Die Änderungen von WoW Patch 5.0.4 im Streiflicht

Blizzard hat kürzlich einen Blogpost veröffentlicht, in dem dokumentiert ist, was sich ab morgen so alles ändern wird. Die Kurzfassung ist: bleibt alles anders! Man hat massiv gewütet und es wird sich daher sehr, sehr viel ändern.

Zuerst einmal gibt es einen Haufen an Klassenänderungen, es soll sich zwar im Grunde anfühlen wie vorher auch, aber man wird sich dennoch umgewöhnen müssen. Krieger bauen beispielsweise durch erlittenen Schaden keine Wut mehr auf, sondern durch ihre primären Angriffe. Paladine bekommen neue Distanzfähigkeiten spendiert und können bis zu fünf Aufladungen heilige Kraft erzeugen, wovon sie aber nur maximal drei gleichzeitig nutzen können, dafür wurden Auren entfernt, so dass die Stärkungen nun den Siegeln zufallen werden, und und und… die Liste ist lang.

Dazu kommt das neue Talentsystem: die alten fallen weg, alle 15 Level hat man nun drei Talente zur Auswahl und kann daraus genau eines wählen. Damit soll das Spiel sich individueller anfühlen, naja wir merken es spätestens morgen ja.

Bei den Glyphen fliegen die Primärglyphen weg und die erheblichen Glyphen übernehmen hauptsächlich die Funktion, während die geringen Glyphen mehr dem Spaß dienen sollen.

Darunter gibt es eine Reihe von Zusammenfassungen, die man unter dem Motto „Lebensqualität“ präsentiert. Beispielsweise gibt es endlich Flächenplündern, man kann nun so viele tägliche Quests machen wie man will, Reittiere, Erfolge und Haustiere sollen an den Account gebunden werden und man soll mit mehreren Chars auf einen Erfolg hinarbeiten können. Bei den Erfolgen bin ich mal gespannt, wie das aussieht, etwas komisch wenn ein Char auf einmal Erfolge hat, die er aufgrund seiner Berufe nicht haben kann.

Zauber erlernt man automatisch beim Leveln, kein Gang zum Lehrer mehr. Das spart Geld und dient der Bequemlichkeit, klar, und es gibt eine Obergrenze für Manavorräte.

Dungeon- und Schlachtzugsbrowser wurde zusammen geschmissen, es gibt nun realmübergreifende Zonen (wohl bei den sinkenden Abonnentenzahlen eine Notwendigkeit, Hordler auf dem PVP-Server Aegwynn zu sein bei einer Ratio von auf einem Hordler kommen mindestens fünf Allianzler dürfte keinen großen Spaß machen), ein eigenes Würfelfenster für Beute, und Vorbereitung auf die Szenarien.

Es gibt keine Kopfverzauberungen mehr, ersatzlos gestrichen, der Platz für Distanz-, Relikt- und Wurfgegenstände entfernt. Daher wurde die Stärke von Distanzwaffen heraufgesetzt.

Interessant ist auch, dass man ab sofort von Anfang an jedes Volk (nicht Klasse wohlgemerkt!) spielen können wird. Wer also sich nur das Battle Chest (Classic und Burning Crusade) kauft, der wird dennoch auch beispielsweise die Worgen und Pandaren spielen können. Nur wenn er mehr als Level 85 erreichen können will, dann braucht er die Erweiterung natürlich dennoch, sonst nicht.

So und so, ein ganzes Füllhorn an Maßnahmen und die Reaktionen in den Kommentaren sind – wie immer – gespalten. Während Sachen wie Flächenplündern und dergleichen mehr Zustimmung finden, beklagen sich viele, dass damit das Spiel zu leicht werden würde. Naja, schauen wir einmal.

Recounts Statistiken als Nervtöter

Eines der bekannten und weit verbreitetsten Addons für WoW ist ja Recount. Recount macht nichts anderes, als in einer Gruppe/Schlachtzug genau den Schaden aufzuzeichnen, den jeder gemacht hat und den als Rangliste zu präsentieren Wer es noch genauer haben will, kriegt pro Spieler eine Auswertung zwischen Hit und Crit, welche Fähigkeiten er wirkte, welche Ziele angriff, und und und… Big Brother is watching you, so könnte man meinen.

Eigentlich ist Recount eine sinnvolle Sache, denn bei manchen Bosskämpfen in Drachenseele ist es nun einmal so, dass man als Gruppe auf einen gewissen Mindestschaden innerhalb einer knappen Zeitspanne kommen muss, sonst geht der Boss in den allseits unbeliebten Berserkermodus über und es kommt zu dem, was oft passiert aber keiner gerne hat: ein Wipe (engl. to wipe – tilgen), also den kompletten Tod aller Spieler. So ein Wipe ist nicht angenehm, da man zwar erneut gegen den Boss antreten kann, aber je nachdem wie der Weg zu ihm gebaut ist, muss man erneut erstmal wieder einige Zeit lang all die Füller umhauen, die einem im Wege stehen bevor man an den eigentlichen Boss gerät (beispielsweise in Todesschwinges Wahnsinn). Das ist eben unschön und kann ein wenig an den Nerven zehren, logisch, denn dadurch dehnt sich die Dauer einer solchen Veranstaltung ja.

Nun ist es ja so, keiner muss dahin der nicht will und bevor man da reingehen kann, muss man eine gewisse durchschnittliche Gegenstandsstufe erreicht haben, uinter der es einfach keinen Sinn macht, weil man erstens sonst zu wenig Schaden verursacht, wenn man Kämpfer sein sollte und ansonsten einfach ziemlich sicher nicht lange genug überlebt und den Heilern das Leben unnötig schwer macht.

Blizzard wollte mit Cataclysm mal was Neues probieren und auch etwas für die zahlenden Spieler tun, die gerne in den Endcontent reingehen würden aber einfach nicht die Zeit haben, nun regelmäßig mit einer Raidgruppe unterwegs zu sein. Daher erfand man den Schlachtzugsbrowser.

Dieser stellt automagisch eine Gruppe von immer 25 Mann zusammen, und wenn die sich eingefunden haben, dann geht es eben los. Wer nun in der Gruppe sein wird, das weiß man vorher nicht wirklich, es ist einfach die Wundertüte. Da kann vom Überflieger mit GS 402 bis zu demjenigen, der gerade wirklich erst GS 372 erreicht hat alles drin vertreten sein. Dementsprechend breit ist auch die Leistung in der Gruppe gestreut.

Die Objekte, die man erbeuten kann, haben dann auch allesamt GS 384, sie liegen von den Werten her damit unter denjenigen die man bekommen könnte, wenn man wirklich mit einer normalen Raidgruppe in den Dungeon geht. Schon bei zehn Mann normal bekommt man in Drachenseele Objekte mit GS 397, das ist also ein spürbarer Unterschied.

Wenn also nun 25 Mann so vor sich hinkämpfen ohne Kommunikation, dann ist das entsprechend chaotisch. Mancher weiß wohl auch noch nicht, was er tun soll oder nicht. Zum guten Ton gehört es sowieso, sich das Addon „Deadly Boss Mods“ vorher zu installieren, damit man genau weiß, wann der Boss in welche Phase geht und man entsprechend reagieren kann.

Wer also mit so einer Wundertüte unterwegs ist, der muss eben auf alles gefasst sein, auch auf eine Menge an Wipes und dass die Gruppe möglicherweise nicht genügend Schaden produzieren kann. Das weiß man auch normal, denn den Schlachtzugsbrowser gibt es nicht erst seit gestern.

Und was genau passiert dann immer wieder, wenn es zu einem Wipe kommt, vorzugsweise entweder bei Ultraxion oder aber Todesschwinge am Ende selber? Genau: Drama, Baby, Drama!

Garantiert gibt es dann immer mindestens einen, der sich darüber tierisch aufregt, wie wenig Schaden die Gruppe doch gemacht hätte und das den Leuten dank Recount unter die Nase reibt, ob sie es wollen oder nicht und dann geht das Gemecker los.

Natürlich ist es ein gewaltiger Unterschied, wenn nun Platz 1 30.000 Schaden pro Sekunde macht und Platz 2 dann eben 20.000, aber wer eine homogene Leistungsdichte erwartet, der ist in einem solchen Kampf eben falsch. Der sollte sich besser eine Gilde oder zumindest Stammgruppe suchen, die zu ihm passt und fertig, viele haben eben einfach nicht die Zeit/Lust/Willen, sich diese Überitems anzuschaffen und genau für diese Kunden von Blizzard ist auch der Schlachtzugsbrowser gemacht.

Reingehen tun die Überflieger aber dann gerne regelmäßig dennoch und den Rest dann eben beschimpfen, da kommen dann solche Nettigkeiten wie „Mein Tipp an euch: löscht gleich WoW!“, „OMFG der Damage – ROFLCOPTER!“ und ähnlich nettes Genörgel. Das ist dann meist immer damit verbunden, dass einige die Gruppe verlassen und andere dafür dann nachrücken.

So oder so – es nervt schon. Der Schlachtzugsbrowser ist genau für die Casuals gemacht worden, als deren Möglichkeit eben auch mal einen Raid zu erleben, nur die selbsternannte Elite kann denen mit ihren pubertierenden Genörgel und Gehabe dabei ordentlich den Spaß vermiesen. Es gibt kaum einen Schlachtzug über den Browser, der wirklich ohne auskommt. Am Besten wäre, man könnte Recount und ähnliche Addons bei Nutzung des Schlachtzugsbrowsers bannen und fertig.

Drama, Baby, Drama!

Die legendäre Sleenipedia, live und in Farbe!

Endlich! Die legendäre Sleenipedia ist ab sofort auch in Deutsch kostenlos erhältlich! Unter der Adresse http://www.dersleen.com/ gibt es absofort nach dem Motto „Der Sleen – Zitatör und Rollenspieler“ frische Gorhäppchen vom bekennenden „Setting-Nazi“ zur geistigen Verdauung serviert.

Im ersten Artikel beleuchtet Sleen die Botanik der Sim Fellglanz, also En’Kara und hat darin sein erstes Beispiel gefunden, was er gleich verhackstückt, in einem anderen wird Gor erklärt.

Also ein Blog mit aufklärerischem Anspruch – schauen wir mal, wie er sich noch entwickelt!

WoW Connect ab sofort kostenlos

Und weil es mir gerade über den Bildschirm flatterte: ab sofort ist der bisherige kostenpflichtige Zusatzdienst World of Warcraft Connect für jeden Abonnenten direkt benutzbar.

Wer nicht weiß, worum es geht: es gibt sowohl für iOS als auch Android von Blizzard eine App namens „WoW Arsenal.“ In dieser hat man Zugriff auf eine Vielzahl an Zeug, aber gewisse Funktionen waren bisher nur gegen Zahlung von 2,99€/Monat zusätzlich verfügbar wie das Bedienen des Auktionshauses über die App oder aber die Teilnahme am Gildenkanal.

Diese Zusatzgebühr ist nun entfallen. Der Grund dafür dürfte einfach sein: ziemlich sicher waren nur sehr wenige Spieler bereit, für diese beiden Sachen zusätzlich 2,99€ monatlich zu berappen, so dass es rein wirtschaftlich nicht der Bombenerfolg gewesen sein dürfte.

Also stand Blizzard meiner Meinung nach vor der Frage: „Was tun? Einstampfen oder aber so zur Verfügung stellen?“ und entschied sich für letzteres.

Die neuen Talentbäume kommen

Jedes Spiel hat seine eigenen Aufreger, die die Community polarisieren und WoW ist dabei auch keine Ausnahme. Am kommenden Mittwoch ist es mal wieder soweit, es geht nun wirklich los mit den Vorbereitungen für den Start der neuen Erweiterung „Mists of Pandaria“ am 25. September.

Nach der Wartung am kommenden Mittwoch wird das neue und radikal überarbeitete sowie vereinfachte Talentsystem für alle freigeschaltet. Neben der Vereinfachung soll es mehr Individualität ermöglichen. Die einen werden es lieben, die anderen wohl ziemlich hassen. Blizzard macht das ja ganz gerne, die Talente immer mal wieder radikal zu ändern, das Motto der Gamedesigner ist schließlich „Balancing is an art, not a science.“ Also ist auch zu erwarten, dass sich im Laufe der nächsten Wochen daran noch viele Details ändern könnten, wenn die Leaddesigner der Meinung sind das sei notwendig.

Was die Entwickler an dem Talentsystem von Cataclysm störte, kann man hier auf Deutsch nachlesen. Dementsprechend haben sie auch massiv die Axt angesetzt und umgebaut. Natürlich hoffen mal wieder alle, dass ihre eigene Klasse bitte nicht zu sehr „generft“, also abgeschwächt worden ist aber würden es umgekehrt auch gerne Klassen gönnen, die sie für absolut übermächtig halten – das kennt man ja. Das Gras auf der anderen Seite ist eben immer grüner.

Wie sich das umgebaute System nun in der Praxis auswirken wird, wird man also ab Mittwoch mitbekommen. Auf die Reaktionen bin ich mal gespannt, denn grau ist ja bekanntlich alle Theorie und auch wenn man es schon über fünf Monate in der Beta getestet hat, so ist es immer noch ein Unterschied ob man es nur diesem Testpublikum zur Verfügung stellt oder dann den 9,1 Millionen Abonnenten. Allen recht machen wird man es nicht können, es kann sein einige werden daher das Abo kündigen und spielen vielleicht fortan lieber auf Privatservern mit den alten Talenten weiter, kann auch sein einige werden wieder deswegen das spielen anfangen. Warten wir’s mal ab.

Was mit Mists of Pandaria übrigens auch kommen wird ist eine Änderung des Beutesystems für Weltbosse und den Schlachtzugsbrowser. War es bisher so, dass dort das bekannte System Bedarf schlägt Gier, Gier schlägt Entzauberung benutzt wurde mit dem Ergebnis, dass grundsätzlich alle aus Zeitmangel immer „Bedarf“ würfelten und dann in der Gruppe untereinander noch die Sachen tauschten, als Ruhe war, was manche furchtbar aufregte – nur warum suchten sie sich dann eben keine Gilde mit einer passenden Raidgruppe, denn da hat man das Problem eben dank Plündermeister und Absprachen per Teamspeak nicht? – so erledigt fortan die Beuteverteilung ausschließlich der Server selber. Wenn der Boss tot ist, schaut er sich an welche Klassen gekämpft haben, was an Beute da ist, würfelt automatisch per Zufallsgenerator für die passenden Klassen und gibt es den Siegern dann direkt ins Inventar. Zudem wird diese Beute nicht mehr handelbar sein.

So will Blizzard den sozialen Druck rausnehmen, denn häufig ging nach einem Schlachtzug per Browser dann eben das Genörgel los. Sicher, mit einem solchen System kann es den nicht mehr geben, weil einfach hier nun der Server dem Mensch alle Handlungsfreiheit abnimmt, aber auch hier gilt: wie sich das letztendlich in der Praxis auswirken wird, das bleibt abzuwarten. Und wer darauf nicht angewiesen sein will, der sucht sich eben eine feste Raidgruppe und fertig.