Es ist nicht so gut, wie es sein könnte aber auch nicht so schlecht, für wie manche es halten

Was ich damit meine ist ganz einfach die Entwicklung der bezahlten Abos von World of Warcraft. Nachdem es mit dem offiziellen Erscheinen der Erweiterung „Mists of Pandaria“ am 25.9.2012 gelang, endlich wieder über die magische Grenze von über 10 Millionen Abos zu gelangen – man war offiziell bei genau 10,2 Millionen, ein Plus von 1,2 Millionen gegenüber dem Ende von Cataclysmus – so kennt seitdem die Entwicklung nur noch eine Richtung: ab in den Keller. Im 4. Quartal 2012 gab es denn noch knapp 9,6 Millionen Abos und im 1. Quartal 2013 sank die Zahl nochmal umso schneller auf momentan 8,3 Millionen. Dies ist also ein Minus von 1,3 Millionen Abos innerhalb der ersten drei Monate des Jahres 2013.

Erklärungsversuche
Nun ist da die interessante Frage ja: woher bitte genau kommt dieser doch massive Rückgang? Eine Firma wie Blizzard ist ja nicht dumm, die rechnen immer nach dem Erscheinen mit ein wenig Schwund, viele pausieren auch zwischen Patches oder spielen zwischendurch was anderes, außerdem gibt es ja auch in WoW das allseits bekannte Sommerloch.

Also geht ein Hersteller eines solchen Produktes sicherlich von einem gewissen Schwund im Laufe der Zeit aus, den er mit Hilfe von diversen Taktiken mildern will. Klar. Aber ich bin mir auch sicher, dass diese 1,3 Millionen Abos weniger innerhalb des ersten Quartals 2013 doch um einiges größer liegt, als was sich Blizzard schlimmstenfalls an Schwund für diesen Zeitraum erhofft hatte.

So ist das aber eben bei Spielen, die noch einem Abomodell folgen: wenn es den Spielern zu zeitaufwendig wird oder sie schlicht und einfach keine Lust mehr haben, dann kündigen sie erstmal und kommen irgendwann wieder. Andere Mütter haben auch schöne Töchter, es ist aber die Frage, ob sie sich eben mit diesen wirklich anfreunden können oder nicht, und wenn nicht, sind sie irgendwann wieder in WoW anzutreffen.

Blizzard selber sieht einen der Gründe für den Rückgang übrigens so:

There has been less engagement by casual players.

Der andere sei in einer massiven Kündigungswelle in China begründet, wo Free to Play Standard sei und inzwischen viele mit WoW eben durch. A-ha, da ist er also wieder, der ach so böse Casual. Es gibt kaum ein anderes Spiel, in dem dieser Begriff Casual – was nichts anderes als Gelegenheitsspieler bedeutet – dermaßen negativ belegt ist wie in World of Warcraft, und in dem es Myriaden an Definitionen gibt, was denn nun bitte genau einen Casual ausmacht und was nicht.

Die meisten benutzen Casual in dem Sinne von „kann nix, will alles in Arsch geschoben kriegen, ist eine Raid-/PVP-Bremse und heult ansonsten immer, ständig und überall nur rum. Kurz gesagt: nervt nur, das Spiel wäre besser ohne sie dran.“

Das ist, wenn viele es als Schimpfwort benutzen, nunmal die gängigste Definition zu dem Wort. Andere sind da ein wenig humaner und sehen als Casual in erster Linie eben einen Gelegenheitsspieler an, der pro Woche nur ein gewisses Zeitkontingent aufbringen kann/will und betonen dabei noch gleichzeitig, dass nur „weil“ diese Leute weniger zeitlich aktiv sein können/wollen als der vermeintliche Rest in WoW, das nicht automatisch bedeuten würde, dass das nun allesamt automatisch grottenschlechte Spieler seien. Im Gegenteil, viele dieser Casuals leisten doch ganz famose Dinge, wenn man denn genauer hinschaue (und mal ehrlich: wer bitte kann/will sich für die Hardprogressphasen im aktuellen Addon und Raid wirklich bis zu 16 Stunden täglich an die Kiste hinsetzen und daddeln? Das vermögen nicht mehr viele zu leisten.)

Dennoch ist und bleibt der Casual das Lieblingshassziel Nummer Eins vieler Spieler, der Hauptgrund und Sündenbock für alle möglichen schlechten Entwicklungen. Es gibt ja auch nicht wenige Leute die der Meinung sind, man solle das Spiel wieder fordernder machen (Inis im Schwierigkeits erhöhen, Flugmounts komplett abschaffen, Questreihen einführen, um in Raids gelangen zu können und dergleichen mehr), damit das Spiel wieder an Tiefe gewänne. Viele erinnern sich dann auch noch so gerne an Classic, dass damals ja vermeintlich auch alles besser war (war es nur teilweise), und dass das Spiel im Vergleich dazu heute doch nur noch ein schlechter Witz sei. Mag sein, aber man ist nunmal im Jahre neun des Spielbetriebs, da ist es nur logisch, dass die Spielerschaft sich verändert und das Spiel sich ebenfalls, sonst wäre es schon längst nicht mehr auf dem Markt.

Übrigens wer mal genauer wissen will, wie manche sich da die Rückkehr zu den Gummistiefeln aus Holz vorstellen, der möge mal sich diesen Post auf Englisch durchlesen. Der machte doch massiv die Runde und fand einiges an Zustimmung. Andere träumen von der Wiedereinführung von Waffenskills, dass man wenn man levelt wieder einen Lehrer aufsuchen muss, um die neuen Zauber zu lernen, und und und…

Wie dem auch sei, Blizzard selber ist ja der Meinung, die Casuals seien ihnen davon gelaufen. Tja. Woran das wohl liegen mag? Der einfachste Grund dürfte darin liegen, dass sie es anfangs massiv mit den Dailies übertrieben haben. Diese waren gefühlt endlos, hirnlos, stupide und im Grunde nur finsterste Maloche und Timesink, mehr aber auch nicht, wie beim Goldenen Lotus. Inzwischen gab’s da ja eine gewisse Entwicklung und sie klatschen die Dailies auch nicht mehr nur so lieblos dahin.

Wegen dieser hat ja das Addon nun auch bei vielen den Spitznamen „Mists of Farmdaria“ weg, und das völlig zu Recht. Wer sich übrigens mal die Patchnotes seit 5.0.4 bis 5.3 in Ruhe durchliest und die Klassenmechaniken, die sich sowieso jedesmal sehr massiv änderten, außer acht lässt, der wird vor allem einen Bereich sehen, den Blizzard massiv ausgebaut hat: nämlich den Spielbereich für die Casuals. Blizzard hat seit 5.0.4 alles daran gesetzt, denen das Spiel schmackhafter zu machen und diese zu halten, der LFR wurde massiv vereinfacht (Stichwort: Deppennerf, besser bekannt als Unnachgiebigkeit, für jedes Sterben am Boss kriegt man 5% mehr Leben, Schaden und Heilleistung zugedacht), die Dailies massiv entschärft, Ruf für die aktuelle Fraktion gibt’s automatisch seit 5.2 im LFR/aktuellen Raid nur wie Wappenrock nur dass man keinen tragen muss, und und und… offenkundig haben die Sachen bis Patch 5.2 in der Menge jedenfalls nicht ausgereicht, den Weggang zu mildern.

Blizzard ist ja seit dem Erscheinen in diesem Bereich nur noch im Fehlerbeseitigungsmodus, sie versuchen zusammen zu kitten, was sie anfangs an Porzellan zerschlugen. Nur ich bezweifle, dass ihnen das noch wirklich gelingen wird. Ich sehe das deutliche Parallelen zu Microsoft Windows Vista: ein neues Produkt muss von Anfang an auf ganzer Linie am Tag seines Erscheinens überzeugen. Schafft es das nicht, dann hat es ab dem Datum einfach seinen Ruf weg und man kann nachbessern, was man will, es liegt nur noch wie Sauerbier in den Regalen und keiner will es haben. Vista war nach seinem Erscheinen als lahmarschiger Ressourcenfresser verschrien, was später Microsoft mit einem Service Pack gut in den Griff bekam, ansonsten grundsolide, nur wollte es danach einfach keiner mehr wirklich haben. Die ganze Welt klammerte sich an Windows XP. Mists of Pandaria hat eben seinen Ruf als Dailyhölle weg, und obwohl die Dailies längst nicht mehr so massiv und wichtig sind wie anfangs, wird Blizzard das auch in dieser Erweiterung nicht mehr aus den Köpfen der Leute rauskriegen.

Dazu kommt eben, dass auch manche Spieler einfach mit dem ganzen Asien-Setting und Pandaren im speziellen absolut nichts anfangen können. Sei’s drum.

Und woher kommt das?
Ja, da ist sich die Community auch uneins: viele meinen, es käme daher, weil Blizzard die Casuals zu sehr versucht habe zu hofieren. Andere wiederum sind der Meinung, es käme vor allem daher, weil Blizzard es einfach versuche, alles und jedem Recht zu machen, dabei zu sehr auf die Community hören würde und zu wenig auf die eigenen Erfahrungen vertrauen.

Mag zwar sein, aber wenn man sich wiederum anschaut, wie nach jeder Klassenänderung des Gejaule in den Foren wie beispielsweise „Schurken sind im PVP immer noch unbrauchbar! FAIL, sind aber nichts anderes von Blizz gewohnt!“ losgeht, dann geht Blizzard sicherlich längst nicht auf alles ein, was die Community denn gerne so haben würde.

Raids und Geisterrealms
Ein weiteres Thema sind Raids und Realms: im Unterschied zu Drachenseele, vor allem nach all den Nerfs, haben es die aktuellen Schlachtzüge seit Mogushangewölbe eben im Normalmodus schon in sich. Der Raidkader muss deutlich beweglicher sein als früher, es gibt Bossfähigkeiten, mit denen ein einzelner es schafft die ganze Gruppe über den Jordan gehen zu lassen, wenn er nicht schnell genug und richtig schaltet und auch sonst sind in Raidgruppen deutlich weniger unterwegs als zu Cataclysmus.

Häufig hört man dann die Standardbeschwerde „Dank LFR kriegen wir keine Spieler mehr!“, wobei die Zielgruppe für den LFR primär diejenigen sind, die ohnehin normal niemals in normale Raidgruppen gegangen wären. Also so richtig ist das dann nunmal nicht. Der LFR ist für zwei Sachen gut: Charaktere möglichst schnell ausrüsten und für Gelegenheitsspieler, die nicht in Raidgruppen können/wollen, da sein, um ihnen mal die Raidinhalte zwanglos zu zeigen. Fertig.

Dank der Anonymität in diesen Gruppen geht’s dabei meistens so kuschelig zu wie bei den Flodders. Mindestens. Wer schon immer mal sehen wollte, zu welchen grotesken Leistungen die Menschheit fähig ist, wenn sie sich vermeintlich anonym fühlt, der findet hier einen unendlichen Quell der Freude und Unterhaltung. Manches könnte man so glatt verfilmen und auf RTL2 senden, denn es ist und bleibt nunmal absolut kein Aushängeschild.

Apropos Aushängeschild, große Teile der Community sind nun auch für’s Spiel absolut keines. Für manche sicher auch ein Grund, zu gehen.

Schwerer wiegen da schon die Realms. Die Beschwerden darüber, dass vereinzelte Realms einfach nur noch tot sind und zu Geisterrealms mutiert seien, sind nun beileibe nicht neu, sondern gehen mindestens bis ins Jahr 2010 zurück. Es ist nun eine einfache Tatsache, dass die momentan aktive Realmstruktur für das Spielermaximum zu Zeiten von „Wrath of the Lich King“ ausgelegt worden ist, als es über 12 Millionen Abos gab. Die Spieler gingen, die Realms blieben und damit inzwischen eine starke Migration von mittleren bis kleineren hin zu den vollen. Der letzte auf denen macht dann Totentanz und das Licht aus. Blizzard verdient sich daran eine goldene Nase und macht ansonsten nichts, das Problem zu beseitigen. Wozu auch, denn Zahlemann&Söhne klappt eben bisher doch noch einfach viel zu gut.

Nur ist es eben auf solchen Realms auch so, dass es noch zu Cataclysmus gut möglich war, dort Raidgruppen ins Leben zu rufen und zu betreiben. Mit MOP ist das, als hätte man einen Schalter umgelegt, denn häufig merken die Leute dort vor allem eines: die guten Spieler sind weg bzw. genauer nicht mehr so zahlreich vorhanden. Viele Gruppen sind dort erstens teilweise am Schwierigkeitsgrad mancher Bosse wie Elegon oder Garalon zerbrochen, oder aber einfach daran, dass die Leistungsträger irgendwann einfach auf einen der vollen Realms wie Blackmoore oder Aegwynn gingen und so ein Loch hinterließen, das keiner mehr stopfen konnte. Deswegen sind auch inzwischen viele Raidgilden auf diese Realms komplett transferiert, und ein Ende davon ist eben bisher nicht absehbar.

Was wird…
Blizzard ist und bleibt Blizzard. Sie werden alles tun, um die Abozahlen mindestens stabil zu halten, wenn nicht gar vielleicht mit dem Erscheinen von Patch 5.4 wieder etwas zu steigern. Patch 5.4 wird einen neuen Raid mit voraussichtlich 12 Bossen bringen, und wenn man sich die Geschwindigkeit anschaut, in der momentan Blizzard die Patches so raushaut, dürfte dieser voraussichtlich Ende August/Anfang September kommen. Da ist dann der Sommer bald vorbei und das Spielen könnte für einige wieder interessanter werden.

Ansonsten wird Blizzard wohl kaum auf die Leute hören, die der Meinung sind, man müsse nur möglichst viel Schwierigkeit wieder einbauen und Annehmlichkeiten ausbauen, schon werde das Spiel wieder tiefer und interessanter. Der Zug dürfte schon seit langem endgültig abgefahren sein. Wenn man sich dazu Blizzards Meinung anschaut, dass eben die Gelegenheitsspieler sich weniger engagieren würden, dann muss man auch kein Albert Einstein sein um daraus zu folgern, dass sie alles versuchen werden, diese wichtige Zielgruppe wieder stärker an’s Spiel zu binden und vor allem im Spiel zu halten.

Was das dann genau bedeuten wird, das wird sich noch zeigen. So richtig dürften sie da auch erst mit Patch 5.4 losbrettern, denn der liegt dafür zeitlich eben genau richtig. Und den Rest muss man sehen, manches lässt sich sicherlich nicht mehr bereinigen, aber man ist ja lernfähig und ich bin mir sicher, bei der nächsten bereits geplanten Erweiterung machen sie dann wieder manches anders. Ob nun besser oder schlechter, das wird sich dann eben zeigen.

Episch breite Rollenspieldiskussionen gibt es längst nicht nur in Second Life

…sondern auch in den WoW-Foren. Es gibt ja tatsächlich so etwas wie Rollenspielrealms, die im Laufe der Jahre diversen Schwankungen unterlagen. Und weil die Menschen nunmal überall gleich sind, verlaufen die Diskussionen zum selben Thema dann doch meistens erstaunlich ähnlich, beispielsweise diese hier namens „Schlechtes Rollenspiel.“

Lord Finsterbrötchen und Lady Sonnenbirne sind dabei wohl sogar schon noch gar bessere Vertreter des Rollenspiels an sich, wer weiß, was denn Graf Zahl so von sich gibt. Vielleicht plant der ja tatsächlich, alle Stellen von Pi aufzusagen? Das wäre doch mal ein Vorhaben!

Auch der altbekannte Satz „Früher war alles besser!“ fehlt nicht, verbunden mit dem Hinweis, dass es heutzutage nur noch Fastfood-RP geben würde, alle nur noch direkt als Großkaiser von Hyppostadt ins RP springen, man Respekt bekommt und sich nichts mehr verdienen will. Das kommt einem dann doch irgendwie sehr bekannt vor, oder?

Alles in allem sehr amüsant zu lesen und es zeigt nur, egal wo man ist, die Probleme ähneln sich doch sehr, sehr stark…

Spiele für Millionen oder: wenn einfach einfach einfach ist

Ich habe heute folgendes bei Zasta gelesen:

Apropos SWTOR … Lola hat gestern eine WoW-Game-Time-Card bei sich gefunden und “halt so” das Spiel mal reaktiviert. Der völlig erstaunte Kommentar nach ein paar Stunden: “Das ist nach SWTOR ja absolut einfach!” Da sieht man mal. Man ist nichts anderes gewöhnt und dann stellt sich heraus, dass es auch keine Raketenwissenschaft ist. Gut, das war einem irgendwann auch so klar. Aber der direkte Vergleich … und unendlich schwierig ist SWTOR jetzt nun auch nicht, man darf eben nicht blindlings wie ein frisch lobotomiertes Eichhörnchen in jede Mobgruppe rasen. Ist WoW also noch einfacher geworden? Wer ist denn jetzt die Zielgruppe?

Nun, ab wann ist ein Spiel einfach oder zu einfach? Interessante Fragen, so finde ich.

WoW selber als Spiel ist vom Grundprinzip einfach; wer etwas anderes sagt, der lügt sich in die Tasche. Jedes MMORPG, das etwas auf sich hält, ist in seiner Levelphase einfach – denn nur so schafft man es, mögliche Millionen von Benutzern an sich zu binden und dabei ordentlich zu melken.

Aber man darf nicht vergessen, dass es dennoch gewisse Bereiche im Spiel geben kann, die alles andere als einfach sind, eben um den Hardcoregamern Futter zu geben. Auch das gibt es in jedem MMORPG.

Letzten Endes ist das Grundprinzip jedes MMORPGs ja dieses:

carrot1

Besser geht’s kaum, nur dass der Esel nach hinten eben noch Geld scheißt. Klar. Das vermeintliche Ziel wird man so nie erreichen, aber das ist ja auch so gewollt.

Und so ist eben die Levelphase glattgebügelt und ohne Mitstreiter problemlos sehr flott machbar, wenn man diverse Boni mitnimmt sogar noch flotter, denn die Leute sollen sich ja auf Level 90 begeben und dann da aktiv werden und bleiben. So und nicht anders sieht es nun einmal aus.

Wer die erklärte Zielgruppe ist? Jeder vom einfachen Gelegenheitsspieler dann bis hin zum Hardcoredadellero, da ist nach wie vor alles vertreten, trotz sinkender Abozahlen.

Der Vormarsch der Geisterserver

Blizzard hat eine fantastische Kundschaft, die beste sogar, die man sich als Spielehersteller eigentlich wünschen kann: Lemmingen gleich nämlich springen sie bereitwilligst über jedes kostenpflichtige Stöckchen, das ihnen der Hersteller so hinhält und fühlen sich dabei noch gut!

Ein immer stärker werdendes Problem in WoW ist die zunehmende Anzahl der Geisterserver. Das Problem ist an und für sich nicht neu, wer mal Tante Google bemüht merkt, dass man schon in 2010 munter darüber diskutierte. Aktuell ist sie aber mit bisher ungeahnter Wucht wieder entbrannt.

Das grundlegende Problem dabei ist ganz einfach dies: Blizzard hält einen Maschinenpark vor, der mal für die Zahl von 12 Millionen Abos gedacht war, aktuell aber gibt es noch 9,6 Millionen laufende Abos. Dazu kommt, dass in manchen Ländern die Abozahlen sicherlich gesunken sind, während man in andere Länder wie beispielsweise Italien expandiert. Das bringt nichts anderes als eine größere Verteilung der Spieler auf alle Server mit sich.

Ein Geisterserver ist dabei ein Server, auf dem gewisse Bereiche des Spieles mangels geeigneter Spielermasse nur noch schwer am Laufen zu halten sind, wie beispielsweise der Raidbetrieb. Solche Server haben ein Problem, denn die ambitionierteren Spieler werden meistens irgendwann, wenn sie Lust haben, doch noch in den sauren Apfel beißen und auf einen der letzten, verbliebenen vollen Server ihrer Spielweise transferieren oder hören eben ganz auf. Das hinterlässt auf den Servern dann Löcher so groß wie in einem Schweizer Käse, und diese zu flicken ist mehr und mehr unmöglich.

Blizzard tut dabei genau das, um die Situation wirklich zu entschärfen: nichts! Wozu auch, solange sich damit noch munter Geld verdienen lässt?

Viele Spieler fordern immer und immer wieder, man möge doch bitte endlich mal kleine Server in geeigneter Anzahl zu einem zusammenfassen. Macht Sinn, bisher nicht geschehen, weil man die Berichterstattung darüber wohl fürchtet. Statt dessen hat man Cross Realm Zoning eingeführt, was die Probleme kaschiert, aber nicht löst und einen ganzen Haufen neuer, bisher ungelöster Probleme mit sich gebracht hat. Das also kann es nicht sein.

Es gibt dann wiederum Spieler, die fordern, dass es wieder mal einen kostenlosen Transfer von einem der vollen Server zu ihnen hin geben möge. Nur: wieso sollte jemand von einem der vollen Realms wie meinetwegen Blackmoore unbedingt nach Vek’lor hin transferieren wollen, wo bestenfalls 10 Chars in Sturmwind rumgammeln oder weniger? Das ist nur was für einsame Erfolgsjäger, sonst wird man damit keinen Spieler überzeugen können.

Dann gibt’s wiederum Spieler, die entweder eine Absenkung der Transfergebühr fordern, weil sie von einem Geisterserver weg wollen oder aber gleich ganz die Abschaffung der Gebühr. Im Prinzip haben sie Recht, denn 20 Euro pro Charaktertransfer ist die reinste Beutelschneiderei, nur solange genügend Leute bereitwillig dieses abdrücken und damit für Blizzard leichte Einnahmen sind, wird sich daran nichts ändern. Ein Teil transferiert eben gerade fröhlich durch die Gegend, der Rest macht sich vielleicht einen neuen Char auf einem vollen Server, pausiert oder hört eben ganz auf.

So oder so, Blizzard hat in dem Bereich gehörig versagt, seit Jahren nicht mehr die Serverlandschaft gepflegt und das kommt nun dabei heraus. Spätestens dann, wenn die Aboeinbrüche deswegen höher sein werden als der Gewinn durch Transfergebühren, werden sie sich wohl was überlegen. Vielleicht. Man weiß es eben nicht.

Nur eines ist sicher: wer ahnungslos der Werbung mit der epischsten Spielerfahrung folgt und den Ratschlag von Blizzard bei der Charerstellung akzeptiert, auf einen der „für neue Spieler geeigneten Server“ anzusiedeln, wobei Blizzard nach wie vor möglichst leer als möglichst gut bezeichnet, der wird sich dann wenn er es besser weiß irgendwann recht herzlich über Blizzard ärgern.

Wow wie langweilig!

Momentan befinde ich mich in einer Phase, in dem mir World of Warcraft einfach so zum ersten Mal seit Anfang Mai 2012 so richtig, richtig stinklangweilig geworden ist. Mein Antrieb, noch im Spiel überhaupt einzuloggen, ist inzwischen sehr gering geworden und dort noch etwas zu reißen, ebenso. Damit scheine ich in guter Gesellschaft zu sein, denn viele die ich auf meinem Realm kannte, habe ich schon wochenlang nicht mehr online gesehen.

Was ich eigentlich in WoW gerne machen würde, ist ganz einfach das: Raids. Aktuelle Raids, genauer gesagt auf dem normalen Schwierigkeitsgrad und das am Liebsten zweimal wöchentlich zu festen Terminen. Und haargenau das aber wird immer schwerer und schwerer und schwerer… es macht einfach keinen Spaß mehr.

Der Casus Knaxus
Früher, also zu Zeiten von Cataclysmus und davor, war auf meinem Realm deutlich mehr los als heutzutage. Der Realm wird von Seitens Blizzard immer noch als mittlere Population eingestuft und ist damit noch weit entfernt davon, nun ins Reich der Geisterserver zu gehören, aber er ist dennoch spürbar leerer geworden.

Zu Cataclysmus war es für viele Gilden, wie auch der meinigen, kein Problem einen gildeninternen Raid zu betreiben, wer genügend Mitglieder hatte, der konnte sogar noch einen heroischen Raidzug installieren. Den gab’s damals immerhin auch, wenn auch nicht besonders erfolgreich. Auch wurden ständig Randoms für alle möglichen Sachen gesucht, der Handelskanal war voll genug und das Auktionshaus gut gefüllt.

Mit Mists of Pandaria wurde das dann alles anders. Vom Standpunkt der Weiterentwicklung der Geschichte, dem Schwierigkeitsgrad der Raids und auch sonst, was man so nebenbei treiben kann, hat da Blizzard sehr viel richtig gemacht, und es ist in der Tat in meinen Augen schon alleine im Vergleich zu Cataclysmus eine gelungene Erweiterung.

Aber Blizzard hat es vor allem mit einem total übertrieben, denn das Reizwort des Addons heißt nunmal und nicht ohne Grund Dailies. Es gab von Anfang an sechs Ruffraktionen mit täglichen Quests, die zu lösen sind und der Ruf, den es da gibt, ist charaktergebunden. Das wäre kein Problem, wenn nicht auch gewisse Items für die Rüstung nur noch gegen Ruf und Tapferkeitspunkte dort abzugreifen wären, und die sich bei manchen Fraktionen so zäh ziehen wie ein altersschwacher Kaugummi. Abwechslung? Gleich Null, es fühlt sich nicht wie ein Spiel an, sondern einfach nur wie stupide Arbeit und staubtrocken, zieht sich gefühlt endlos dahin, und wer Unterhaltung will, der liest besser irgendeinen Gesetzestext. Denn solch ein Text erscheint dann auf einmal im Vergleich zu den Dailies wie allerbeste Unterhaltung pur und interessant (beispielsweise die §§961 bis 964 BBG, das sog. Bienenrecht – köstlich)!

Blizzard hat das inzwischen auch selbst eingesehen, dass sie es mit den meisten Dailies hoffnungslos übertrieben haben und mit den Belobigungsabzeichen, die man bei jeder Fraktion erwerben kann, den Rufaufbau gehörig beschleunigt. Das aber ändert nichts an der Tatsache, dass die Dailies bei den Klaxxi oder dem goldenen Lotus einfach nach wie vor total stupide und völlig uninteressant geraten sind.

Bei der neueren Fraktion, der Operation Schildwall/Herrschaftsinitiative mit Patch 5.1, hat sich das dann stark geändert, denn hier wird die Geschichte weiter gesponnen durch zusätzliche Quests. Hätten sie mal alle Ruffraktionen von Anfang an so gestaltet, dann wäre das auch weniger problematisch. Haben sie aber nicht, damit ist und bleibt mein Fazit zu den Dailies bei MOP: sie saugen unendlich und nerven, da es aber keine Wappenröcke mehr wie früher gibt, sind sie je nach dem eigenen Spielstil eine Notwendigkeit. Wer etwas anderes sagt, der lügt.

Dazu kommt, dass dieses Addon für Twinks absolut unfreundlich geraten ist. Wer einen Twink raidfertig bekommen will, der muss im Vergleich zu früher deutlich  mehr Zeit ins Spiel investieren als früher, eben genau weil man die Ruffraktionen bedienen muss. Belobigungsabzeichen dabei nun hin oder her, wem die eine Fraktion schon keinen Spaß machte, der wird sie beim zweiten Mal noch weniger Spaß machen.

Die Raids an sich
Die Raids an sich sind abwechslungsreich und anspruchsvoll. Die Bosse können deutlich mehr und man muss sich vor allem auch bewegen können, sonst hat man bei einigen Bossen definitiv keine Sonne mehr und es hängt auch bei einem Boss wie Elegon viel mehr am Verhalten des einzelnen Spielers, denn wenn bei Elegon schon alleine ein DD stirbt war es das mit dem Bosskill gewesen, dann können sich alle hinlegen und aus die Maus.

Schon auf nicht heroisch überfordern die Bosse viele Spieler, so dass sich vor allem eines deutlich heraus kristallisiert hat: die Raids auf Normalstufe brachen und brechen weg, entweder gehen die Spieler nur noch in den LFR oder direkt alles auf heroisch. Wer aber heroisch gehen will, der muss eine gewisse Portion gesunden Masochismus mitbringen um all die Vorarbeiten zu leisten, die dafür die meisten Gilden voraussetzen in Sachen auf Ruf farmen und dergleichen – und so masochistisch bin ich einfach nicht veranlagt. Punkt.

Im Vergleich zu Catacylsmus gibt es irgendwo in der Größenordnung 10000-15000 weniger Gilden, die noch NHC laufen nach WoW Progress. Schon alleine diese Zahl spricht Bände.

Eine mögliche Lösung: Charaktertransfer
Nun ist es so, dass es schon noch genügend Gilden gibt, die Spieler auch auf NHC suchen, nur befinden die sich eben auf anderen Realms. Also könnte ich in der Tat x*20€ nehmen und die Blizzard dafür in den Arsch schieben, sie also noch dafür belohnen, dass sie es seit Jahren nicht mehr schaffen noch sich darum kümmern, die Serverlandschaft zu pflegen und endlich mal zu bereinigen, was nichts anderes bedeutet als Server schließen und zusammenlegen. Nur warum sollten sie das tun, wenn nach wie vor genügend Spieler dazu bereit sind, für den Transfer eine völlig überteuerte Gebühr zu bezahlen, nur damit sie endlich wieder ein Weilchen woanders den Spaß haben können, den sie früher auf ihrem eigenen Realm hatten?

Eben, die wären ja schön blöde! Wer übrigens bei Google mal nach dem Begriff „Geisterserver WoW“ sucht, der merkt auch, dass das Problem alles andere als neu ist, aber es wird und wird nicht besser.

Jetzt steht Patch 5.2 vor der Türe, er bringt eine neue PVP- und Raid-Saison mit sich, es kann ja sein, dass einige Spieler zu dem wieder zurück kehren werden. Aber ernsthaft glaube ich nicht daran, denn was bringt 5.2 neben dem neuen Schlachtzug mit sich? Genau das, was das Spiel ums Verrecken nicht gebraucht hat, eine neue Ruffraktion mit – genau das! – Dailies! ARG!

Kurz gesagt ist es nunmal so: ich würde gerne raiden, raiden, raiden gehen, aber dank der Spielmechaniken muss ich dafür Dailies, Dailies, Dailies machen und nachdem ich seit Monaten in keinen gescheiten Raid rein komme, habe ich auch keinen triftigen Grund mehr die stumpfsinnigen Dailies noch irgendwas zu machen. Der Spielspaß ist einfach momentan knallhart weg und ob ich neuen finden werde, das ist fraglich. Ich habe zwischendurch mal mit einem vollen Set Erbstücken aus Langeweile einen zweiten 90er innerhalb von zwei Wochen hochgezogen, aber das kann es nun auch nicht sein, mir eine möglichst große Twinkarmada zu bauen. Denn so lustig ist das Questen nämlich nach Gegend  nun auch wieder nicht.

Persönlich hocke ich daher inzwischen auf halb gepackten Koffern; sicher, ich könnte auf einen der vollen Realms wie Antonidas, Blackmoore oder Frostwolf transferieren und dort wieder meinen Spaß haben, nachdem das auf dem eigenen Realm raidtechnisch nahezu unmöglich geworden ist, da er schon recht tot ist. Auf anderen Realms haben die Leute nach der Zeit inzwischen alle drei Raids komplett durch, was auf meinem Kaff gildenintern ein Ding der Unmöglichkeit ist. Erfolge auf Teufel komm raus machen ist nunmal nicht mein Ding und PVP halte ich in WoW für eine absolute Lachnummer, denn erstens ist es absolut unbalanciert und zweitens gibt es kaum einen größeren, erbärmlichen Haufen an Jammerlappen auf dieser Welt als die PVPler in WoW, die ständig, immer und überall nur darüber klagen, wie a) unbalanciert das Spiel ist, b) übermächtig die Klasse X ist (Krieger, Jäger beispielsweise) oder c) viel zu schwach doch die eigene Klasse ist. Und oh, d) Wintrading ist böse und wenn jemand erfolgreich ist, dann kann er es natürlich nur über Wintrading erreicht haben!

Blizzard tut dann aber leider, gar nicht faul, meistens irgendwas, damit die Jammerer zumindest etwas Ruhe geben und meistens das Falsche. Dazu kommt, dass man im PvE darunter dann oft genug leidet, weil PVP und PVE absolut nicht voneinander getrennt ist.

Aber ebenso, wie viele Autofahrer es nicht einsehen, an den Klos in einer Raststätte für Sanifair 70 Cent berappen zu müssen, sehe ich eben das mit der überteuerten Transfergebühr weit jenseits meiner Schmerzgrenze absolut nicht ein.

Also werde ich es wohl noch ein Weilchen so beobachten, vielleicht pausieren und entweder kommt der Spielspaß denn eben wieder oder das war’s mit WoW mal wieder. Wenn ich mir aber ansehe, was 5.2 so bringen wird, halte ich das mit dem zurückkehrenden Spielspaß für unwahrscheinlich.

Andere Spiele sind auch ganz nett, und mein guter Sith-Inquisitor Knarfolomew wartet nur darauf, seine Ausbildung endlich gegen Ffon beenden zu können und Lord Zash sieht doch auch irgendwie ganz bösartig sexy aus.

Oder ich mache eben wieder so wie gestern Rollenspiel in Turmus und reiße das Heft gnadenlos an mich, das geht auch. Brom hat darüber schon genug geschrieben, es war für mich eine Mordsgaudi. Ich glaube, so richtig wussten sie nicht ganz, was ihnen da nun geschieht und überhaupt, da ich es aber liebe die Leute zu verwirren, war das in Ordnung und passte.

Die WoW-(Un)Community saugt

Manchen Tatsachen muss man über kurz oder lang in ihr hässliches Maul schauen: es gibt kaum ein Spiel, dessen „Community“ sich im Laufe der Jahre so hundsmiserabel entwickelt hat, wie World of Warcraft. Gerade ein MMORPG steht und fällt häufig mit seiner Community, ist sie doch schließlich genau das, was es in Wirklichkeit eben ausmacht und die Uncommunity um World of Warcraft ist nun wahrlich kein hübsches Aushängeschild für dieses Spiel. Îm Gegenteil, für viele ist sie der Grund, nur noch genau ihr Ding durchzuziehen oder mit dem Spiel gleich ganz aufzuhören.

Wanderer, kommst du nach Rom, dann tue es den Römern gleich!
So sagt ein altes Sprichwort, aber mal ehrlich, wer sich als wirklicher Neuling nach WoW begibt, der fühlt sich im schlimmsten Fall nach einer Begegnung mit der netten Spielerschaft wie nach einem astreinen Kinnhaken von Wladimir Klitschko: man liegt toal benommen und niedergeschmettert hilfslos am Boden und wundert sich, welche Dampfwalze denn nun da einen überrollt hat und vor alem warum.

Denn, wie sieht sie denn so aus, die werte Spielerschaft? Benehmen? Das ist bei den Meisten absolute Fehlanzeige, sie sprechen zudem ein nur so vor Abkürzungen wimmelndes Kauderwelschdenglisch, dass es so richtig in der Kiste scheppert, und in welches man sich erst einmal gehörig einlesen muss.

Das Hauptproblem aber im Spiel an und für sich sind verrohte Manieren und die ständig und stetig überhand genommenene Anonymität: es ist schlicht und einfach dank diverser Entwicklungen der letzten Jahre nicht mehr möglich, sich seine Problemfälle noch zu erziehen. Und woran liegt das? Das liegt ganz einfach daran, dass ein Realm für sich heutzutage längst nicht mehr alleine steht!

Der Casus Knaxus: zu viele realmübergreifende Dienste machen das soziale Gefüge irreparabel kaputt!
Früher fand in der Tat alles einzig und alleine auf dem Realm statt, wo man sich anmeldete und fertig. Wenn aber alles einzig und alleine auf demselben Realm stattfindet, dann hat wiederholtes Fehlverhalten mitunter eben auch drastische Konsequenzen: es spricht sich herum, irgendwann hat man möglicherweise seinen Ruf als Schmuddelkind weg und wird dann vom Rest der Spielerschaft entsprechend behandelt bis gemieden. Das zumindest solange, bis man sein Verhalten eben grundlegend geändert hat.

Die vermeintliche Anonymität des Internets als Brandverstärker
Sobald Menschen meinen anonym agieren zu können – und ein neuer Charakter ist schnell gemacht – passiert etwas interessantes mit ihnen: es treten entweder ihre besten oder schlechtesten Charaktereigenschaften verstärkt ans Tageslicht. Wer schon vorher ein Arsch war, der lässt es nun möglicherweise so richtig raushängen und fertig, denn es kann ihm keiner was, wozu also sollte man sich noch benehmen?

Frühre war das ein Problem, welches das soziale Umfeld des eigenen Realms noch gut korrigieren konnte. Aber das hat sich inzwischen massiv geändert, da Blizzard dafür gesorgt hat, dass die Grenzen zwischen den Realms mehr und mehr verschwimmen, weil gerade auf vielen Realms auch weniger los ist und man vor Zusammenlegungen wegen der schlechten Publicity zurückschreckt.

Was also sorgt(e) dafür, dass die Community gehörig den Bach runter ging? Nun, vor allem in chronologischer Reihenfolge dieses:

  • die Einführung des Dungeonbrowsers: der Vorteil ist, man ist schneller im Dungeon drin, der Nachteil, man sieht vier Leute von irgendwo, denen man vermutlich einmal und danach nie wieder im Leben begegnet, und gerade weil das so ist, ist die Hemmschwelle sich hier daneben zu benehmen sehr gering,
  • der Schlachtzugsbrowsers: ähnlich wie im Dungeon, nur hier sind es sogar 25 Leute, so dass die Möglichkeit mindestens ein richtiges Arschloch unter sich zu haben, noch größer ist und
  • realmübergreifende Zonen (Cross Realm Zoning): weil Blizzard in manchen Gegenden nicht genug los ist, werden diese bei Bedarf dynamisch von verschiedenen Realms zusammen instanziert und schon hat man dort wieder mehr Leben, allerdings möglicherweise auch von Leuten, die man lieber nicht mehr sehen wollte. Auch hier gilt: wer sich hier daneben benimmt, ist danach schwer zu fassen.

Dazu kommt dann als weiteres Problem der virtuelle Schwanzvergleich in Form der Gearscore und des Schadens.

So oder so, im Falle von WoW sorgt die vermeintliche Anonymität meistens dafür, dass bei vielen der werten Mitspieler nur die schlechtesten aller Eigenschaften ans Tageslicht treten und ausgelebt werden. Ein Grund mag auch die schiere Masse an Spielern sein, dennoch gibt es andere Spieler, wo die Community deutlich hilfsbereiter und freundlicher als in WoW ist. Dass Blizzard übrigens das Klima innerhalb der Community nicht sonderlich weiter zu scheren scheint, das trägt sein übriges dazu mit bei, eben weil sie die meisten Realms sich inzwischen selbst überlassen, denn die kriegen das ja schon irgendwie geregelt. Früher bekamen sie das meistens, heute aber sieht es eben doch ein wenig anders aus.

Damage sei dein Glaube und Recount sein Prophet!
Wenn man das Gebrabbel mancher Spieler sich so anhört, dann ist der Fall klar: je mehr Schaden man fährt, umso besser und je mehr Schaden man fahren kann, umso besser ist man als Spieler! Manche halten sich dann sogar für kleine Götter, so toll finden sie das!

Wenn dann in einem zufälligen Dungeon Leute mit dabei sind, die sich erst ausrüsten müssen oder eben mal nicht heroische Schlachtzüge laufen und daher nicht mithalten können, den Mörderschaden wie der kleine Satansbraten, der sich für Gott und die Welt hält, fährt, dann muss er es natürlich aller Welt kundtun, wie schlecht diese Leute sind!

Also macht er das, was er als langerprobter Assi in solchen Fällen immer tut, er lässt dumme Kommentare Marke “OMFG! Du machst nur 20K DPS Mage, das schaffte schon zu Cata ein lausiger 85er, tu dir einen gefallen und lösche das Spiel, du kannst nicht spielen, du Kacknoob!”

Solche Ausraster passieren häufig genug, die Assis finden das noch vollkommen in Ordnung, dabei zerstören genau sie die Community.

Schaden ist wichtig, aber längst nicht alles, man sollte auch überleben und sich gut genug bewegen können. Das kommt nämlich dazu.

Und natürlich rüsten auch nach wie vor erst jetzt Leute ihre Chars aus, also kann man da einfach nicht voraussetzen, dass nun jeder seine 50K+ DPS fahren kann. Aber viele Leute sehen das nicht ein, weil sie es einfach nicht verstehen können/wollen, denn sie können es ja selber auch schon. Welch ein Irrtum!

Kompensation von RL-Defiziten
Bei manchen der üblichen Verdächtigen kommt dann auch sicher stark dazu, dass sie sich einfach nur noch toll finden. Auch wenn sie sonst wenig bisher gebacken bekamen, man läuft die Raids auf heroisch, hat sau viele Siege im PVP und blablabla und blubberdiwubberschnubb, man ist so toll so gut, die ganze Welt muss das doch wissen und anerkennen, und so verhalten sie sich auch. Das ist sicher ein Extremum, aber kommt leider auch oft genug vor, dass die vermeintlichen Erfolge in WoW, die außerhalb von WoW niemand und in WoW nur wenige interessieren, viel zu sehr zu Kopfe steigen, ihr Ego bläht sich auf wie ein Soufflé und sie heben ab. Pech nur, dass es auch dann meistens sehr schnell in sich zusammen fällt, wenn man nur weiß, wo man die Nadel ansetzen muss.

Spielern werden am Anfang die falschen Realms empfohlen!
Ein weiteres Problem ist auch, dass Blizzard wirklichen Neulingen die falschen Realms empfiehlt. Blizz verfährt nach der Devise: je leerer, desto mehr empfehlen wir dem Spieler den Realm und fertig, und genau das ist falsch!

Denn was nützen einem 10 Realms, wo ein wenig was los ist und am Ende dann ein übervoller? Eben: nicht viel! Besser wäre es, man würde pro Server eine Kennziffer einführen, und wenn Server A diese erreicht wird, dann wird Server B empfohlen bis die Kennziffer dort ebenfalls erreicht ist, usw.usf. – das aber geschah nie und so hat man da nun das Problem der Geisterrealms.

Kommst du von Aegwynn, Frostwolf oder Blackmoore, dann bist du besser leidensfähig!
Und warum ist man das dann besser? Weil diese vollen Realms in der Community vor allem durch eines Glänzen, nämlich gefühlt eine deutlich über dem normalen Schnitt liegende Anzahl an verhaltensauffälligen Spielern, denen man lieber aus dem Weg geht.

Wer von diesen Realms kommt, der hat mit dem schlechten Ruf seines Realms beim Rest zu kämpfen und fertig. Das ist, als würde man in New York City aus Harlem kommen – jeder weiß, wo es liegt und keiner will dort hin, wenn er nicht muss, weil die Atmosphäre da zu krawallig und gewalttätig ist. Manchen aber macht eben genau das Spaß oder finden genau dort einfach auch ihre Ruhe/Inspiration, die sie brauchen.

Und gerade die Normalos von diesen Servern leiden dann natürlich unter dem schlechten Ruf ihres Realms, aber wirklich dagegen kommt man in der Community nicht an, denn solch ein Ruf bildet sich eben auch nicht ganz von ungefähr.

Was bleibt zu tun?
Am Besten sucht man sich eine Gilde, die wirklich zu einem passt und ansonsten Augen zu und durch, denn in den letzten Jahren war die von Seiten Blizzards geförderte Entwicklung immer mehr in Richtung Sachen Anonymität und fertig. Wirkliche Hilfsmittel, um mal dem eigenen Realm Mittel an die Hand zu geben, da was zu ändern, gibt es nicht.

Man muss also mit der häufig mehr oder weniger dysfunktionalen Atmosphäre des jeweiligen Realms leben (lernen) – oder gehen. Fertig.

Denn am Ende ist es ja schließlich noch immer so: wir bekommen das Spiel, für das wir bezahlen und das man damit auch irgendwie verdient hat. Blizzard selber hat keinerlei Grund sich zu bewegen, solange die Einnahmen stimmen, nur wenn diese irgendwann mal wirklich drastisch in den Keller gehen sollten, erst dann wird sich vielleicht etwas ändern. Bis dahin aber werkeln sie so weiter wie bisher und fertig.

World of Grindcraft

Pandaria ist schöööön. Aber damit hat es sich auch schon, wer wirklich in die Raids gehen will und sich darauf richtig vorbereitet, der hatte in den letzten Wochen ungewohnt viel zu tun gehabt.

Es gibt gerade mal schlappe sechs Ruffraktionen bisher in Pandaria und mit Patch 5.1 kündigt sich für jede Fraktion bereits die siebte an, bei denen man einzig und alleine durch das Lösen von täglichen Quests an Ruf gewinnen kann. Wappenröcke wie zu Cataclysmus gibt es keine mehr, und so hat man da gut zu tun.

Nun ist es so, dass man sich auch auf den Standpunkt stellen könnte, man lässt es eben bleiben, Pech nur dass es manche brauchbaren Rüstungsteile nur bisher wirklich bei den Rüstmeitern dieser Fraktionen gibt. Also muss man da dann eben doch ran, es sei denn man will auf die Dinger verzichten.

Dazu kommt, dass man zuerst die Fraktion „Goldener Lotus“ genügend hoch im Ruf bekommen haben muss, bevor man bei den anderen Fraktionen wirklich richtig loslegen kann. Und dann geht die Party richtig los…

Kurz und gut, es zieht sich für manchen dahin wie ein alter, zäher Kaugummi, der einfach durchs Kauen nicht besser schmeckt noch wirklich befriedigt. Antun aber muss man sich das dann eben dennoch, sei es weil man Rüstungsteile will oder die Toprezepte für seine eigenen Berufe, dazu gilt es  noch als Nebenaufgabe das Kochen auf dem jeweiligen Weg der Wahl zu perfektionieren plus bei den Ackerbauern täglich seine Felder zu bestellen. Felder sind gut, da wächst alles Mögliche und nette Zeug für uns drauf, aber man muss sie eben auch täglich bestellen, sonst wird das nichts bis zu den 16 Feldern am Ende, die man haben kann. Aber es lohnt sich.

Summa summarum bedeutet das, dass man hoffentlich eine wirklich gemeinschaftlich arbeitende Gilde hat, aber auch dass man für eine gute Raidvorbereitung im Vergleich zu früher ungleich mehr Zeit investieren muss. Und das gefällt nicht jedem.

Sollte man dann doch mal wider Erwarten Leerlauf machen, dann zerlegt man mit einer zufälligen Gruppen eben Galleon oder das Sha der Angst, denn da gibt es ja mit ein wenig Glück fette Rüstungsteile, die man gut gebrauchen kann, sonst gibt es nur eben Gold.

Eine weitere Folge des ganzen Schindens ist es, dass die Lagerplätze aus allen Nähten platzen. Irgendwas soll da auch kommen, aber auf keinen Fall größere Taschen, man arbeitet daran. Oder so. Wie auch immer.

Man ist momentan in einem Stadium, dass eine gescheite Raidvorbereitung vielen schon zu viel Arbeit für ihren Geschmack abverlangt, und selbst die alten Hasen sagen zu Zeiten von Classic war das nicht so viel Arbeit wie heute.

Was bleibt? Das Farmen als mehr oder minder großer Zwang, der keinen Spaß macht, aber so nötig wie nie zuvor ist und damit vielen auf den Sack geht, aber man grummelt sich eben irgendwie so durch in der Hoffnung, irgendwann möge es dann doch mal bitte aufhören.

Jaja, die Analysten und ihre Moppelkotze

Analysten sind manchmal für mich wie Eunuchen: sie wissen ja, wie’s geht und geben Empfehlungen ohne Ende, damit verdienen sie dann gutes Geld und das reicht ihnen locker aus. Ob sie nun wirklich Ahnung haben oder nur gut geschmiert wurden, das spielt bei ihren Empfehlungen dann keine wirkliche Rolle.

Nun hat irgendeine obskure Investment-Bank sich nach dem Start von Mists of Pandaria dergestalt geäußert, dass sie mal ihre Glaskugel angeworfen hätten und – siehe da – Blizzard hätte nur 700000 Einheiten der Erweiterung verkauft. Daher fanden sie das enttäuschend und taten es der Welt so kund, letztendlich basierte das auf reinster Mutmaßung, denn die wirklichen Verkaufszahlen waren bis dato nicht publiziert.

Nun hat Blizzard selber inzwischen aktuelle Verkaufszahlen veröffentlicht und, siehe da, nach den eigenen Angaben hat man die Erweiterung bisher 2,7 Millionen mal verkauft und die Zahl der Abonnenten ist wieder auf über 10 Millionen gestiegen. Damit hat sich die Erweiterung zwar bisher nicht ganz so gut wie Cataclysm verkauft, aber das sind doch für Blizzard sehr erfreuliche und solide Zahlen, die weitab der Schwarzmalerei der Analysten liegen.

Merke: Volker Pispers hat nach wie vor mit seinem wertvollen Beitrag zu dem Thema absolut Recht – und die Welt geht noch nun lange nicht unter!

http://www.youtube.com/watch?v=ko5CCSomDMY

Und das nennen sie nun „Spaß“!

http://www.youtube.com/watch?v=UBuSgpTtZGo

Das obige Video zeigt einmal mehr deutlich, wieso die momentane Implementierung der Cross Realm Zones in WoW ein einziger Epic Fail ist!

Was sehen wir da genau? Wir sehen einen der Knotenpunkte, an dem viele Charaktere einfach im Laufe ihres Lebens beim Leveln durchmüssen, nämlich das Dunkle Portal in den verwüsteten Landen. Passierbar wird das Portal ab Level 58.

Das Video zeigt nun eindrucksvoll die Auswirkungen des Cross Realm Zonings, wenn die Zone von mehreren PvP-Servern zusammengelegt wird. Ein Haufen asozialer, gelangweilter 85er-Charaktere, denen ansonsten todlangweilig ist und die mit sich selber nichts anzufangen wissen, campen vor dem Portal und hauen dort reihenweise Leute um, die im Bereich ab Level 58 aufwärts dort durch wollen. Das kann mir keiner weiß machen, dass bei diesem Haufen an Leichnamen nicht genügend Leute aus dem mittleren Levelbereich darunter wären.

Natürlich haben diese keinerlei Chance, denn ein Kampf eines Level 58 gegen einen Level 85 darf man sich so vorstellen, als würde mal eben ein Säugling gegen Wladimir Klitschko einen Boxkampf anstrengen wollen.

Nun kann man sagen: selber schuld, wer auf einem PvP-Server das Spielen anfängt! Stimmt zwar, aber das ist zu kurz gegriffen, denn die Leute auf dem eigenen Server kennt man noch halbwegs, dort hat man mitunter noch einen Ruf zu verlieren und da kann man noch halbwegs entgegen steuern.

Wenn aber auf einmal all die Griefer von mehreren Realms sich in der Zone vermengen und auf einen losgehen, dann hat man da keinerlei soziale Handhabe mehr und das macht auch sicher alles, nur keinen Spaß.

Blizzard reagiert halbwegs auf die CRZ-Kritik

In den US-Foren gab’s heute vor genau fünf Stunden einen offziellen, blauen Post zu der massiv aufgelaufenen Kritik am neuen Feature der Cross Realm Zones. Dieser fiel, wie es zu erwarten war, ein wenig länglich aus – da man möglichst viel von der Kritik erschlagen will.

Wenn ich mir den Post so durchlese, dann muss ich sagen: er ist enttäuschend. Die Kritik am Feature ist halbwegs bei Blizzard angekommen, aber die Art und Weise, wie sie nun das lösen wollen, entspricht nicht dem, was viele gerne hätten.

Aber nun einmal der Reihe nach, was Blizzard denn nun so genau von sich gegeben hat…

Cross-realm zones are a new technology that allows players in underpopulated areas of the world to meet, group up, and adventure with players from other realms. This technology effectively populates low-level zones and other previously uninhabited areas, resulting in a livelier game world. Cross-realm zones allow players to form a group with other players from within a select pool of realms in order to quest just like they normally would, while still allowing the social structures of their home realms to remain intact.

Schon der erste Absatz, in dem erklärt wird, was Cross Realm Zones eigentlich sein sollten, zeugt eben davon, dass Blizzard offensichtlich nicht verstanden hat, was viele Spieler wollen und was nicht.

CRZ sorgt eben dafür, dass die sozialen Strukturen des heimatlichen Realms massiv geschädigt werden. Viele Spieler haben sich aus guten Gründen meinetwegen für niedriger bevölkerte Realms entschieden, eben genau weil sie das so haben wollten – mit High Life in den normalen Levelgebieten geht man diesen Spieler nur massiv auf den Keks.

Dazu kommt, dass manche auch teures Geld für Realmtransfers ausgaben, da sie gewisse Spieler einfach nicht mehr sehen wollten. Gewisse Realms haben eben meinetwegen den Ruf, nur von Kiddies bevölkert zu sein, und das wollte man sich nicht mehr geben. Da man aber dank CRZ nun teilweise in den eigenen Städten und Levelgebieten auf einmal die Spieler, die man nicht mehr sehen wollte – und der eigene Realm hat schon genug Problemfälle – wieder doch ertragen muss, ist das verständlich, dass sich da sehr, sehr viele gerade von Blizzard massiv verarscht vorkommen. Keith Watanabe hat das in seinem Blogpost hier namens „Cross Realm Zones – the cluster fuck“ auch sehr schön zusammengefasst, was man daraus hätte machen können und was daraus für ein unsäglicher Mist geworden ist.

Nun ist es ja nicht so, dass Blizzard es nicht hätte besser wissen können – das entsprechende Feedback der Amis ist zwei Wochen alt, mindestens. Aber man hat sich bisher nicht wirklich darum gekümmert und in den US-Foren kocht die erzürnte Volksseele so hoch wie letztens bei der Einführung von Real-ID. Ich bezweifle, dass die Ankündigung von Blizzard nun schon genügend Luft aus dem Zorn ablassen wird, denn diese löst nur einen Teil der Probleme.

Weiter schreibt Blizzard unter dem Terminus „Lack of Realm Community“ dies hier:

We understand that players are concerned about CRZ potentially impacting the sense of community. Cross-realm zones were intended to make lower level zones feel less empty, but may also impact other more populated zones. With more populated areas, we’re aware of concerns over increased competition for resource nodes as well as quest and rare mob spawns. This is something that we’re in the process of evaluating. We’ve already taken some steps to address it by increasing the spawn rates of most rare spawns. If a zone becomes too populated, we’re capable of adjusting how many realms are able to connect to it. Just keep in mind that we do choose spawn times of creatures and profession nodes with a certain zone population in mind — CRZ affords us the ability to better maintain those populations.

Please note that Pandaria zones will not have CRZ enabled when Mists of Pandaria is released, but players can group up cross-realm in Pandaria with Real ID or BattleTag friends. The Wandering Isle, the pandaren starting area, will also not have CRZ enabled at launch, though we’ll have multiple instances of this zone running as needed for each realm, in an attempt to prevent overcrowding.

Auch das ist wieder herrlich an der Wirklichkeit vorbei geredet; denn CRZ kann nicht nur potentiell die Gemeinschaft schädigen, es tut es definitiv. Es ist ja auch schön, dass sie nun anfangen sich mal zu überlegen, wie man die Spawnprobleme bei den bisherigen hochleveligen Kräutern und Rare Mobs lösen könnte, nur wieso lässt man solch ein Feature erst der früheren Bananensoftware gleich auf den Kunden los, anstelle dass man von vorne herein die Zeitabstände verkürzt – und wieso nicht einfach auch gleitend zur Anzahl der Charaktere in der Gegend?

Der Kommentar, dass man bedenken solle, dass die Spawnzeiten der Kräuter und NPCs im Hinterkopf für eine gewisse Mindestpopulation gedacht gewesen sind ist auch so etwas, was manche als Schlag in die Fresse auffassen dürften. Sie haben sich bewusst für ihren Realm entschieden, waren da jahrelang glücklich und auf einmal kommt dann Blizzard daher mit „Möp, möp, zu wenig Leute bei euch hier, also stocken wir das gehörig auf.“ Ja, wie drollig!

Dass da die Startgebiete von Mists of Pandaria anfangs nicht Cross Realm sein werden, mag da für manche nur ein schwacher Trost sein.

Der Oberhammer ist dann aber unter „Low Population Concerns“ dieser Absatz:

Cross-realm zones are the first step toward improving the play experience when leveling on a low-population server. The world will be more populated, opening up the possibility for you to make BattleTag friends who you can then invite on future adventures. World of Warcraft is meant to be a massively multiplayer role-playing game, so we want to give players on lower population realms access to a larger community to play with.

Damit zeigt Blizzard eindeutig, dass es die Wünsche vieler Kunden, eben auf einem Server mit weniger Population in Ruhe spielen zu können, nicht verstanden hat. Viele wollen das eben genau so nicht haben, die haben sich am Anfang bewusst für ihren Server entschieden, entweder weil sie PVP wollen, PVE, RP und dann bei der und der Population und fertig. Aber nun kommt Blizzard daher, sagt nur noch „Stop! Zu wenig los hier, also sorgen wir dafür, dass mehr los ist!“ – und tritt denen so gewaltig auf die Füsse. Klar, dass das nicht gut ankommt, die Frage ist was da noch evtl. Feintuning bringen wird.

Noch mehr wie ein Hohn klingt dann das hier:

Cross-realm zones won’t fix economy-related issues for lower populated realms and it wasn’t intended to. Regarding the suggestions for a cross-realm auction house, this is something we can evaluate at a future date. However, great care must be taken and we must carefully evaluate its impact on realm economies if such a change were to occur.

Vielleicht hätte ja Blizzard auch mal die Idee kommen können, dass CRZ möglicherweise der fein austarierten „Ökonomie“, sagen wir besser dem Berufsgefüge der wenig bevölkerten Realms Schaden zufügen könnte, bevor man es so unfertig auf die Gemeinschaft loslässt. Aber so sagen sie nur „CRZ wird die Wirtschaftsprobleme nicht lösen und war nie dafür gedacht“, fein, aber umgekehrt damit dass es der „Wirtschaft“ Schaden zufügen könnte, damit haben sie keine Probleme. Grumpf.

Dazu kommt dann noch der übliche Satz nach dem Motto „Wir schauen uns nun alles an und arbeiten mit Hochdruck an Verbesserungen“:

We’re working behind the scenes to look into and address many of the recently shared CRZ concerns. In addition to the hotfixes that have already been applied to help streamline the player experience, we have some additional hotfixes on the way to address some of the known bugs.

Letzten Endes sagt damit Blizzard ja dies: CRZ als Feature wird bleiben, wir arbeiten an der Feinjustierung, aber was da genau wie wo kommen wird, können wir noch nicht sagen und bitte schaut euch die Liste mit den Hotfixes an, wenn wir welche veröffentlichen.

Damit halten sie am Feature eindeutig fest, was zu erwarten gewesen ist, und haben noch längst nicht so richtig verstanden, was genau eigentlich vielen deshalb quer im Magen liegt. Damit wird die Luft aus der anhaltenden Kritik noch lange nicht raus sein, im Gegenteil. Besser wäre es wohl, sie würden mal einige gleichartige Realms zusammenlegen, wenn das denn wirklich nötig wäre und fertig.