Anzahl der Sims sinkt erstmals seit 2010 wieder unter 30000

Erstmals seit 2010 ist die Anzahl der in Second Life laufenden Regionen unter 30000 gesunken. Es zeigt sich damit nur bestätigt, was ohnehin viele Bewohner beobachten, dass es deutlich weniger wird und Second Life von der Fläche her nach wie vor schrumpft.

Wie sich das nun in 2012 weiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten, es ist aber illusorisch, dass die Zahl der Sims ohne Änderungen der Preispolitik seitens der Lindens wieder signifikant steigen wird.

Diesen Trend bestätigen sowohl Gridsurvey als auch Metaverse Business, zwei der führenden Datensammler in Second Life, unabhängig voneinander. Der Graph selber ist dabei von Metaverse Business übernommen worden.

Die eitrige Furunkel am Arsch des Rollenspiels ist alles was dem Gegner im Kampf viel Zeit kostet, wenn andere nur schießen müssen!

Es geht gerade eine Seuche um sich, die gar seltsame Blüten treibt und dafür sorgt, dass dem Gegner manchmal gehörig die Lust vergeht, gewisse Sims bzw. Gruppen noch zu besuchen.

Was ich meine, das ist schnell erklärt: wer von uns kennt beispielsweise nicht auch all diese netten Sims mit ihren Regeln, dass eine Tür im RP nur mittels des dort eingebauten Skriptmechanismus aufzubrechen ist, aber die heimische Gruppe kriegt sie einfach per Mausklick auf? Eigentlich sind diese RP-Türen eine sinnvolle Sache gewesen, aber meistens sind sie heutzutage nur noch eine Perversion des ursprünglich guten Gedanken.

Man muss sich also nur ein Haus oder einen Gang bauen, in dem möglichst viele dieser Türen hintereinander verbaut sind und die Simregeln entsprechend gestalten, fertig ist der haushohe Vorteil für die Bewohner der Sim. Dass so etwas beim Gegner nicht gut ankommt – logisch, interessiert die Bewohner aber meistens nicht, denn die ernten ja nur die vermeintlichen Vorteile. Also machen das viele bei sich auch eben so, denn wenn schon einer damit anfängt, dann will man es aus Gründen des Gerechtigkeitsempfindens bei sich nicht anders haben. Könnte ja sein, man hat mal Gäste des Gegners bei sich gefangen, und wieso sollte man ihnen dann zuhause einen Vorteil gewähren in Form der Nichtexistenz solcher Türen, wo sie selber sie doch auch haben? Eben. Lieber ein gescheites Wettrüsten und gut ist es, dass es stark nach wollen nicht verlieren riecht, das fällt der Mehrheit dabei nicht auf.

Aber einen ähnlichen Effekt kann man auch einfacher erzielen, dafür braucht es noch lange nicht solche Türen. Manche Sims haben genau einen Ein- und Austrittspunkt im Kampf, das ist üblich. Aber man kann diesen Austrittspunkt auch zu einer automatischen Gewinngarantie für die einheimische Gruppe umbauen, indem man dort einfach als Regel festlegt, dass ein Verlassen der Sim dort nur dann regelgerecht ist, wenn man mindestens vorher drei Zeilen Emote geschrieben hat.

Die meisten Spieler, die darüber Bescheid wissen, legen sich dann eben die entsprechenden Beschreibungen als Geste auf irgendwelche Tasten und sind weg. Also mal ehrlich auch… die Zeit, die vergeht, bis man drei Zeilen Emote geschrieben hat reicht aus, dass beim normalen Bogenkampf man dann noch bevor Zeile drei geschrieben ist endgültig kampfunfähig am Boden liegt. Wenn sich die Mitspieler dann das als Geste auf Tasten legen oder aber wortlos weg teleportieren, dann ist das für sie im Grunde nichts anderes als eine legitime Notwehr gegenüber zu abgedrehten Simregeln, die gegenüber den Gästen als absolut unfair einzustufen sind.

Sicher mag es da noch mehr geben, aber gerade die beiden Sachen sind schon so etwas von daneben, dass es rauscht und leider verbreiten sich diese RP-Türen nach wie vor seuchenartig. Arg!

Jammeri jammera oder: substanzslosestes Standardgejammer

Cori nimmt bei sich drüben mal genauer OOC im RP und dessen Bedeutung aus ihrer Sicht auseinander, vor allem auch das Betrügen (Cheating) im Kampf hat es ihr dabei angetan.

Ein Passus dabei hat es mir besonders angetan, den nämlich wirklich viele Spieler immer mal wieder gerne als Standardgejammer bringen, es geht dabei um einen verlorenen Zweikampf:

Wenn er deutlich bessere Hardware hatte, ist das nicht auch irgendwie eine Art von Betrug? So wie Doping.

Die Antwort darauf ist klar und deutlich: nein, das ist kein Betrug sondern schlicht und einfach bessere Vorbereitung.

Seien wir mal ehrlich, wer in Second Life im Kampf bestehen will, dessen Rechner braucht einfach eine gewisse Mindestausstattung um gegen den Rest bestehen zu können, sonst schaut man bei zu niedrigen Bildwiederholfrequenzen (FPS) einfach in die Röhre. Dazu kommt, dass es gar nicht mal so teuer ist, sich einen guten Rechner für den Zweck zuzulegen, es braucht dazu noch lange keine überzüchtete Highend-Gaminglösung. Wirklich nicht.

Wer aber sich das nicht leisten kann oder leisten will, der hat eben Pech gehabt – und sollte das Kämpfen einfach besser lassen anstelle über die bösen Mitspieler zu jammern, deren Rechner ja so viel leistungsfähiger sein sollen.

Ich meine, kein vernünftiger Mensch käme auf die Idee, wenn es denn regelgerecht ginge, sich zu einem Formel-1-Rennen mit einem Rennrad anzumelden und wenn er als letzter ins Ziel kommt darüber zu jammern, wie unfair das Rennen denn gewesen sei, weil der Rest ja allesamt leistungsstarke Rennwägen fuhr. Der Rest der Teilnehmer würde ihn nur zu Recht auslachen.

Die eigene Computerausstattung ist und bleibt ein wichtiger Faktor, den jeder selbst in der Hand hat und besonders hier gilt einfach nach wie vor: you get what you are paying for. Wem das mißfällt, der soll es eben einfach bleiben lassen und schweigen, aber nicht den Rest darüber die Ohren volljammern. Aber natürlich ist es auch hier immer einfacher, die Schuld beim anderen zu suchen als mal selber was dagegen zu tun. ’nuff said.

Slurp

Ivy Sunkiller entwickelt seit einiger Zeit eine python-ähnliche Skriptsprache namens slurp, deren Ziel es ist, die Programmierung mit LSL zu vereinfachen. Slurp dabei selber ist in Second Life nicht lauffähig, sondern wird durch einen Übersetzer nach LSL konvertiert. Die Idee dahinter ist dabei dieselbe wie Coffeescript, welches nach Javascript umgewandelt wird: man kapselt Teile der Syntax von LSL sowie der Komplexität vom Benutzer ab, dadurch soll das reine Programmieren einfacher und schneller von der Hand gehen. So fehlen in Slurp zum Beispiel die Strichpunke am Ende jeder Zeile und die geschwungenen Klammern völlig, die in LSL ja überall Standard sind, und auch will Ivy einige fortgeschrittene Datentypen bereitstellen, die LSL von Haus aus nicht bietet – was nichts anderes bedeute, als dass sie diese in LSL selber programmieren werden muss.

Eine Demoimplementierung des Projektes ist hier zu finden, da sieht man auch den bisherigen Stand recht gut. Eigentlich wollte er schon längst eine lauffähige Beta veröffentlicht haben, warten wir einmal ab, wann diese kommen wird.

Die Hintergründe zu dem Projekt sind dabei im Post „Fixing LSL – one step at a time!“ zu finden. Alles in allem bin ich auf die Beta gespannt, wenn diese denn mal verfügbar ist.

The power of Linux

Heute mal etwas völlig anderes: man kennt das ja, da hat man eine externe Festplatte, die man unbedingt frei haben muss, um sie mit neuem Zeug zu füllen und muss sie mindestens für ein, zwei Tage auf dem eigenen Rechner speichern können. Auf der externen Festplatte sind vielleicht 300 GB an Daten und auf dem eigenen Rechner sind noch 350 GB an Plattenplatz frei. Dumm nur, dass sich diese 350 GB auf drei Festplatten verteilen und auf der ersten 200 GB frei sind, auf der zweiten 100 und der dritten ebenfalls.

Was also tun? Man könnte versuchen, den Inhalt von einer Platte auf die andere interne zu kopieren, um so zumindest auf einer genügend freien Platz zu schaffen – aber das dauert und besonders einfach ist das auch nicht immer. Nein.

Praktischer ist es dabei, sich ein billiges Raid-0 (Striping) über Loop-Devices zu basteln, deren Imagedateien auf den drei Festplatten liegen, das man dann mit einem beliebigen, geeigneten Dateisystem formatiert und die externe Festplatte wird darauf gesichert. Das geht standardmässig mit jedem einigermaßen, aktuellen Linux recht einfach.

Zuerst einmal fängt der Spaß damit an, dass man die Imagefiles auf den jeweiligen Festplatten als sog. Sparse File anlegt. Dies macht man praktischerweise mit dem netten Befehl dd:

dd if=/dev/zero of=file1.img bs=1k seek=128M

Das legt ein Sparsefile an, welches maximal 128 GB an Inhalt fasst. Man lege also so drei Sparse-Files auf den verschiedenen Festplatten an, nenne sie meinetwegen file1.img, file2.img und file3.img und passe natürlich auch die Größe an, meinetwegen 150 GB, 100 GB und 50 GB.

Als nächstes muss man dann Linux sagen, dass es diese Image-Files als Loopback-Device zur Verfügung stellt. Wer ein Loopback-Device nicht kennen sollte: damit tut der Kernel so, als sei das Image-File ein weiteres, physikalisches Gerät. Man kann diese Devices also z.B. nutzen, um ISO-Images direkt von der Festplatte zu mounten und auszulesen, eine praktische Sache.

Der Befehl, den wir dazu brauchen, ist losetup, und so sieht das dann auf:

losetup /dev/loop0 /file1.img
losetup /dev/loop1 /mnt/bla/file2.img
losetup /dev/loop2 /mnt/bla2/file3.img

Damit wird dem Device /dev/loop0 die Datei file1.img zugewiesen usw.

Als nächstes müssen wir dann aus den drei Devices ein Raid-0 basteln, was nichts anderes bedeutet als dass der Kernel aus dem Speicherplatz der drei Dateien einen einzigen, zusammenhängenden Bereich generiert, und das geht so:

md-adm --create /dev/md0 --level=0 --raid-devices=3 /dev/loop0 /dev/loop1 /dev/loop2

Damit wird der Kernel angewiesen, mit der Datei /dev/md0 ein Raid-0 zur Verfügung zu stellen, welches sich genau über die drei Loop-Devices erstreckt.

Als letztes formatiere man dann das Raid-Device md0 noch mit einem Dateisystem (hier: Ext4) seiner Wahl, beispielsweise so:

mkfs.ext4 /dev/md0

Und mounte es:

mount /dev/md0 /mnt/backup

Wenn man dann später das Backup nicht mehr braucht, kann man die Imagedateien einfach löschen und der Platz ist wieder frei, und fertig ist die Laube. Schön, nicht wahr?

Ach ja, und wenn man später mal die Dateien doch noch mal zusammen bauen will zum Raid-0, um nach einem Neustart wieder darauf zuzugreifen, muss man nur den Schritt mit losetup ausführen und danach das hier eintippen:

md-adm --assemble /dev/md0 /dev/loop0 /dev/loop1 /dev/loop2

Das ist alles.

PS: Für wen Linux und dessen Kommandozeile ein böhmisches Dorf ist, der sollte besser die Finger davon lassen, bevor er sich noch wichtige Daten zerschießt und ohnehin ist es sinnvoll, immer mindestens ein aktuelles Backup zur Hand zu haben! Ihr seid gewarnt!