Was geht, was bleibt

Wer nicht gerade hinter dem Mond lebt, der dürfte inzwischen mitbekommen haben, dass Linden Lab schon seit mindestens zwei Jahren an der Inkarnation der nächsten, virtuellen Welt arbeitet, nämlich Sansar.

Einer der wenigen, nichtssagenden Screenshots aus Sansar

Linden Lab fährt dabei ein ziemlich rigides Regiment: die aktuellen Tester werden per Hand verlesen und müssen dabei eine knüppelharte Verschwiegenheitserklärung mit empfindlichen Strafen unterzeichnen. Nur so bekommen sie darauf Zugriff, aktuell sollen sich knapp 10.000 Tester darin befinden, die meisten davon sind 3D-Designer. Diese Vertragswerke scheinen gut zu funktionieren, denn es gibt wirklich so gut wie keine Informationslecks bisher.

Sansar wird dabei als virtuelle, soziale Erfahrung angepriesen, überhaupt sind alles nun Erfahrungen oder Englisch Experiences. Eine Experience ist eine nahezu beliebig große Welt, in die man rein oder rausgehen kann, die der Ersteller pflegt und man tummelt sich darin. Grafisch legt man Wert auf Bombast, denn schließlich sollen die hippen VR-Brillen auch was bieten, auf dem PC alleine aber soll es auch erfahrbar sein.

Es benötigt dabei einen eigenen Client, eine Opensource-Version davon ist nicht geplant, man will hier also schön die Hand drauf halten.

Einige Zeit lang klang es auch so, als könnte man sich per eigenem Link in einer Experience anmelden, so wie das früber beim seligen Jibe im ehemaligen Reaction Grid der Fall war.

Land ist billig, es gibt zentrale Identitäten und einen zentralen Marketplace, so wie auch hier wieder eine virtuelle Währung, wobei der Umrechnungsfaktor einfach ist.

Die Termine für die diversen Testphasen wurden schon mehrfach nach hinten verschoben, wenn man Glück hat, dann geht es irgendwann im Sommer mit der Alpha-Phase los.

Neulich traf ich auch einen der Tester, der zwar keine wirklich wichtigen Details verraten hat, aber meinte, auf seinem Rechner mit einer GTX 970 würde es ziemlich unoptimiert laufen momentan. Ansonsten bestätigte er ohnehin nur das Bild und die Meinung, die ich im Großen von Sansar schon hatte.

Da Sansar durch Second Life finanziert wird, aber Linden Lab das als die Zukunft ansehen dürfte, ist natürlich sicher, dass Linden Lab auf einen Erfolg von Sansar baut. Die Frage ist aber, wen dieses dann ansprechen soll – und vor allem, wie man bei den hohen Hardwareanforderungen den inzwischen extrem wichtigen Markt der Tablets und Smartphones bedienen will – vermutlich gar nicht.

Dazu kommt noch die Konkurrenz durch High Fidelity, das einen ähnlichen Ansatz verfolgt.

https://www.youtube.com/watch?v=-tdkW64u3YA&t=2s

Firestorm 5.0.7.52912 – vom Update wird abgeraten

Die aktuelle Firestorm-Version 5.0.7.52912 hat einige echt hässliche Fehler, die bei der Qualitätssicherung leider durchgeschlüpft sind.

Zum Einen sind Probleme bei Teleports in Höhen über 3500 Meter bekannt, zum anderen crasht er zuverlässig sofort beim Teleport auf bestimmten Sims (beispielsweise hier).

Vom Update/der Installation muss ich daher aus eigener Erfahrung abraten, bis diese Fehler in einer neuen Version behoben worden sind.

Janice Mills hört mit dem Singen in Second Life auf

Janice Mills, eine der bekanntesten und sicherlich auch am längsten aktiven, deutschsprachigen Sängerinnen in Second Life, die auch schon bei einem Gesangswettbewerb vom HR mitmachte, hat heute in Facebook Rückzug aus dem Geschäft verkündet.

Als Gründe für den Schritt gibt sie folgendes an:

Gibt verschiedene Gründe… Bin allerdings diskussionsmüde. Einer der vorletzten Auftritte gab mit den Ausschlag dazu und die sehr spärlichen Aktivitäten in Gruppe und Seite… Ich glaub, auch die Leute sind müde. Das betrifft jetzt absolut NICHT ALLE meine Auftraggeber und denen danke ich auch von Herzen für ihr Vertrauen, ihre Wertschätzung und ihre Engagements, die ohne Diskussionen abliefen und mit viel Herzlichkeit und Dankbarkeit. Aber auf die Geiz-ist-Geil-Mentalität Künstler betreffend, dann auch noch von Leuten, die hier mit den teuersten Avas herumlaufen und bei den Erstellern dieser, die im Gegensatz zu einem Künstler ihre einmal getane Arbeit tausendfach zum gleichen hohen Preis verkaufen können, keine Sekunde über einen Linden-Dollar diskutiert haben, hab ich keine Lust und keine Kraft mehr… Weshalb meine Arbeit weniger wert ist, als die eines Ava-Erstellers, muss ich mir auch erst noch irgendwie selbst erklären. Die Logik mancher ist leider keine und meine Nerven sind für das zu schade. So leid es mir tut. ich werd auch den thread hier nicht lange offen lassen, da ich mir vorstellen kann, dass es wieder rundgehen würde… möcht ich nicht mehr und schaff ich nicht mehr. Und nein, es geht mir nicht alleine um Geld… Meine gesamte Gage floss immer wieder NUR in SL, mein kleines Ländchen dort, auf dem auch andere Leute immer gerne mal hocken durften und ich auch gern Konzerte angeboten habe und weiter hätte. Als Lebensunterhalt waren die SL-Konzerte nie gedacht und eingeplant. Aber manche denken leider, nur sie leisten etwas für die SL-Community, indem sie ein Land zur Verfügung stellen (freiwillig, soweit ich weiß…)… Nun gut.

Bereits  bis August gebuchte Events wird sie noch singen, danach soll dann aber endgültig Schluss sein.

Es ist soweit: Tales of Gor, das P&P-Rollenspiel, ist erschienen

Es gab vor einiger Zeit eine bei Indiegogo recht beachtete Kampagne: dort wollte jemand von John Norman die Rechte an Gor lizenzieren und daraus ein klassisches Rollenspiel, wie DSA, D&D oder Shadowrun, bauen.

Die Finanzierung kam zustande, man machte sich an die Arbeit und so kam es, wie es kommen musste: das Spiel ist fertig und seit gestern draußen! Es gibt zum einen ein Kompendium namens „World of Gor“, in dem einen die Welt näher gebracht wird und dann dazu das Spiel eben.

Das Besondere an diesem Rollenspiel ist, dass es das erste Mal ist, dass das Setting von John Norman zu dem Zweck offiziell lizenziert wurde – in Second Life findet es unlizenziert statt. Und es gibt, da P&P, nun ein verbindliches Regelwerk. Da es lizenziert ist, könnte es sein, dass Norman es zumindest kurz inhaltlich abgenickt hat. So oder so, ist es sicherlich nun für die ganz harten Fans eine tolle Sache!

 

Die Grafikkarte als Verschleißteil

…und so begab es sich, dass sich der Prophet in die Supportgruppe hinab begab, um der darbenden Welt an seinem Wissen Teilhabe zu gewähren, als er folgende Worte sprach: 

Damit kannst du deine Grafikkarte schützen. Auf „no limit“ zerschleißt du sie!

Diese Weisheit bringt uns zu der entscheidenden Frage: was eigentlich genau kann an einer Grafikkarte verschleißen? 

Eine Grafikkarte besteht aus einem wertvollen Chip, mehrere Unterstützungsschaltkreise und in der Regel aus einem Kühlkreislauf, normalerweise einem kugelgelagertem Lüfter. 

Also der Reihe nach, was kann verschleißen:

  1. der Chip – theoretisch ja, praktisch aber dauert das so lange, dass man bis dahin schon längst normal ein neues Gerät gekauft hat. Das spielt also in der normalen Praxis keine Rolle. 
  2. die Unterstützungsschaltkreise – das ist schon wahrscheinlicher, aber passiert normal so oder so. Wenn man Elektrolytkondensatoren verbaut hat, kurz Elkos, kann es bei zu starker Erwärmung zu einem Kochen des Dielektrikums kommen und so zu einem Aufplatzen. Da das Dielektrikum elektrisch leitend ist, hat man danach einen wunderbaren Kurzschluss auf der Platine. 
  3. der Lüfter – er enthält ein Kugellager und das ist irgendwann kaputt. Solange er aber seinen Dienst verrichtet, hat es sich was mit Verschleiß der Grafikkarte. Verrichtet er seinen Dienst nicht, dann wird dem Chip zu heiß und er geht u.U. dadurch kaputt. 

Dies führt uns zu der einfachen Erkenntnis: solange die Lüftung einer Grafikkarte ordentlich funktioniert, kann man sie wohl kaum durch Nutzung verschleißen. Es gibt GPUs, die in Rechenzentren durchgängig als Recheneinheiten über Jahre hinweg betrieben werden und das halten sie aus. 

Archetypen im Voice-Chat

Wer sich einmal in Second Life in den Voice-Chat begibt, der wird feststellen, dass man häufig auf dieselben Archetypen an Leuten trifft, die den Chat bevölkern.

Als da wären in nicht vollständiger Aufzählung und keiner besonderen Reihenfolge:

  • den total übersteuerten Krächzer. Das richtige Einstellung seines Mikrofonpegels ist nicht so sein Ding, Hauptsache eben, es läuft. Man erkennt ihn einfach daran, dass über seinem Avatar die Voicezeichen meistens tiefrot sind, d.h. man hört ihn entweder ohrenbetäubend zu laut oder abgehakt, da bei zu großer Übersteuerung einfach das Mikrofon standardmäßig abschaltet. So oder so ist er kein angenehmer Zeitgenosse, da selbst ein Verringern seiner Lautstärke ihn nicht wirklich verständlicher macht.
  • Mrs. Brooks – sie hat ihr Mikrofon im Griff, aber wie Brooks aus Police Academy einfach die totale Piepsstimme und ist daher recht schwer verständlich, wenn noch andere Reden.
  • den Headsetverweigerer/Rückkopplungspfeifer: also jemand, der einfach über das in seinem Notebook/Webcam eingebaute Mikrofon spricht und dazu zugleich den Rest vom Chat über seine normalen Lautsprecher hört. Das Ergebnis ist eine fiese Rückkopplungsschleife, die oft einem entsetzlichen Tinnitus gleicht und extrem unangenehm ist. Besonders nervig wird dieser, wenn er nicht mit Push-to-talk spricht, sondern einfach alles aufnimmt und man so seine diversen Ehestreits/Fernsehsendungen mitbekommt, die nebenbei laufen.
  • Mampfi&Glucki: Push to talk ist nicht so seines, er hat sein Mikro immer offen und man hört ihn auch dann, wenn er gerade am fressen und saufen ist – oder die Nase schnäuzt. Töröö!

Also mal ehrlich: ein einfaches Headset kostet nicht die Welt, die gibt es in brauchbarer Qualität schon ab 20€. Wenn man schon Voice nutzen will, dann sollte man sich wenigstens ein Headset anschaffen und so keine Rückkopplungen erzeugen, die einfach nur nerven.

 

„Echt virtuell“ hört auf

Das deutschsprachige Leitblog zum Thema Second Life, „Echt virtuell“ von Maddy Gynoid, stellte zum 1. Januar 2017 nach über 5 1/2 Jahren weitestgehend den regelmäßigen Blogbetrieb ein.

Der Grund ist ganz einfach der hohe Zeitaufwand für’s Bloggen in Relation zum restlichen Leben von Maddy. Jeder, der auch nur zeitweise mal ein Blog regelmäßig mit interessanten Inhalten zu füllen versuchte, dürfte das mehr als nachvollziehen können.

Der Black Dragon Viewer macht einen auf Microsoft

Was ist das Feature von Windows 10, an dem sich die meisten Geister derbe scheiden? Richtig: das automatische Update, welches man nur verschieben, aber nicht beliebig aufschieben kann. Irgendwann muss man einfach das Update fahren, ob es nun für einem Sinn macht oder eben nicht! Die einzige Abhilfe ist es, seinen Rechner ohne Internet zu betreiben, aber wer macht das heute noch?!?

Sicherheitsexperten fanden diese Änderung einfach toll, weil so der Benutzer endlich gezwungen wird, wichtige Sicherheitsaktualisierungen relativ zeitnah einzuspielen. In Wirklichkeit aber ist diese Funktion ein Riesendesaster und hat zu einer Menge an Unmut gegenüber Microsoft geführt, weil das Update entweder immer genau dann gefahren wird, wenn man es am wenigsten braucht oder aber möglicherweise ein größeres Update erst einmal ungefragt gewisse Treiber und Programme kaputt macht. So oder so, es entreißt dem Benutzer ein gutes Stück der Kontrolle über den eigenen Rechner und ist in der Praxis einfach nur eine richtig üble Idee.

Man könnte also aus den Fehlern von Microsoft lernen und das sein lassen. NirvanV Dean mit seinem Black Dragon Viewer aber machte genau das Gegenteil: er hat diesen um eine automatische Updatefunktion erweitert. Diese ist ab Version 2.5.6 aktiv, der Download findet im Hintergrund statt und irgendwann ploppt dann von Windows eben die Meldung auf, dass sich der Black Dragon Viewer aktualisieren will. Das kann man dann tun, man kann es auch sein lassen, nur dann funktioniert nach dem Autor eben der Login vom alten Viewer nicht mehr. Also wird hier ein Zwang auf den Benutzer ausgeübt, die Aktualisierung vorzunehmen.

Der Grund dafür ist, dass dem Autor der Supportaufwand für seine alten Viewer einfach zu groß wird. Das ist noch bis zu einem gewissen Grad verständlich; aber dann kann man genau so gut sagen, dass es eine neue Version gibt, in der der Fehler behoben ist und fertig ist die Laube.

So aber zeigt der Autor hier eine Attitüde, die einfach nur noch zum Himmel stinkt. Er meint, besser als seine Benutzer zu wissen, welche Viewerversion von seinem Produkt sie genau haben wollen – nämlich immer die aktuellste – und ihnen das diktieren zu können. Wie man schon an Microsoft gesehen hat, kann und wird genau dies nicht gut gehen und für eine riesige Menge an Ärger sorgen.

Es ist nämlich nichts anderes hier als die Bequemlichkeit des Autors, die ihn letztendlich zu diesem Schritt bewogen hat – und seine Benutzer dürfen es nun ausbaden und nicht wenige werden darunter leiden.

Dazu kommen noch seine pampigen Reaktionen darauf, wenn sich nun Benutzer darüber beschweren, wie beispielsweise hier von Penny Patton:

Vielleicht wäre NiranV Dean einfach besser damit beraten, da ihm seine Benutzer ja so auf den Keks gehen, wenn er die Entwicklung seines Viewers gleich einstellt. Dann muss er nämlich nicht mehr unter deren Wünschen und Problemchen leiden… in seinem „Monthly Writeup“ vom Oktober und November wird diese Änderung jedenfalls nicht erwähnt, noch im Changelog zu 2.5.6. Gut, es gibt den Blogpost, aber das sieht für mich wenigstens aktuell so aus, als wäre das Feature zunächst stillschweigend aktiviert wurden, bis es genügend Downloads gab und erst dann wurden die Benutzer benachrichtigt.

Da kommt doch so richtig vorweihnachtliche Freude auf. Ganz im Ernst: wer bisher noch den Black Dragon Viewer benutzt, der sollte sich mal so langsam nach einer brauchbaren Alternative umsehen, denn mit der Attitüde und dem absolut unprofessionellem Gehabe von NiranV Dean werdet ihr nie mehr sicher sein können, ob der Viewer nach dem nächsten Update noch funktioniert, wie ihr es braucht und wollt, oder eben nicht.

Kloppt ihn endlich in die Tonne und erlöst ihn so von seinem Leid!

Linden Lab erhöht also die Prims pro Sim

Machen wir es kurz: Linden Lab macht viel trara und wird die Prims erhöhen, sowohl auf dem Mainland als auch später den privaten Sims, und zwar ordentlich.

Das klingt gut, ist es das aber auch wirklich? Nein, denn vordergründig haben wir hier erst einmal eine Preissenkung, man bekommt mehr Prim pro Dollar. In Wirklichkeit aber bleiben die Preise pro Sim gleich und werden nicht gesenkt. Die hohen Mietpreise aber sind der Hauptgrund, warum viele inzwischen kein Land mehr haben wollen, ob man nun für 295 US$/Monat 15000 Prims bekommt oder 20000 (bzw. 22500 auf dem Mainland) spielt da keine große Rolle, man zahlt nach wie vor am Ende des Monats dieselbe Gebühr.

Das klingt also theoretisch besser, ist es aber in Wirklichkeit nicht. Abgesehen davon ändert es nichts an der Einheitsgröße einer Sim von 256×256 Metern – und dank Mesh ist die Primanzahl in Wirklichkeit auch nicht mehr so das große Problem wie früher.

Es ist also ein halbherziger Schritt; besser wäre es gewesen, entweder nur die Preise zu senken oder die Preise zu senken plus die Limits zu erhöhen. Das aber kann sich Linden Lab wegen Sansar absolut nicht leisten. Mit Sansar wird Linden Lab sich erneuern oder untergehen.