Pathfinding ist ab heute im Maingrid aktiv – es kann ohne Optimierung bis zu 18% der Simleistung fressen

Linden Lab beginnt heute mit dem Rollout des Pathfindings auf allen Simulatoren im Maingrid. Das hat für alle Sims, ob man es nun will oder auch nicht, Folgen, auf die Jessica Lyon vom Phoenix-Team hinweist.

Pathfinding und Sim-Performance
Sobald Pathfinding auf der eigenen Region aktiv ist, wird es die Simleistung beeinflussen. Solange die eigene Region nicht für Pathfinding optimiert worden ist, wird das aktive Pathfinding die Simleistung negativ beeinflussen. Linden Lab hat dabei gesagt, dass es auf normalen Regionen maximal 4 ms Laufzeit benötigt und auf Homesteadsims maximal 1 ms Laufzeit, was in anderen Worten im worst case immerhin etwa 18% der Gesamtleistung einer Sim ausmachen kann.

Um die eigene Region fürs Pathfinding zu optimieren, benötigt man einen Viewer, der die dazu nötigen Pathfinding-Tools zur Verfügung stellt. Momentan ist das ausschließlich bei den aktuellen Beta-Viewern von Linden Lab der Fall.

Was kann man also tun? Man kann a) die Region für Pathfinding optimieren, b) es einfach abschalten oder c) gar nichts tun. Gar nichts tun ist eindeutig die schlechteste Möglichkeit, also sollte man besser die eigene Sim dafür optimieren oder es einfach ganz abschalten, denn sein Einfluss auf die laufende Sim wird deutlich spürbar sein!

Wichtig: nur Simbesitzer und Estatemanager können mit den Tools arbeiten. Wer seine Region für Pathfinding optimieren will, der muss zuerst bei Linden Lab den aktuellen Betaviewer runterladen und verfährt dann am Besten nach dieser Anleitung.

Wer Pathfinding dagegen ganz abschalten will, der kann das mit einem beliebigen Viewer tun.

Die dazu notwendigen Schritte sind:

  1. Erweitert-Menü (Advanced-Menü) einschalten, wenn nicht schon geschehen (Strg+Alt+D drücken) bzw. Entwicklermenü im Firestorm (Strg+Alt+Q),
  2. Konsolen > Region-Debug-Konsole aufrufen und dort
  3. tippt man dann „set dynamic_pathfinding false“ ein, anschließend unbedingt die Sim neu starten!

Das war’s dann gewesen.

Bekannte Fehler
Mit Pathfinding wurde zeitgleich auch Änderungen an der Havok-Physik-Engine vorgenommen, die zu neuen Fehlern im Verhalten der Physik allgemein, Phantom-Prims, Sculpties und einigen Vehikeln führen. Eine Liste der ihm bekannten Fehler hat das Phoenix-Team hier bereitgestellt. Da diese Bugs serverseitig sind, kann nur Linden Lab alleine sie auch beheben.

Einige der in der Liste genannten Fehlerbeschreibungen wurden im JIRA als nicht öffentlich markiert, daher kann das Phoenix-Team nicht mehr als eine kurze Beschreibung des Fehlers liefern.

Fragen und Antworten
Das Phoenix-Team hat Linden Lab etliche Fragen zum Rollout vom Pathfinding gestellt und hier sind dazu die offiziellen Antworten.

Anmerkung
Bitte sagt es allen Simbesitzern und Estate Managern, die davon bisher nichts wissen, unbedingt weiter, denn sonst wundern die sich möglicherweise nur wieso im Vergleich zum Vortag die Simleistung stark vermindert ist. Alles in allem sieht der Start dieses eigentlich interessanten Features wie eine mittelschwere Katastrophe aus, also mal wieder ein typischer Stunt von Linden Lab wie man es gewohnt ist.

Auch ist es schlecht, dass Linden Lab in seinen eigenen Blogs darauf und vor allem den möglicherweise gravierenden Einfluss auf die Simleistung absolut nicht hinweist.

Hatr.org – oder wie man mit Trollen Geld machen will

Bisher dachte ich wie viele andere Zeitgenossen auch, dass Trolle im Internet zu nichts nütze sind außer einem selber das Nervenkostüm so richtig zu zerrütten. Heute stieß ich auf eine interessante Idee, die mich eines Besseren belehrt hat.

Es gibt nämlich jetzt eine Plattform namens Hatr.org, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, anonymisiert die Kommentare von Trollen aus allen Ecken und Enden des Internets zu dokumentieren. Die eigene Webseite dient dabei als Trollhalde für diese Kommentare und dazu sollen letztendlich Werbebanner geschaltet werden.

An die Trollkommentare selber kommen die Betreiber dabei durch Einsatz eines speziellen WordPress-Plugins, welches sie kostenlos zur Verfügung stellen, aber man kann sie auch direkt über ein Webformular einreichen. Ein Redakteur schaut sich dann die eingereichten Kommentare auf ihre Eignung, also Trollgehalt, an und schaltet sie frei – oder verwirft diese einfach.

Das Geld, welches dann durch die Werbung eingenommen wird, soll dabei „coolen Projekten“ gespendet werden, die Trolle werden also „eiskalt monetarisiert.“

Momentan läuft das System noch in einer geschlossenen Beta, wer daran teilnehmen will, muss einen Einladungscode anfordern. Alles in allem aber eine äußerst interessante Idee und ich bin gespannt, was daraus noch werden wird.

Wie man die Grenze an temporären Prims berechnet

Früher ist es so gewesen, dass jeder Benutzer nahezu beliebig viele temporäre Prims rezzen konnte. Temporäre Prims sind Prims, die spätestens 60 Sekunden nach dem Rezzen automatisch vom Simulator gelöscht werden. Viele Bewohner nutzten diese mit Hilfe von Temp Rezzern auch fleißig, um das Primlimit ihrer Sim/Parzelle zu umgehen.

Ein Temprezzer macht dabei nichts anderes, als dasselbe Objekt meinetwegen alle 58 Sekunden neu zu rezzen, so dass es wirkt als sei es immer vorhanden. Beliebt war es für Gras, Bäume und sonstige primlastige Objekte und natürlich verursachen diese Rezzer zusätzliche Last auf der Sim. Die besseren Rezzer hatten dann noch einen eingebauten Sensor, der das Skript nur dann anschaltete, wenn ein Avatar genügend nahe am Rezzer dran war.

Kurz und gut also eine Sache, die Linden Lab irgendwann im Jahr 2008 bereits regulierte, denn damit wurde in ihren Augen zu viel Schabernack und Unfug getrieben.

Dabei berechnet sich seitdem die maximal mögliche Anzahl an temporären Prims pro Parzelle/Sim folgendermaßen:

$$TLimit=freePrims+Min(\frac{Primcount}{2}+400,1000).$$

Das sieht nun komplizierter aus, als es ist, aber man muss sich darüber klar werden, wie die Funktion Minimum arbeitet, sonst wird man daraus nicht schlau. Es ist ganz einfach: die Minimum-Funktion liefert von einer Reihe von Elementen das kleinste Element zurück. Wenn also $$\frac{Primcount}{2}+400$$ unterhalb von 1000 liegt, wird der Wert zurückgeliefert, ansonsten die $$1000.$$

Damit ist es auch schnell erklärt: Das Limit an temporären Prims wird dadurch berechnet, dass man die Anzahl der freien Prims nimmt und dazu noch das Minimum aus der halben Anzahl der bereits benutzten Prims plus 400 und 1000 berechnet, dieses wird dann einfach dazu addiert.

Nehmen wir als Beispiel eine Parzelle mit 2000 Prims und rechnen es mal durch. Angenommen die Parzelle ist bisher total leer, dann folgt daraus letztendlich $$2000+1000=3000$$, das ist also die Anzahl an temporären Prims, die man verbraten darf.

Nehmen wir dieselbe Parzelle mit 1750 bereits verbauten Prims und rechnen es mal durch, dann wird daraus $$250+Min(\frac{1750}{2}+400,1000)=250+1000=1250$$, also noch 1250 temporäre Prims.

Ist die Parzelle aber voll, dann hat man genau noch 1000 tempäre Prims zur Verfügung.

Also alles keine Raketenwissenschaft und ganz logisch, wenn man denn hinter die Funktionsweise der Minimum-Funktion gestiegen ist.

Wie die WoW-Entwickler manchen Spielertyp porträtierten

Es gibt in WoW eine Quest auf der Seite der Verlassenen, die viele als einer der humorvollsten Quests im gesamten Spiel überhaupt ansehen. Der Quest selber ist dabei im niedrigen Levelbereich von 20 angesiedelt, man kann ihn also relativ bald erledigen.

Der Quest besteht nun darin, dass man für eine gewisse Darthalia deren Arbeit übernimmt und selber zum Questgeber wird. Nacheinander kommen dann drei völlig unterschiedlich gestaltete NPCs angerauscht, in denen Blizzard unterschiedliche Spielerarchetypen, die fast jeder kennt, porträtiert hat und denen man jeweils genau einen Quest gibt. Diese Spielertypen werden dabei ganz schön auf die Schippe genommen. Ist das dann vorbei, dann ist der eigentliche Quest namens Beamtenmikado auch gelaufen.

Viele lachen sich bei dem Quest schlapp und brechen ihn mitunter sogar vor der Abgabe ab, nur um ihn erneut starten zu können, das Ganze dauert ja nur ein paar Minuten. Manche von Seiten der Allianz machten sich auch mal genau nur dafür einen Twink gar, um diesen Quest selber erleben zu können. Das Video schaut ihr euch am Besten im Fullscreenmodus an.

http://www.dailymotion.com/video/xga3nf_lustigste-wow-cataclysm-horde-quest-beamtenmikado-deu-hd_videogames

Linden Lab unterbindet die Nutzung ihrer eigenen Viewer mit Opensim

Linden Lab hat letzte Woche in ihren eigenen Beta- und Entwicklungsviewern den Kommandozeilenparameter „-loginURI“ ersatzlos gestrichen, mit dem es bisher möglich gewesen ist mit Linden Labs eigenen Viewern per Hand andere Grids anzusteuern.

Dazu gibt es folgenden Chatlog mit Oz Linden, in dem er es Nebadon Izumi erklärt:

[10:07] <nebadon> OzLinden : ping
[10:09] <OzLinden> pong
[10:10] <nebadon> are you guys really removing -loginURI support from the viewer?
[10:10] <nebadon> or is that just a mistake?
[10:10] <nebadon> cause latest Dev and Beta viewers get an error if you try to use it
[10:11] <OzLinden> that was deliberate, but there is a related bug that I’m working on now
[10:12] <nebadon> ok so it will eventually be back?
[10:12] <OzLinden> no, I don’t believe so
[10:12] <nebadon> why is it being removed?
[10:13] <OzLinden> part of cleaning up grid handling – it really doesn’t serve much useful purpose
[10:13] <nebadon> sure it does
[10:13] <nebadon> it lets us connect to opensim
[10:14] <nebadon> this essentially kills all support for OpenSim
[10:14] <OzLinden> which our Havok license does not allow

Kurz und gut: der Parameter wurde aufgrund von internen Bereinigungen am Gridhandling entfernt, da er zudem nicht wirklichen Sinn gemacht hätte. Nebadon warf ein, der Parameter hätte sehr wohl Sinn gemacht, da man so mit Linden Labs Viewern zu Opensim hätte verbinden können, worauf Oz Linden einwarf, dass die Havok Lizenz, welche Linden Lab erworben hat, genau das verbietet. Zur Erinnerung: wegen der Einführung des Pathfindings hat Linden Lab dem Viewer selber Teile von Havok beilegen müssen.

Was bedeutet das nun für die Zukunft? Die Mehrheit der Opensimbewohner hat ohnehin nicht Linden Labs eigenem Viewer benutzt, man bevorzugt Hippo, Imprudence und Singularity, sie wird es wohl kaum vermissen.

Für Viewerentwickler wiederum wird es nur dann interessant, wenn auch sie Pathfinding aktiv haben wollen, denn dann darf auch deren Viewer nur zu Second Life verbinden können. Firestorm hat das Problem so gelöst, indem es nun einen Firestorm für SL gibt und einen eigenen für Opensim geben soll.

Dass so etwas kommen wird, war klar. Die Auswirkungen sind aber wesentlich weniger drastisch, als mancher meinen könnte. Bei Hypergrid Business jedenfalls haben sie ein Fass aufgemacht und dabei alles zu Wort kommen lassen, was im Bereich Opensim Rang und Namen hat. Natürlich steht es jedem Entwickler von alternativen Viewern nach wie vor frei, diese Funktionalität wie auch immer geartet im eigenen Produkt zu bieten, sei es als Kommandozeilenparameter oder Gridmanager. Linden Lab jedenfalls wird das nicht mehr tun.