Interview mit Neal Stephenson

In der aktuellen Technology Review findet sich ein Interview mit Neal Stephenson über die Frage, wie sich Zukunftstechnologie möglichst schnell umsetzen lässt. Stephenson ist unter anderem der Autor des Scifi-Romans „Snowcrash“, dessen Handlung eine große Inspiration für Second Life gewesen ist.

Stephenson selber wünscht sich von seinen Kollegen mehr positives Denken, er ist der Meinung Scifi müsse nicht immer automatisch düster sein. Er ist der Meinung, dass man vieles was als Zukunftstechnologie angesehen würde schon heute mit den aktuellen technischen Mitteln realisieren könne, ohne dass man darauf warten müsse dass einem erst noch weitere Technologien durch Forschung irgendwann in den Schoß fallen. Aber gerade das Warten auf technologische Durchbrüche und damit das Verschieben solcher Projekte sei leider in Mode gekommen.

Er bedauert, dass das „Big Thinking“ abhanden gekommen sei, solche Projekte wie in den 60ern die Mondlandung seien aktuell unmöglich geworden, weil diese Denkweise aus der Mode gekommen sei. Mehr dazu lest am Besten im Interview oder direkt bei ihm nach, sehr interessanter Stoff.

Alles neu macht der Mai

Wieder ist ein Monat vergangen, und wenn ich mir die Zeitlinie im Statistiktool Piwik anschaue, dann ist es der zweitbeste sei Einführung dieser Auswertung gewesen.

Was will man mehr… richtig, ein paar Links mehr sind immer nicht schlecht, hier nun neue Blogs, die entweder entstanden sind oder auf mich verlinkt haben:

  • Unfrei – auferstanden wie Phoenix aus der Asche, nachdem es einige Zeit in der Versenkung verschwunden war,
  • GIM – das German Info Magazin, welches monatlich erscheint,
  • The blogging Elf – ein englischspraschiges Blog über Rollenspielkleidung,
  • Second Life Roleplay – ein englisches Metablog über Rollenspiel in Second Life im Allgemeinen,
  • Das Zweitleben – wie es aussieht eine Art deutsches Magazin/Gruppenblog über Second Life,
  • Second Life Backpacker – das Tagebuch und Eindrücke eines oder einer Reisenden. Welcher Avatar genau dahinter steckt, konnte ich in dem Blog bisher leider nicht heraus finden. Die Bilder sind schön, aber das Blog benutzt teilweise eine sehr komische Schriftart, die mein Windows nicht hat, so dass die Sidebar unter Chrome und Safari teilweise wie unmotivierte Moppelkotze auf dem Monitor aussieht, Firefox dagegen zeigt ach so leetige Sonderzeichen an, die die Welt auch nicht braucht, die man nur schlecht lesen kann, sicher kaum so lesen will und offensichtlich aus dem Knuddelz-Schriftgenerator zu kommen scheinen. Schade, aber da kann man sicherlich etwas daran tun, die Zeiten in denen man eine Webseite nur für einen Browser optimierte, sind seit langem vorbei – und was Chrome nicht richtig darstellt, stellt Safari als ebenfalls auf Webkit basierender Browser erst recht nicht dar, und Safari ist eben mal nur der Standardbrowser von Apple für seine Macs und Webkit allgemein unter iOS sowie Android. Epic fail! 
  • Auf Pilgerfahrt – das Tagebuch eines Pilgers.
Alles in allem ein guter Schwung aus älteren, mir bekannten und bisher unbekannten Blogs, die ich aus den Referern des Monats April herausgefischt habe.

Port Kar nimmt den Spielbetrieb auf

Erinnern wir uns: am 29. November 2011 meldete sich in Slinfo Obscuracamera Resident zu Wort, dass sie auf ihrer Homesteadsim die Stadt Venedig im Mittelalter bauen lassen wolle und sie suchte nach begnadeten Baumeistern. Sie war dazu bereit dafür bis zu 1000 US$ zu investieren. Recht schnell aber verwarf sie diesen Plan und schnell war daraus die Idee geworden, eine Gorsim im überwiegenden Eigenbau zu erstellen. Als Ort wurde Port Kar gewählt und sie legte mit viel Enthusiasmus, aber durchschnittlicher Ahnung was Bauen anbelangt los. Der Learning-by-doing-Effekt war also riesig.

Aber sie baute all die Monate unverdrossen so vor sich hin, wurde von vielen Baumeistern besucht und nun ist es soweit: seit letztem Freitag hat die Sim den offiziellen Spielbetrieb aufgenommen. Es haben sich auch sofort einige Spieler bereits eingefunden, momentan ist aber noch Luft für weitere Rollen. Bisher gibts bereits einen Hafenprätor, Tarnreiter, Schmied, Wirt und evtl. Wirtin, zwei She-Urts, gesucht werden unter anderem Slaver, Rencer, ersten Kapitän, Sklavinnen usw. Die meisten Räume sind mit den wichtigsten Sachen schon vorausgestattet und zur reinen Dekoration darf man maximal 25 eigene Prims aufstellen.

Eine Besonderheit der Sim ist, dass Kampf ausschließlich per Rollenspiel ausgetragen, genauer ausgewürfelt wird. Das Tragen eines Combat Meters ist also unnötig.

Die Sim ist bereits offizieller Pilgerort, Fredi hat einen der markanten Tische dort aufgestellt, Georg war schon mal vor einiger Zeit dort gewesen, aber es hat sich noch etliches getan.

Kenny wiederum ist so sehr von der Sim und dem Fehlen eines Combat Meters begeistert, dass er seinen Avatar verschönert und zum fett-schmierigen Wirt Servius der Taverne „Silberner Kragen“ umgebaut hat. Es gibt ihn damit ab sofort wieder in einer total neuen Rolle auf Port Kar zu bewundern.

Irgendwie erinnert mich sein Wirt Servius entfernt an diesen prachtvollen, jungen Mann, die könnten fast Zwillinge sein – wobei Servius hat mehr Haare auf dem Schädel, dafür dürfte der andere Prachtgoreaner um Längen reicher sein. So ist das Leben!

Neuerungen unter der Haube

Ein Blog ist ja niemals wirklich fertig, es ist auch immer ein Labor um zu sehen, wie gut gewisse Sachen funktionieren oder auch nicht, oder einfach nur um einige Sachen mal zu testen. Heute hatte ich endlich mal die Muße, einige Komponenten entweder auszutauschen oder neue einzubauen.

Die Neuerungen im Einzelnen sind folgende:

RSS-Icons in der rechten Seitenleiste
In der rechten Seitenleiste sind endlich wieder die üblichen RSS-Icons angezeigt, mit deren Hilfe man Blogposts oder den Kommentarfeed bequem abonnieren kann.

Follow-Button unten rechts
Wer lieber gleich jeden neuen Blogpost auch als Email erhalten will, der findet unten rechts den bekannten Follow-Button. Einfach Emailadresse eingeben und auf die Email mit dem Bestätigungslink warten, diesen klicken, fertig.

Social-Media-Buttons unter jedem Blogpost
Unter jedem Blogpost finden sich ab sofort die bekanntesten Social Media Buttons, mit denen man Blogposts einfach in Facebook, Twitter oder Google+ teilen kann. Damit allerdings die Datensammelwut dieser Unternehmen nicht zu groß ist, wird hier die Implementierung vom Heise-Verlag benutzt, bei dem man den Button erst explizit freischalten muss. Erst mit dem Freischalten des Buttons sieht also Facebook&Co. dann diesen Blog.

Erneuerung der Emailbenachrichtigung bei Kommentaren
Das Plugin für die Emailbenachrichtigung bei Kommentaren ist auch erneuert worden und spricht ab sofort Deutsch. Man kann ab sofort auch alle Kommentare zu einem Post nun abonnieren, ohne dort selbst kommentiert zu haben.

Links
Neu aufgenommen in die Blogroll ist das Blog Kajira Tamariel. Drin ist, was der Titel sagt.

Linden Lab in Glassdoor

Drüben bei New World Notes schreibt Wagner James Au über die Vor- und Nachteile der Bewertungen Linden Labs bei Glassdoor. Er selber habe lange Zeit damit gezögert, diese Seite überhaupt zu verlinken, es dann aber letzten Endes doch getan, weil dieser ohnehin in der Blogosphäre kursieren würde, und es dabei gelte die Spreu vom Weizen zu trennen. Das ist doch mal einen genaueren Blick wert.

Zunächst einmal: was ist Glassdoor? Glassdoor ist eine englische Webseite, auf der aktuelle und ehemalige Mitarbeiter eines Unternehmens dieses auf einer Skala von 1-5 anonym bewerten können und da eine Bewertung ohne dazugehörigen Text recht sinnfrei ist, ihm auch noch gleich ein Zeugnis ausstellen. Die Seite über Linden Lab bei Glass Door beginnt hier, bisher sind 37 Bewertungen innerhalb eines Zeitraums von knapp vier Jahren vorhanden.

Damit man einordnen kann, wie diese Bewertungen zu werten sind, muss man sich dabei eine kurze Geschichte der Firma vergegenwärtigen, also wann gab es welchen Geschäftsführer, wann mal keinen und wann die große Entlassungswelle.

Das interessante an den Bewertungen ist, dass es nicht nur ehemalige Mitarbeiter sich zu Wort meldeten, sondern auch aktive Mitarbeiter. Das Bild, welches im Laufe der Jahre dort gezeichnet wird, ist gemischt. Es gibt durchwegs positive Bewertungen aber auch welche von verbitterten, ehemaligen Mitarbeitern, die an der Firma kein gutes Haar lassen. Dabei bestätigt sich dann in vielen Bewertungen auch das, was die Blogosphäre ohnehin oft meint, und das wird natürlich nur allzugerne aufgegriffen, wie beispielsweise folgende Contras aus mehreren Bewertungen:

Senior Management hates its own customers, making it hard for them to build a product they want to use.
Senior Management hates its own employees, making it a toxic work environment.
[…]
– Management scared to try and tackle big engineering challenges, sticking to tiny iterative changes and expecting to „move the needle“ with tiny often silly „improvements“ (and the charts never change from the slow sad decline despite management desiring them to)
– Fundamental usability issues with the main product remain unresolved for years, aggravating users (see the many blogs about Second Life and Linden Lab)
– A culture war is occurring, where the old culture is being erradicated and a new vacuos one is put in place
– A sadly squandered opportunity to grow the main product line, Second Life, with cloud delivery or innovative mobile enhancements – while investing in pet experiments that will likely not replace the current revenue stream as it deteriorates, or even be monetizable at all

usw., man kann es ja alles nachlesen.

Darunter sind dann aber auch besonnere Stimmen, die dem nicht so viel Gewicht beimischen. Interessant zu lesen ist es allemal, was dort so geschrieben ist. Auch gibt es eine Rubrik in jeder Bewertung, in der man dem Management etwas raten kann. Meistens findet sich darin, man solle auf seine Kunden besser hören, besser kommunizieren und ähnliches mehr.

Was ist nun von dieser Seite zu halten? Interessant zu lesen, was da geschrieben wird, ist allemal. Wichtig ist allerdings, dass es um einen Zeitraum von vier Jahren geht, in dem es vier Wechsel des CEOs an der Spitze gegeben hat. Die Bewertungen selber beziehen sich meistens auf die Vergangenheit, aber nicht auf das aktuelle Management. Rod Humble selber hat ja einige Mystery-Produkte in der Pipeline, an denen er die Mitarbeiter arbeiten lässt, von denen die Öffentlichkeit bisher nicht weiß, was sie sein werden.

Wer also wirklich das aktuelle Lab und damit Humbles Arbeit bewerten will, der sollte fairerweise zumindest solange noch damit abwarten, bis diese Produkte marktreif geworden sind und genutzt werden können.