was sind für mich Panther und wie sehe ich sie?

Panther sind im Norden Gors in den Wäldern lebende, weibliche Gesetzlose. Wichtig dabei ist, dass es sich bei Panthern um eine von den Büchern beschriebene Rolle handelt, sie sind also kanon. Panther sind dabei entweder Sklavinnen, die ihren Herrschaften aus diversen Gründen (wie z.B. schlechte Behandlung) davonliefen oder aber ehemalige freie Frauen, die das restriktive Leben in den zivilisierten Städten einfach satt haben.

Panther sind dabei Jägerinnen, keine Kriegerinnen und sie leben versteckt tief in den Wäldern in leicht abbaubaren Lagern. Man darf dabei nicht vergessen, dass Normans Bild der gegenüber einem durchschnittlichen starken Mann immer körperlich unterlegenen Frau auf Gor auch auf diese zutrifft, und das wissen diese nur zu genau.

Ein sesshaftes Leben verbunden mit Ackerbau und Viehzucht ist dabei nichts, was zu einer Panther passen würde, vielleicht legen sich aber manche ja einen kleinen Kräutergarten oder ähnliches nahe dem Lager an. Die meisten Goreaner bekommen im Laufe ihres Lebens sowieso niemals eine Panther zu Gesicht, da deren territoriale Verbreitung ja schon alleine das stark einschränkt, und halten eine Panther bestenfalls für einen Mythos, eine Legende, mit der man gut kleine Kinder erschrecken kann, wenn sie mal wieder ihr Essen nicht aufessen mögen.

Wie gesagt, leben Panther von der Jagd in den Wäldern. Das bedeutet, dass ihre Kleidung auch entsprechend aussieht, sie tragen meistens zweckmäßig gekleidet Felle am Körper, sind mit einem Jagdbogen sowie einem Speer versehen, sicherlich haben sie auch Messer, um die Beute auszunehmen, und da Jagen eine Vollzeitbeschäftigung ist, machen sie das auch meistens den ganzen Tag über: sie jagen und kehren erst abends ins Lager zurück. Bei Fleisch ist Vorratshaltung ja nur begrenzt möglich, dazu braucht es vor allem Pökelsalz, und das ist eine Sache, über die sie sicherlich kaum im Überfluss verfügen dürften. Eher könnten sie noch Fische fangen und räuchern, das geht einfacher.

Mit der Jagd einher geht ein Territorialverhalten. Jeder Tribe hat erst einmal sein eigenes Revier, das er für sich beansprucht, verirrt sich eine fremde Panther in das Revier, dann sollte sie froh sein, wenn sie keiner entdeckt, denn sonst kann ihr so allerlei passieren. Denn die Tribes sind sich untereinander nicht grün, sondern eine fremde Panther ist vielmehr jemand, der einem das wenige, eigene Essen wegjagt und so einen unerwünschten Mitesser wird in eigenem Hause wird keiner allzu lange dulden! Damit verbünden sich Tribes untereinander auch nicht ohne guten Grund, es wird kaum wirklich Berührungsflächen noch gar Kommunikation zwischen diesen geben, man existiert in gespanntem Frieden mehr so neben sich her, solange der eine die Territorien des anderen genügend achtet und damit hat es sich.

Panther sind dabei komischerweise aber auch nach Normans Diktion teilweise von Produkten der Zivilisation, wie Pfeilspitzen aus Metall, abhängig und handeln mit diesen. Wieso sie nicht einfach ihre eigenen Pfeilspitzen aus geeigneten Steinen herstellen – das geht prima und ist weitaus ungefährlicher, und jagen kann man damit auch, in der Steinzeit gab es nichts anderes – bleibt mal wieder eines der typischen Logiklöcher Normans. Also Panther handeln ab und an, weil sie auf gewisse Produkte der Zivilisation entweder nicht verzichten können oder wollen und tun dies an Handelsposten, die meistens weit vom Lager entfernt sind. Sie handeln da mit Fellen, Honig und ähnlichen, seltenen Produkten und wollen Pfeilspitzen, vielleicht Sklavenwein, Seren, Salz, Süssigkeiten und sonstigen Krempel haben, für Geld haben sie normal keine Verwendung.

Der genaue Standort des Lagers ist die wichtigste Lebensversicherung einer Panther und damit ihr best gehütetstes Geheimnis. Wehe dem, der den Standort eines Pantherlagers herausfindet, der wird bestenfalls versklavt und nie mehr rausgelassen, schlimmstenfalls direkt umgebracht. Wichtig dabei ist, dass wegen der recht leichten Bauweise so ein Lager im Laufe der Existenz des Tribes auch schon mal den Standort wechseln kann, wenn es in einem Revier nicht mehr genügend zu Jagen geben sollte oder sonstige, triftige Gründe dafür gibt.

Eine Panther wird auch nicht so ohne weiteres den Namen des Tribes verraten, dem sie angehört, den Standort des Lagers noch weniger und beim eigenen Namen ist es auch ziemlich sicher, dass sie einem Lügen über Lügen auftischen wird.

Panther sind also Jäger, leben von der Jagd und eine eingeschworene Schicksalsgemeinschaft. Das bedeutet auch, dass bei diesem Lebensstil es schwer sein wird, als frisch entlaufene Frau von Panthern als eine der ihren akzeptiert zu werden. Erstmal muss man den Tribe nämlich finden und dann noch deren Vertrauen gewinnen. Eine dabei belegte Möglichkeit ist die beliebt herzliche Aufstiegsmethode der Klingonen aus Star Trek, die den Worf in einem weckt – töte ich meinen Vorgesetzten, dann nehme sofort dessen Stellung ein, denn er war ja zu schwach und unaufmerksam mich zu töten, damit habe ich bewiesen, dass ich nützlich bin. Das muss aber längst nicht die einzige Methode sein, von einem Tribe akzeptiert zu werden.

Panther verachten Männer aus tiefstem Herzen und noch mehr deren Liebessklavinnen für das, was sie sind und die Männer aus ihnen gemacht haben. Nun ist es aber so, dass Panther je nach ihrer Vorgeschichte ab und an doch den natürlichen Bedürfnissen ihren Lauf lassen wollen/müssen, weil es sich mit aller Macht Bahn bricht. Macht nichts, da versklavt man eben einen dahergelaufenen Trottel, der ja so dumm war und es wagte, sich alleine zu tief in die Wälder zu begeben und nudelt ihn in einem meilenweit vom Lager entfernten Tanzkreis mal kollektiv so richtig schön durch. Danach ist der Fritze aber nur noch ein unproduktiver Mitesser im Lager, den man durchfüttern muss, zudem noch eine mögliche Gefahr – weil körperlich überlegen – und wird wenn man Glück hat dann bald verkauft.

Ja, übrigens Männer, eine Panther gegen einen Mann alleine wird diesen nur dann angreifen, wenn sie etwas mit ihm anfangen kann und weiß, dass der Vorteil stark auf ihrer Seite ist. Lieber natürlich jagt man in Gruppen. Der entscheidende Vorteil der Panther ist dabei deren exzellente Ortskenntnis im Wald, die die eindringenden Männer nicht haben. Wenn sie einen solchen Mann dann fangen, werden sie dafür sorgen, dass er den Weg zum Lager nicht mitbekommen kann. Im Lager angekommen verpasst man ihm, wenn er Glück hat, dann bestenfalls zur moralischen Erniedrigung einen modischen Streifenschnitt und entlässt ihn auf geeignete Weise irgendwie wieder in die Zivilisation.

Das alles macht Panther zu weiblichen Gesetzlosen, also ein Status, mit dem man vorsichtig zu leben lernt. Das bedeutet, dass man sich als Panther ohne guten Grund nicht zu nahe an Städte herantraut, in den Fellen schon mal sowieso nicht, und wenn man in eine Stadt wirklich will, dies verkleidet in passender Kleidung vornimmt, denn man will schließlich nicht als Outlaw erkannt werden. Woher die Verkleidung kommt, da gibt es viele Möglichkeiten, man kann sie erhandelt haben, hat eine freie Frau ausgeraubt, sie irgendwo einfach gestohlen oder noch bei der Flucht getragen. Panthern, die als solche erkannt werden, droht im Besten Fall „nur“ die Versklavung und durch Männer richtig angepackt geschieht das mit ihnen dann auch nur noch einmal und sie wollen daraus nie mehr zurück oder sie werden umgebracht.

Bei diesem einfachen, naturnahen und kargen Lebensstil ist es klar, wofür Panther kaum bis keine Verwendung haben werden: Kinder. Sie werden tunlichst vermeiden, schwanger zu werden, da sie ständig auf dem Sprung sind, und sicher kaum ein Kind in ihrem Lager großziehen wollen. Kinder und die damit verbundenen Probleme schränken so einen Tribe nämlich extrem stark ein, zu stark vermutlich, und wenn es dann ein Mann werden sollte… naja. Bestenfalls entführt man vielleicht ein Kind noch, um so ein Lösegeld zu erpressen, andererseits ist auch das gefährlich und ob man dem daraus folgenden Echo gewachsen ist? Fragen über Fragen…

Bei einer derart gestalteten Rolle ist es auch glasklar, das Panther wohl kaum von sich aus Städte angreifen werden, denn sie sind wenige, die Krieger sind aber viele, ihnen körperlich sowieso haushoch überlegen und bestens ausgebildete Kampfexperten, also ein Dummkopf, der so offenen Auges in sein sicheres Verderben rennt.Bbestenfalls überfällt man Bauernhöfe oder schlecht befestigte Gehöfte, aber wenn dann auch nur das selten und mit gutem Grund, die Gegenwehr eines Bauern auf eigener Scholle ist schließlich auch nicht ohne.

All das bringt mit sich, das Panther eine extrem schwer zu spielende Rolle sind, wenn man sie wirklich buchnah umsetzen will. Denn eigentlich bekommt man eine buchnahe Panther kaum jemals zu Gesicht, da sie ja lieber im Walde unter sich bleiben. Darin liegt auch die Schwierigkeit der Rolle, viele bekommen nämlich dabei gerne einen Lagerkoller, weil die Möglichkeiten der folgenlosen RP-Interaktion mit anderen im Vergleich zu anderen Rollen extrem eingeschränkt ist. Möglich ist es dennoch, aber dafür muss man eben das graue Ding zwischen beiden Ohren benutzen und den gesunden Menschenverstand einsetzen. Es geht durchaus, aber hier trennt sich dann eben auch stark die rollenspielerische Spreu vom Weizen.

Panther in SL-Gor sind nämlich häufig auch oder vor allem Datingagentur sowie vorübergehende, sonst meist folgenlose Kennelbespaßung inklusive körperlichen Freuden. Überhaupt werden mindestens 50% der in SL gespielten Panther von Männer gelenkt, häufig ist es auch eine Rolle, in der Alts von Sklavinnen mal ein wenig Action haben, wenn der Herr nicht da ist.  Die Bauweise vieler Pantherlager in SL ist dabei definitiv nicht kanon, aber dem eingesetzten Combatmeter und dessen teilweise unrealistischer Wirkungsweise geschuldet sowie den technischen Einschränkungen von SL an sich. Das buchnahe Ausspielen ist dabei auch so eine Sache, gesetzt den Fall man versklavt beispielsweise die SE oder EN eines Tribes, dann würde die buchnah gespielt wohl kaum wieder so schnell frei werden oder richtig angepackt werden wollen, in SL aber fehlt sie dann häufig einfach in der Gruppe und es ist besser, wenn sie nicht so lange vom eigenen Tribe weg bleibt. Häufig fallen und stehen Gruppen nämlich mit den Personen, die diese Anführen.

Eine Frage des Status – oder wenn Sklavinnen vergessen, dass sie gefallen sollen…

Immer wieder erlebe ich es, das andere Sklaven meinen zu wissen, was ich tragen sollte und es mir am liebsten vorschreiben würden. Ach – nicht nur mir, sondern allen Sklavinnen auf Gor. *gg*

Immer wenn ich auf solche Exemplare stoße, vergeht mir für den Moment die Spiellust. Der einzige der mir vorschreibt, was ich zu tragen habe oder nicht, ist mein Besitzer und nicht irgendeine andere Sklavin. Ich finde es auf der einen Seite gut, das es mittlerweile mehr Kleidungsauswahl gibt in SL, aber leider sind die meisten anscheinend nicht in der Lage dies auch voll auszuschöpfen. Ich trage bestimmt nicht immer Seide, sondern auch einfache Camisk, wenn ich z.B. Arbeiten zu erledigen habe, bei denen ich mich beschmutzen könnte (obwohl ich meist erfolgreich versuche, diese zu vermeiden… hihi), ansonsten mache ich mich gerne hübsch um zu gefallen.

Das ist es was eine Kajira nämlich möchte… sie möchte gefallen! Außerdem ist sie ein Aushängeschild für den Stand und Status ihres Besitzers. Hält sich jemand eine teure Liebessklavin, ausgebildet im Tanz und zudem noch spezialisiert auf die Bedürfnisse einer bestimmten Kaste, so würde sie kaum wie eine Topf oder Turmsklavin behandelt und gehalten  werden.

Aber ich vermute mal, das viele ganz einfach überfordert sind, selbstständig zu denken und alles einfach nach Schema F sein muss.

So wie Serves immer wieder gleich sein müssen, so müssen natürlich auch alle Rollen in eine Form gepresst werden. Dabei könnte meist alles so einfach sein, wenn man die Logik einfach was zulassen würde…

Es ist doch ganz und gar logisch das ein Angehöriger der hohen Kaste einen anderen Status hat, als ein Bauer zum Beispiel. Ein Kaufmann, der sehr gute Umsätze hat, wird sein Eigentum gerne zur Schau stellen, ebenso wie Sklavenhäuser. Der Goreaner an sich ist nämlich nicht geizig und protzt gerne herum.

Und wem es gefällt, andauernd als Aschenputtel herumzulaufen – bitte gerne – tut es, aber hört bitte auf, anderen euren Willen und Geschmack aufzuzwingen.

Das Jahr 2010 als Grafik

Anbei mal die Grafik meiner Statistiksoftware Piwik, die anzeigt, wieviel Besuche dieses Blog im Monat generiert:

So… ein Kreis entspricht dabei einem Monat, die Software habe ich erst 2009 installiert, daher gibt es zuvor keine Daten in dem Graphen – dafür müsste ich eine andere Auswertung fahren.

Wie man sehen kann, dümpelte das Blog so bis August mehr bei 2-300 Visits im Monat dahin und hob seitdem steil ab. Zuvor bloggte ich aber auch längst nicht so regelmäßig noch war ich da so gut verlinkt. Je nach Tag generiert das Blog momentan etwa 100-150 Visits, was schon recht ordentlich ist, im September gab es einen Ausreißer als ich zuerst über Emerald/Phoenix schrieb, da gab es an einem Tag tatsächlich alleine 480 Visits deshalb.

So richtig brummen tut das Blog erst auch wieder, seitdem ich die vorherige Blogengine Serendipity durch WordPress ausgetauscht habe, regelmäßig blogge und das WordPress mit ordentlich Plugins noch aufgebohrt habe.

In dem Sinne recht herzlichen Dank, auch für das fleißige Kommentieren, da macht es gleich nochmal so viel Spaß und bleibt diesem kleinen Blog auch in Zukunft bitte gewogen. 🙂

Gefangen? Das war einmal…

Korrektur: die im Artikel genannten Prims sind Phantom.

Es war vereinbart gewesen, dass das gestern angefangene RP so gegen 18:00 Uhr fortgesetzt werden soll. Gut, Mensch muss auch ein wenig essen, ich kam erst durch eine Verhinderung im RL so gegen halb acht wieder online und bekam auf dem Kanal die angestrengt laufenden Vorbereitungen für einen Rescue mit. Also habe ich versucht, mich auf die entsprechende Sim zu teleportieren, aber Fehlanzeige: diese war voll. Da es sich dabei um eine Homesteadsim in einem Verbund handelt ist eben bei den üblichen 20 Avataren Schluss. Also stellte ich mich OOC auf die Nachbarsim, da ich nichts besseres zu tun hatte und schaute beim Rescue mit Hilfe der Kamera zu.

Ich hatte mir noch im Vorfeld so einige Fluchtpläne zurecht geschmiedet, da die Panther so einige grundlegende Sachen nicht vornahmen. Erstens wurde bei meiner Entwaffnung zwar die Armbrust, aber nicht das gut sichtbare Gladius abgenommen. Ein „durchsucht den Male nach Waffen“ ist für mich kein regelgerechtes Entfernen von Waffen, darauf reagiere ich nicht, es gab zwischendurch noch von einer anderen Panther den Hinweis darauf, ich war zu der Zeit bewusstlos, aber es interessiert schlichtweg keinen. Zur Sicherheit habe ich mir danach in Ruhe den RP-Log dreimal durchgelesen gehabt, Abnahme des Gladius – Fehlanzeige, wie praktisch für mich, Metzelfest.

Wer mich so mit einem Gladius bewaffnet in ein Pantherlager verschleppt, der hat dann mit allerlei Überraschungen zu rechnen. Zweitens war die Zelle im Pantherlager unten im Erdreich drin, es gab davor ein Eisengatter und fertig, also keine Steinplatte oder dergleichen, sondern simpler begraster Boden. Selbst ohne Schwert hätte man sich da ein Loch unten durch graben können, was vielleicht sogar im Sinne der Anlage ist, ich bekam zwischendurch auch mal einen Becher mit einem Trank gereicht, den hätte ich in der Zelle behalten und ebenfalls dafür zweckentfremden können. Wie auch immer, das für mich Beste war noch gewesen, dass ich in der Zelle vollkommen frei beweglich gewesen bin, da mir netterweise alle Fesseln abgenommwn worden sind.

Neben den üblichen Begleiterscheinungen von solchen Kämpfen, nämlich Lag in Tüten, wurde aber auch klar, dass das Pantherlager besonders gestaltet worden ist. Überall an den strategisch wichtigen Stellen befinden sich nämlich im Boden eingelassen unsichtbar gemachte Prims, die aber nicht Phantom sind. Das hat zur Folge, dass man sich erstens wundert, wieso viele Pfeile nicht ankommen, es ungleich schwerer ist, den Gegner zu treffen der aber wegen seiner erhöhten Stellung umgekehrt kaum ein Problem hat und dieser so einen gewaltigen, unfairen Vorteil hat. Ich bin da der Meinung, wenn man schon ein großes Schutzbedürfnis hat, bitte das soll jeder bauen, wie er mag, aber dann mit sichtbaren Wällen, Zäunen und Palisaden, so dass man sich darauf einstellen kann.

So aber war mir nur für dieses RP meine Zeit zu schade, ich sagte auf dem Gruppenkanal dass ich wegen diesem Mist das RP abbreche und verschwand. Man muss sich echt nicht alles geben, so viel Fairness sollte schon sein, das man freiwillig auf solche billigen Taschenspielertricks verzichtet. Eine gute Stunde später wurde das RP für die ganze Gruppe abgebrochen, da einfach zu viel vorgefallen war.

Übrigens noch eine Korrektur, die ich erfuhr: Panther’s Rescue war nur am Rande in die Sache involviert, es ging von zwei normalen Tribes aus, die kamen erst ziemlich am Schluss mit ins Spiel, als der Zug schon mächtig am Rollen war.

Aber was sage ich, ein Bild sagt ja mehr als tausend Worte, schaut es euch einfach hier in der kleinen Gallerie selber an (und genießt mein neues Gallery-Plugin):

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Gefangen

Der Titel sagt es schon: in character bin ich momentan gefangen und harre der Dinge, die da kommen und erlebe dabei Sachen, die Zeusel sich im Grabe umdrehen lassen würden, wäre er schon tot, vielleicht der momentan ja stark gelangweilte Zeusel aber auch interessant finden würde. Keine Ahnung.

Dabei gingen die Angreifer relativ trickreich vor: sie schickten eine als Weinhändlerin getarnte Frau samt zwei vermutlich ebenfalls getarnten Sklavinnen vor, die uns ein Fall Wein schenken wollte, aus welchen Gründen auch immer. Sie kam mir schon von Anfang an ein wenig seltsam vor (OOC wusste ich schon am Tag vorher, was da anrollt), welche Frau noch dazu mit einer solchen Ladung reist ohne Eskorte so viele Tausend Pasang? Immerhin gibt es einige Krieger auf Asperiche, die einem gerne begleiten und auch beim typischen Smalltalk über Asperiche ging es nicht allzu sehr in die Tiefe. Wäre sie auf Zack gewesen, hätte sie einfach behauptet, die Eskorte ist am Schiff/Wald/irgendwo einen heben und fertig, das geht ja immer problemlos. Es gab von den Leuten nahe des Stadttores erschreckende Beobachtungen, nämlich viele verdeckte Bewegungen im Wald durch Jägerinnen, die man aber sah, aber seltsamerweise standen die dort auch nur mehr wie die Ölgötzen rum und warnten keinen. Also kurz und gut: es roch nach einer derben Falle.

So kams dann eben zu dem üblichen K(r)ampf, die Weinhändlerin selber beherrschte RP-Kampf nicht noch ging sie darauf ein, machte aber nichts, weil mit mindestens 20 angreifenden Panthern der ultragoreanischen Megaallianz Panther’s Rescue hat man so viel zu tun, dass einem dafür auch keine Zeit mehr bleibt. Commanderchen samt noch jemand tranken törichterweise von dem mit Thassapulver versetzten Wein und wurden sofort bewusstlos, ich rammte dann erstmal mein Schwert ins Faß, damit es sofort ausläuft und danach war die fette Schlacht auch schon mehr als gut im Gange.

SL zeigte dabei mal wieder kräftig, wieso es als Plattform für Kämpfe nicht wirklich taugt, der Lag war wie immer reichlich vorhanden und grauenhaft. Tja, ich hatte dann noch Zeit genug, eine Panther die törichterweise mit Bogen in den zweiten Stock des Rathauses mit dem Schwert zu fangen und zu entbinden, da kam eine andere hintendrein mit ihrem Bogen (tjaja, sehr sinnig, aber wirkungsvoll) und so wendete sich eben das Blatt. Die Vorräte wurden ausgeraubt und ich von einer Amateurin schnell entwaffnet, gefesselt und rausgebracht.

Dabei dachten die mal wieder nicht daran, was geschieht, wenn man jemanden liegend über den Boden hinter sich herzieht, weil er wegen Fesseln nicht gehen kann. Da das über weite Strecken genug aber so von den Pathern zelebriert wurde, wurden sie von mir mit einem bewusstlosen Avatar belohnt, der zudem sich an allen freien Hautstellen überall mehr oder minder tiefe Schürfwunden zuzog. Dann gab es den Abflug in diverse Pantherlager und die Gefangenen wurden auf mindestens drei verschiedene Pantherstämme verteilt, was alleine schon sehr unsinnig ist. Aber gut, was will man von Panther’s Rescue auch anderes erwarten, ne? Wer mit denen spielt, der kriegt eben genau das und fertig, also kein Grund zum Jammern.

In der Zelle des Pantherlagers (natürlich unterirdisch und der Weg dorthin mit einem Aufzug versehen, aber ansonsten sieht es nach einem der besseren Lager und weniger wie die übliche Festung aus) gabs dann eben erstmal Entfesslung und kalte Dusche. So richtig wussten die Panther dann auch nichts mit mir anzufangen, es wurde aber auch dafür gesorgt, dass sich ständig jemand um mich kümmerte. Ich bekam das üblich nette Folter-RP mancher bekannter Panthergrößen mit. Da kann ich nur sagen: das ist absolut nicht meine Welt.

Mag sein, dass die Panther anderes gewohnt sind als mein Spiel, aber wenn da IC jemand abgekämpft verschleppt wurde in irgendein Pantherlager und dort in einer unterirdischen Zelle hockt, dann hat der erstmal anderes im Sinn, als nur seinen kleinen Willi hochzukriegen noch wirkliche Lust darauf. Dazu kommt noch eine weitere unwesentliche Kleinigkeit, die zu gewissen Vorteilen führen könnte.

Vom OOC-Standpunkt heraus war und ist das Spiel absolut regelgerecht abgelaufen und es gab bis dato keine der sonst üblichen OOC-Diskussionen und Jammereien, die so sehr nerven, also ist das eine durchaus beachtliche Leistunng. Wie es weitergeht wird sich dann in Bälde zeigen. Bisher waren sie alle OOC ausgesprochen höflich und haben sich auch fürs RP bedankt. Ich sehe es mal als eine neue Erfahrung an und man kann’s mal spielen, aber ehrlich gesagt fehlt mir ohne Panther auf meinem Globus nicht wirklich etwas noch finde ich solche Megaallianzen besonders toll oder gar sinnvoll.

Glanz und Elend der Wikipedia oder: Der König ist tot, lang lebe der König!

Mir schwirren gerade diese Gedanken im Kopfe herum, nachdem ich ja schon über den Schwachsinn von Blogs als Forenkillern schrieb. Bei demokratisch und pseudodemokratisch legitmierten Systemen ist es früher oder später häufig der Fall, dass sich eine Art innerer Zirkel der Macht bildet, der oft abgehoben über allem schwebt und – obwohl vielleicht nur mit den besten Absichten bewaffnet – genau dafür sorgt, dass der Karren gehörig gegen die Wand fährt. Das Paradebeispiel dafür nach wie vor ist und bleibt vor allem die deutschsprachige Wikipedia.

In der Wikipedia sind alle gleich, aber manche sind gleicher was häufig für gehörigen Frust bei Autoren sorgt. Eine Elite von etwa 500 gewählten Administratoren sorgt theoretisch dafür, dass die Wikipedia funktioniert, in der Praxis aber häufig leben sie reinsten Bürokratismus aus. So passiert es häufig, dass ein neuer Autor stolz stundenlang einen Artikel über etwas für ihn wichtiges schreibt, und das erste, was man kassiert ist ein – na, was wohl? Richtig! – Löschantrag wegen Irrelevanz.

Dabei sind die Leute, die dann häufig routiniert solche Anträge stellen, nicht mal die Spezialisten in der Sache an sich, aber es geht ihnen ums Prinzip. Die Wikipedia spaltet sich in zwei große Lager, die Inklusionisten und Exklusionisten. Während die Exklusionisten der Meinung sind, so ziemlich alle relevanten Themen seien schon zur Gänze abgehandelt, man solle sich mehr um die Qualitätskontrolle bemühen und kaum noch wirklich neue Artikel schreiben (ähnlich sinnvoll wie die großen Physiker in den 1890er Jahren, die meinten, man habe inzwischen alles in der Physik erforscht, und dann kam Einstein mit der Relavitätstheorie sowie die Quantenmechanik auf) , gibt es die Inklusionisten die der Meinung sind, Speicherplatz ist billig und wenn man schon sich auf die Fahnen geschrieben hat, das Weltwissen insgesamt sammeln zu wollen, dann müsse die Wikipedia nur so vor Artikeln strotzen. Das sind die beiden Extreme, zwischen denen die Wikipedia hin und her pendelt, und in diesem Spannungsfeld, ja fast kann man sagen Schlachtfeld befinden sich die normalen Autoren, die nur eines wollen: einen Artikel schreiben oder möglicherweise korrigieren.

Nun ist die deutschsprachige Ausgabe der Wikipedia die zweitgrößte weltweit, nur die englische hat noch mehr Artikel. In der englischen Ausgabe sieht man, wie ein überwiegend inklusionistischer Ansatz funktionieren mag, während die deutsche Ausgabe vom Club der oft abgehobenen Administratoren, Löschungskreuzzüglern und den berühmt-berüchtigten Relevanzkriterien sich zu Tode reguliert. Wer täglich gerne großes Popcornkino genießen will, der sollte sich die tagesaktuellen Löschanträge reinziehen, da ist oft Spaß garantiert.

Fakt ist aber auch, dass die Wikipedia ein Erfolgsmodell und eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen ist. Sie hat es geschafft, die traditionellen Nachschlagewerke wie Brockhaus und dergleichen als neuer König des Weltwissens zu beerben, aber daraus entsteht auch natürlich neue Verantwortung, derer sie bis heute nicht gerecht wird. Das gesamte Projekt befindet sich nach wie vor in einer Orientierungs- und Konsolidierungsphase.

Die hauptsächlichen Kritikpunkte an der Wikipedia sind dabei weder neu noch unbekannt, die meisten gefrusteten Autoren aber vollziehen für sich die Konsequenz still und leise – und gehen lautlos. Damit gehen der Wikipedia die regelmäßigen Autoren aus, übrigens nicht nur der deutschsprachigen. Der bürokratische Bodensatz und Amtsschimmel macht es sich derweil auf seinen selbst verliehenen Pöstchen bequem und schaltet und waltet dabei weiterhin nach eigenem Gutdünken. Schlimmer noch, häufig ist man stolz auf seine fragwürdigen Leistungen, verleiht sich gegenseitig selbst gebastelte Ehrentitel und Orden für die Leistungen an der bösen Löschfront und fühlt sich furchtbar wichtig. Zu dumm nur, dass diese mit sehr viel Selbstbeweihräucherung und selbst gebastelten Lametta behangenen Krieger der Wikipedia nicht einfach irgendwann dank der Schwerkraft nach vorne umkippen und so mal mächtig auf die Schnauze fallen.

Neu war allerdings für die Wikipedianer, dass sich Ende 2009 die geballte Wut der Netzgemeinde auf einmal massiv entlud und es ein Zornesgewitter gab, das über sie prasselte, welches sich gewaschen hatte. Leute wie fefe (Felix von Leitner), der mit seinem Blog genügend Reichweite hat, berichteten täglich über die absurd bis surreal anmutenden Zustände in der Wikipedia, es war eines der Leitmedien, das die bei vielen inzwischen gegangenen Autoren angestaute Wut sammelte und zielgerichtet durchs globale Dorf getrieben. Die Wikipedianer wussten gar nicht mehr, wie ihnen geschah, sie hatten ja nach wie vor die besten Absichten, und und und… es entstanden damals eine Vielzahl an Ideen, wie man die Problem beheben könnte. Eine simple war zum Beispiel die Einrichtung einer Müllopedia gewesen als offizielle Schwester der Wikipedia, in der alle gelöschten Artikel archiviert werden. Während das inzwischen Dritte mehrfach aufgebaut haben, fehlt so etwas offiziell bis heute, schade.

Ein Jahr nun nach der großen Diskussion um die Wikipedia kann man mit Fug und Recht sagen: es hat sich nicht viel geändert. Das alte System funktioniert so, wie gehabt, nach wie vor laufen die Autoren in Scharen weg und keiner will es gewesen sein, und die Leute, die in der Wikipedia am meisten zu sagen hätten haben in Wirklichkeit gar nichts zu sagen, weil das System so gestrickt ist, dass ihre Stimme nicht wirklich Gewicht hat noch überhaupt gehört wird. Nach wie vor bestimmt eine Elite darüber, was relevant und irrelevant ist und solange das bleibt, solange wird die Wikipedia auch weiterhin ungeheuer viel Fachwissen verlieren. Es gibt konkurrierende Ansätze wie Citizendium, die aber längst nicht diese Wucht entwickelt haben, und solange wird die Wikipedia der King of the Hill without a clue sein, man bestimmt zwar das Geschehen aber hat keine Ahnung, wohin man will. Das wird sie noch solange sein, bis etwas anderes kommt, das sie ablöst – das kann im Internet möglicherweise sehr schnell oder nie geschehen – oder sie selbst dank des teutonisch akkuraten Bürokratismus für die Mehrheit wegen zu großer Lücken einfach irrelevant geworden ist.

Fefe sieht das übrigens inzwischen auch pragmatisch, er ist der Meinung lass die sich bekriegen, bis kein Schwein mehr übrig ist, beobachten wir den Niedergang lieber aus der Ferne und dann erst kann man anfangen, etwas wirklich Neues, besseres aufzubauen. Die geballte Inkompetenz verbunden mit der dahergehenden Merktbefreitheit und den Faktoren, die das System in der Form nach wie vor stützen sind einfach zu übermächtig.

Und was kann man daraus lernen? Einfach: nicht immer ist das, was eine Community will das, was die selbsternannte Elite will, die die Geschicke lenkt. Oft versteht sie ab einem gewissen Zeitpunkt selbst bei bestem Willen nicht mehr wirklich die Sorgen, Nöte und Wünsche der Community, und diese geht meistens den Weg des geringsten Widerstandes: sie verschwindet, bis nur noch schlimmstenfalls eine Leiche übrig bleibt. So geschieht das gerade bei der Wikipedia, dasselbe Muster lässt sich auf viele Foren übertragen, und und und…

Blogs als Forenkiller? Nein, Mods als Forenkiller!

Dala denkt drüben bei sich über „Blogs als Forenkiller“ nach und wieso DAS Forum im Vergleich zu früher viel weniger frequentiert ist. Neben ihren Analysen, die ich richtig finde, mal dazu noch genauer hier meine Meinung.

Niemand kann dazu gezwungen werden, seine Inhalte nun in ein Forum oder Blog zu kippen, jeder wählt für sich die Plattform seiner Wahl selber aus. Ein Blog hat den Vorteil, das man selbst verantwortlich ist und bestimmt, worüber es geht, in einem Forum ist man auf den Betreiber angewiesen. Ein Blog dient dabei meistens hauptsächlich dazu, über eigene Standpunkte zu schreiben und vielleicht entsteht daraus eine Diskussion, dazu müssen es aber genügend lesen – ein Forum dient dagegen immer der Diskussion. Das ist der Hauptunterschied zwischen den Plattformen – hier Blog als Tagebuch, dort das Forum als Diskussionswerkzeug.

Ein Forum ist dabei etwas, um das herum eine Community entsteht. Lässt man ein Forum lange genug laufen, so ergibt sich das von ganz alleine. Nun ist aber das, was die Forensleitung gerne hätte, nicht immer das, was die Community machen will – und umgekehrt. Solange der Forumsbetreiber mit der Community pfleglich umgeht, transparent ist und auf seine Benutzer hört, ist alles kein Problem. Beginnt er aber abzuheben und komische Aktionen durchzuziehen, dann sind Teile der Community äusserst beweglich, holen sich woanders ein Forum und wandern dorthin.

Das ist dort sehr schön zu betrachten. Die Moderation war früher teilweise ein wenig seltsam, die Chemie zwischen Moderation und Teilen der Benutzer stimmte absolut nicht mehr, also sagten sich diese Benutzer irgendwann „Es reicht, das muss ich mir nicht bieten lassen, woanders kann ich auch schreiben!“ und spalteten sich ab. So entstand das Fairforum, in dem heutzutage der Großteil der früheren Volumeposter von DEM Forum schreibt, seine Insiderstammtischthreads unterhält und dort weitestgehend glücklich ist. Es ist ein nettes, kleines Spammerforum und diese Posts samt Benutzern fehlen natürlich im alten Forum nun.

Es gibt ja Buchhaltertypen, die solche Stammtischler schlimm finden, nur übersehen diese regelmässig, dass die Stammtischler neben ihren Insiderthreads auch sich an normalen Diskussionen beteiligen können und dies gerne tun. Also sind auch diese für ein Forum wichtig, ein gesundes Forum jedenfalls wird immer seine Stammtischler haben, es ist ein Zeichen von gesunder Forenkultur.

Dazu kommt, dass das Fairforum nicht die einzige Abspaltung von diesem Forum ist, es gibt weitere Gruppen, die dort früher Unterforen hatten, aber inzwischen (warum auch immer) abgewandert sind wie die Bilderstürmer, Schiffsratten oder Amazonen. Damit verbunden ist auch deren Traffic in deren eigene Foren abgewandert.

Nun ist es so, dass das Gorforum dort im Vergleich zu früher recht tot ist. Ist das schlimm? Nein, das ist normal. Die grundsätzlichen Diskussionen sind inzwischen alle mehrfach geschlagen worden, man kann es alles in Ruhe dort nachlesen und gewisse Themen neu aufzuwärmen bringt nichts mehr noch hat die alte Belegschaft dazu Lust. Der Hype ist vorüber, man ist im Alltag angekommen.

Ein weiteres Phänomen der Forenkultur ist auch, dass man ständig Nachwuchs bleibt, weil viele Leute nur eine gewisse Zeit aktiv bleiben. Also nimmt natürlich die Anzahl der aktiven Schreiberlinge ab, das kann man dort auch sehr gut betrachten.

Dala hat absolut Recht wenn sie schreibt, dass sich verschiedene Typen von Forenbewohnern herauskristallisieren. Das gab es schon immer so und wird es immer so geben, das ist nur natürlich. Aber diese können auch nur dann leben, wenn die normale Forenbewohnerschaft sie füttert, was sie kaum noch macht, auch daher ist es viel ruhiger.

Sicher gibt es auch Leute in dem Forum, die ich mit rausgekantet habe, wie z.B. einen Pausenclown damals der seltsamerweise wegen verschiedener Freundschaften unter Artenschutz zu stehen schien, der ständig jeden Thread nur mit seinen Clownereien beehrte, aber niemals zur Sache beitrug und so einfach nur gehörig nervte. Das finde ich nach wie vor nicht schade drum, ebenso finde ich es nicht schade drum, dass Personen inzwischen nicht mehr da sind, die wirklich jeden Thread einzig und alleine als Bühne dafür zu nutzen, in ellenlangen Posts, die sonst keinen interessierten, ihre gegenseitige Feindschaft zu pflegen.

Aber in der Summe liegt die Entwicklung des Forums dort einfach daran, dass die Alten der Diskussionen müde sind, die Neuen ihren Weg nicht wirklich dorthin finden, alles Wesentliche bereits diskutiert worden ist und nach wie vor Einige auch so ihre Probleme mit manchen Modentscheidungen haben. Alles in allem ist das der Lauf der Welt, manche Sachen kann man noch retten, andere nicht – und wenn das Forum tot sein sollte, geht davon die Welt auch nicht unter.

Denn sollte wirklich Bedarf für ein solches Diskussionsforum sein, existiert dann extrem flott mindestens ein neues Forum, das ist ja das Schöne am Internet. Ich bin dort selber mit aktuell 637 der berühmten grünen Däumchen der wohl am höchsten durch die Community dekorierte Benutzer überhaupt, kaufen kann ich mir davon aber nichts noch hängt mein Herz dran. Sollte es tatsächlich dort Bedarf an Diskussionen geben, wird es sich auch wieder damit füllen, ansonsten lässt weiterhin jeder seine Hirnfürze dort raus, wo es ihm passt.