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Second Life steigt bald auf Jabber um

Geschrieben am 20. Februar 2011 Von Bartholomew Gallacher Veröffentlicht unter Programming .

Wir alle kennen das: Second Life wird in erster Linie ja als 3D-Chat angesehen, aber als Chat funktioniert es mitunter lausig. Schon der offene Chat laggt oft wie bescheuert, Gruppenkanäle sind häufig mehr unzuverlässig als sonst was und IMs kommen auch nicht immer unbedingt zuverlässig an. Kurz und gut: wer wirklich Wert auf Chat als solchen legt, der fühlt sich mitunter bei der Unzuverlässigkeit der Dienste in Second Life gehörig verarscht.

Die Lindens selber haben das auch – nach den bei ihnen üblichen Jahren – eingesehen und werden die im Hintergrund werkelnden Engine austauschen, die für den Chat zuständig ist. Zumindest die Gruppenkanäle wird das betreffen und als Basis wird dafür XMPP genommen, vielen auch besser bekannt als Jabber. Jabber ist ein offener, zuverlässiger und herstellerunabhängiger Standard für Chat, es gibt inzwischen sehr viele Clients dafür, wie z.B. Pidgin u.v.m., auch Google Talk basiert letzten Endes auf diesem Standard.

In einer Email vom 1. Februar schreibt dazu Gez Linden auf eine Frage von Latif Khalifa nähere Einzelheiten, als da wären:

  • der Umstieg wird bald erfolgen, allerdings wird kein näheres Zeitfenster genannt.
  • die Jabber-ID wird die Form von slid@chat.$gridname.lindenlab.com haben, wobei $gridname als Variable für das jeweilige Grid entsprechend zu setzen ist. Man soll SSL/TLS als Verschlüsselung einsetzen, da das Passwort im Klartext übertragen wird (was einen Man-in-the-middle-Attack ermöglicht),
  • die neue Implementierung wird zuerst auf dem Grid Aditi, also dem üblichen Betagrid getestet werden,
  • die Implementierung der Gruppenkanäle wird auf dem Standard Multiuserchat nach XP-0045 basieren, und auch nicht uninteressant
  • als Nebeneffekt der Implementierung, das ist keines der vorrangigen Ziele, werden reine Jabber-Clients wie Pidgin am Gruppenchat teilhaben können. Sie seien aber noch am Überlegen, wie Chat in Zukunft genau aussehen soll, von daher sollte man dies als experimentell und „subject to change“ ansehen.
  • Ebenso wird es ein Übergangssystem zwischen dem alten und neuen System geben, wobei dies noch nicht genauer erläutert wird, wie dies funktionieren solle.

Alles in allem: YEAH! Endlich hat man ein Einsehen und bringt das Chatsystem auf den aktuellen, zuverlässigen Stand der Technik und sollte Linden Lab nicht das Rad gänzlich neu erfinden, sondern stabil laufende Server wie z.B. ejabberd dafür einsetzen, die schon auf einen normalen Rechner in der Lage sind, tausende Benutzer zuverlässig zu bedienen und Cluster zu bauen, dann wird das mal zur Abwechslung eine richtig gute Sache. Ich bin jedenfalls gespannt.

3 Kommentare
Tags: chat, jabber, second life, xmpp .
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3 Responses

  1. andera says
    21. Februar 2011 um 19:37

    feine sache, bin gespannt

    Antworten
  2. Gem says
    24. Februar 2011 um 09:20

    Grade hab ich (etwas verspätet) die Phoenix Hour im Rezzed TV (http://rezzed.tv/2011/02/the-phoenix-hour-22nd-february-2011/) geschaut…
    Tolle Neuigkeiten, die mir als V2-„Fan“ natürlich gleich die gute Laune verhagelt haben: So okay XMPP auch ist (und ich gebe zu, dass es immerhin besser ist als das gegenwärtige SL-Chatsystem): Natürlich wird XMPP, wenn es dann offiziell implementiert wird, von Lindens NUR in die V2 Codebase implementiert – das heißt: sobald nach kurzer Parallel-Laufzeit XMPP als das einzige Chatsystem genommen wird, kann man anschließend mit V1.x-basierten Viewern nicht mehr chatten. Da auch in absehbarer Zukunft die V1.x-Suche aufgegeben wird, kann man dann mit V1.x-basierten Viewern auch nicht mehr suchen.
    So kann man die Leute auch zwingen, vom besseren aufs schlechtere User Interface umzusteigen.Wobei: das Argument von Jessica find ich ja doof: LL würde das mit den Web-Profilen nicht mehr ändern, da es sie immerhin viel Geld gekostet hat. So what? Wenn ich Geld für etwas ausgebe, wovon ich im Nachhinein merke, dass es Mist ist (Beispiel SL: UI, Web-Profile, Beispiel bei mir im RL: Kamera XYZ für damals knapp 300 Eu umgerechnet, anderes Beispiel eine Webseite machen lassen), lasse ich es entweder sofort umändern (gefälligst kostenlos wenn möglich – und da kann ich fies werden) oder ich sch**ß auf das ausgegebene Geld, und gebe noch mal die Summe aus für etwas, das eindeutig besser ist (damals bei mir: Kamera ZXY eines anderen Herstellers, während die Kamera XYZ auf dem Flohmarkt gelandet ist – bzw. die Webseite anschließend selbst gebastelt). Das Argument „Sunk Cost Dilemma“ zieht bei mir nicht.

    Antworten
    • Bartholomew Gallacher says
      24. Februar 2011 um 09:27

      Von Seiten Linden Labs macht es nun einmal Sinn, auf Dauer nur eine Codebasis zu pflegen, und das ist die vom V2. Da sind zu viele, weitgehende Änderungen unter der Haube passiert, als dass es einfach wäre, das noch auf Basis vom V1 zurück zu portieren. Die Oberfläche natürlich ist etwas anderes, die kann man beim V2 getrost als glücklos, wenig ansprechend und misslungen bezeichnen. Es anders zu nennen wäre ja illusorisch, vor allem die Langzeitbewohner von SL meiden den V2 nicht ohne Grund wie der Teufel das Weihwasser. Gut ist das Interface vom V2 nicht, aber auch das vom V1 ist historisch gewachsenes Chaos, überladen und rundweg unintuitiv.

      Linden Lab selber hat allerdings auch keinen Grund, nun die Oberfläche groß abzuändern, da sie diese Kosten ja erfolgreich auf das Phoenix-Team externalisiert haben.

      Antworten

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