Gor auf Deutsch ist vorübergehend geschlossen

Die Chatfunktion in Gor auf Deutsch ist vorübergehend wegen der gestrigen Ereignisse geschlossen, und das kam so: zuerst jagte Thor Tracer eine Mitteilung durch diese, von ihm gegründete Gruppe, dass Avatar XY sowohl in SL als auch RL definitiv weiblich sei. Die Spielerin hinter dem Avatar sei ihm persönlich bekannt, die Meldung lässt darauf schließen, dass dieser Avatar in der letzten Zeit ein massives Mobbing in SL erfahren haben muss und Thor wollte durch die Meldung eben einfach helfen.

Das ist und bleibt eine durchaus legitime Sache, sollte man meinen, über die es nicht viel zu diskutieren gibt. Ein Irrtum, wie sich aber herausstellte. Zur Erinnerung, die Charta von „Gor auf Deutsch“ liest sich so:

goreanisch

Chat: Fragen zu Gor-RP, Infos dazu, Hilfe in Gor, kein persönlicher Streit, keine längeren Diskussionen, keine Begrüßungsrunden

Mitteilungen: 1. eigene Veranstaltungen, Termine, zentrale Änderungen und Ausschreibung von Funktionen 2. nicht wiederholt. An Termine davor 1x erinnern. 3. Für goreanische Produkte darf 1x im Monat geworben werden. 4. KEINERLEI Diskussionen und Bewertungen anderer Gruppen, Sims oder Personen in Mitteilungen. – Mitteilungen für andere NUR durch Moderatoren

Was entstand war eine Diskussion der Merkbefreiten und Zombies, die sich irgendwie an Thor stören und es einfach nicht sein lassen können, ihm bei kleinster Gelegenheit mal so richtig eine reinzuwürgen. Deren Argumente waren so hanebüchen wie ebenso deren Vorstellungen, wie sich ein Gruppengründer nun in seiner eigenen Gruppe zu verhalten habe und auch nicht. Es war regelrecht ein wütender Mob, der da entstand mit dem hauptsächlich einen Ziel: wir machen Thor mal wieder so richtig, richtig fertig.

Ehrlich, wer den Chat mitverfolgt hatte, der kann schon ein wenig an so manchen Mitspielern zweifeln. Das war teilweise so daneben, das kann sich wirklich kein Schwein ausdenken, und wenn doch, dann findet man normalerweise solchen Schrott in den geskripteten Pseudorealityshows auf Sat 1 oder RTL. Vielleicht rekrutieren diese Sender sogar die Schauspieler aus „Gor auf Deutsch“ oder kriegen daher teilweise ihre Ideen, mich würde es jedenfalls nicht mehr wundern.

So kam es denn jedenfalls, wie es kommen musste – nachdem mehrere Appelle in den Kanal, man möge doch bitte mal gepflegt den Rand halten, nicht fruchteten, machten die Moderatoren schließlich den Chat dicht. Das sorgte dann dafür, dass sich ein Teil der Krakeeler nach „Erwachsenen Gor auf Deutsch“ verdrückte, um dort weiter zu lästern, was wiederum zur Folge hatte, das die tatsächlich noch wenig wachen, vernünftigen Mitmenschen am Verstand der Krakeeler heftig zweifelten und sich fragten, was denn daran noch erwachsen sei und sie haben sich wohl in der Gruppe verirrt.

Dabei ist es doch wirklich so einfach: sollen mal all die Unzufriedenen, denen Gor auf Deutsch auf den Keks geht, doch einfach eine der Ersatzgruppen – derer gibt es zahlreich – zu einer passablen Größe bringen und damit etablieren, schon sind sie Thor los. Bis dahin aber werden sie schon ihre Gründe haben, wieso sie im ach so „schlechten“ Gor auf Deutsch auch weiterhin drin sind und sollten besser den Rand halten sowie mal dringend den Begriff „virtuelles Hausrecht“ verinnerlichen.

Eigentlich ist der abgeschaltete Chat eine gute Sache – man sollte es glatt zum Dauerzustand erklären. Der Gruppe kann es nur nützen!

Die Sa Me Ki’Kara oder: faszinierend…

Ich habe noch Coris lange Ausführung über Panther in den Ohren und las heute etwas von einem neuen Tribe namens Sa Me Ki’Kara, der auf einer Fullprimsim haust. Die Sim sieht schön gemacht aus, und das besondere am Tribe ist, dass die Regeln etc.pp. alles in einem Forum nachzulesen sind, man verzichtet völlig auf Notecards dabei.

Die Adresse des Forums wurde auch schon in Gor auf Deutsch publiziert und ist kein Geheimnis, sie lautet http://samfelag.forumprofi.de. Als ich das Forum mir heute anschaute dachte ich zuerst „Holla die Waldfee, da steht aber einiges sehr öffentlich drin“ und machte die Forumsverwalterin dort darauf in IMs aufmerksam. Die Antwort war kurz und sinngemäß, das sei alles so gewollt und richtig eingestellt, es gäbe noch einige interne Bereiche, die wirklich nicht sichtbar seien. Also sind diese Informationen hochoffiziell öffentlich gewollt lesbar von Seiten des Tribes.

Neben den üblichen Informationen wie die Simregeln finden sich auch offen die stammesinternen Regeln, in den Regeln finden sich neben dem Üblichen die Tatsache, dass ein Kur genehmigungspflichtig ist aber dafür auch zweimal den Meter resetten darf (Drama, ick hör dir trapsen!) und dass Sklaven die Sim besuchen dürfen, wenn sie Collar und Sklavenpapiere tragen und Simregeln brechen persönliche Limits.

In den stammesinternen Regeln findet sich dann diese interessante Passage:

Die Sa Me Ki’Kara helfen allen anderen Panther- und Taluna-Tribes, es sei denn, die Fehde besteht mit einem anderen, nicht mit den Samfélag verfeindeten Stamm.

Mhmh. Panther aller Tribes vereinigt euch, der olle Karl Marx lässt grüßen! Ich stelle mir das interessant vor, sollten die mal auf die Wakanda oder Seraka treffen, die ja in der Hinsicht ganz anders ticken.

Weiterhin ist auch interessant, dass die Veranstaltung mal Sa Me Ki’Kara und mal Sa Me Samfélag heißt, das wird selbst in den Regeln nicht strikt durchgehalten, vermutlich ein Flüchtigkeitsfehler oder die Umbenennung ist erst kurze Zeit her.

Dann noch dies:

Sklavinnen ohne vollständige Sklaven- und Reisepapiere ist das Verlassen des Dorfs verboten. Ein Verlassen der Insel ist nur erlaubt, wenn dies in den Reisepapieren ausdrücklich vermerkt ist.

Also Panther, deren Sklavinnen unter Umständen alleine reisen und sogar noch die ominösen Reisepapiere haben. Mhmh, jaja.

Auch kann man lesen, dass man sich der Stadt Ianda verbunden fühlt und die Frauen dieser Stadt jederzeit freies Geleit auf der Sim genießen, Freunde der Iandaer sind auch Freunde des Tribes. Mh ja.

Es ist aber auch interessant, dass es bei einem derart fortschrittlichen Tribe keine Duldung von weiblichen Assassinen und Mercs gibt. Was es in den Büchern nicht gibt, wird also da auch nicht gespielt.

Alles in allem eine faszinierende Sache.

I am legend

Im Jahre 1954 erschien in den USA der düstere Science-Fiction-Roman „I am legend“ – zu deutsch „Ich bin Legende“ – von Richard Matheson.

Der Inhalt des Romans ist dabei, kurz gefasst, der folgende: die Welt ist nach der globalen Apokalypse in Form einer Seuche total im Sack. Die Natur erobert sich langsam, aber beharrlich die Städte durch Überwucherung zurück.

Einst belebte Millionenstädte sind tagsüber menschenleer, des Nachts werden sie von den einstigen Menschen, die durch die Seuche zu den toten Vampiren wurden, heimgesucht. Diese können im Sonnenlicht nicht überleben. Einzig und alleine ein Mensch namens Robert Neville ist aus welchen Gründen auch immer immun gegen die Seuche und von seinem täglichen Kampf gegen den Wahnsinn wegen der Isolation und nächtlichen Kampf gegen die Vampire handelt der Roman zunächst.

Der Kniff dabei besteht darin, dass längst nicht so eindeutig klar ist wie vielleicht anfangs des Romans, bei wem es sich denn nun um die Guten und wem um die Bösen handelt. Eines Tages trifft Neville auf eine junge Frau, die ebenfalls immun zu sein scheint und baut eine Beziehung zu ihr auf. Das geht aber nur solange gut, bis er herausfindet, dass diese Frau trotz ihres Agierens im Sonnenlicht an der Seuche erkrankt ist. Tatsächlich ist es einer Gruppe von Leuten, die sich die „lebenden Vampire“ nennen gelungen, eine Pille zu entwickeln, mit derer Hilfe sie bei Tageslicht überleben können – immun gegen die Seuche sind sie dabei dennoch nicht. Die Frau selber war eine Spionin dieser lebenden Vampire, die Neville auskundschaften sollte, da ihre Angehörigen ihn bald holen kommen werden, um ihn hinzurichten.

Und so kommt es denn auch, nach einem Kampf wird Neville von den lebenden Vampiren gefangen genommen; die lebenden Vampire rotten zusätzlich nach und nach die toten Vampire aus und bilden eine neue Gesellschaft.

Als er wieder erwacht, wird ihm von der Frau eine Pille gereicht, die er einnehmen soll, bevor sie ihn öffentlich hinrichten. Neville schaut aus dem Fenster auf die Vampirmassen und erkennt dabei, dass er selbst nun für die Vampire das abnormale Monster ist. Die Vampire haben gelernt, mit der Erkrankung zu leben, während er ein Mythos ist, der die getötet hat, die sie geliebt haben. Er ist für die Vampire genau das, was er selber in den Vampiren sah: ein Übel, das notwendigerweise vernichtet werden muss. Als er letzten Endes die Pille schluckt, endet dabei der Roman mit der titelgebenden Zeile: „Ich bin Legende!“ (Übrigens, wer sich das als Film anschauen will, nehmt die Verfilmung aus dem Jahr 1971 mit Charlton Heston und nicht den Mist mit Will Smith. ’nuff said.)

Ja, wie komme ich nun auf diesen interessanten Roman? Nun, ich habe heute bei Stiller Himmel drüben dessen Blogpost mit dem schönen Titel „.“ gelesen, und da drängten sich mir doch deutliche Parallelen dazu auf.

Stiller missfällt offensichtlich dabei so einiges am momentanen Spielbetrieb in Lydius und wünscht sich Handlungsbögen, die nicht konsensbasierend, sondern storybasierend sind. Gut, mag jeder sehen wie er es mag. Dazu gibt es einige Punkte, die ihm nicht gefallen, als da wären:

  1. das Kapern von Blogs anderer Leute für Semi-RP, damit hauptsächlich gemeint kann nur Zastas Blog drüben sein, dessen tägliche Posts momentan so zuverlässig 30-40 Kommentare erreichen. Ja, das kann man schlecht finden, aber welche Art von Kommentaren man in seinem Blog haben will oder auch nicht ist noch immer die Sache des jeweiligen Blogbetreibers alleine.
    Will heißen: solange Zasta da keinen Handlungsbedarf sieht und ausmistet, moderiert, was auch immer, lasst das die Leute doch nur machen. Schlimmer wäre es ja, sie würden ins eigene Blog rüberkommen und dort kommentieren (hust, hust, Kommentare im eigenen Blog, wie furchtbaaar!), und wem’s nicht gefällt, der soll es doch einfach überlesen und fertig. Es wird schließlich keiner dazu gezwungen, die Kommentare in all der Breite zu lesen!
  2. Valide, aber warum machen das manche Leute? Weil die Medien da sind, teilweise es auch da keine Werkzeuge gibt, das zu lenken und fertig. Mit einem gewissen Rauschen wird man immer leben müssen, die Kunst besteht in der Selektion.
  3. Mal wieder die volle Breitseite gegen OOC-Flohmärkte, Feiern und dergleichen. Dies sehe ich durchaus in Tradition des Puritanismus in den USA, über den H.L. Mencken ja sagte, er sei die „alles beherrschende Furcht, irgendwo könnte ja irgendjemand tatsächlich glücklich sein.“ – und das geht gleich mal gar nicht.
    Schlimmer noch, bei solchen Events ist nicht mal RP möglich, furchtbar, furchtbar… vermutlich zwingen sie die armen, missverstandenen Rollenspieler mit vorgehaltenem Gladius zur Teilnahme daran, warum sie es nicht schaffen, dann einfach fern zu bleiben und in Ruhe ihr eigenes Spiel zu spielen, das wird Stillers ewiges Geheimnis bleiben, wie mir scheint.
    Was gibt es dazu zu sagen? Leben und leben lassen, Punkt. Eine Sim will finanziert werden, ein bisschen Toleranz hat noch niemandem geschadet und vor allem ist Meckern über so etwas recht einfach – wer bessere Ideen hat, wie man ein wenig Gemeinsinn in die eigene Spielergruppe mit einbringen kann und wie man den Bekanntheitsgrad steigern kann, der darf sie sicherlich gerne mit Freuden umsetzen. Mit Big Mecker wie hier alleine jedenfalls ist das nicht getan.

Mit dieser unflexiblen Haltung jedenfalls wird sich Stiller ziemlich sicher über kurz oder lang frustriert ins Altersheim der genervten Goreaner begeben und fortan da nur noch über Gor dozieren, wie es sein könnte, aber als Legende dann nicht mehr spielen – oder er macht das, was seinerzeit Zeus‘ mit Aventicum tat, er schnappt sich mal ein paar Kumpels, die mit ihm auf einer ähnlichen Wellenlänge liegen und stellt selbst eine Sim auf die Beine, die genau so aufgebaut ist, wie er es sich vorstellt, und dabei kann er dann mal der Welt zeigen, was in ihm steckt und wie man alles richtig macht. Viel Spaß dabei!

WTF???

Folgende Mitteilung ist im Archiv von GaD:

Alles über Vampir-RP auf Gor: Es gibt keine Vampire auf Gor. Nie. Nirgendwo. Vampir-RP ist absolut außerhalb jedes denkbaren Gor-RPs.

Gar… nicht… erst… darüber… nachdenken, wie es wohl dazu gekommen ist. ARGH!

So absurd kann die Realität sein

Kennt ihr schon diesen Witz? Also… geht ein Fleischfresser in ein bekanntes vegetarisches Restaurant, setzt sich hin und liest die Karte. Nach genauem Studium dieser Karte verlangt er als Speise „Ein schönes Steak, blutig bitte“ – und als die Bedienung ih unter dem Hinweis „Entschuldigen Sie bitte, aber wir sind ein vegetarisches Restaurant, wir führen überhaupt kein Fleisch.“ zu einer anderen Speisenwahl animieren will, da beginnt der Gast sich nur lautstark darüber zu auszulassen, wie es denn sein könne, dass man in einer Gaststätte denn kein einfaches Steak bekäme als ehrlich zahlender Gast, wo käme man denn da nur hin! Sodom und Gomorrha, immerhin ist der Gast noch König und das sei ja der Gipfel der Unverfrorenheiten! Das Ende vom Lied ist, dass der Gast sich so in Rage redet, dass man ihn am Ende in hohem Bogen aus dem Laden einfach hinaus wirft.

Absurd, sollte man meinen. Aber nichts ist so absurd, dass es nicht dennoch durch die Realität eingeholt wird und so ist es auch gewesen. Heute begab sich nach Ivalo ein Spieler, der fleischgewordenes Cool wie ein Actionheld auszustrahlen scheint und so vom Aussehen her mehr in die Kategorie „Gor Modern“ einzuordnen ist. Er legt Wert auf sein Aussehen und seine Katanas. Katanas sind cool und seit Gor Band 29 ja auf Gor eingeführt, wer könnte da denn bitte da noch etwas gegen diese haben?  Katanas aber sind dummerweise in Ivalo und allen weiteren Sims mit der gemeinsamen Waffenliste, also zum Beispiel dem kompletten Südland,  vor allem eines – nämlich nach wie vor verboten und eine Änderung dessen ist nicht in Sicht.

Aber was macht man als Gast auf einer Sim, die andere zahlen? Versucht man sich an die Regeln der Sim zu halten? Nicht doch, wo käme man denn da nur hin, man fängt danach lieber eine Diskussion darüber an und tritt in „Erwachsenengor auf Deutsch“ eine kleine Lawine zu dem Thema los. Ja, so sehen sie aus, die Fleischfresser in vegetarischen Restaurants.

Sicher, es gibt Band 29 „Swordsmen of Gor“, aber wie wahrscheinlich ist es denn für einen Goreaner, einem leibhaftigen Pani mal über den Weg zu laufen? Eben. Was man darüber aber immer diskutieren kann ist beachtlich, dabei ist es doch ganz einfach – passen mir die Regeln einer Sim nicht, dann gehe ich eben nicht mehr dahin und fertig.

Aber muss man wirklich so eine Welle lostreten wie da geschehen, nur weil man nicht bereit ist und was eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich sich als Gast auf einer fremden Sim an die dortigen Waffenregeln zu halten? Nee… wirklich nicht. Meine Hochachtung gilt daher all den OOC-Admins, die täglich mit solchen Geschichten aus Absurdistan konfrontiert werden und es dennoch schaffen, dabei ruhig zu bleiben.

Schwachfuglimits, die Tausendste

Heute sah ich einen neuen Knaller aus der Abteilung „Schwachfuglimits“, der da wäre:

sometimes no bow-sheath because of lag

Was nichts anderes bedeutet als: ich trage manchmal kein Bogenattachment am Rücken des Körpers wegen des Lags.

Was lernen wir daraus? Wenn wir alle die Bogenattachments abnehmen, wird die Sim gleich vieeel lagfreier! So ein Blödsinn!

Wenn das wirklich stimmen würde, müssten auch alle ihre Primhaare, Primbekleidung und sonst noch etwas abnehmen, nur wegen des Lags. Tun sie aber nicht, warum wohl nicht? Eben, weil es nichts bringt. Den AO ausschalten ist da viel effizienter als so ein Käse!

Der König ist tot, lang lebe der König!

Was schon einige Zeit lang in der Luft lag, wurde heute Wirklichkeit: Zasta Korobase hat sein IC-Amt als Administrator der Freien und Handelsstadt Lydius aufgegeben.

Über die Gründe liest man am Besten sein Blog durch, wer dies in letzter Zeit aufmerksam verfolgt hat weiß, dass er schon einige Zeit lang mit der Idee schwanger ging, heute nun hat er den Schritt vollzogen. Die Frage ist bei so etwas weniger alleine, warum ist das geschehen, sondern viel wichtiger: was und wer kommt nun nach? So oder so, egal wie man zu der Tatsache per se steht, es ist Zastas gutes Recht, seine Freizeit so zu verbringen, wie er es will und nicht anders, vielleicht war es auch letzten Endes so, dass er Monat für Monat einen ordentlichen Batzen Geld ausgab, um die Sim mit am Laufen zu halten, und er bekam letzten Endes nichts anderes als ständig nur Meckereien und Schimpftiraden ab. Klar, da wird selbst der stärkste Mensch irgendwann müde und gibt auf. Es ist eine Entscheidung, die zu respektieren ist, denn es ist nicht selbstverständlich, dass da täglich jemand stundenlang für eine Sim den Vorturner macht, sondern von ihm auch ein Geschenk an seine Rollenspielgemeinschaft. Leider wird dieses Geschenk viel zu oft nicht wirklich geschätzt.

Stiller Himmel jedenfalls hat bei sich wiederum dieses Ereignis bereits für sich selber in Form eines Rants aufgearbeitet, in dem ein bisschen so durch Stillers Sicht die lydianischen Probleme beleuchtet werden. Weitere werden möglicherweise noch folgen, und wer bei Stiller ein wenig zwischen den Zeilen liest, wird schnell fündig, wo nach Stillers Meinung die Knackpunkte liegen.

Stilller entwirft das Bild von einer scheinbar glücklich pazifizierten Sim, in der man neben Vorlesungen auch bald Flohmärkte und OOC Silkparties erwarten könne. Und, was ist schlecht daran? Das ist nur Meckern auf hohem Niveau, solange es der Sim, ihrem Erhalt und der Marke Lydius als solches dient, ist daran nichts falsch, wenn man mal ein wenig Spaß hat, im Gegenteil.

Diese Meinung, die vor allem sehr viele besonders strikten Rollenspieler haben, erinnert mich immer wieder fatal an den Puritanismus in den USA, den mal H.L. Mencken spöttisch als „die quälende Furcht, dass irgendjemand irgendwo glücklich sein könnte“ bezeichnete. Bloß keine OOC-Parties, Flohmärkte und sonst was, da könnten ja andere Spaß haben und ich müsste zugeben, dass ich unter all dem Grummlertum insgeheim auch daran Spaß habe, mein Ruf würde daran massiv leiden und daher kann ich das nicht für gut befinden! Furchtbar, furchtbar, sei’s drum.

Weiterhin sieht Stiller die Entscheidung als richtig, aber für die Sim viel zu spät an, daraus kann man folgerichtig schließen, dass nach Stillers Meinung Zasta schon früher den Sessel hätte räumen sollen. Warum? Weil es eine gewisse Anzahl an politikinteressierten RPlern gegeben habe, die damals von allen Seiten massiv etwas aufs Dach bekommen hätten und daher nun die Biedermeierfreuden der inneren Resignation durchleben würden – sie hätten sich entweder in ruhige Positionen zurückgezogen oder seien weiter gezogen.

Wirklich, ich habe schon lange nicht mehr einen so egoistischen Part gelesen. Es heißt nämlich im Klartext nichts anderes als „RABÄÄÄÄH, ihr macht bei meiner Spielweise nicht mit, ihr seid schuld, IHR IHR IHR Dösbaddel – also züchte ich von nun an nur noch Rosen!“ Es spricht ja nichts dagegen, dass man intrigiert und so etwas ins RP mit einbringt, aber – und da beginnt schon der Denkfehler – der IC-Administrator wird auch häufig als OOC-Chef der Veranstaltung angesehen, teilweise in diese Rolle gedrängt und letztendlich bleibt ihm nicht viel mehr übrig, als in dieser Rolle dann auch zu agieren und sie auszufüllen. Dazu benötigt man eine starke Leidensfähigkeit und ein gewisses Persönlichkeitsprofil mit diversen Qualitäten, das nicht jeder hat. Nur weil jemand gerne wie Isnogud nun IC „Ich will Kalif anstelle des Kalifen werden!“ spielt, heißt das noch lange nicht, dass er auch schon alleine deshalb wirklich als Wannabe tatsächlich einen guten Administrator abgeben würde, hätte er mal sein Ziel erreicht!

Dazu kommt, wenn diese Klientel tatsächlich von allen Seiten massiv aufs Dach bekommen hat, mal die bescheidene Frage: warum ist das so gewesen? Könnte es vielleicht sein, dass diese Spieler – und im Zusammenhang von Lydius hörte man das ja oft genug – unbeirrt dominant versucht haben, der restlichen Spielerschaft ihr Spiel ohne Rücksicht auf Verluste aufs Auge drücken wollten und diese womöglich deshalb rebellierte? Denn von nichts kommt nichts, es wird schon einen massiven Grund gehabt haben, wieso die Spielerschaft da letzten Endes eben nicht mitzog!

Stiller meint also, einen Plan B neben „die politikinteressierten Spieler werdens schon richten“ scheint es nicht zu geben. Falsch! Plan B ist nämlich ganz einfach, dass sich mal die komplette Besitzerriege von Lydius OOC zusammensetzt, festlegt, wohin sie sich mit der Sim weiter entwickeln wollen und entsprechend OOC für einen neuen Scheffe sorgen. Das mag nicht goreanisch klingen, ist aber machbar und es gilt immer noch: wer zahlt, schafft an!

Gut, in einem Punkt mache ich mir auch nichts vor, wir sind alle Diven und wenn man uns in mancherlei Hinsicht nicht beachtet, werden Diven mitunter auch schon einmal eingeschnappt. Wenn man dann der Meinung ist, man kommt in seiner Heimatsim nicht mehr zu der gewünschten Spielweise, kann man entweder auf Sturkopf machen und geht, oder aber passt sich an und kommt vielleicht irgendwann mal wieder in der Zukunft zu seinem Spiel. Zeus nannte das erstere Verhalten einmal „In Schönheit sterben“, und nicht zu Unrecht.

Mache ich mir Sorgen um Lydius? Nein, gar nicht. Die Sim war schon öfters tot gesagt, und hat bisher immer allen Unkenrufen zum Trotz überlebt, wenn man es richtig anpackt und wieder ein paar Stränge anstößt, die die RP-Flaute vertreiben, wird es auch da wieder viel mehr Leben geben. Es muss nur eben irgendeiner damit anfangen… das ist alles.

Der kleine Killführer

Da ich es ja vor kurzem erst gemacht habe, dachte ich mir kann es mal nicht schaden niederzuschreiben, wie man einen validen Kill hinlegt. Vielleicht ist es ja für den einen oder anderen Anregung oder gar interessant. Wichtig dabei ist natürlich, dass es kein Patentrezept dafür gibt, sondern jeder da möglicherweise eigene Vorstellungen hat, was ja auch richtig und wichtig ist.

Also, du willst jemanden im Rollenspiel töten? Dann gehst du besser so vor:

  1. Gib ihm zuerst einmal Möglichkeit zur Flucht. Gerade die Leute, die einen Tod permanent ausspielen werden, reagieren mitunter ziemlich heikel und eklig, wenn der erlittene Tod nicht ihren Wunschvorstellungen entspricht, also man deren Standards nicht entspricht. Das bedeutet dann letzten Endes nur Stress ohne Ende für den Mörder und die OOC-Admins, also zumindest einmal eine Möglichkeit zur Flucht geben schadet nie – wenn man sich nicht sicher ist, auch mehrmals oder zur Not OOC nachfragen, ob der Spieler mit einem Kill einverstanden wäre.
  2. Kein Mord ohne Grund – klar. Ein tragfähiger Grund dafür muss schon gegeben sein. Was viele aber dabei vergessen ist, dass es durchaus Standardsituationen gibt, in denen ein Kill mal mehr so nebenbei passiert, zum Beispiel wenn sich eine freie Frau dem Krieger des Feindes unterwirft, der das aber nicht annimmt – nach den Büchern ist diese dann ziemlich sicher tot.
  3. Checke im Vorfeld die Limits des Opfers, also entweder Profil lesen oder kurz per IM nachfragen. Wenn das Opfer als Limit generell „kein Kill“ hat, entsorge es besser gleich, denn mit so etwas mag man wegen der anschließenden Kopfschmerzen durch OOC-Stress nicht wirklich spielen. Viele haben wohl aber „Stop ist Stop“ als Limit, bei denen kann man dann davon ausgehen, dass sie sich von sich aus melden, sollte es zu weit gehen, ansonsten spielt man einfach strikt durch – und fertig.
  4. Besorge dir im Vorfeld die Simregeln, lese dir diese genau durch und halte dich daran. Wenn das Opfer nämlich den Kill nicht mag, ist dass der erste, beliebte Ansatzhebel, einen Kill für ungültig erklären zu lassen und wer da entsprechend handwerklich gut arbeitet, dem kann man mit dem Hebel nicht am Zeug flicken. Auf manchen Sims ist ein Kill recht aufwendig zu spielen (z.B. mindestens 30 Minuten RP vorher, plus 5 Emotes alleine für den Kill), andere dagegen sind wiederum von den Mindestanforderungen recht niedrig (z.B. Südland will nur einen tragfähigen Grund, mindestens drei Emotes des RPs plus danach Meldung des Kills an Admin mit Grund, Log, Namen des Täters und Opfers. Natürlich hängt dann aber viel vom OOC-Admin ab, also zu sehr schludern darf man da auch nicht.)
  5. Überlege dir, wie du den Kill durchführen willst. Der Log des Kills wird später ziemlich sicher die Runde machen, also sollte man Splatterfeste wie bei lebendigem Leibe die Eingeweide rausschneiden oder aber mit einem harten Stein den Schädel zertrümmern besser vermeiden. Es sollte der Situation und dem Setting angemessen sein. Die Standardart wäre ja das Pfählen, was auch nicht besonders angenehm ist, wer es schneller durchgeführt haben will, der kann mit einem Schwert oder Pfeil mal ins Herz stechen. Vielleicht ist man ja so nett und sorgt vorher noch für eine Ohnmacht des Opfers.
  6. Sei dir sicher, dass der Kill ein Echo erzeugen wird – die Frage ist, was für ein Echo und ob du damit leben kannst und willst. Wenn das Opfer mehr einer der einschlägigen Ballertruppen angehört, dann werden diese Blutrache für die nächsten Wochen schwören und man hat sie ziemlich sicher täglich am Hals. Die Rache wird dann nicht bei dir selber Halt machen, sondern sie nehmen sich auch die Familie und mitunter Gruppe vor. Wenn es der gediegeneren Spielart angehört, kommt da erst einmal in der Art und Weise nichts, aber vielleicht setzt sich irgendwann mal ein Assassine in Bewegung, wer weiß das schon im Vorfeld.
  7. Wenn der Kill regelgerecht fertig emotet ist und das Opfer nicht weiß, wie man es im Meter einstellt, dann hau es eben einfach um, bis es in der berühmten Blase steckt und drücke dann den Kill-Button. Damit hat man dann einen Geist.
  8. Sobald alles gelaufen ist, stell dich erst einmal abseits auf AFK oder OOC, speichere unbedingt sofort den gesamten RP-Verlauf uneditiert auf einer Notecard, die die Permissions no mod/copy/trans hat. Jetzt erst nämlich schlägt die gesamte Wucht des RPs durch, das RP ist erst einmal für gewisse Zeit gelaufen und wenn du Pech hast, wird dein Chatfenster vor lauter IMs ersaufen. An RP ist danach jedenfalls meist erst einmal nicht mehr zu denken.
    Es ist sehr gut möglich, dass der jeweilige OOC-Admin diese verlangt und dann hat man sie besser parat. Wenn die Regeln der Sim – die man natürlich im Vorfeld gelesen hat – ein unaufgefordertes Einsenden des Kills an einen OOC-Admin verlangen, macht man genau das, Notecard und weg damit an alle Admins. Ob der Admins dabei online ist oder nicht, spielt keine große Rolle.

Soweit die wesentlichen Punkte, wer sich daran hält, der wird in Bezug auf Validität bei plausiblem Play sich kaum Angst machen müssen. Allerdings ist man sich auch besser seiner Sache sicher und hat ein dickes Fell an, denn manche Reaktion könnte durchaus heftig sein, und das nicht nur IC.