Linden Lab, Havok, TPVs und Opensim

Linden Lab hat ja mit der Havok-Unterlizensierung angefangen, nichts neues. Diese Viewer dürfen dann nicht mehr nach Opensim verbinden dürfen, weil ganz einfach die Havok-Lizenz Linden Labs selbst nur das Verbinden zum Second Life Grid erlaubt und nicht mehr. Wieso sollte auch Linden Lab dafür Geld ausgeben wollen, dass man damit zur Konkuzrrenz Verbindung aufbauen kann – wenn man es denn überhaupt Konkurrenz nennen kann?

 In einem dazu schon was älteren Artikel von Hypergrid Business ist mir dabei folgender Satz aufgefallen, der doch ein beachtliches und übergroßes Selbstbewußtsein der Autorin offenbart:

To some observers, Linden Lab’s failure to embrace OpenSim and the hypergrid is a sign that the company has lost its original passion and focus.

By isolating itself from OpenSim, the company may be trying to preserve its business model, but at the expense of having a role in the future development of the metaverse.

Auf Deutsch:

Für einige Beobachter ist Linden Labs Versagen, Opensim und das Hypergrid zu umarmen ein Zeichen dafür, dass die Firma ihre ursprüngliche Passion und die ursprünglichen Ziele verloren hat.

Indem man sich selbst derart von Opensim isoliert, mag die Firma so ihr Geschäftsmodell retten, aber das geht nur auf Kosten der Rolle, welche man in der zukünfigen Entwicklung der Metaversen spielt.

Also ich habe schon wirklich lange nicht mehr solchen Mist wie diesen da gelesen. Wenn man das wirklich glauben sollte, was da geschrieben steht dann glaubt man auch tatsächlich daran, dass der Schwanz mit dem Hund wedelt.

Ja, Second Life funktioniert als walled garden, das stimmt. Aber nach wie vor setzt Second Life die entscheidenden technischen Impulse in der technischen Entwicklung und nicht Opensimulator, die es bis auf das Hypergrid nicht geschafft haben, wirkliche eigene Impulse zu setzen.

Und wenn ich mir dann anschaue, in welcher Schlagzahl Linden Lab gerade Neuerungen wie Path Finding und die grafische Mapping unters Volk bringt, dann bin ich mir ziemlich sicher, das wird sich auch in mittlerer bis längerer Zukunft nicht wesentlich verändern.

Die Programmiersprache Lua

Viele Spiele kommen ja heutzutage nicht mehr ohne eine irgendwie geartete Programmiersprache aus, in denen gewisse Sachen geskriptet sind und die ggf. zur Entwicklung von Erweiterungen zur Verfügung gestellt wird.

Ein bekannter Vertreter war früher beispielsweise S.C.U.M.M. von Lucas Arts, in dem viele von deren berühmten Adventures (wie Monkey Island, Day of the Tentacle und weitere) programmiert worden sind. Heutzutage aber ist der bekannteste Vertreter dieser Art eindeutig Lua.

Wo kommt es her?
Lua ist ursprünglich eine Entwicklung einer katholischen Universität aus Rio de Janeiro in Brasilien. Die Entwickler beschreiben Lua als schnelle, leichtgewichtige, mächtige und einbettbare Skriptsprache. Es ist sehr einfach möglich, Lua in beliebige Spiele als Skriptsprache einzubetten und dann zu benutzen. Der gepackte Download hat gerade einmal 182 Kilobyte und Lua selber ist in nur 20.000 Zeilen C-Code implementiert. Damit ist die Codebasis klein und überschaubar, also auch sehr gut wartungsfähig.

Was bedeutet der Name? Ist das eine Abkürzung?
Nein, Lua ist einfach nur portugiesisch für Mond. Das ist alles.

Was kostet das?
Nichts. Lua wird unter der wohlbekannten MIT-Lizenz zur Verfügung gestellt, die grob gesagt „Mach damit, was dir beliebt, Hauptsache du nennst irgendwo unseren Namen“ als Bedingung hat. Daher ist Lua sehr weit verbreitet.

Wo gibt es Dokumentationen zu Lua?
Zu allererst in Englisch auf der Seite des Projekts, daneben aber auch auf Deutsch wie beispielsweise hier ein Einsteigerkurs und noch eine Referenz.

Welche Spiele nutzen denn nun Lua?
Die Liste ist lang, bekannte Spiele sind unter anderem Die Siedler: das Erbe der Könige, Monkey Island ab Version drei, World of Warcraft, Angry Birds, Baldur’s Gate, Civilization V, Sim City 4, Mafia II und viele andere.

Warum sollte man sich mit Lua beschäftigen?
Ganz einfach: wer schon immer mal wissen wollte, wie eine Spielmechanik geskriptet worden ist oder für Spiele wie World of Warcraft, bei denen die Erweiterungen komplett in Lua geschrieben sind, vielleicht selbst Add-Ons schreiben will oder diese zumindest verstehen, der kommt um Kenntnisse in Lua nicht herum.

Ist Lua neben Spielen noch weiter verbreitet?
Kaum.  Es gibt Ausnahmen wie beispielsweise Prosody, ein komplett in Lua geschriebener Jabberserver, aber die Liste dieser Programme ist dann doch sehr überschaubar.

Lustige Suchbegriffe

Hier mal eine unvollständige Auflistung ungewöhnlicher Suchbegriffe der letzten Zeit, über die man das Blog hier per Google fand:

  • ein Schnurrbart aus Pappe basteln
  • Domina Herrin grausam
  • gibt es Second Life noch
  • Ich habe Schwanzvergleich im Chat
  • Ich will meinen Gartenteich nicht mehr?
  • In den Klauen der Herrin
  • Maba Baukasten
  • Primärvegetation Mittelmeerraum
  • Riesenerektion
  • second life geschwängert worden…was nun
  • sims 3 bart verlängern
  • wann war der letzte vollmond
  • wie bereitete man sich auf den krieg vor
  • wüsten dampfloks
  • wir sterben aus
  • collar loswerden second life
  • der kuh nicht zu tief in den arsch greifen
  • es naht
  • gerd the cat
  • halber bart 2012
  • indira weiss
  • qr? sl ? 
  • restfleischverwertung
  • titten wackeln sehen
  • unheil nimm deinen lauf
  • willige mösen
Aber mein haushoher Favorit dabei ist dieser Suchbegriff, der – ungelogen! – so eingegeben worden ist: „بلبل+ئ“.
Nach Google ist das Arabisch und soll Bulbul bedeuten – HÄ? Also wenn jemand rein zufällig gut genug Arabisch kann und das übersetzen maaag, dem wäre ich ewiiig dankbar. 8)

SL-Bug des Tages

WEB-4884: wer sein Passwort vergessen hat, der muss drei Nachnamen auf der Webseite zur Sicherheit die passenden Vornamen zuordnen. Da es in SL aber standardmäßig nur noch den Nachnamen „Resident“ gibt, bekommt man als Namensliste dreimal „Resident“ präsentiert und darf dann raten, welche Freunde Linden Lab wohl meint. Wer mehr als drei Leute auf der Freundesliste stehen hat, der hat damit ein ernsthaftes Problem…

Echt – kann man sich gar nicht ausdenken, sowas.

Second Life bald auf Steam verfügbar

Heute ist der Tag der Ankündigungen… neben den diversen Mappings hat Linden Lab angekündigt, dass Second Life im nächsten Monat irgendwann auch über die Onlinedistributionsplattform Steam der Firma Valve verfügbar sein soll.

Wer Valve nicht kennen sollte, das ist der Hersteller von Half Life, Counter Strike, Left4Dead, Team Fortress 2 und anderen Spielen. Steam ist dabei eine Plattform, über die Valve und andere Hersteller gegen Entgelt ihre Spiele zur Verfügung stellen können. Man installiert sich auf seinem Rechner den Client, kann in Steam auch Spiele kaufen, diese sind dann an den Account gebunden und fertig. Will man auf einem neuen Rechner diese dann wieder nutzen und hat kein Installationsmedium – kein Problem! – lädt man es von Steams eigener Serverfarm runter.

Eine weitere Eigenheit von Steam ist, dass Spiele über die Plattform automatisch auf den neuesten Stand gehalten werden können. Sobald ein Update verfügbar ist, lädt Steam das runter und installiert es.

Wie macht das Ganze einen Sinn? Der Viewer war ohnehin schon immer kostenlos downloadbar, also daran kann es nicht liegen. Einerseits mag es der Updatemechanismus sein, durch den man sich einiges an mehr Komfort versprechen mag. Allerdings haben die 3er-Viewer ja so etwas ähnliches auch eingebaut.

Steam kommt auch mit einem eigenen Chatdienst daher, auch den kann man dann nutzen. Aber der wird sicher nicht der Grund sein, dass man es benutzt.

Ich denke, Sinn macht es folgendermaßen: Steam nutzen viele gerne, die einfach spielen wollen, aber bei der Installation eines Spiels ihre Ruhe haben wollen, man kann ein Spiel kaum einfacher als über Steam installieren. Wenn man Second Life in Steam anbietet, dann erschließt man sich einen großen Kreis neuer möglicher Benutzer, denen das bisher zu schwer war, Second Life zu installieren oder es gar nicht kannten.