Runde Häuser sind bah! Runde Häuser in Zylinderbauweise sind zwar in den ersten Gor-Romanen mehr oder weniger guter Standard, aber danach verschwinden sie nach und nach. Auf der Erde selber gab es Völker, wie z.B. die Kelten, die die runde Bauweise bevorzugten, aber der rechte Winkel ist und bleibt in den meisten Kulturkreisen der Standard.

Woran liegt das, welche Vorteile hat der rechte Winkel gegenüber der Baumaterial sparenden Kreisform? Einige, als da z.B. wären:

  • rechte Winkel lassen sich besser aneinander reihen,
  • rechte Winkel nutzen die Grundstücksfläche eindeutig besser aus als vollkommene Kreisbauten, was besonders in großen Städten bei hoher Verdichtung eine entscheidende Rolle spielt,
  • rechte Winkel und Häuser mit quadratischem/rechtwinkligen Grundriss sind viel einfacher als Kreise zu bauen,
  • bei kreisrunden Häusern kann man kaum Möbel von der Stange kaufen, da der Radius eine entscheidende Rolle spielt, während bei Häusern mit rechtem Winkel alles gleich ist. Dank dem rechten Winkel aber ist alles genormt, was ein wesentlicher Vorteil ist,
  • man vergeudet beim Materialzuschnitt der Bretter für Holzdecken  viel weniger Material als bei Kreisbauten.

Daher mögen im RP vielleicht kreisförmige Häuser Standard sein, aber praktisch sind sie nicht. Außer „hier ist was gänzlich anders“ zu zeigen erfüllen sie nicht mal dort einen wirklich guten Zweck.

Der entscheidende Vorteil des kreisrunden Grundrisses ist, dass er in Relation zur Grundfläche am wenigsten Baumaterial benötigt. Aber meistens ist dieser Vorteil nicht relevant genug. Dennoch gibt es auch bei uns in der Geschichte durchaus Bereiche, wo man am Liebsten kreisrund baute: nämlich bei mittelalterlichen Stadtmauern. Daher sind die meisten, mittelalterlichen Stadtkerne auch mehr oder minder kreisrund gewesen, denn hier war dieser Vorteil ausschlaggebend.

Es gibt natürlich im realen Leben auch Ausnahmen, wo tatsächlich Häuser gebaut worden sind, die keinerlei rechten Winkel haben. Hundertwasser zum Beispiel hat solche gebaut, u.a. in Darmstadt, strikt kreisrund sind diese vom Grundriss her aber auch nicht. Diese sind Exoten, sicher sehr schön anzusehen, aber wer dafür wirklich passende Möbel benötigt, braucht einen Schreiner.

3 Gedanke zu “Runde Häuser sind BAH!”
    1. Verschwendet aber leider meistens auch viel Raum. Wenn du eckige Zwischenwände ziehst entstehen Holhräume die oft ungenutzt bleiben.
      Ich finde die runde Bauweise auch RP schwierig. Auf der einen Seite sieht es zwar Buchnah aus, auf der anderen gibt es zuwenig gute runde Bauten die ein schönes Einrichten zulassen. Meist sind diese Rundbauten räumlich zu klein.

  1. Mir scheinen die meisten hier aufgeführten Argumente gegen eine runde Bauweise nicht weit genug gedacht. Es handelt sich schließlich nicht um Litfaß-Säulen, sondern um Wohnhäuser, deren Innendurchmesser bei einer Wohn-Grundfläche von 100 qm ca. 11,3 m beträgt. Dabei beläuft sich der Außenumfang (bei Wandstärke = 0,5 m) auf ca. 38,6 m. Bei einem Haus quadratischer Grundfläche beträgt der Umfang 44,0 m. Ergo bedarf ein quadratisches Haus nicht nur 14 % mehr Baumaterial, sondern ebenfalls lebenslang 14 % mehr Heizkosten.
    Durch Unterteilung des Innenraumes in beliebig große Einzelräume mit geraden Wänden, ergeben sich selbst für die „Fünfmeter-Schrankwand“ noch Stellmöglichkeiten. Schmaleres Mobiliar lässt sich bequem an die Außenwand stellen, da in der Mitte kaum eine handbreit Luft zwischen Möbel und Außenwand bleibt. Es bedarf auch keinen gewölbten Spezialanfertigungen bei Fenstern oder Außentüren, denn diese lassen sich wegen dem großen Radius und dem damit geringen Wölbungsmaß der Außenwand problemlos einpassen. Einziger Wermutstropfen ist der höhere Bodenbelagsverschnitt.

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