Dezember 2010

Talboter Memoiren, Teil 2

Der letzte Teil der Geschichte endete damit, dass ich gerade frisch, fromm, fröhlich und frei im jugendlichen Leichtsinn (naja, nicht wirklich) die Leitung der Sim Talbot übertragen bekommen hatte.

Die Ausgangslage

Talbot im Dezember 2008 vor dem großen Umbau, den Mittelzylinder gab es nach dem großen Umbau nicht mehr.

Nach der Übernahme des Amtes des Administrators Anfang Januar 2009 gab es für mich mehr als reichlich zu tun. Die Sim stand auf der Kippe, die damalige Simbesitzerin Saba Collas wollte diese schnellstmöglich kostenfrei an jemand anderes, nämlich den damaligen Schatzmeister Diabolus Svenska, übertragen und loswerden. Talbot als Sim bestand mindestens bereits seit dem 24. Januar 2008, wie man hier an dieser Ankündigung bei Slinfo nachlesen kann. Wie man ebenfalls im dortigen Thread nachlesen kann, war zu der Zeit Lurch Swindlehurst der Wirt in Talbot gewesen und ganz zu Anfang Haron Strom, der später Torcodino eröffnete, einer der ersten Administratoren der Stadt gewesen. Lurch war ja später im Torcodino von Haron eine Institution gewesen. Auch startete die damalige Heilerin Viktoria Lannock eine viel beachtete Pilgerreise durch Gor, die bis heute unvollendet geblieben ist.

Das bedeutet, zu diesem Zeitpunkt existierte die Sim immerhin schon ein knappes Jahr, und es wäre sehr schade gewesen, wenn sie (wie immer eben) verschwunden gewesen wäre. Bei den Lindens ist es so gewesen, dass der Bankeinzug für die Simmiete immer noch im Vormonat stattfand und wenn dieser nicht rechtzeitig geklappt hätte, wäre zuerst der Besitzeravatar gesperrt gewesen und nach einer kurzen Frist die Sim offline gegangen.

Es galt also, innerhalb kürzester Frist die Finanzierung für eine komplette Fullprimsim (immerhin im Monat 295 US$) auf eine andere, stabile Basis zu stellen. Am 8. Januar 2009 wurde ich in der damaligen Ratssitzung, die eine Mischung aus IC und OOC gewesen ist, einstimmig von den mindestens zehn stimmberechtigten Teilnehmern zum neuen Administrator gewählt und damit ging das Rackern auch schon so richtig los! Zu allem Überfluss kam dazu, dass seit Weihnachten 2008 Talbot noch den Weggang von mindestens vier guten Rollenspielern ohne Ausgleich zu beklagen hatte, also wurde der Club der Talboter Bevölkerung kleiner.

Am 15. Januar 2009 war die nächste OOC-Sitzung geplant gewesen, auf der die strategische Neuausrichtung Talbots samt Neufinanzierung besprochen werden sollte, und bis dahin musste dann zwangsläufig das neue Konzept stehen. Also gab es sehr viel zu tun innerhalb sehr kurzer Zeit!

Die Vorgehensweise

Die Idee zum Umzug des alten Landepunktes von Talbot. Im Süden auf dem Bild ist dabei der ursprüngliche Landepunkt gelegen und im Osten die Kriegerwohnungen samt dem Turm des Admirals.

Da es in der kurzen Zeit sehr viel zu tun gab und ich nun die Sim mehrfach am Bein hatte, sparte ich mir in der Hauptzeit das Rollenspiel an sich und eruierte, was sich die residente Spielerschaft denn so wünschte und es für Ideen gab, das Simdesign zu verbessern. Das bedeutete, dass ich mir einen Mitspieler nach dem anderen vorknöpfte und mit diesem bilateral dessen Sorgen und Nöte besprach. Es zeichnete sich schon von Anfang an ab, dass es keinen neuen Hauptsponsor für die Sim mehr geben würde, sondern die gesamte Spielerschaft solidarisch für die Simmiete aufkommen werden müsste. Es erschien uns allen illusorisch, dass sich nach dem Lowprimsimdesaster von vor einem halben Jahr damals erst einfach und noch innerhalb dieser Zeit ein neuer Hauptsponsor finden lassen würde.

Dementsprechend ist jeder Einzelne gleich wichtig gewesen, da jeder Einzelne zu mehr oder minder gleichen Teilen wie schon im Dezember 2008 geschehen für die Simmiete hätte aufkommen müssen. Im Prinzip war die Idee dasselbe Finanzierungsmodell wie in Lydius gewesen, aber mindestens auf doppelt so viele Personen verteilt. Also eine Sache, die schon gefühlsmäßig nur sehr schwer auf Dauer hätte funktionieren können, aber da es im Dezember 2008 auch geklappt hatte, war zumindest die Hoffnung da, dass sich das erneut fortsetzen ließe.

Vor dieser Ausgangslage also begann ich nun mir erst mal alle Wünsche anzuhören, versuchte daraus gewisse Tendenzen abzuleiten, die man dann in eine Neugestaltung der Sim hätte fließen lassen können mit dem Ziel, dass die Spieler dann gerne in Talbot blieben und dafür bereit sind, Geld zu zahlen.

Und zu hören bekam ich seinerzeit dann so einiges von der werten Spielerschaft.

Die Probleme und Ideen

Talbot auf der SL-Karte vor dem Umbau, man beachte die Randlage der Stadt auf der Sim. Die großen Wasserflächen im Nordwesten waren vorher Land für andere Gruppen gewesen (z.B. mal kurz die Red Sun Mercs).

Das Hauptproblem war natürlich die kippelige Finanzierung gewesen. Daneben gab es aber auch noch eine ganze Latte von anderen Problemen, zu denen es verschiedene Lösungsansätze gab, die auch teilweise umgesetzt worden sind, um die Stadt für Rollenspiel attraktiver zu machen.

Natürlich war die Lage Talbots, im Norden mit der Sim Skjern als damalige Heimat der Skjern-Piraten und im Süden zu Aretai, irgendwo im Verbund hausten anfangs auch noch die Asgards, denkbar schlecht gewesen für die Art an Rollenspiel, die man dort gerne gehabt hätte. Als die Asgard zum Beipiel noch im Verbund waren, überfielen sie teilweise nach den Erzählungen der Älteren die Sim aus reiner Langeweile bis zu zweimal täglich, was irgendwann zu einem No-RP führte. Aber zu dem Zeitpunkt war wegen dafür nötigen Gebühr an einen Umzug der Sim nicht zu denken gewesen noch zogen wir diese wirklich in Erwägung. Später schon, aber auch dann klappte es nicht.

Ein weiteres Problem war, dass die Stadt Talbot (genauer das Kreisrund) an sich schon sehr detailliert und primintensiv bebaut gewesen ist, also nicht mehr wirklich viel Spielräume für Mieter (Spieler/weitere Gruppen) zuließ. Zudem war das Kreisrund nicht in der Simmitte gewesen, sondern befand sich komischerweise irgendwie am Simrand rechts unten drangeklatscht. Eine der Ideen, die dann auch direkt umgesetzt wurde, war der Neuaufbau des Kreisrundes in der Simmitte bei gleichzeitiger Einsparung von Prims.

Als Problem wurde ebenfalls angesehen, dass es in Talbot seinerzeit keinen offenen Platz gab, wo man sich einfach zum Hinsetzen treffen konnte. Es war zwar eine Handelsstadt, aber ohne einen offensichtlichen Marktplatz gewesen Ebenso war der Landepunkt problematisch, da man von diesem aus nicht die Stadt sah und quasi mehr im Blindflug erst über einen längeren Weg von dort in Richtung der Stadt irren musste. Wir dachten damals, das verschreckt unnötigerweise viele Spieler und der Weg in die Stadt muss geradliniger, einfacher werden, zudem sollte man vom Landepunkt bereits die Stadt direkt erblicken können.

Im Zuge der Umbauarbeiten wurde dann neben dem Umzug des Kreisrunds in die Simmitte auch der mittlere Zylinder ersatzlos entfernt. Der mittlere Zylinder war die höchste Erhebung der ursprünglichen Stadt gewesen und enthielt neben dem Sitzungssaal für den Rat auch das Büro und die Wohnung des Administrators. Alleine dieser Turm bestand auf ungefähr 800 Prims, die Mehrzahl der Bewohner fand ihn damals nur noch erdrückend und nutzlos. Also wurde er restlos entfernt und man stellte an der Stelle zuerst ein Zelt, später einen Brunnen als Treffpunkt hin.

Bei den Mietern hoffte man auch darauf, dass die damals eine Parzelle suchende Stadt Tor nach Talbot zieht. Das klappte aber nicht, erst später zogen sie dann doch nach Talbot und waren lange Zeit dort in der direkten Nachbarschaft zu Aretai zufrieden, bis sie irgendwann erstmal geschlossen eine Gorpause antreten. Heute befindet sich die neu errichtete Stadt Tor auf der Sim Fellglanz.

Ebenfalls wollte man Tip-Jars aufstellen, wir waren uns zwar alle klar, dass das nicht sehr viel bringen würde, aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist und man war bitter auf jeden reinkommenden Eurocent damals angewiesen.

Dazu kamen die üblichen Ideen wie regelmäßige OOC-Parties, um den Zusammenhalt als Gruppe zu fördern und einfach mal OOC ein wenig mit Spielern wie Piraten/Panthern/dergleichen zu entspannen, wo es sonst fast nie geht, RP-Schulungen, verstärkte Werbung von Neumitgliedern, regelmäßige RP-Märkte sowie besondere Events und dergleichen mehr.

Die Unterbringung von Gästen selber war auch ein Problem gewesen, es gab schlicht und einfach keinen Raum zur Übernachtung von Fremden und Wand der Taverne wurde zum Hafen hin geöffnet, damit man sie überhaupt als Taverne erkannte.

Das neue Talbot in der Skybox.

Alles in allem war es eine interessante Zeit zwischen Hoffen und Harren, die Ideen sprudelten förmlich nur so aus den Leuten heraus und es schien alles machbar und die Leute zu allem bereit – sofern die Finanzierung klappen würde. Da auf der Nachbarsim „Ta Sardar Gor2“ sowieso bereits alles abgeräumt war und diese verkauft werden sollte, bot es sich an, diese als Bauplatz für’s neue Talbot zu nehmen. In Windeseile wurde dort eine große Skybox errichtet, in er das Kreisrund einfach neu gerezzed wurde und die wichtigsten Änderungsideen dort schon einmal vorgebaut wurden, auch wenn noch gar nicht fest stand, ob das nun klappen wird mit dem Simbestand oder nicht.

Genau darüber und noch viel mehr wurde dann in der OOC-Sitzung am 15. Januar 2009 gesprochen, und es kam überraschenderweise schließlich alles ganz anders als gedacht.

Breaking News: es sind Hosen!!!

Norman hat endlich mit allen armen Kleinen ein Einsehen und gesteht es in seinem neuesten Buch „Swordsmen of Gor“ (bisher nur auf Englisch erhältlich) den Sklavinnen endlich zu, sich im Winter auch an den Beinen warm zu bekleiden. Und womit? Mit Hosen!!!

The slaves were now warmly garmented, though not, of course, as might have been free women. The robes of concealment in winter are much like those of gentler weathers, save for darker colors, more absorptive of, and retentive of, heat, heavier materials, some additional layering, and such. In the case of the slave, a short, long-sleeved jacket, coming high on the hips, its length resembling that of a slave tunic, is worn over an undershirt. They are also put in trousers, belted with binding fiber. Whereas in the case of the free woman her legs are concealed within her enclosing garmenture, in the case of the slave, even in the winter, it is clear, however warmly they may be clothed, that she has legs, and that this is to be obvious to the scrutiny of men. The wrappings of the legs and calves is wool, over which leather is wrapped. The last garment is a warm, hooded cloak, which may be held closely about the body. Her face is commonly bared, except in severe weather, and, in any case, there is no mistaking her status, given her garmenture…Their collars, of course, even in the winter, are kept on the slaves. They remain collared. They are slaves.

So stehet es nun geschrieben im Kapitel 37 des Buches „Swordsmen of Gor“ des Herrn, halleluja!

Es war einmal… oder: meine Talboter Memoiren Teil 1

Werbung für das alte Talbot mit dem altem Aretai vor dem Bau der Riesenmauern im Hintergrund.

Es war einmal eine Sim namens Talbot… so könnte ein Märchen beginnen, aber mir ist gerade danach, ein wenig meine persönliche Historie zu schreiben, so gut ich es noch zusammenbringe und wie ich ins deutsche Gor geriet. Wer also Fehler/Korrekturen hat, bitte her damit in den Kommentaren, in SL per IM oder auch gerne Mail.

Zuvor spielte ich nämlich mindestens hauptsächlich drei Monate lang auf englischsprachigen Sims und nannte Port Kar meine Heimat. Port Kar war schon damals eine der ältesten goreanischen Sims der Amis gewesen, strikt BtB, eine Schreiberhochburg vor dem Herren und mehr oder minder alle Schreiberkoryphäen der Amis waren zu dem Zeitpunkt dort versammelt gewesen. Für eine Piratenstadt war es sicherlich viel zu viel zivilisiert gewesen, hätten die jemals eine der typisch deutschen Piratenhorden mitbekommen, hätten sie nur ihre Hände ächzend vor dem Kopfe zusammengeschlagen. So durchlief ich bei der damaligen Headscribe Melisande Moisant dort eine Art Freestyle-Schreiberausbildung und wurde dann später von Dark Starr, dem First Captain (und ehemaligen Schreiberkastenoberhaupt der Gruppe „Blue Caste of Gor“ sowie Simbesitzer) dort schließlich zum „fully fledged scribe“ ernannt. Ab und an aber besuchte ich auch deutsche Sims, vor allem das Südland und ab Mitte November 2008 auch sporadisch Talbot und so nahm dann die Geschichte ihren Lauf.

Talbot, wo lag denn das?

Talbot selber war als Hauptstadt des längst nicht mehr bestehenden Ta-Sardar-Gor-Verbundes gedacht, konzipiert und gebaut gewesen. Dieser Verbund bestand zu seiner Glanzzeit im Sommer 2008, bevor die Lindens die Preise für die Lowprimsims drastisch erhöhten und diese quasi unspielbar machten, aus bis zu 15 Sims. Das besondere an Talbot ist dabei gewesen, dass es überall von Wasser umgeben gewesen ist und fast alle an Talbot angrenzenden Sims herum von Talbot aus komplett schiffbar gewesen sind. Die Stadt Talbot verdankt ihre Existenz in den deutschen Büchern übrigens einem Übersetzungfehler, im englischen Original gibt es sie nicht, man vermutet aber, dass damit die Insel Tabor gemeint gewesen ist. Das hatte den Vorteil, dass man Talbot geographisch fast nahezu überall dorthin verpflanzen konnte, wo es einem aus welchem Grund auch immer in den Kram passte.

Der Verbund, der dabei mehr oder minder nur eine Aneinanderreihung von Sims mit teilweise verschiedenen Besitzern gewesen ist, die sich teilweise nicht mal untereinander unbedingt grün waren und zudem jeder auch noch sein eigenes Regelwerk samt Waffenliste pflegte (im Norden war Skjern, im Süden das Aretai usw.), wurde dann nach den Preiserhöhungen der Lindens in der Größe nicht mehr finanzierbar und zerbröckelte sehr schnell. Dazu kam auch, dass die damalige Besitzerin keine Zeit/Lust mehr darauf hatte, weiterhin beliebig Geld mit dem Verbund zu verbrennen und sich daher ins Privatleben zurückziehen wollte. Sie besaß zu dem Zeitpunkt mindestens noch vier Fullprimsims, dazu kam eine Homestead und tat das, was in dem Fall jeder tun würde: man sieht zu, dass man sie verkauft oder an die Lindens zurück gibt. Bei all den Sims ist sie in der Tat Eigentümerin gewesen, und das Umfeld der Stadt Talbot waren primär irgendwelche kampffreudigen Piraten, Outlaws und Nordmänner gewesen. Die Gruppen gibt es heute allesamt nicht mehr, viele der damaligen Spieler haben sich auch inzwischen aus Gor zurückgezogen.

Talbot, bevor es so richtig kriselte

Das wohl allererste Talbot in Flammen, danach kam der markante Rundbau.

Als seinerzeit Talbot eröffnet wurde, war es noch ein Ereignis gewesen, wenn eine neue Gorsim das Pforten öffnete. Talbot selber wurde im Laufe seiner wechselhaften Geschichte mehrfach umgebaut, und bevor ich dort aktiv wurde, sah es auch teilweise ganz anders aus. Viele der älteren Spieler, die ich erst aber nach meiner aktiven Talboter Zeit kennenlernten, stimmten darin überein, dass das erste Talbot auch gleichzeitig das Beste gewesen sein sollte. Das Talbot im Werbeschild ist mindestens die zweite Generation von Talbot gewesen, nach dem Brand von Talbot und dem Umbau hin zur kreisrunden Insel samt simübergreifenden Wasserstraßen, die der offenen Konzeption bis heute einzigartig ist.

Allerdings hatte das alte Talbot schon damals so seine eigenen Problemchen gehabt. Eines der Grundprobleme dabei ist gewesen, dass die Simbesitzerin sich weitestgehend aus allen möglichen Siminternas so gut es ging heraushielt, da sie der Meinung gewesen ist, das Regieren sei nunmal auf Gor Männersache und daher sollten das auch die Männer eben machen. Auch bei internen Disputen griff sie kaum ein.

Ein weiteres Problem waren diverse, interne Spannungen und mitunter nach Meinung einiger auch der Schatzmeister gewesen, der die Sim nur zu gerne als seinen Bauplatz in einer Art und Weise benutzte, die das RP mehr störte als förderte und die in diesem Verbund hausenden Ballerhorden oft offen richtiggehend anging.

Das Hauptproblem ist aber schlichtweg bis zum Ende gewesen, dass diese Sim mit dem Konzept als nach allen Seiten hin offene Handelsstadt im denkbar falschesten aller Verbünde überhaupt gewesen ist. Im Süden war als Nachbar das ballerfreudige Aretai gewesen, in dem man außer für die Sklavinnen nicht viel an RP-Ausbildung machte, aber so zwei bis drei Raids durften es schon gerne am Tag sein und oft genug schwappten diese dann in Wellen nach Talbot hinüber und störten dort massiv das Rollenspiel.

Talbot, als es dann so richtig kriselte

Talbot auf der SL-Karte.

Im Dezember 2008 war so richtig schön im Verbund die Kacke am Dampfen gewesen. Die Besitzerin hatte endgültig keine Lust mehr gehabt, die Sims um Talbot herum wurden entweder zurückgegeben oder verkauft und auch Talbot sollte dieses Schicksal beschieden sein. Talbot hatte damals zwar schon den Ruf als Schlafstadt inne, aber dennoch gab es noch eine feste Kernspielerschaft von etwa 20 Personen. Als die Spieler damals dann hörten, dass Talbot verkauft werden sollte und auch schon ein Käufer gefunden worden sei, machten diese kurzerhand eine Sitzung und fingen an, mit dem Klingelbeutel für den Erhalt der Sim zu spenden. Das Ergebnis war beeindruckend, der Unterhalt der Sim für den Januar 2009 kam dabei recht flott zusammen und der Februar 2009 war bis zur Hälfte ebenfalls finanziert. Damit erkaufte man sich vor allem Dingen eines: Zeit. Zeit, in der es dann vor allem darum ging, die Finanzierung der Sim weg vom bisherigen Hauptsponsor anders zu regeln, diese mittel- bis langfristig zu sichern und ggf. im Zuge dessen auch neu auszurichten.

Das war die Zeit, in der ich dann so langsam ins Spiel kam. Ich selber war sporadisch in Talbot im RP zu Gast und hatte damals meine Phase, in der ich auf Slinfo.de so einige Grundlagenartikel zu diversen Themen schrieb, wie z.B. „Deutsches Gor und warum es ständig den Bach runtergeht“ und ähnliche Sachen, die bis heute nahezu unverändert weiterhin gültig sind.

So kam es dann, dass ich vom Talboter Schatzmeister Anfang Januar 2009 gefragt worden bin, ob ich nicht Lust hätte, in Talbot den Posten des Administrators zu übernehmen. Ich selber hatte nie an so etwas gedacht, er meinte nur ich sei recht nett, bekannt, beliebt und vor allem auch präsent, er haben sich bereits in der noch verbliebenen, aktiven Spielerschaft umgehört, und sie bräuchten einfach jemanden, der in Talbot aufräumt und endgültig den Karren aus den Dreck zieht. Damit war natürlich eine neue Grundlage für die Finanzierung gemeint gewesen. Sie hätten mich damals am Liebsten direkt in einer Ratssitzung als Externen zum Administrator gekürt gehabt, ich erbat mir aber eine Woche Bedenkzeit dafür. Außerdem war ich in dieser Woche nur in Talbot aktiv, damit mich auch mal die Leute samt meiner Spielweise nicht nur sporadisch, sondern wirklich kennenlernen konnte.

Das Stadtsiegel von Talbot.

So kam es, wie es dann eben kommen musste, ich spielte diese eine Woche nur in Talbot, konzentrierte mich dabei wirklich erst einmal primär nur auf das Spiel und wurde dann in der dafür anberaumten Ratssitzung einstimmig von allen Spielern zum neuen Administrator gewählt. Ich hatte schon eine recht genaue Ahnung, worauf ich mich da einließ, aber ich wollte das auch so und war damit nun sowohl IC als auch OOC das Oberhaupt der Sim und Hoffnungsträger Nummer eins gewesen.

Kaum war ich Administrator gewesen, ging es auch schon ans Eingemachte, nämlich die Sim zu retten – die Finanzierung stand noch für etwas mehr als zwei Wochen und bis dahin musste das Geld da sein oder die Sim wäre weg gewesen, zu allem Überfluss erodierte die noch vorhandene Spielerschaft stark weg.

Als erste Amtshandlung bezog ich in Talbot dauerhaftes Quartier und richtete mich dann dort häuslich ein. Die Rettung verlief anders als gedacht, aber erfolgreich, es war eine überaus interessante Zeit voller Energie, Elan und interessanter Ideen gewesen. Talbot als Sim ist damit weder meine Idee gewesen noch auf meinem Mist gewachsen, auch kam ich dort erst wirklich ins Spiel, als es seine erste Blüte schon länger hinter sich hatte und lenkte die Geschicke dieser Sim für einige Zeit lang, um genau zu sein für etwa drei Monate. Mehr dazu dann im nächsten Teil.

Und es war in GaD…

…das wieder einmal die berühmt-berüchtigte Diskussion „Ach, was ist deutsches Gor so Scheiße“ aufkam. Einfach ein herzerwärmender Evergreen, ich möchte da am Liebsten jedes Mal nur noch mit einem Holzhammer losrennen und auf alles draufschlagen, er bringt mich immer wieder in romantische Verzückung.

Irgend jemand bisher nicht besonders offen in Erscheinung getretener jammerte sich da sein Herz aus, und da ich in der entsprechenden Laune war, gab’s mal entsprechend zurück. Das ging dann ungefähr sinngemäß so ab:

Jammerlappen: Das, was hier gespielt wird, ist doch kein Gor! Ich habe das Gefühl, es nur mit Teenies zu tun zu haben, die keine Ahnung haben, aber dafür ballern können. Da wundert es mich nicht, dass das deutsche Gor nicht mehr ist, was es einmal war, sorry, musste das mal loswerden.
Ich: Nur die Harten kommen in den Garten.

Jammerlappen: Es ist lächerlich und vor allem kein RP mehr, wenn man einen Raid auf eine Sim 24 oder 48 Stunden mindestens vorher ankündigen muss. Wo bleibt da der Überraschungseffekt?
Ich: (gedacht: genau solche Typen wie dich wollen sie da nicht haben, getroffene Hunde bellen eben!) geschrieben: Es ist lächerlich, einem Simbesitzer vorschreiben zu wollen, wie er die Regeln seiner Sim zu gestalten hat.

Jammerlappen: Dann jammern die Leute, warum sie ihre Sim verlassen müssen, weil kein Traffic da ist.
Ich: Jeder kann, wenn er mag, eine eigene Sim auf die Beine stellen (Anmerkung: das machen tatsächlich genügend minderbemittelte Torfnasen, denen man es nicht zutrauen würde, oft genug vor, es geht also, wenn man nur will), zur Not auch als Team, ich schlage vor, dass all diejenigen, die es ach so schrecklich und furchtbar auf Deutschgor finden, ihre eigene Sim eröffnen und dann dort alles endlich richtig machen. Und X

Das war es dann gewesen, danach war ich aus dem Kanal draußen. Es kam noch ein Kommentar in Form einer Gruppenmitteilung von Thor „Die überflüssigste Chatbemerkung… ist wenn man Hunderten mitteilen muss: X. Es interessiert keinen.“ Ja, sehr konsquent das als Mitteilung rauszujagen, die dann auch jedes Offline-Mitglied zusätzlich bekommt, aber was soll’s… 🙂

Es war eben die tägliche Ration Wahnsinn, die wir alle schon gewohnt sind.

Der kleine Thorvaldsland-Führer

Aus aktuellem Anlaß einer kleinen Diskussion im Kanal „Gor auf Deutsch“ über diverse Onlineismen einige Anmerkungen:

  • Bondmaids (Bond sagt keiner) sind nicht besser oder schlechter als Kajirae. Es ist keine Auszeichnung, eine Bondmaid zu sein noch etwas besonderes. Eine Bondmaid ist wie die Kajira eine Sklavin, allerdings in kulturell anderer Ausprägung und sie wird mitunter härter bei der täglichen Arbeit rangenommen. Das Einzige, wo sie vielleicht noch anders tickt, ist dass sie sexuell freizügiger agiert als eine Kajira (sofern das möglich ist). Viele verwechseln anhand der Stelle allerdings, dass eine Bondmaid ungestraft frecher sein darf als eine Kajira, das ist nicht so. Ansonsten gilt der Grundsatz, sie wird sich je nach geographischer Lage der Herrschaft anpassen müssen oder untergehen.
    Es mag natürlich sein, dass Bondmaids die Kajirae als verweichlicht betrachten, aber was online gespielt wird ist häufig jenseits von gut und böse.
  • Es gibt kein spezielles Ritual, nachdem man erst zu einer Bondmaid wird. Es geht vielmehr ganz einfach: reingehen oder reingeworfen in den Bondkreis und schon ist es geschehen, das ist wirklich alles und geht in Sekundenbruchteilen, die Welt kann so erschreckend simpel sein.
    Es gab früher in manchen Gruppen Notecards (Inhalt einer solchen am Schluß des Postings), in denen von einem speziellen Ritual gesprochen wurde. Das ist Quatsch. Wer so etwas in der epischen Breite durchzog, der hatte einfach Lust an genau diesem Spiel, notwendig ist es absolut nicht und steht schon gar nicht in der Art und Weise in den Büchern drin.
  • Es gibt Jarls, aber keine Jarla. Frauen werden in den Büchern von Bondmaids nur mit „Herrin“ angesprochen. Der Jarl ist so etwas wie das Dorfoberhaupt in der Hackordnung der Thorvaldsländer, und die Dorfbewohner können ihn auch mit „mein Jarl“ ansprechen, die Bondmaids benutzen „Jarl“ gegenüber jedem Manne sowieso. Es ist eine typische Sache, die Lange nicht genug durchdacht hat oder es war ihm wurscht, denn im skandinavischen Sprachgebrauch, aus dem er das Jarl her hat, gibt es natürlich auch als passendes Gegenstück Jarla.
  • „Es kann nur einen geben!“ war das Motto vom Film Highlander, und beim High Jarl in Thorvaldsland ist es nicht anders. Es gibt genau einen, und dieser wird auf einer Versammlung, dem sog. Thing, gewählt.
  • Es gibt auch kein spezielles Gefährtenschaftsritual im Norden, also macht man entweder goreanisches 08/15 oder denkt sich etwas eigenes vor dem Hintergrund der dortigen Hauptreligion (Odin/Thor) aus.
  • Es ist Unsinn, dass Kajirae in den Bondkreis geworfen werden, um sie vom Kajiratum zu befreien. Sklavin sind sie sowieso schon, sie werden sich einfach anpassen ooder untergehen, fertig.

Und hier noch das, was viele fälschlicherweise als Bondmaidritual betrachten:

Das Mädchen wird vorher entkleidet.  Im Kreis nimmt sie die Stellung „karta“ ein, dabei kniet sie und bückt sich nach vorn, ihre Hände ausstreckend, den Kopf gesenkt. Das Haar wird ihr hochgebunden. Das Mädchen wird im Kreis gepeitscht in dieser Position, deshalb ist ratsam, Kleider und Haare aus dem Rücken zu beseitigen, da diese sich schlecht aus den Wunden ziehen lassen, wir wollen ja realistisches RP.

Der erste Schlag ist für Gehorsamkeit
Der zweite Schlag für Demut
Der dritte für die Treue
Der vierte für die Liebe
Der fünfte für Respekt
Der sechste für Vertrauen
Der siebte für die Eifersucht
Der achte soll erinnern jedem freien zu dienen ausser in den fellen
Der neunte soll daran erinnern immer bereit sein zu lernen um eine vollkommene Bond anzustreben
Der zehnte soll daran erinnern kein Schande zu bereiten.
Der elfte um alles zu verinnerlichen, dass das Mädchn es nicht vergisst

Es gibt ebenfalls 11 Sätze die dazu gehören
1. die Frage was das Mädchen war….
2. Antwort sollte heissen… Kajira…alle Mädche,n die keine Bonds sind sind Kajirae, deswegen gibt es den Kreis..befreit vom Kajirasein
3. Die Frage was das Mädchen nun ist…
4. sie sollte antworten sie ist nun eine Bond
5. Die Frage wer sie ist…
6. das Mädchen sagt zum letzten Mal ihren Kajira oder Freie Name
7. Die Frage wer sie nun ist
8. Antwort sollte heissen….das was der Jarl oder die Herrin, die das Ritual vollziehen…wollen
9. Der Besitzer oder Besitzerin gibt ihr ihren neuen Namen
10. Fragt nach ihren Namen
11. Mädchen wiederholt den ihr neugegebenen Namen und sagt sie ist die Bond von ihrem Jarl bzw. ihrer Herrin

Bitte kein Met!

Da liest man so friedlich auf Spiegel Online, dem ehemaligen Nachrichtenmagazin, umher und findet Werbung für ein überaus interessantes Themenheft des Verlags zur Geschichte der Wikinger. Die Wikinger sind ja eines der legendärsten Völker der europäischen Geschichte überhaupt, um kaum ein anderes Volk ranken sich so viele Mythen und Legenden, die dabei teilweise vollkommen an der historischen Wirklichkeit vorbeigehen. Dazu kommt, dass es kaum gesicherte Quellen von den Wikingern selber gibt, was der Mythenbildung weitere Nahrung verschafft.

Also eine pralle, populärwissenschaftlich aufgearbeitete Fundgrube des Wissens, die für jeden von Interesse ist, der einen Thorvaldsländer möglichst akkurat spielen will. Und so kommt es, wie es eben so oft kommen muss, es gibt auf Seite 53 einen Artikel über die legendären Trinkgelage der Wikinger. Dabei ist der Schlüsselsatz im Inhaltsverzeichnis dieser:

Trinkgelage waren der rituelle Höhepunkt festlicher Mahlzeiten. Meistens gab es selbstgebrautes Bier, denn Wein oder Met waren seltene Luxusgüter.

Was lernen wir daraus? Die nahezu inflationäre Verbreitung von Met in SL-Gor über die ganze Breite des Kontinents hinweg ist hanebüchener Schwachsinn, ebenso wie es Schwachsinn ist, dass es an jeder Ecke Black Wine zu trinken gibt und sich jeder Dorfseppel den leisten kann. Das normale Mittel der Wahl zum Besäufnis ist eindeutig Bier gewesen.

Met wurde, wenn überhaupt, bei den Wikingern nur zu ganz besonderen Feierlichkeiten gereicht und war Luxus pur. Es konnte sich einfach die überwältigende Mehrheit der Wikinger ihn nicht wirklich oft leisten.

Also mal wieder so eine Sache, die sich einfach online eingebürgert hat, und an der Realität vollkommen vorbeifährt. Aber ich wette, das wird sich online kaum bis gar nicht ändern.

Beobachtungen der letzten Zeit

Gmok, der Weise.

Einige, kleinere Gedanken zu diversen Themen:

  • Hilfe, es krabbelt! Irgendwie scheint es mal wieder in Mode zu kommen, als Kajira/Sklavin/Wilde sich meistens auf allen Vieren durch die Gegend zu bewegen. Warum, weshalb, der Gründe gibt es viele, es fällt auf jeden Fall auf, ist und bleibt dabei sonderbar.
  • Weihnachten rückt immer, viele Sims bekommen auf einmal Schnee und oft werden diese zusätzlich auch immer gorfremder weihnachtlich mit allem möglichen Zeug geschmückt. Manchen freut’s, manchen stört’s, weil es absolut seinem Gorempfinden zuwider läuft und ihm schon der Weihnachtsterror im RL mehr als ausreicht. Egal, als Oberfundi mache ich das natürlich nicht mit, sondern habe vor meinem Haus einen Gmok als Statue stehen. Ja, Ostern kommt erst noch, also bin ich meiner Zeit voraus und tue mit dieser schönen Statue noch etwas für meinen Ruf als goreanischer Kunstkenner! 😀
  • Die Grüppchenbildung schreitet munter voran. Neben den bereits bestehenden SL-Gruppen für die Heilerkaste, Schreiberkaste und dergleichen mehr, die sich alle auch noch mehr oder minder bürokratisch eine (langwierige, langweilige, unnötigte?) Ausbildung samt passendem Kastenkodex verpassen, gibt es auf einmal auch Gruppierungen für alle Runenpriester, Hausbauer, Musiker, Bäcker und dergleichen. Naja, wer’s braucht. So eine Ausbildung in einer solchen Kaste kann, aber muß nicht eine gute Ergänzung fürs eigene Spiel sein. Ich persönlich bin der Meinung, dass die Heilerkaste zum Beispiel viel zu verschult und an die moderne Schulmedizin samt dem Pseudowunder Homöopathie angelehnt ist. Für ein gutes Play sollten einige grundlegende, anatomische Kenntnisse und Eindrücke aus den Büchern, wie die Heiler denn so sind, mehr als ausreichen.
  • Es gibt mal wieder eine Reihe an neuen Gruppen und eine Reihe von Gruppen, die wohl erst einmal Geschichte sind. Aber wie heisst es so schön: manchmal kehren sie wieder.
  • Der GM Version 4.0 ist endlich draussen und bringt einen großen Sack an Änderungen mit sich. Man kann nun Personen z.B. richtig stark fesseln, so dass sie vollkommen unbeweglich sind aber auch mit einem Seil nicht mehr durch die Gegend gezogen werden können. Die RP-Waren erfuhren ebenfalls eine große Überarbeitung, und um den diversen Diebstählen entgegen zu wirken, werden die Objekte nur noch im RP-Server hergestellt und sind auch als Prims ncht mehr verfügbar. Zudem kommt das Meter nun mit einem eingebauten, simweiten Kanalsystem daher, der z.B. zur Anrufung eines Mods benutzt werden kann. Damit manche der neuen Funktionen arbeiten, braucht es auch einen neuen Regionserver.
  • Neben dem neuen Meter, der noch nicht ganz stabil ist, jammern Simbesitzer auch gerade über die aktuelle Serverversion von Linden Lab, die besonders schlecht laufen soll. Also nichts für die Liebhaber von Kämpfen.
  • Es ist wirklich Wahnsinn, wer sich inzwischen alles mit dem LabeL „BtB“ etikettiert und damit wirbt. Oft genug ist es so, wenn man diese Sims besucht, dass da von „by the books“ oder buchnah überhaupt nicht die Rede sein kann. Häufig haben diese Leute nicht mal nur eines der Bücher gelesen. Ich gebe offen zu, zu mehr als drei Büchern auf Englisch hat es bei mir auch nicht gereicht, dennoch habe ich meinen Ruf als Fundi bei vielen endgültig weg.
    Übrigens gibt es inzwischen einige altgediente Haudegen, die das Label „BtB“ (übrigens nicht zu Verwechseln mit BukTom Bloch) daher nicht mehr sehen wollen, und daher lieber mit dem Begriff „close to the books“, also „nahe an den Büchern“ arbeiten, weil man in SL viele Sachen (bisher) einfach nicht wirklich buchnah genug umsetzen kann. So oder so – beides sind Etiketten, was man daraus macht, muss jeder selber wissen.
  • In Lydius haben sie das Luxusproblem, dass mindestens zehn RP-Plots gleichzeitig aktiv sind und manche nicht mehr wissen, wo ihnen deswegen der Kopf steht noch an welchem sie denn überhaupt teilnehmen wollen oder auch nicht.
  • Und ansonsten noch eine Binsenweisheit: häufig sind die Sklavinnen diejenigen in einer Gruppe (normale, Piraten, Outlaws, ganz egal), die mit am besten Bescheid wissen über Gor und es aber auch häufig genug nicht brauchen. Damit sind sie ähnlich den Pathologen, die auch alles wissen, es aber praktisch am lebenden Objekt nicht anwenden können.

Lumpenhansi of Gor

Ein Wikinger in seiner ganzen Pracht.
Ein Wikinger in seiner ganzen Pracht.

Gestern gingen ja die Dreijahresfeierlichkeiten in Belnend zu Ende. Schön war’s, sehr gut besucht und alle drei Tage lang volles Programm, das wird schwer in Zukunft zu toppen sein. Der neue Handelsposten (komplette Safezone) am Berg etabliert sich auch langsam, aber stetig, und es ist zu lustig anzusehen, wie die alte Wirtin vom Posten ständig versucht, die Fellhändlerin an den Mann zu bringen. Dabei bleibt garantiert kein Auge trocken, dabei müht sich die Händlerin nach Leibeskräften, keinem Manne zu gefallen, wenn sie Pech hat, kommt sie letzten Endes ähnlch wie Zasta völlig unverhofft zu einem Kuckucksei-Gefährten, warten wir es mal ab. 🙂

Unter den Besuchern aus aller Herren Länder waren auch zwei selbsternannte Nordmänner dabei, die einen auf zackigen Nordmann machten. Thorvaldsland, Land des Schnees, der Fjorde, tapferen Recken. Woran denkt man dann nicht sofort als an zottelbärtige Männer mit (manchmal behörnten) Helmen, Kampfäxten, lederverstärktem Rundschuld und dergleichen mehr? Sowas wie hier im Bild, das geistert einem dann doch im Kopfe herum, so sieht er aus, der Thorvaldsländer!

Tja, scheint nur so, es war einmal. Die selbsternannten Nordmänner des Tages rannten nämlich mit irgendeinem, fürchterlich komisch aussehendem Bogen herum, kein Schild, dazu noch extrem komische Schwerter. Die Arme beim einen tätowiert, dazu kommend ein halbnackter Oberkörper und zur Krönung des ganzen Irrsinns dreiviertel lange Hosen. Schlimmer noch, die Hosen sahen irgendwie Baggy Pants verdammt ähnlich und die dazu getragenen Schuhe machten es auch nicht gerade besser.

Kurz, es waren Gestalten, die in der Art und Weise direkt irgendeinem postapokalyptischem Urban-Combat-RP entsprungen zu sein schienen, dort hätten sie prima hingepasst. Von Thorvaldsland, Nordmännertum bei denen keine Spur! Ein echter Goreaner würde diese bestenfalls als Lumpenhansi oder Bettler bezeichnen und ansonsten nicht weiter für voll nehmen.

Mit diesem Aussehen jedenfalls störten sie das Bild prächtig. Es passte einfach vorne und hinten nicht, dazu hatte einer noch das extrem lästige Verhalten, selbst im wildesten Getümmel von > 10 Avataren Para-RP zelebrieren zu wollen. Para-RP schön und gut, ich kann das selber in einer Geschwindigkeit raushauen, wo die Mehrheit nicht mehr mitkommt, aber wenn so viele Avatare auf einem Haufen herumstehen, ist es einfach nur noch lästig. Kurze, knappe Sätze und gut ist es.

Tja, was soll man dann mit solchen Gestalten anfangen? Ich entschied mich jedenfalls für das Beste: weitgehend ignorieren. Was bleibt einem auch sonst übrig…

Unter der Haube

In diesem Post beschreibe ich kurz, welche Plugins für WordPress 3.0.2 in diesem Blog ihren Dienst verrichten. WordPress ist ja die beliebteste Blogengine überhaupt, was dazu führt, dass es gefühlte Gazillionen an freien Themes und Plugins jeglicher Art dafür gibt. Die Frage ist oft nicht „Gibt es das?“, sondern „Welches der Plugins nehme ich für X?“ Anyway, here we go:

  • Akismet – gegen den Kommentarspam in den Posts und im Schreikasten. Dürfte fast jeder aktiv haben.
  • Collapsible Archive Widget – damit rechts in der Seitenleiste die Archive als Dropdown-Menü erscheinen.
  • Conditional CAPTCHA für WordPress – wenn Akismet nicht ganz sicher der Meinung ist, ein Kommentar ist Spam, dann bekommt der Poster ein CAPTCHA vor den Latz geknallt. Kann er es lösen, landet der Kommentar in der Warteschlange, ansonsten wird er automagisch verworfen. Eine sehr nette und gute Ergänzung zu Akismet.
  • creative commons license widget – stellt den Inhalt des Blogs unter eine beliebige Creative-Commons-Lizenz.
  • Custom Image Sizes – damit man für Bilder innerhalb Postings eigene Bildgrößen definieren kann.
  • FancyBox for WordPress – das sorgt für die netten Effekte, wenn man auf ein Bild innerhalb eines Posts klickt.
  • FD Feedburner Plugin – sehr einfache Integration von Feedburner ins Blog und Umleitung aller Feeds.
  • Google XML Sitemaps – das sorgt dafür, dass Google und Konsorten hier noch schneller nach jedem Post indiziert.
  • Gravatar Hovercards – wenn man in den Kommentaren die Maus über einen Gravatar, werden die Informationen zu diesem geladen.
  • Piwik Analytics – Integration der Statistiksoftware Piwik in den Blog.
  • Schreikasten – meine Shoutbox auf der Startseite rechts.
  • Search engine keywords highlighter – wenn jemand über Google&Co. aufs Blog kommt, werden dessen Suchwörter im Post automatisch farbig gekennzeichnet.
  • Subscribe to comments – sorgt dafür, dass man hier Kommentare zu Posts automatisch per Email zugeschickt bekommt.
  • W3 Total Cache – wow, was für ein Biest und unbedingt notwendig. Das wichtigste an einem Blog ist ja, dass es die fertigen Seiten möglichst schnell hinausrendert, keiner wartet gerne. Dabei ist WordPress alleine schon nicht allzu schnell, aber je mehr Plugins man aktiviert, desto mehr Queries laufen noch an die Datenbank, was zu noch längeren Renderzeiten führt. Hier schafft dieses Plugin Abhilfe, indem es wirklich alles cached, was man innerhalb von WordPress nur cachen kann. WordPress ohne Cache will man nicht haben, daher ein Muss für jedes Blog, damit lässt sich selbst ein massives Slashdotting einigermaßen überleben!
  • WP-Print – das sorgt für den netten Button „Print this post“ unter jedem Posting.
  • wp-Typography – typographische Einstellmöglichkeiten par Excellence inkl. Silbentrennung, wenn es wer mag.
  • Wptouch – dies ist ein Theme mit eingebauter Browserweiche für mobile Endgeräte (iPhone, Blackberry, Android) und dergleichen, so dass man den Blog auch mobil flott lesen kann.
  • youtube with style – hübscht den allgemein recht faden Standardplayer von Youtube ordentlich auf.

Als Theme läuft hier momentan das frei erhältliche Mystique.