Sag mir, wo die Assasinen sind, wo sind sie geblieben?

Ein Attentäter in Aktion.

Sag mir, wo die Assasinen sind, was ist geschehen? So dachte ich jedenfalls neulich, als ich wirklich das erste Mal stark darüber IC nachdachte, einen Assassinen anzuheuern. Einen handfesten Grund hatte ich allemal gehabt, dem Opfer hätte ich es auch mehr als nur gegönnt und das Geld mehr als gerne dafür gezahlt.

Nur zeigte sich dabei ein Problem: es gibt keine vernünftig gespielten Assassinen im deutschsprachigen Gor mehr. Die vernünftigen Assassinen, die wirklich handfest und akkurat spielen, findet man nicht einmal mit der Lupe mehr. Entweder handelt es sich dabei um Alts von Leuten, die selber mit dem Hauptavatar kaum noch unterwegs sind oder aber sie haben Gor entnervt verlassen und die Segel gestrichen, weil sie der Meinung sind, dass die Rolle an sich heutzutage nahezu unspielbar und von den meisten Mitspielern nur noch kaputt gemacht werde.

Ich denke, das trifft es sehr gut, es ist heute nahezu unmöglich, diese Rolle noch ohne damit einhergehendes und enervierendes OOC-Drama zu spielen. Der Assassine an sich ist, wenn man es richtig spielen will, eine der schwersten Rollen überhaupt und sehr stark darauf angewiesen, dass alle dabei mitziehen. Dazu kommt der Wissenskonflikt, was der Viewer OOC hergibt vs. IC, und es wird noch haariger.

Das, was sich noch im Spiel befindet und so Assassine schimpft, ist meistens nichts weiter als die schlechte Karikatur eines Assassinen und absolut nicht ernst zu nehmen. Da finden sich Leute, die nicht mal gescheit emoten können und dann doppelt geskriptete Waffen einsetzen, weil ein Assassine ja immer seinen Auftrag ausführen kann und dergleichen Humbug mehr in Serie. Natürlich gehen deren Aufträge meistens wegen der OOC-Diskussionen und Anrufungen von OOC-Admins dann glorreich unter, so dass die Auftraggeber daran sicherlich erst recht auch keinen Spaß daran haben. Dabei gilt auch gerade und erst recht im Assassinen-RP, dass der Weg das Ziel an sich ist und ob der Auftrag nun erfolgreich ausgeführt worden ist oder nicht, das ist gar nicht so wichtig.

Häufig geben diese Leute mit ihrem Irrsinns- und Schwachsinns-RP der Rolle des Assassinen den Rest und merken gar nicht einmal wirklich, was sie damit so anrichten. Sie sind ja der Meinung, sie würden alles richtig machen und man hätte sich ihnen zu fügen!

Schade eigentlich, denn gerade diese Rollle hat sicher auch ihre Reize. Im englischsprachigen Gor jedenfalls dauert bei der Black Caste die Ausbildung zum Assassinen alleine über sechs Monate und danach hat man es normal wirklich drauf, sofern man es richtig betreibt und am Ende auch in die Kaste aufgenommen wird. Eine derart institutionalisierte und verschulte Ausbildung dieser Art dürften die meisten Möchtegernassassinen im deutschen Gor sowieso niemals absolviert haben.

Das einzige, was dann noch schlimmer ist als das Fehlen von Assassinen ist, wenn auf einmal weibliche Assassinen auftauchen, wo doch wirklich haargenau beschrieben steht, dass die Kaste keine Frauen aufnimmt. Da man in die Kaste auch nicht hineingeboren wird, sondern sich wirklich um eine Aufnahme bemühen muss, gibt es diese einfach nicht, keine Diskussion und fertig.

Talunaland mal anders

RP-Wettkampf 2010 im Talunaland.

Heute gab es auf der Sim Talunaland den jährlichen RP-Wettbewerb des Tribes der Ja’hesa me Seraka. Insgesamt gab es sieben Teilnehmer, ich meldete mich spontan kurz nach Beginn noch dazu. Im Vergleich zum Vorjahr war er weniger gut besucht und der Vorjahressieger nahm auch nicht mehr daran teil, dafür noch Kollegin Nici aus Belnend.

Alles in allem war es ein unterhaltsamer OOC-Abend und ein nettes Kräftemessen. Bei mir reichte es für den dritten Platz, aber teilweise bewertete die Jury manche Mitspieler in einer Art und Weise, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte, ich hätte denen mehr Punkte gegeben. Sei’s drum, so ist es eben gewesen, Nici machte Platz eins, was eine Verbesserung zu ihrem Platz zwei im Vorjahr darstellt. Eigentlich gab es diesmal zwei Avatare auf Platz eins und dafür keinen zweiten.

Anbei noch ein kleines Bild vom Anfang des Wettbewerbs, so viele Pantherchen und Freie sieht man sonst doch eher selten friedlich vereint auf einem Platze rumsitzen. Es hat Spaß gemacht, von mir aus könnte es öfters solche Wettbewerbe geben und die grauen Zellen kamen mal wieder so richtig schön in Schwung.

Die Essenz von Gor

Heute beim Shoppen fiel mir eine Statue auf, die wie keine andere in Perfektion die Essenz von Gor darstellt. Ich wollte sie direkt kaufen und in Belnend vor meinem Haus aufstellen, aber leider ist sie unverkäuflich. 🙁 Zumindest ein Foto konnte ich aber schießen und hier ist es nun, schön nicht wahr?

Die Essenz von Gor.

Gor, quo vadis?

In letzter Zeit gibt es so etwas wie einen gefühlten Niedergang des goreanischen Rollenspiels in dem Sinne, dass die Anzahl der wirklich aktiven Spieler (wenn man noch die gespielten Alts gedanklich Pi mal Daumen abzieht) seit Monaten sinkt. Das ist erst einmal nichts anderes als eine These, und wie bei jeder Arbeitshypothese gehört diese bewiesen oder widerlegt, wobei dies sich als sehr schwer machbar erweisen dürfte, da einfach gesichertes Zahlenmaterial über einen signifikanten Zeitraum nicht verfügbar sein dürfte.

Ein wichtiger Indikator dabei ist die Anzahl der existierenden Simulatoren. Diese scheint über die letzten zwei Jahre nach dem Homestead-Desaster der Lindens betrachtet relativ konstant zu sein. Manchen Sims ist dabei ein längeres Leben vergönnt als anderen, aber wenn eine Sim untergeht und es gibt wirklich Bedarf, dann entsteht flott etwas Neues.Also an der Anzahl der Sims alleine kann man das weniger festmachen.

Wichtiger ist dabei die Anzahl der aktiven Spieler und die Zeiten, zu denen Spiel möglich ist. Dabei zeichnet sich durchweg ein Trend ab, dass auf etablierten Sims selbst zu Zeiten, wo früher dort Spiel möglich gewesen ist, immer weniger los ist. Das alleine kann natürlich auch nur am üblichen Auf und Ab der diversen Gruppen liegen, in der Summe aber wenn es auf mehrere Sims zutrifft schon ein wichtiges Indiz sein.

Dazu gesellt sich in diversen Gesprächen, vor allem mit älteren Mitspielern, als Grundtendenz eine gewisse Gormüdigkeit, die sich auch immer mehr und mehr breit zu machen scheint. Viele spielen nicht mehr so viel wie früher oder nehmen gleich eine Pause, was kein Problem darstellt solange genügend Neulinge nachkommen.

Bei den Neulingen ist es aber wiederum so, dass seit der Einführung der Altersverifizierung der Lindens die echten Neulinge weniger geworden zu sein scheinen. Also entsteht da eine Schere, alte Spieler die pausieren oder ganz gehen und weniger Nachwuchs macht, ganz einfach, eine schrumpfende Spielerschaft.

Die Folgen sind, dass es auch längst nicht mehr so einfach ist wie früher, einen guten Gegner zu finden oder gar neue Mitspieler. Wie gesagt, dies ist nur eine These von mir, die aber auch viele haben, wirklich stichfest beweisen dürfte sehr schwer fallen, aber ich persönlich bin auch der Meinung, dass die These im großen und ganzen stimmt.

Die Gründe dafür mögen vielfältig sein, aber es hat in gewisser Weise schon nachgelassen. Natürlich hat das auch seine Folgen.

Die stärkste Folge sehe ich momentan darin, dass sich die Spielerschaft stark spaltet. Das war schon im letzten Jahr bei der Einführung des ML-Meters zu beobachten, es gibt eine starke Spaltung in die „Kämpfern“, denen Combat extrem wichtig ist und den „Casual Players“, die mehr Wert auf ruhiges Rollenspiel ohne unerwünschte Störungen legen. Das sind die beiden Extrempole, die stark auseinanderdriften und dazwischen wird die Luft langsam recht dünn. Die Spieler, die mehr Wert auf Rollenspiel an sich legen sind dann auch meistens diejenigen, die oft Gor so buchnah als möglich praktizieren wollen.

Diese unsichtbare, aber fortschreitende Spaltung führt dazu, dass sich diese Spielerschaften weiter entmischen und immer weniger miteinander zu tun haben (wollen). Das führt dann auch dazu, dass die Luft in der Mitte immer dünner und dünner werden wird, es wird immer schwieriger, beides noch auf Dauer miteinander zu verknüpfen, da die Mehrzahl der Spieler auf „Entweder oder“ gepolt zu sein scheint. Wer in der Mitte ist, den zerreißt es dabei irgendwann fast sicher, sofern er sich nicht auf eine Spielweise festlegt.

Es ist dabei wie ein Pendel, mal ist mehr Rollenspiel an sich, mal mehr Kampf in Mode. Momentan schwingt es eindeutig wieder mehr in Richtung Rollenspiel an sich.

Im Westen nichts Neues

Oder doch, wie man es nimmt, das einzig Beständige ist ja der Wandel, und da der nichts Neues ist, tja.

Belnend bekommt einen neuen Handelsposten und es siedeln sich dort einige neue, altbekannte Spieler an, die dort als Händler oder Handelshaus ihr eigenes Ding aufziehen werden. Der Posten dabei selber wird Safezone, damit man nicht ständig mit unliebsamen Überraschungen rechnen muss und es wird sicherlich interessant werden. Sie wollen in Ruhe ihr RP dort ohne Störungen durchziehen, das ist legitim und die Art RP bekommt man nur schlecht, wenn man Kampf zulässt. Und wie heißt es so schön: Versuch macht klug!

Ansonsten machte ich das, was ich momentan am Liebsten mache, nämlich Sir Zaster, äh Zasta nerven, ihm dabei alles Mögliche andrehen wollen und durch die Gegend reisen. Irgendwie kommt er mir dann immer ein wenig überrascht, überrollt oder dergleichen vor? Mein Gefährte wird er wohl nie werden, aber die Liste seiner Verehrerinnen wird täglich lang und länger, nur ist da nie das richtige dabei und die Lady Adolphine wird es sicher auch nicht werden.

Ich habe auch festgestellt, dass ich einen Haufen Sims bis auf den Namen gar nicht kenne, und fing nun damit an, dieses Defizit abzubauen. Ständig doch nur im eigenen Dunstkreis rumzueiern ist auf Dauer doch ein wenig eintönig, Reisen bildet und erweitert den Horizont oder man trifft auf alte Bekannte. Besonders spaßig blieb dabei „Ma Lecker’s Haus der Genüsse“ (nein, der falsche Apostroph ist nicht von mir) in der Erinnerung haften, die Sim ist sehr schön mit Wald bebaut und das Gebäude voller schräger Ideen. Dazu ist es eine herrliche Bruchbude vor dem Herren mit einigen interessanten Originalen, dazu auch da noch zwei alte Bekannte getroffen und meine Kajira durfte mal die Küche zur Abwechslung nicht zerlegen.

Neben dem Reisen und sonstigem Spiel zieht es aber auch langsam in Belnend wieder an und gewinnt an Fahrt, heute war ein von einem Tharlarion gezogener Wagen die Attraktion des Tages und man spürt das dreijährige Jubiläum mit RIesenschritten näherkommen.

Alles in allem bekomme ich langsam wieder mehr RP-Lust und bin auch wieder verstärkt dort anzutreffen. Mal schauen, was daraus noch werden wird. Dazu bin ich gefühlt endgültig irgendwie im Dinosaurier-Olymp der Rollenspieler angekommen und eines ist auf jeden Fall glasklar: auch damals war es nicht besser als heute, wer etwas anderes meint, lügt sich selbst ins Fäustchen.

Momentan kommt noch dazu, dass auf einmal auch Sims Rollenspiel für sich entdecken und die Leute regelrecht bekniet werden, dort anzufangen, von denen man es niemals für möglich hielt. Es wird also langsam wieder spannend.

Intoleranz, diese Freiheit nehm‘ ich mir!

Ja, ich bin und werde zunehmend intolerant. Diese Wesensart habe ich gestern erst mal wieder so richtig an mir beobachtet. Es gab gestern einen Angriff eines der bekannteren Pantherstämme auf die Stadt Belnend. Einerseits war es mal eine willkommene Abwechslung, nicht viel denken, sondern einfach nur handeln. Andererseits bin ich OOC inzwischen so gestrickt, dass ich diesen ewigen Kämpfen nicht mehr wirklich etwas abgewinnen kann, und wenn die Sache dann gelaufen ist, eventuelle Gefangene schnellstmöglich loszuwerden versuche.

Das ist dann vielleicht nicht unbedingt goreanisch, aber wenn ich die goreanische Nummer „Du Panther, du jetzt sterben!“ würde es erst recht OOC-Diskussionen geben und auf diese habe ich keinen Bock. Sowieso macht mir Kennel-RP nur bedingt Spaß und wer es wirklich erleben will, dass ich ihn im Kennel mal so richtig bespasse, der darf sich im Vorfeld gehörig anstrengen und muss gehörig nerven. Geschafft haben das bisher nur wenige, wenn überhaupt.

Es ist einfach so, dass die meisten Angriffe nur Mittel zum Zweck sind um an ein solches RP im Kennel mittels Brechstange zu gelangen. Damit geht einerseits die Erwartungshaltung beim Angreifer daher, dass man es im Fall der Niederlage bekommt und andererseits stört es natürlich das im Ort laufende RP. Natürlich macht der Ton dabei die Musik, aber meistens ist es so, dass ich nach einem Angriff einfach Null Bock darauf habe mich mit Gefangenen auseinanderzusetzen. Vor allem wenn man dann noch, wie gestern, mal wieder zwei Panther dabei hatte, die gegen jegliche Regeln der Logik die beliebte Selbstentfesselungsnummer abzogen. Bitte, sollen sie gehen, die lernen es sowieso in 100 Jahren nicht mehr, nur dürfen sich dann ausgerechnet diese Beiden nicht wundern, wenn immer weniger noch mit ihnen spielen wollen. Sei’s drum, nicht mein Problem.

Gestern war es dann eben auch so, dass aus unserer Gruppe wirklich nur einer eine Gefangene behalten wollte. Gut, das stieß dem Pantherstamm dann OOC zwar übel auf, aber damit müssen sie leben. Ich habe daran einfach keinen Spaß mehr, der Mehrheit bei uns geht es offensichtlich genau so und weiß besseres mit der Zeit anzufangen, Punkt, aus, fertig.

Über das ach so tolle Rats-RP

Es gibt ja nach wie vor liebe Mitmenschen, die die Simulation eines goreanischen Stadtrats für eines der tollsten Rollenspielelemente überhaupt halten und gar nicht verstehen können, wie man darauf nicht abfahren kann, so geil ist das doch. Sollte es dann auf einer Sim/Gruppe mit einer Stadt keinen besetzten Rat geben, dann reagieren sie nur mit ungläubigem Entsetzen darüber und arbeiten häufig stetig daran, einen solchen zu etablieren.

Am Liebsten würde ich solche Leute dann nur mal kurz beiseite nehmen, kräftig durchschütteln bis sie zur Vernunft kommen und sie fragen: „Ja hallo, geht’s denn noch? Sonst noch Wünsche?“

Grundsätzlich bedarf eine Stadt natürlich einer Führung, das ist klar. Dazu gehört, dass man sich in regelmäßigen Abständen zusammensetzt und über die wichtigen Themen innerhalb der Gruppe spricht. Erfahrungsgemäß gehen für eine solche eine Veranstaltung immer ein bis zwei Stunden drauf, da auf einmal viele den Mund aufmachen, die ansonsten vom Typus her einem Fisch zu ähneln scheinen.

Wichtig dabei ist, dass diese Veranstaltungen zwar regelmäßig, aber nicht zu regelmäßig abgehalten werden. Einmal im Monat ist dabei ein guter Ansatz, wenn so etwas jede Woche wäre, das ist eindeutig zu viel.

Noch wichtiger dabei ist aber, dass natürlich jeder Spieler bei solchen Sitzungen gleichberechtigt ist und sich äußern kann, wenn er es denn will. Das ist schon mal bei Stadtratssitzungen nicht der Fall, dieser besteht schließlich nur auf den Vertretern der hohen Kasten und die Sklavinnen holen bestenfalls kurz die Getränke, aber haben ansonsten zu schweigen.

Damit deckt eine Ratssitzung im Rollenspiel niemals alle möglichen OOC-Bereiche einer Gruppe ab. Es sind und bleiben zwei verschiedene Paar Stiefel.

Weiterhin kommt dazu, dass bei den Ratssitzungen es schwierig sein wird, überhaupt einen voll besetzten Rat hinzubekommen. Meistens ist das unmöglich, da schon alleine kaum jemand einen aus der weißen Kaste spielen wird. Und ansonsten hat man dann, wenn es hoch kommt, meinetwegen fünf bis sechs Hanseli, die dann einen Stadtrat simulieren und dabei die ach so wichtigen Geschicke und Belange der Stadt zu lenken versuchen.

Zudem gilt auch für Ratssitzungen das, was für OOC-Sitzungen gilt: man diskutiert manch völlig belanglose Sachen endlos zu Brei und es gibt sicher jemanden im Rat, der es absolut nicht verstehen kann, dass man nicht seine biologisch-dynamische Anbaumethode für Getreide unter Berücksichtung des Standes der Drei Monde in Korrelation mit seinem Stuhlgang für alle Bauern der Umgebung verpflichtend vorschreiben will, und oh Junge ist er angepisst, wenn man ihn da so einfach übergehen will! Dazu kommt weiterhin, dass die Hälfte der Mitglieder meistens zuverlässig sowieso unentschuldigt nicht erscheint oder aber zumindest so schlau gewesen ist, sich vorher kurz noch einen triften Grund erdacht und eingerichtet zu haben, weswegen sie nicht erscheinen können. Sitzungen bei einem wirklich voll besetzten Rat mit allen Mitgliedern sind also selten, was auch nicht gerade die Motivation des Restes hebt, kürzer werden die Sitzungen dadurch aber noch lange nicht. Wer das glaubt, der ist naiv.

Dazu kommt, und das ist der Hauptpunkt den viele dabei vergessen, das Thema an sich was man da durchspielt, nämlich eine Stadtratssitzung. Das ist meistens Arbeit, Arbeit macht ja immer nur bedingt Spaß und daher nie der besonders große Bringer. Eine im Rollenspiel veranstaltete Vorstandssitzung eines Vereins ist meistens genauso langweilig und schlaffördernd wie eine reale, wieso sollte eine gespielte Stadtratssitzung anders sein? Besonders, wenn es dann oft genug mindestens einen korinthenkackenden Beamtentyp im Rat gibt, der im reellen Leben wohl nur eine ganz kleine Nummer ist, aber im Rat mal endlich den großen Zampano geben kann, der es mit seiner Mentalität und seinem grauen Wesen immer wieder zuverlässig schafft, das letzte Rest an Spielspaß und Witz noch derart restlos aus der Veranstaltung rauszuquetschen, so dass man sich im Vergleich zu dieser trostlosen Gestalt fast wünschen würde, der Rat solle doch lieber mit Vogonen besetzt sein?

Langer Rede kurzer Sinn: Stadtratssitzungen im RP braucht wirklich kein Mensch, wichtiger ist in regelmäßig stattfinden Abständen eine gescheite OOC-Sitzung und das war es dann gewesen. Die einzig wirklich gute Ratssitzung, wenn man denn eine spielen will ist die, die einen Ubar wählt. Ansonsten verlieren sich diese Sitzungen im Klein-Klein der täglichen Politik und Politk ist, selbst wenn nur gespielt, meistens eine stinklangweilige Angelegenheit.

Noch ein kleines Lydius-Update

In Lydius war man nach den vorgestrigen, unerfreulichen Ereignissen fleißig und machte sich daran, die entstandenen Lücken zu schließen und sich vom Gründervater zu emanzipieren.

Inzwischen ist auch deutlicher klar was überhaupt passiert war. Der Bann selber stammte laut Aussage des Gründervaters von keinem aus dem Besitzerteam Lydius, sondern von einem der Erbauer der Sim. Vorangegangen war der Geschichte ein Disput zwischen Beiden, aus der dann letztendlich der Bann resultierte. Hätte der Gründervater vorher nachgefragt, was sich eigentlich so gehört und die vernünftige Möglichkeit gewesen wäre, wäre viel Schaden gar nicht erst entstanden. Aber so nahm das Unheil bekanntlich ja seinen Lauf für dass die Lydianer absolut nichts konnten.

Später ruderte der Gründervater dann öffentlich zurück und bot an, dass man die Sim einfach mittels eines Rollbacks in den Ursprungszustand zurückversetzen sollte, seine Zustimmung dafür hätten sie. Er entschuldigte sich dabei allerdings nicht wirklich dafür, wie er handelte, sondern spielte es nach dem Motto „Ist ja alles nicht so schlimm und menschlich gewesen“ herunter. Damit zeigte er nur begrenzte Einsicht und es ist leider so, dass der sichtbare Schaden weniger das Problem ist sondern dabei gehörig Vertrauen verspielt wurde. Diesen Schaden kann man nicht sehen, aber er ist natürlich existent. Wie man bei Zasta allerdings nachlesen kann gingen die Lydianer offensichtlich auf das Angebot nicht ein und zogen es vor die freien Flächen und Lücken nun selbst zu füllen. Es wurden eigene Schiffe gekauft und aufgestellt und der fehlende Wald in Eigenarbeit neu aufgeforstet.

Es gab im inzwischen geschlossenen Forum „Drei Monde“ darauf auch noch eine Diskussion zu dem Thema, wo eigentlich alle vom Schaden Betroffenen derselben Meinung gewesen sind, dass so ein Verhalten einfach inakzeptabel sei. In des Gründervaters Blog sind auch alle Artikel, die sich um Gor drehten, weg. Damit ist der Bruch nun da und offensichtlich.

Unter der URL http://lydius.hypnodragon.de ist übrigens das neue, offizielle Forum von Lydius erreichbar.

Update: Unter http://dreimonde.siteboard.eu/ gibt es noch ein neues Statement von ihm, das kann jeder selber lesen und sich seine eigene Meinung darüber bilden.

Adolphine und der Pumuckl

Es gab ja gestern den ersten Zusammentreff von der holden Lady mit dem schönen Namen Adolphine, einer Schreiberin aus dem schönen Ort Belenus nahe des Vosk-Delta mit dem Administrator Zasta von Lydius im Teehaus der Stadt. Zasta, den unsere Frauen weil rothaarig, große Nase und klein gewachsen auch gerne mal liebevoll als Pumuckl titulieren, war vom Anblick der holden Maid sowas von der Rolle, dass er wie ein scheues Reh kaum ein Wort aus dem Munde rausbekam und dann innerlich frohlockte, als sie das Teehaus gen Herberge verliess. Sowas aber auch.

Woher kommen aber nun die Namen? Adolphine ist der Name der weiblichen Hauptfigur einer kleinen Geschichte von Heinrich Clauren aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die dem romantischen Kitsch zugeordnet wird. Belenus wiederum ist einer der Stammesgötter von Asterix und Obelix, der andere wäre Teutates. Allerdings war auch Adolphine durchaus ein gängiger Frauenname im 19. Jahrhundert gewesen. Ach ja, und der erste Teil des Textes geht dann so:

Adolphine streckte ihre zarten Glieder auf das weiche Moos; das heilige Rauschen in den Wipfeln der uralten
Bäume, das Plätschern des zum Vater Rhein hinabeilenden Baches, lullten die Schlummermüde ein. Der Champagner
und die Freude hatten den Liliensammet ihrer Wangen gerötet; das Köpfchen lag in der rechten Schwanenhand;
die linke (sic!) ruhte auf dem schwellenden Moose. Freundlich lächelten die Purpurlippen, als schwebe
ihr der Scherz des Tages vor der freudetrunkenen Seele, der kleine Mund war halb geöffnet, wie eine eben sich
entfaltende Rosenknospe; der Lilien-Busen wogte ruhig, und das niedlichste aller Füßchen im ganzen Rheingau
war nur bis zur Zwickelspitze des blütenweißen Strümpfchens sichtbar. Leise Lüfte vom flutenden Rhein herauf
küßten ihr kühlend die brennende Stirn und das geschlossene Auge und spielten heimlich mit dem lockigen
Haar und den flatternden Bändern, und der lose Gott der Träume, der ihr auf des Champagners leichtem
Schaume ein ganzes, mit mancherlei Gaukelwerk der Phantasie befrachtetes, buntgeflaggtes Schiffchen in des
Herzens stillen Hafen gesandt, umfing sie jetzt mit seinen Blumenarmen.

Ein Hunt und das Ergebnis…

Im GIC gibt es bis Freitag noch den Halloween-Hunt. Irgendwie finde ich zwar immer viel, aber greife von Vigo meistens Frauenkrempel ab. Heute auch so wieder, diverse Roben für Schreiberinnen und Heilerinnen, ich kann damit inzwischen locker einige Avatare ausrüsten. Also kann man das Zeug doch auch mal anziehen und was damit anfangen, wenn man es schon umsonst nachgeworfen bekommt.

Gesagt, getan und so sieht das Ergebnis aus, ein bekannter Männeravatar in Frauenklamotten im Hafen von Lydius im Tower, wie es sich gehört und mit einigen Freien am Plaudern, bitte sehr:

In der Robe liegt die Kraft!

Und was sonst noch so daraus werden wird, das werde ich bald feststellen. 😀