Gizmodo schrieb vor zwei Tagen einen sehr länglichen Artikel über die fragwürdigen Nutzungsbedingungen von Oculus Rift. Wenn man sich die einmal durchliest, dann wird einem auch schlagartig klar, wieso Facebook die Firma haben wollte: um diese Bedingungen zu diktieren und die daraus entstandenen Daten abzugreifen. Schöne neue Welt!

Aber mal nun der Reihe nach.

Es beginnt zunächst einmal mit folgendem Passus:

By submitting User Content through the Services, you grant Oculus a worldwide, irrevocable, perpetual (i.e. lasting forever), non-exclusive, transferable, royalty-free and fully sublicensable (i.e. we can grant this right to others) right to use, copy, display, store, adapt, publicly perform and distribute such User Content in connection with the Services. You irrevocably consent to any and all acts or omissions by us or persons authorized by us that may infringe any moral right (or analogous right) in your User Content.

Das bedeutet nichts anderes, dass wenn man eigene Inhalte über die Dienste online stellt, man Oculus kostenlos ein unwiderrufliches und uneingeschränktes Nutzungsrecht für diese einräumt, mehr noch, dass Oculus diese Inhalte sogar weiter lizenzieren darf!

Das ist schon mal ein dickes Ding, als Linden Lab die TOS von Second Life derart änderte, gab’s gehörig eine auf den Deckel. Oculus dagegen startet gleich von Anfang an mit dieser „all deine Inhalte gehören mir“-Klausel.

Weiterhin erlaubt man Oculus das Sammeln von Daten aller möglicher Art:

* Information about your interactions with our Services, like information about the games, content, apps or other experiences you interact with, and information collected in or through cookies, local storage, pixels, and similar technologies (additional information about these technologies is available at https://www.oculus.com/en-us/cookies-…);

* Information about how you access our Services, including information about the type of device you’re using (such as a headset, PC, or mobile device), your browser or operating system, your Internet Protocol (“IP”) address, and certain device identifiers that may be unique to your device;

* Information about the games, content, or other apps installed on your device or provided through our Services, including from third parties;

* Location information, which can be derived from information such as your device’s IP address. If you’re using a mobile device, we may collect information about the device’s precise location, which is derived from sources such as the device’s GPS signal and information about nearby WiFi networks and cell towers; and

* Information about your physical movements and dimensions when you use a virtual reality headset.

Also wenn das mal nicht umfangreich ist, sie sammeln sogar Daten über die Bewegungen und Körperdimensionen. Was die das wohl angeht?

Wozu es übrigens genutzt werden soll? Werbung!

To market to you. We use the information we collect to send you promotional messages and content and otherwise market to you on and off our Services. We also use this information to measure how users respond to our marketing efforts.

Also trotzdem man für Oculus bezahlt, ist Oculus nicht das Produkt und man selber der Kunde, sondern man ist mal wieder trotz des hohen Preisetiketts das Produkt. Da Oculus als Gerät normal dauerangeschaltet ist, kann das auch für eine umfangreiche Datensammelei genutzt werden.

Wer weiß, wo das noch alles hinführen wird, aber bei diesen Nutzungsbedingungen kann man nur zu einem raten: Finger weg davon!

 

3 Gedanke zu “Die fragwürdigen Nutzungsbedingen von Oculus Rift”
  1. Was übrigens nicht im Einklang mit geltendem EU Recht ist … Das ist ein eindeutiger Verstoß gegen das Safe Harbor Abkommen … Nun ja…
    Wir werden sicherlich bald eine ganze Welle von Datenschutzklagen gegen US Konzerne beobachten können. Facebook ist gerade das Hauptziel aller Datenschützer.

    Ich freu mich schon drauf!

    1. Wir haben ja kein Safe Harbor mehr, sondern den „Privacy Shield“, der im Grunde genommen aber genau dieselbe zahnlose Lachnummer ist.

  2. Noch brüllt alles „hier“ für dieses überteuerte Produkt und in 2, 3 Jahren wird es sang und klanglos unter gehen….. genau wie seine Vorgänger, die ihren Auftritt vor über 15 Jahren hatten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert